Pariser Klimavertrag: Nahrungsmittelproduktion allein könnte Klimaziele zunichtemachen

( von : spektrum.de )

Tierhaltung, Rodung für Ackerflächen, Transport von Lebensmitteln: Allein durch die Nahrungsmittelproduktion entstehen so viele Treibhausgase, dass das 1,5-Grad-Ziel verfehlt würde, wenn sich nichts ändert. Wie sehen mögliche Lösungen aus?von Daniela Mocker

Um nicht mehr als 1,5 Grad Celsius – beziehungsweise um deutlich weniger als 2 Grad – soll sich der Erde im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten maximal erwärmen, um die Folgen des Klimawandels für die Menschheit in einem vertretbaren Rahmen zu halten. Das legt das Pariser Klimaabkommen fest, auf das sich die Weltgemeinschaft 2015 einigte und aus dem die USA zuletzt am 4. November 2020 wieder ausgetreten waren. Doch ob mit oder ohne Amerika: Das 1,5-Grad-Ziel ist ambitioniert. Im Vorbeigehen ist es nicht zu erreichen. Das verdeutlicht nun auch eine Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um Michael Clark von der University of Oxford: Selbst wenn es gelänge, alle anderen menschengemachten Emissionen komplett zu vermeiden, würden allein die Treibhausgase, die bei der Produktion von Nahrungsmitteln entstehen, ausreichen, um das 1,5-Grad-Ziel in naher Zukunft zu verfehlen. Das rechnet das Team nun im Fachmagazin »Science« vor.

Fast ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen gehen auf die Nahrungsmittelproduktion zurück. Besonders viele Treibhausgase entstehen beispielsweise, wenn Wälder für Acker- und Weideflächen gerodet werden, sowie bei der Produktion und beim Einsatz von Düngemitteln. Aber auch der Transport von Lebensmitteln, für den jede Menge fossile Brennstoffe verbrannt werden müssen, leistet einen großen Beitrag. Zwischen 2012 und 2017 wurden im Zuge der Nahrungsmittelproduktion jährlich rund 16 Milliarden Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente ausgestoßen. Ebenso entstehen Methan und Lachgas in enormen Mengen durch die Viehhaltung und den Einsatz von Düngemitteln.

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Mehr / vollst. Artikel siehe hier


( Hinweis von Ingo )

Klimawanel ; Unter Strom – Energie von morgen — Hinweis auf TV-Sendungen

1. Deutschland und der Klimawandel

Die Fakten von Harald Lesch

Dürre, Überflutungen, Gletscherschmelze: Das Klima ändert sich auch in Deutschland. Die Dokumentation sammelt die Fakten und fragt, wie sich das Leben hierzulande verändern wird.

43 min 21.10.2020 21.10.2020 Video hier verfügbar bis 21.10.2021 Mehr von ZDFzeit

Klimaforscher fordern schon lange ein engagiertes Gegensteuern. Mittlerweile wird die Zeit knapp. Was passiert, wenn wir so weitermachen wie bisher? Und welche Maßnahmen werden helfen, den Klimawandel zu bewältigen?

Der industrielle Fortschritt, dem auch Deutschland seinen Reichtum verdankt, hat seinen Preis: Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas werden Unmengen an Kohlendioxid freigesetzt, die den natürlichen Treibhauseffekt unseres Planeten verstärken. Es wird wärmer – und das hat Folgen, die auch in Deutschland nicht mehr zu übersehen sind.

Klimawandel sorgt für trockene Anbauflächen

Staubtrockene Ackerflächen stellen Bauern zunehmend vor Probleme. Viele der heutigen Nutzpflanzen können zukünftig wohl nicht mehr wie gewohnt angebaut werden. Dürre Wälder fallen in immer größerem Ausmaß Schädlingen oder Bränden zum Opfer. Die Trinkwasserversorgung wird immer aufwendiger. Auch die Industrie kämpft mit der Trockenheit. Sinken die Pegelstände in den Flüssen, steht beispielsweise nicht mehr ausreichend Kühlwasser für die Energieproduktion zur Verfügung. Im Gegensatz dazu bedrohen steigende Meeresspiegel die Küsten.


