LOST TREE GALLERY — die Graf Adolf Straße wird leider in Kürze abgeholzt :-( :-(

Leider ist die Verwaltung auf keine der Argumente von BoKlima und weiteren AkteurInnen eingegangen und der Rodungstermin für die 26 Platanen steht kurz bevor.

Dies möchte BoKlima nicht ohne einen letzten Rettungs-Versuch hinnehmen.

Daher diese Aktionen :

(1) Lost Tree Galerie

26 Personen (Anwohner, BoKlima-Aktive, … ) sprechen sich noch mal für den Baumerhalt aus und zeigen auf, was die Bäume alles leisten :

a) Übersicht :
( Auf Wunsch von 2 Personen gelöscht )

b) Einzelbetrachtung :
( Auf Wunsch von 2 Personen gelöscht )


(2) VideClip (3:30min)

(3) Leserbrief an die Bochumer Medien

Gut recherchiert ?


Leserbrief von BoKlima zu “26 dicke Bäume werden gefällt” (WAZ 4.10.25)

Einmal mehr wird der Leserschaft der WAZ dargelegt, was uns unsere Stadt zur Graf-Adolf-Straße und ihren Platanen mitteilen möchte: alles unausweichlich, alles alternativlos. Spitz formuliert: wir sind nun mal gezwungen den Ast, auf dem wir sitzen, abzusägen. Und das möge bitte jeder verstehen.

Schade, dass in dem Artikel nicht vorkommt, dass sich das Bochumer Klimaschutzbündnis BoKlima mit den über die Zeit changierenden Argumenten des Tiefbauamtes geduldig auseinandersetzte und dass es schließlich Akteneinsicht nahm. Fazit: die Fällungen sind keineswegs unausweichlich. Dabei verweisen wir auf

Letztlich konnte weder das Tiefbauamt noch deren Akte die kritischen Fragen von BoKlima schlüssig beantworten. Über die notwendigen Abwägungen zur Findung einer bestmöglichen Lösung war nichts zu finden. Zudem befand sich in der gesamten Akte nicht der kleinste Hinweis darauf, dass die von der Verwaltung behauptete und in dem WAZ Artikel erwähnte “erneute Prüfung”, den Erhalt der Platanen betreffend, überhaupt jemals stattgefunden hat.

Über die Fällung der Platanen hinaus hält BoKlima die Form der Straßensanierung für nicht zeitgemäß: während sich unsere Stadt überregional in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen sonnt (ZEIT 21.8.2025), wurde hier weder die Weiterverwendbarkeit des Unterbaus oder Alternativen zur Rohr- und Kabelverlegung in den Gehwegen geprüft. Es wurde auch nicht die proklamierte Mobilitätswende oder das Schwammstadtprinzip in die Planungen einbezogen. Denn weder der dringend erwünschte Radverkehr, noch der Umgang mit künftig zunehmenden Starkregenereignissen, hat Eingang in die Planungen gefunden.

Auch die vom Tiefbauamt immer wieder angeführten Maximalforderungen an mögliche Gewegbreiten verdienten eine kritische mediale Auseinandersetzung. Zumal wenn wie hier, andere wichtige Belange komplett unter den Tisch fallen müssen. Letztlich muss der Verkehrsraum sinnvoll und gerecht aufgeteilt werden um bestmögliche Kompromisse zu finden. Muss erst erwähnt werden, dass auch jeder mobilitätseingeschränkte Mensch kühlenden Schatten, Vogelgezwitscher und raschelndes Laub genießt?

Abschließend möchten wir richtigstellen, dass es sich bei der am Samstag gestarteten LOST TREE GALLERY um eine Plakataktion des überparteilichen Bochumer Klimaschutzbündisses BoKlima handelt, und nicht, wie der Artikel es nahe legt, um eine Aktion der UWG:FreieBürger. Dass Anhänger verschiedener Parteien und Wählergemeinschaften das Bochumer Klimaschutzbündnis bei dieser Aktion unterstützen und die Art dieser Straßensanierung ebenfalls kritisch sehen, freut und bestätigt uns.