2. Unter Strom – Energie von morgen

Unser Energieverbrauch steigt rasant an. Globalisierung, Digitalisierung und die wachsende Bevölkerung könnten zur Energiekrise führen. Der Umstieg auf erneuerbare Quellen ist unumgänglich.

43 min 21.10.2020 21.10.2020 Video hier verfügbar bis 20.11.2020, in Deutschland Mehr von ZDFinfo Doku

Sonne, Wind oder Wasser: Welche Energielieferanten haben das Potenzial, uns in Zukunft zuverlässig zu versorgen? Theoretisch kann Sonnenenergie die ganze Menschheit versorgen. Doch ist die Technologie schon so weit, dass sie uns Energiesicherheit garantieren kann?

Sonne, Wind, Atom

Das marokkanische Solarkraftwerk “Noor” – das derzeit größte seiner Art weltweit – zeigt, wie ein ganzes Land vom Rohstoff Sonne profitiert. In Offshorewindparks in der Nordsee wird derweil die Energieversorgung durch Wind ausgebaut. Die Windernte ist ergiebig und beständig. Doch die Kosten sind enorm.

Auch die dritte Alternative, Strom durch Kernfusion, würde zunächst große Investitionen erfordern. Im Gegensatz zur Kernkraft, die durch die Spaltung von Atomen Energie gewinnt, entsteht bei der Kernfusion Energie durch die Verschmelzung von Atomen. Doch wie riskant ist eine solche Technologie, und lohnen sich die enormen Kosten für den Bau entsprechender Kraftwerke überhaupt?

Studie zu deutschen CO2-Emissionen: Letzte Chance fürs 1,5-Grad-Ziel

Damit Deutschland bis 2035 CO2-neutral wird, fordert Fridays for Future drastische Maßnahmen. Auch die IEA legt erstmals ein Null-CO2-Szenario vor.

BERLIN taz | Der Ort für die Präsentation war gut gewählt: Im Berliner Martin-Gropius-Bau wird gerade eine Ausstellung der nigerianischen Künstlerin Otobong Nkanga gezeigt. Deren Titel: „So etwas wie festen Boden gibt es nicht.“ Ähnlich klingt das Fazit der KlimaschützerInnen von Fridays for Future, wenn es um Deutschlands Beitrag zur Eindämmung der Erderhitzung auf 1,5 Grad geht. „Weder die Bundesregierung noch die Parteien haben einen Plan zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels“, sagte FFF-Sprecherin Carla Reemtsma am Dienstag. „Niemand macht überhaupt diesen Versuch.“

Den unternehmen die AktivistInnen nun selbst. Beim Thinktank Wuppertal Institut haben sie die Studie „CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-Grenze“ in Auftrag gegeben. Finanziert hat das die GLS-Bank mit 30.000 Euro. Und herausgekommen ist der Vorschlag für eine radikale CO2-Nulldiät, der „zwar extrem anspruchsvoll, aber grundsätzlich möglich“ ist, wie es von den AutorInnen heißt.

Zwar haben Bundesregierung und EU beschlossen, bis 2050 klimaneutral zu sein – also nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre zu blasen, als etwa durch Wälder gebunden werden. Doch FFF reicht das nicht aus: Sie orientieren sich an einer Rechnung des „Sachverständigenrats für Umweltfragen“ der Bundesregierung. Dieser hat kalkuliert, dass Deutschland insgesamt nur noch 4.200 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen darf, wenn es seinen fairen Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel leisten will. Bei etwa 800 Millionen Tonnen CO2-Emissionen jedes Jahr bleibt nicht viel Zeit.

Klotzen statt kleckern schlägt deshalb das Gutachten vor: Statt wie im Schnitt der letzten Jahre den CO2-Ausstoß pro Jahr um 8 Millionen Tonnen zu reduzieren, müssten sie um 60 bis 70 Millionen Tonnen sinken und sich „binnen der nächsten fünf bis sechs Jahre etwa halbieren“. Dazu wären drastische Maßnahmen nötig: etwa ein CO2-Preis von 180 Euro pro Tonne statt 25 Euro ab 2021 sowie ein Ausbau von Wind- und Solarstromanlagen von 25 bis 30 Gigawatt pro Jahr, dreimal so schnell wie geplant. Zudem müsste fast zehnmal so viel Kapazität für grünen Wasserstoff wie angedacht aufgebaut und der Autoverkehr bis 2035 halbiert werden.

Ende für Verbrennungsmotoren ab 2035 gefordert

Während etwa selbst CSU-Chef Söder inzwischen anregt, ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor zu verkaufen, wollen die FFF 2035 bereits „einen Großteil der Pkw-Flotte“ aus Elektroautos sehen. Der Forderungskatalog beinhaltet auch, anstatt jährlich ein Prozent aller Gebäude künftig viermal so viele energetisch zu sanieren sowie neue Gas- und Ölheizungen in den nächsten 5 Jahren zu verbieten. Außerdem: „Beendigung des innerdeutschen Flugverkehrs.“

Die Studie solle kein Masterplan sein, sondern zeigen, was möglich und nötig ist, so FFF. Wichtige Fragen werden nur am Rand behandelt: Die zusätzlichen Kosten etwa schätzt das Gutachten auf 100 Milliarden Euro jährlich, Verteilungs- und Wachstumsfragen kommen nicht vor. Auch fehlt die Anbindung an die EU-Politik.

Zudem werden die Pro-Kopf-Emissionen Deutschlands ohne die Berücksichtigung historischer Emissionen berechnet. Aber das Gutachten solle zeigen: „Es ist möglich, in 15 Jahren CO2-neutral zu werden, es fehlt der politische Wille“, meint Reemtsma. Die AktivistInnen erwarteten von allen Parteien im anstehenden Wahlkampf zum Bundestag, „Programme vorzulegen, die mit 1,5 Grad kompatibel sind“.

Unerwartete Hilfe bekommen sie dabei von der Internationalen Energie-Agentur IEA in Paris. Die OECD-Behörde, traditionell ein Fan von Öl, Gas und Kohle, legte am gleichen Tag ihren jährlichen Bericht „World Energy Outlook“ vor – und fügte zum ersten Mal überhaupt ein Szenario bei, wie die Welt bis 2050 CO2-neutral werden könnte. Die ExpertInnen konstatieren durch die Coronapandemie einen „riesigen Schock“ für das Energiesystem: Der Energieverbrauch ist 2020 um 5 Prozent eingebrochen, die Emissionen sind um 7 Prozent zurückgegangen, Investitionen in die Energieindustrie gar um 18 Prozent. Einziger Gewinner: die Erneuerbaren.

IEA: „Die Welt ist weit davon entfernt, genug zu tun“

Aber um 2050 „netto null“ zu erreichen, müsse noch viel passieren, erklärte IEA-Chef Fatih Birol: „Die Welt ist weit davon entfernt, genug zu tun, um die Emissionen entscheidend sinken zu lassen.“ Birol hatte schon öfter an appelliert, die Coronahilfen zum Wiederaufbau für eine grünere Wirtschaft zu nutzen. Jetzt warnt seine Behörde, dass mit einem Weiter-so der bisherigen Infrastruktur aus fossilen Kraftwerken, Industrieanlagen und Autos das Klimaziel verfehlt würde.