Gleichzeitig distanzieren wir uns von dem Anwurf “Ihr seid bekloppt”, der in dem Zusammenhang zitiert und im gleichen Absatz wie das Bochumer Klimaschutzbündnis genannt wird. Wir hoffen weiterhin auf konstruktive Austausche zur Erzielung bestmöglicher Ergebnisse für Bochums heutige und zukünftige Bürger:innen. Und wir hoffen, dass unsere Hoffnungen nicht vergeblich sind.


(4) Pressemitteilung Eröffnung der ‘Lost Tree Galerie’ , 07.10.25


(5) Impressionen: Plakatehängen


(6) Links den anderen Medien

  • (08.10.25, bo-alt ) , Wenn Bäume reden könnten… — Einladung zur LOST TREE GALERIE — Graf-Adolf-Straße , Wattenscheid
  • (07.10.25, Radio BO ) , Neugestaltung der Graf-Adolf-Straße in Bochum beginnt — Am Montag (13.10.) beginnen die Straßen- und Kanalbauarbeiten auf der Graf-Adolf-Straße in Wattenscheid. Im Vorfeld hatte es große Proteste gegen damit einhergehende Baumfällungen gegeben.
    Klimaschützer wehren sich — Mit einer Bilder-Aktion zeigt das Bochumer Klimaschutzbündnis, dass sie nicht einverstanden sind mit der Abholzung der 26 alten Platanen. Deswegen haben sie Plakate mit ihren Gesichtern und Forderungen an die Bäume geheftet. Sie schlagen eine Planung der Sanierung vor, die den Erhalt der Platanen sicherstellt.
  • (06.10.25, WAZ) , Leserbrief zu dem Missverhältnis von der Behandlung durch die Verwaltung von der Graf-Adolf-Str und dem Gröppersweg in Langendreer : hier
  • (04.10.25, WAZ ) , 26 dicke Bäume werden gefällt — Die Graf-Adolf-Straße wird saniert. Gleich zu Beginn müssen die Platanen weichen : hier
  • (01.10.25, WAZ ) , Anwohner fordern Baumfällungen : hier
  • ..

(7) Link Liste – Verweise auf weitere Berichte

Weitere Infos und Hintergrund

Vortrag : Energieeinsparen als Teil der Wohlergehensökonomie , Dr. St. Thomas, Wuppertal Institut

Einladung zu einem Vortrag des Wuppertal Instituts zum Thema Energieeinsparen als Teil der Wohlergehensökonomie von Dr. Stefan Thomas, Leiter der Abteilung Energie-,
Verkehrs- und Klimapolitik vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

Am 10.04.15, 19h in Hattingen , Bürgerzentrum Holschentor, Talstraße 8, 45525 Hattingen , Raum III , 1. Etage

Thema :
Energieeinsparen als Teil der Wohlergehensökonomie: zum eigenen Nutzen und für ein gutes Leben für Alle

Mit diesem Vortrag soll ein positives Zeichen gesetzt werden, dass Klima und Ressourcenschutz nicht mit einem Verlust von Lebensqualität gleichzusetzen ist.


vollst. Ankündigiung als PDF : hier

Weitere Infos , Links

Wochenende fürs Klima — 22.11-24.11 im Schauspielhaus , VHS , …

Vom 22. bis 24. November findet die vierte Auflage des Festivals “Jetzt! Ein Wochenende fürs Klima” statt, für das zahlreiche Bochumer Kulturinstitutionen ein Programm aus Kunst, Musik, Theater und Wissenschaft präsentieren. Zu den Programmhighlights im Schauspielhaus Bochum gehört die Gala “Mensch, ist mir heiß!”, die am Samstag, 23. November, um 20 Uhr in den Kammerspielen stattfindet.


Das Schauspielhaus Bochum widmet sich am Samstag, 23. November, mit einer besonderen Gala einem der drängendsten Themen unserer Zeit: dem Klimawandel. Die “Veranstaltung Mensch, ist mir heiß!”, ab 20 Uhr in den Kammerspielen, verbindet Unterhaltung mit wissenschaftlicher Expertise und internationalem Dialog.