Für die CO2-Nullnummer in 2050 bräuchte es „dramatische zusätzliche Handlungen“ in den nächsten zehn Jahren: Minus 40 Prozent CO2-Emissionen bis 2030, der Anteil von Erneuerbaren am Strom müsste von knapp 40 auf 75 Prozent steigen, jedes zweite Auto elektrisch fahren statt wie derzeit jedes vierzigste. „Um Nullemissionen zu erreichen, müssen Regierungen, Energiekonzerne, Investoren und Bürger an Bord sein – und so viel beitragen wie nie zuvor.

( Aus der taz 13.10.20 , siehe hier , Vorschlag Holger)

Energiekonzern EnBW will klimaneutral werden

Der süddeutsche Versorger will nach Atom- und Kohleausstieg seine Emissionen bis 2035 netto auf null senken – und schon zügig die ersten Erfolge erzielen. Jürgen Flauger 06.10.2020 – 12:36 Uhr 2 Kommentare

EnBW betreibt in Nord- und Ostsee im großen Stil Windräder. Bis 2035 will der Konzern klimaneutral werden. (Foto: dpa)

Düsseldorf Der Trend zum Klimaschutz schlägt endlich auch in der Branche durch, die bislang noch für die größten Emissionen des klimaschädlichen CO2 verantwortlich ist: in der Energiewirtschaft.

Als nächster Energiekonzern kündigte jetzt Deutschlands Nummer drei, EnBW, an, die Nettoemissionen auf null zu senken: EnBW will bis 2035 klimaneutral werden. Bis dahin soll die Kohleverstromung beendet und der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter forciert werden. In den fossilen Kraftwerken prüft EnBW zudem den Umstieg auf klimafreundliche Brennstoffe wie Biogas oder Wasserstoff.

Nach den Worten von Vorstandschef Frank Mastiaux soll die Entwicklung des Unternehmens streng an den Kriterien der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden: „Wir werden jede Entscheidung und jede Investition daran messen und dadurch unser zukünftiges Wachstum fest mit Nachhaltigkeit verbinden“, sagte Mastiaux. Ein entsprechendes Programm wurde jetzt mit dem Aufsichtsrat diskutiert.

Aktuell stößt die EnBW rund 17 Millionen Tonnen pro Jahr aus. Bis 2030 soll sich das bereits halbiert haben. Erste Konzerngesellschaften, etwa die Energiedienst AG, sind nach Darstellung des Unternehmens bereits klimaneutral.


Anfang 2021 folge mit der Netze BW einer der ersten klimaneutralen Verteilnetzbetreiber in Deutschland. 2019 waren die Emissionen zwischenzeitlich schon auf 11,7 Millionen Tonnen gesunken. Das lag aber an Sondereffekten – unter anderem einem außergewöhnlich starken Ertrag in den Offshore-Windanlagen und einer geringeren Nachfrage.

Jede Branche will CO2 sparen

Konkurrent RWE hatte im vergangenen Jahr angekündigt, klimaneutral zu werden. Deutschlands größter Stromproduzent muss dabei deutlich größere Mengen an CO2-Emissionen loswerden. 2019 stieß er mit seinen vielen Kohlekraftwerken 88 Millionen Tonnen CO2 aus, also fünfmal so viel wie EnBW. Der Konkurrent setzt sich aber auch erst 2040 als Frist für die Klimaneutralität.

Der Trend, sich solche Ziele zu setzen, geht durch alle Branchen. Autozulieferer Bosch will schon in diesem Jahr klimaneutral arbeiten, Bayer ab 2030, Stahlkonzern Thyssen-Krupp ab 2050.

Die Energiekonzerne werden dabei zu einem großen Teil von der Politik getrieben. Mit dem jetzt beschlossenen Ausstieg aus der Kohleförderung und -verstromung ist klar, dass die letzten Kohlekraftwerke bis Ende 2038 vom Netz müssen. RWE muss dabei in Deutschland Braun- und Steinkohlekraftwerke mit gut 12.000 Megawatt Leistung vom Netz nehmen. Bei EnBW sind es 4600 Megawatt.