Das Schauspielhaus schreibt: »Bei dem abwechslungsreichen Bühnenprogramm präsentieren Ensemble-Mitglieder des Theaters künstlerische Beiträge, begleitet von der „Klima-Band“. Als wissenschaftliche Expertin wird Constanze Schmidt vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie die Notwendigkeit von Klimawandelanpassungen erläutern. Außerdem erwartet das Publikum ein großes Klima-Quiz mit vielen Preisen.«


Im Vorfeld der Gala findet um 18 Uhr eine Live-Schalte zur 29. UN-Klimakonferenz in Baku/Aserbaidschan statt. Ein Vertreter von Germanwatch e.V. wird direkt von der Weltkonferenz berichten und Fragen des Publikums beantworten.

Die Gala “Mensch, ist mir heiß!” ist Teil des Festivals Jetzt! Ein Wochenende fürs Klima, für das zahlreiche Bochumer Kulturinstitutionen vom 22. bis 24. November ein Programm aus Kunst, Musik, Theater und Wissenschaft präsentieren. Der Eintritt zu sämtlichen Veranstaltungen ist frei.«

750 Bäume sollen verschwinden, damit das Grundstück der ehemaligen EKGS maximal ausgenutzt werden kann

Aus aktuellem Anlass, zu dem Bebauungsplan 0862 Markstr. / Stiepelerstr . können noch bis 18.06.24 Eingaben gemacht werden bzw. Stellungnahmen abgegeben werden . BoKlima zieht wie folgt Bilanz und gibt diese Stellungnahme ab : >>
Sehr geehrte Damen und Herren, nur noch eine Woche haben Bochumer Bürger:innen die Möglichkeit zum Entwurf des Bebauungsplans Markstraße / Stiepeler Straße Stellung zu beziehen.

Nach Auffassung des Bochumer Klimaschutzbündnisses besitzt der veröffentlichte Entwurf einen grundlegenden Mangel:

„750 Bäume sollen verschwinden, damit das Grundstück der ehemaligen EKGS maximal ausgenutzt werden kann“ weiterlesen

TV Hinweis : Quarks , Das große Sommer-Spezial u.a. Hitze in Bochum

(31.08.23 , ard) , Quarks XL: Das große Sommer-Spezial

Mit einem Beitrag zu Bochum mit M. Steinrücke ab 01:21:04

Gesundheitswissen rund um den Sommer: Deodorants mit “0% Alu” sind ein Verkaufshit – aber wo befinden sich die wahren Aluminium-Schleudern in unserem Alltag? Klar muss man im Sommer mehr trinken, aber wie viel denn jetzt – zwei, drei, oder sogar vier Liter? Was stimmt? Und: Welche Regeln sollte man besser kennen, wenn man in ein Gewitter gerät? Das und mehr in einer Spezial-Ausgabe von Quarks.

Der Beitrag zu Hitze in der Innenstadt und zu Bochum findet ihr ab 01:21:04

https://www.ardmediathek.de/video/quarks/quarks-xl-das-grosse-sommer-spezial/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTg3YTgzMWY4LTQyMDAtNGI3Mi04ZjQ3LTNkOTE2MTY1Nzg4Ng

  • Heißester Ort der Stadt : Fußgängerzone
  • Negativbeispiel für Farben : dunkle Fassade (neben Drehscheibe)
  • Klimaanlagen : Kreislauf den wir nicht wollen
  • Grünzüge sind Ventilatoren der Stadt
  • Was können wir tun , M.Steinrücke :
    Baulücken NICHT wieder zubauen ; Materialien verändern ; hellere Farben ( 🙂 schwarz wie das neue Gebäude geg. dem Husemannplatz 🙂 ) nehmen ; Wasserflächen ;
    Bäume anstelle von Asphalt und Beton !! ; ….
  • Fassadenbegrünung geht an fast jedem Altbau




Hitzekarte von Bochum :


Positiv , aber leider oft abgeschaltet :


Fassaden- und Dach-Begrünung, Beispiel Düsseldorf



Tip von Holger

Schon wieder : Baumfällungen für Wohnungsbau

(30.08.23, WAZ) , Online-Original : hier

Bezirksvertretung kritisiert : rote Karte für die Stadt

Bochum-Höntrop.  In Wattenscheid sollen 22 Bäume gefällt werden, um ein Mehrfamilienhaus zu bauen. Die Politik reagiert überraschend auf einen Plan der Stadt.


Die Bezirksvertretung Wattenscheid hat sich am 22. August einstimmig dafür ausgesprochen, das Bauvorhaben Pulverstraße 27 angesichts der geplanten Fällung von 22 Bäumen noch einmal zu überprüfen.

Mehrfamilienhaus auf Grundstück in Bochum-Höntrop geplant

… Antrag auf Entfernung von 22 Bäumen gestellt – und in der Vorlage genehmigt vom Umwelt- und Grünflächenamt. Es geht um Buchen, Zedern, Linden sowie einen Walnuss- und einen Ahornbaum.

Diese Bäume fallen wegen ihrer Art und Stammumfänge unter die Baumschutzsatzung der Stadt Bochum; sie stehen im geplanten Bau- und Tiefgaragenbereich. Die Bäume könnten laut Stadt „aufgrund der bau- und planungsrechtlichen Zulässigkeit des Bauvorhabens nicht erhalten werden“.

Die Verwaltung wollte daher eine Ausnahmegenehmigung gemäß § 6 (1) b Baumschutzsatzung erteilen, „da ansonsten eine nach öffentlichrechtlichen Vorschriften zulässige Nutzung nicht möglich ist oder nur unter wesentlichen Beschränkungen verwirklicht werden kann“.

Thema in Bezirksvertretung Wattenscheid

Doch das ließ die Wattenscheider Bezirksvertretung so nicht durchgehen. Ein Anwohner hatte sich in der Einwohnerfragestunde heftig beschwert über das Ausmaß der Baumfällungen, nachdem er in der WAZ davon erfahren hatte. Sein Anliegen: „Vor Erteilen einer Ausnahmegenehmigung soll geprüft werden, ob es wirklich nötig ist, alle Bäume zu fällen.“ Dazu fanden nun Ortstermine mit Politikern und mit Bochums Baummanager Marcus Kamplade statt, um zu prüfen, welche Möglichkeiten der Investor hat.

Es geht auch um Art und Umfang der Ersatzpflanzungen. Oliver Buschmann (Grüne) betonte mit Blick auf die neue Baumschutzsatzung in Bochum, dass es so wie geplant nicht funktioniere. Als Ersatzpflanzungen sah der Plan bisher vor, insgesamt 45 Laubbäume mit einem Mindeststammumfang von 20 cm zu pflanzen. 31 Ersatzbäume davon auf dem Grundstück. Die restlichen 14 Ersatzpflanzungen sollten in Absprache mit dem städtischen Außendienst Baumschutz auf anderen Grundstücken im Geltungsbereich der Satzung durchgeführt werden. Geschütztes Grün darf aus Nistschutzgründen nur von Oktober bis Februar gefällt werden.




weitere Links

  • Baumschutzsatzung der Stadt Bochum : hier (2017) ; hier (10.05.23)
    • § 3 Geschützte Bäume (1) Geschützte Bäume sind zu erhalten und mit diesem Ziel zu pflegen und vor Gefährdung zu bewahren.
  • Stadt Bochum :
    Bäume haben eine besondere Wertigkeit aus ökologischer und stadtklimatischer Sicht und eine Wohlfahrtswirkung für den Menschen. Insbesondere Altbäumen kommt hier eine herausragende Bedeutung zu, die bei Entfernung durch Nachpflanzung erst wieder nach einer oder sogar mehreren Generationen (eine Generation = 30 Jahre) erreicht werden kann.
    Link : hier

Weitere Presse-Infos zu Baumfällungen in Bochum — Auch Liste der ‘Fäll-Wut’ der Stadt Bochum


Weiterer Hintergrund

  • (18.08.23, die Welt) , Überhitzte Städte – Der Staat sollte seine Lenkungswirkung entfalten
    • In den Städten werden im Sommer die Auswirkungen des Klimawandels besonders spürbar. … Mehr Bäume sowie begrünte Dächer und Fassaden sind dabei ein entscheidender Faktor.

      Allein bei der Herstellung von Zement entstehen enorme Mengen CO₂. Aus Profitgier werden momentan viel zu häufig Gebäude abgerissen und neu gebaut, anstatt sie umzubauen und dabei wertvolle Ressourcen einzusparen. Wir versiegeln außerdem immer noch zu viele Flächen, die sich dann im Sommer stark aufheizen und den Hitzestress vorantreiben.