„Wir haben uns bereits vor dem Kohleausstiegsgesetz freiwillig von 40 Prozent besonders CO2-intensiver Erzeugung getrennt, aus ökologischen wie wirtschaftlichen Gründen“, sagte Technikvorstand Hans-Josef Zimmer: „Bis 2030 werden wir weitere 2.500 Megawatt aus dem Betrieb nehmen und dann bis 2035 den kompletten Ausstieg vollziehen.“

Parallel will das Unternehmen die Möglichkeiten eines Fuel Switch prüfen, das heißt die Umstellung von Kohle auf zunächst klimafreundlichere Gase und im zweiten Schritt dann auf CO2-freie grüne Gase beziehungsweise Wasserstoff.

EnBW wurde schon vom Atomausstieg hart getroffen

Für EnBW ist das aber besonders anspruchsvoll, weil der Konzern schon überdurchschnittlich vom Atomausstieg getroffen wurde. Der Energiekonzern hatte noch vor der Reaktorkatastrophe von Fukushima rund die Hälfte seines Stromes mit Atomkraft erzeugt – und muss in zwei Jahren mit Neckarwestheim 2 den letzten Reaktor vom Netz nehmen.

EnBW-Chef Frank Mastiaux hat dem Energiekonzern deshalb schon 2013 eine klare Fokussierung auf die Energiewende vorgegeben. Das Unternehmen ist einer der größten Investoren in Offshore-Windparks und sieht sich beispielsweise als Marktführer beim Betrieb von Ladesäulen für Elektroautos.

In der Strategie EnBW 2025 hat der Konzern den Betrieb kritischer Infrastruktur als Kernkompetenz identifiziert – auch über den Energiemarkt hinaus. Dazu will das Unternehmen die Aktivitäten bei erneuerbaren Energien, Stromnetzen, Elektromobilität sowie Telekommunikation ausbauen und neue Geschäfte aufbauen. Dafür sind Investitionen von zwölf Milliarden Euro vorgesehen.

Auch bei der Finanzierungsstrategie werden Nachhaltigkeitskriterien angelegt. In den vergangenen zwei Jahren seien rund zwei Milliarden Euro über grüne Anleihen finanziert worden, betont das Unternehmen. „Wir werden künftig sämtliche Portfolioentscheidungen und Investitionen an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten, was sich auch auf unsere Arbeitsplätze positiv auswirken wird“, sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer.



( vom Handelblatt, hier )

Bebauungspläne zur Schlossstr. — Stellungnahmen zu Baum-, Tier- und Klimaschutz

Bebauungsplan Nr. 964 – Schloßstraße


für ein Gebiet südlich des Schloßparks “Haus Weitmar“ auf Höhe des Friedhofs an der Schloßstraße, unweit der Hattinger Straße sowie westlich und östlich der Schloßstraße

Öffentlichkeitsbeteiligung
Teilen Sie uns hier Ihre Stellungnahme mit
(29.09.2020 – 06.11.2020)

Ziel des Bebauungsplanes ist eine wohnbauliche Entwicklung auf der landwirtschaftlich vorgenutzten Fläche östlich der Schloßstraße und nicht mehr benötigten städtischen Flächen westlich der Schloßstraße.

Nach § 3 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) ist die Öffentlichkeit möglichst frühzeitig über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung, sich wesentlich unterscheidende Lösungen und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung zu unterrichten. Ihr ist Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung zu geben.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Möglichkeit, Informationen zum Planverfahren zu erhalten und sich mit Mitarbeitern der Fachverwaltung im persönlichen Gespräch über die Planung auszutauschen bzw. eine Stellungnahme abzugeben.