      Schließlich leisten Grün- und Freiflächen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in Städten. Sie steigern die Aufenthaltsqualität, bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und binden verschiedenste Luftschadstoffe und CO₂. Zusätzlich halten Pflanzen und unversiegelte Flächen viel Wasser zurück, das in trockenen Zeiten benötigt wird.
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Dramatischer Wetterwandel: “Bald ein halbes Jahr Sommer”

(03.01.23, t-online.de) , Original : hier

Düstere Aussichten für Jahreszeiten “Das gab es wirklich noch nie”

Heiße und lange Sommer, milde Winter: Die Jahreszeiten in Deutschland werden sich laut einer Expertin im Video radikal wandeln. Das merkt man schon jetzt.

Die warmen Tage rund um den Jahreswechsel fühlten sich für viele zwar angenehm an, doch die damit einhergehende Wende ist fatal: Die Jahreszeiten in Deutschland verändern sich.

Forscher fanden heraus, dass für uns schon in wenigen Jahren ein völlig anderes Zusammenspiel von Winter, Frühling, Sommer und Herbst gelten könnte – und das hätte massive Konsequenzen für die zeitlichen Abläufe der Jahreszeiten, für die Natur – und unsere Gesundheit.

Wie die Jahreszeiten zukünftig aussehen könnten und vor welchen Folgen die Expertin warnt, erfahren Sie im Video hier oder oben.

Das ist Koschaks Klima-Kosmos

Venedigs Kanäle trocknen aus, Sandstürme nehmen Menschen die Luft zum Atmen, in Touristengebieten tauchen blutrote Seen auf, die Hitze nimmt zu und beherrscht uns. Ist das noklimasünderch Wetter oder schon Klima? Welche Phänomene stecken dahinter? Müssen wir uns jedes Mal Sorgen machen – und was kann der Mensch tun? t-online-Kolumnistin Michaela Koschak nimmt aktuelle Nachrichten und Bilder sowie generelle Phänomene zum Anlass, um zu erklären, was hinter ihnen steckt – in “Koschaks Klima-Kosmos”.

Michaela Koschak hat an der FU Berlin Meteorologie studiert und ist vielen Menschen aus dem Fernsehen bekannt. Die 45-Jährige hat unter anderem für Sat.1, MDR und NDR das Wetter präsentiert. Außerdem ist sie Buchautorin.

  • Die Gefahr einer “Bombenzyklone”: “Das Wetter ist wirklich explosiv”
  • Toxischer Regen entdeckt: Gefahr durch Mikroplastik
  • Weltweite Bedrohung: Animation zeigt die größten Klimasünder bei Treibhausgasen

Seit 2019 arbeitet Michaela Koschak auch als Wetterkolumnistin für t-online, kommentiert und erklärt bei uns regelmäßig Wetterphänomene. Zudem blickt sie zweimal pro Woche im Video auf die aktuellen Wetterentwicklungen in Deutschland.



Zum Klimawandel bei DWD : hier

(Mit vielen hilfreichen Grafiken)

Klimawandel – ein Überblick

Klimaänderungen können auf natürliche sowie auf menschliche Einflüsse zurückgeführt werden. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die oberflächennahen Luftschichten der Kontinente und Ozeane der Erde deutlich erwärmt. Der Klimawandel zeigt sich in den letzten Jahrzehnten unter anderem in der Zunahme von heißen Temperaturextremen, dem stetigen Anstieg des Meeresspiegels und der mancherorts veränderten Häufigkeit von extremen Niederschlägen. Anthropogene Aktivitäten sind hierfür die Hauptursache.

Inhaltsverzeichnis

Mehr : hier

Prognose bis Ende 2025 : Erwärmung könnte schon bald 1,5-Grad-Schwelle erreichen

(27.05.21) aus spiegel.de , Original : hier

Fachleute rechnen in den nächsten Jahren mit neuen Temperaturrekorden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die globale Erwärmung bis 2025 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit erreicht, liege bei 40 Prozent.

Im Februar 2021 teils ausgetrockneter Suesca-See in Kolumbien Foto: Juan David Moreno Gallego / Anadolu Agency / Getty Images

Dieses oder eines der kommenden vier Jahre könnte nach einer Prognose der Weltwetterorganisation (WMO) den Rekord bei der globalen Durchschnittstemperatur brechen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 90 Prozent, berichtet die Uno-Organisation in Genf unter Berufung auf Analysen des britischen Wetterdienstes Met Office.