Zeitraum :

Mittwoch,       07.10.2020, 16-19 Uhr
Donnerstag,  08.10.2020, 16-19 Uhr
Freitag,          09.10.2020,   9-12 Uhr

Veranstaltungsort : Großer Saal des Haus Weitmar (Kubus) Nevelstraße 29c / Schloßstraße 1a, 44795 Bochum

weitere Infos “Bebauungspläne im Verfahren” : hier
In der “Kurzbegründung zur Frühzeitigen Beteiligung” finden sich Stellungnahmen zu Baum-, Tier- und Klimaschutz :

insbse. siehe Auswirkungen des Bebauungsplans, S.5
sowie : Baumschutz und Klimaschutz S. 7,8

Vonovia entwickelt Bochum-Weitmar zum Innovationsquartier für Klimaschutz – Land fördert Projekt mit 6,2 Mio. Euro

  • Forschung mit renommierten Fraunhofer-Instituten
  • Ziel ist ein selbstlernendes Energiemanagementsystem
  • Projekte finden gemeinsam mit Quartiersentwicklung statt

Bochum, 23.01.2020. Vonovia möchte in ihren Quartieren auf der Gebäude- und Wohnungsebene die Energiewende einleiten. Zusammen mit renommierten Fraunhofer-Instituten, gefördert durch einen 6,2-Mio.-Euro-Zuschuss des Landes NRW, werden in Bochum-Weitmar in einer klassischen Siedlung des Wohnungsunternehmens neue Technologien im laufenden Betrieb entwickelt und getestet. Ziel des auf drei Jahre angelegten Projektes (ODH@Bochum-Weitmar) ist eine unabhängige und möglichst CO2-neutrale Strom– und Wärmeversorgung des Quartiers. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart begründet das Engagement des Landes so: „Bochum-Weitmar ist mit vielen Gebäuden aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein ideales Pilotquartier und ein innovatives Beispiel für die ökologisch und ökonomisch effiziente Energieversorgung in urbanen Quartieren. Hier sollen verschiedene Technologien auf neuartige, intelligente Weise kombiniert werden, um den Energieverbrauch zu senken und die Sektorenkopplung voranzubringen. Die hier ermittelten Synergien sind übertragbar und bieten damit auch wichtige Impulse für andere Quartiere in einem klimafreundlichen Ruhrgebiet.“

Warum sich Vonovia in Weitmar aktiv an der Erforschung neuer Technologien beteiligt, mit der eine CO2-Reduktion im Gebäudebestand erzielt werden soll, erläutert Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender von Vonovia SE, so: „Klimaschutz ist eine der wesentlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Vonovia fühlt sich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, bis zur Mitte des Jahrhunderts einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Dabei ist es wichtig, das Spannungsfeld zwischen bezahlbarem Wohnen und Klimaschutz sozial zu gestalten. Ein Teil der notwendigen CO2-Einsparung ist über die bewährte energetische Sanierung zu erzielen, ein weiterer Teil ist über technische Maßnahmen abzubilden, die jedoch heute nicht wirtschaftlich darstellbar sind. Für den noch fehlenden Teil erforschen wir, wie aktuell in Weitmar, technische Innovation.“

Insgesamt soll hier ein vernetztes, dezentrales Versorgungssystem entstehen, das eine möglichst autarke Strom- und Wärmeversorgung im Quartier ermöglicht. „Aus unserer Sicht ist die Sektorenkopplung entscheidend, dabei muss die Erzeugung von Strom und Wärme zusammengedacht werden“, so Buch weiter. Die erzeugte Energie soll mit Hilfe von künstlicher Intelligenz direkt im Quartier vom Mieter genutzt, und nicht wie oftmals üblich, ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Ein selbstlernendes Energiemanagementsystem wird dafür sorgen, dass die richtige Energie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung steht – an E Ladesäulen, als Strom im eigenen Haushalt oder in Form von Wärme. Über eine digitale Marktplattform werden die Marktakteure für An-gebot und Nachfrage zum Handel und Austausch zusammengebracht. Die vorangelagerte Planung bestehender Quartiere hinsichtlich klimafreundlicher Versorgung und baulicher, energieeffizienzverbessernder Maßnahmen soll über ein integriertes Planungssystem optimiert werden.

Um Veränderungen dieser Art zu ermöglichen, gründete die Fraunhofer-Gesellschaft zusammen mit Vonovia und zwölf weiteren Partnern im April 2018 den Open District Hub e.V. Eines von sechs Innovations-Quartieren, das im Rahmen der Initiative entwickelt und erforscht wird, ist das Wohnviertel in Bochum-Weitmar. Hier plant Vonovia, – gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft (insb. den Instituten UMSICHT, FIT und IOSB) sowie dem Unternehmen Ampeers Energy GmbH – das Viertel in absehbarer Zukunft mithilfe von digitalen Instrumenten optimal und nachhaltig mit Energie zu versorgen.

Die Mieterinnen und Mieter kosten diese Projekte nichts. Und: Läuft es gut, wird Vonovia versuchen, die hier gewonnenen Erkenntnisse bundesweit in ihren Wohnungen einsetzen.

Quicklinks:

Downloadmaterial und mehr:

Vonovia entwickelt Bochum-Weitmar zum Innovationsquartier für Klimaschutz – Land fördert Projekt mit 6,2 Mio. Euro


Näheres sieh auch bei vonovia.de


Warum ist Corona total *** für das Klima?


Hier das Video auf youtube.com (richtig los geht’s ab Minute 3) und viele weitere wichtige , lesenswerte und auch kritisch zu hinterfragende Quellen


Auf den ersten Blick scheint Corona gut für das Klima zu sein. Die Treibhausgasemissionen sind in der Krise stark gefallen. Was aber kurzfristig gut fürs Klima ist, könnte längerfristig völlig nach hinten losgehen. Warum das so ist, warum Corona also richtiger Mist für den Klimaschutz ist und was wir dagegen tun können, das erfahrt Ihr in diesem Video.


TAZ Schwerpunkt Klimawandel

Klimawandel

Welche Ursachen und Folgen hat die Erderwärmung? Wächst sich die Klimakrise zur Klimakatastrophe aus? Um den Klimawandel aufzuhalten, müssten wir Treibhausgase senken, alternative Energien fördern, ökologisch leben. Die Weltgemeinschaft ringt um gemeinsame Klimaziele.


Viele wichtige und interessante Artikel finden sich in dem Taz-Schwerpunkt Klimawandel

Kleiner Ausschnitt und Überblick der Arrtikel vom Mai 2020:

“Das dichteste Luftmessnetz, das wir kennen” (Luftverschmutzung)

Unsere Luft soll dauerhaft besser werden – nicht nur im Corona-Lockdown. Dafür testet Breeze Technologies in Hamburg ein besonderes Messnetz. Ein Bericht von Werner Pluta veröffentlicht am 8. Mai 2020, 12:00 Uhr bei golem.de

Stickoxide, Kohlendioxid, Feinstaub: Während das öffentliche Leben wegen der Covid-19-Pandemie stark eingeschränkt war, wurden deutlich weniger Schadstoffe in die Atmosphäre emittiert. Die Luft war auf einmal nicht nur gefühlt besser. Satellitenbilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa und des europäischen Pendants Esa verzeichneten deutlich geringere Emissionen von Schadstoffen aus Auspuffen von Kraftfahrzeugen und aus Fabrikschornsteinen. Inhalt:

  1. Luftverschmutzung: “Das dichteste Luftmessnetz, das wir kennen”
  2. Wie dicht muss das Sensornetz von Breeze sein?
  3. Anwendungen für die Messnetze von Breeze

Aber um diese Werte zu erfassen, muss man nicht in die Erdumlaufbahn aufsteigen. Auch auf dem Boden lassen sich die Luftqualität messen und die ersten Effekte der Maßnahmen zur Normalisierung erkennen. “Wir haben den Einfluss der Kontaktbeschränkungen durch Corona auf die Luftqualität gesehen. In einigen Wohngegenden hatte sich die Luftqualität teilweise sehr stark verbessert”, berichtet Robert Heinecke im Gespräch mit Golem.de.” Das nimmt jetzt langsam wieder ab.”

Breeze misst in Altona

Heinecke ist Gründer und Chef des Hamburger Unternehmens Breeze Technologies, das eigene Luftmesssensoren entwickelt hat und derzeit im Hamburger Bezirk Altona ein Messnetz testet. Mit rund 35 Sensoren überwacht das Startup ein Gebiet von 14,1 Quadratkilometern. Es sei “das dichteste Luftmessnetz, das wir kennen”. Weitere knapp 20 Sensoren sind über den Rest der Stadt verteilt. Acht davon hat Breeze im Auftrag der Umweltschutzorganisation Naturschutzbund (Nabu) entlang der Elbe installiert, um Schiffsemissionen zu messen.

“Wir erfassen alle wichtigen Parameter der urbanen Luftqualität”, sagt Heinecke und meint damit: Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stickoxide, Feinstaub, Ozon, Ammoniak. Für jeden Parameter, der gemessen wird, gibt es ein dediziertes Sensorelement. Hinzu kommt eine Recheneinheit, die die Daten der Sensoren ausliest, sie kontrolliert und über ein entsprechendes Funkmodul zur Auswertung und Verarbeitung an einen Cloud-Server geschickt.

In Hamburg nutzt Breeze zur Übertragung Mobilfunk und WLAN. Das System beherrscht aber aber auch andere Standards wie Lora. Damit die Daten bei der Übertragung nicht verändert werden können, werden sie verschlüsselt.

Auf dem Server werden die Daten zunächst auf Plausibilität geprüft: Stimmen die Temperaturen mit dem aktuellen Wetterbericht überein? Ist die Luftfeuchtigkeit nicht über 100 Prozent oder nicht unter 0 Prozent? Passen die Werte zu denen anderer Sensoren in der Nähe? Dafür setzt das Unternehmen auch künstliche Intelligenz ein, die Daten nach ungewöhnlichen Mustern durchsucht und mit älteren vergleicht, die in der Datenbank gespeichert sind.

Die Software rechnet Sensorfehler heraus

Die Software korrigiert auch Fehler der Sensoren. Günstigere Sensoren für Stickoxide sind temperaturabhängig: Sie können bei gleicher Stickoxid-Konzentration in der Luft bei verschiedenen Temperaturen unterschiedliche Werte liefern. Gibt es ein festes Muster für diese Abweichungen, kann die Software sie herausrechnen.

Einige der Sensoren weisen zudem Querempfindlichkeiten auf: Stickoxid-Sensoren reagieren zum Beispiel auch auf Ozon. Auch das muss herausgerechnet werden. Erst nach diesen Prozeduren werden die Messwerte in der Datenbank abgelegt, können verwendet oder über das Bürgerportal eingesehen werden.

“Wir wollen zukünftig flächendeckend in der Lage sein, für jede Straße, für jeden Block im Stadtquartier zu sagen, wie sich dort die Luftqualität über die Zeit entwickelt, um dann intelligente Maßnahmen zur Luftreinhaltung beschließen zu können”, sagt Heinecke. Und das möglichst in Echtzeit: Alle 30 Sekunden senden die Sensorstationen einen Datensatz. “Teilweise messen wir mit den einzelnen Sensorelementen aber noch deutlich häufiger. Wir versuchen, das, was technisch machbar ist, herauszuholen, um so weit wie möglich in Echtzeit zu sein.”

Ziel des Projekts ist, den Einfluss der Verkehrsströme auf die lokale Luftqualität in Altona besser kennenzulernen.


Vollständiger Artikel bei golem.de