Der bisherige Rekord wurde 2016 erreicht. Damals lag die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur rund 1,2 Grad über dem Durchschnittsniveau von 1850 bis 1900. Die Jahre 2019 und 2020 lagen praktisch gleichauf. Die zehn Jahre von 2011 bis 2020 waren das wärmste Jahrzehnt. Mehr zum Thema

Möglich sei sogar, dass eines der fünf Jahre von 2021 bis 2025 den Wert von 1,5 Grad über dem vorindustriellem Niveau erreiche. Zurzeit liege die Wahrscheinlichkeit dafür bei 40 Prozent. Demnach ist die Chance, dass der Wert vorerst noch nicht erreicht wird, zwar noch etwas größer, als dass er erreicht wird. Das Risiko wachse aber.

Einen Anstieg von 1,5 Grad peilt die Staatengemeinschaft nach dem Pariser Klimaschutzabkommen eigentlich als Obergrenze bis zum Ende des Jahrhunderts an.

Mehr Wetterextreme, größere Eisschmelze

Die Folgen des Temperaturanstiegs unterscheiden sich von Region zu Region. Das aktuelle Jahr wird nach der neuen WMO-Prognose im Südwesten Nordamerikas trockener als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010, dagegen werden Australien und in Afrika die Sahelregion südlich der Sahara feuchter. https://spiegel-online-neu-profil.newsletter2go.com/klimabericht-newsletter.html

In der Periode 2021-2025 werde es in allen Regionen – außer in Teilen der südlichen Ozeane und des Nordatlantik – wärmer sein als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010, so die Prognose weiter. Es werde wahrscheinlich mehr tropische Wirbelstürme im Atlantik geben.

»Dies sind nicht bloß Statistiken«, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. »Höhere Temperaturen bedeuten größere Eisschmelze, höhere Meeresspiegel, mehr Hitzewellen und andere extreme Wetterlagen, ebenso wie negative Folgen für Nahrungsmittelsicherheit, Gesundheit, Umwelt und nachhaltige Entwicklung.« Er rief alle Länder auf, klimaschädliche Treibhausgase rascher als geplant zu reduzieren.


Weitere Artikel zum Thema

„Die Natur der Zukunft“ : Die Zeitbomben ticken schon

( 23.04.21 Original bei faz.net , hier , Von Christian Schwägerl )

Ein nuanciertes Bild der neuen Ökologie: Bernhard Kegel schildert, wie sich der Klimawandel auf die Natur auswirkt. Seine wichtigste Botschaft betrifft aber nicht Tiere und Pflanzen, sondern den Menschen.

Dass es, wenn wir Menschen die Atmosphäre weiter mit Kohlendioxid und Methan vollpumpen, immer heißer, in manchen Regionen der Erde viel zu trocken und in anderen viel zu nass wird, gehört inzwischen zum Allgemeinwissen. Doch die Klimakrise, in der wir uns befinden, ist kein rein physikalisches Phänomen. Nicht nur die Temperatur und die Verteilung des Wassers auf der Erde verändern sich, nein, alles gerät ins Rutschen, die gesamte Natur.

Die natürlichen Lebensgemeinschaften von heute, also etwa Wälder, Savannen, Korallenriffe und die Tundra, werden „in der Verteilung und Zusammensetzung, wie wir sie kennen, keinen Bestand haben“, warnt der Biologe und Autor Bernhard Kegel in seinem neuen Buch „Die Natur der Zukunft“. Anschaulich und kenntnisreich legt er dar, dass es sich nicht um einen Wandel handelt, wie er ganz normal ist für die Evolution, sondern um ein schnelles und gewaltiges Geschehen. Kegel schöpft dabei wie in früheren Büchern sowohl aus eigenem Erleben wie auch aus einem umfassenden Studium wissenschaftlicher Quellen, was sein Werk zugleich gut lesbar und lehrreich macht.

Warnende Töne

Die Natur gerät durch die Erwärmung schon heute in Bewegung. Nicht nur Tiere, auch Pflanzen reagieren auf die veränderten Klimabedingungen, werden seltener, weil sie mit den Veränderungen nicht mitkommen, oder auch häufiger, weil sich ihnen neue Territorien zur Besiedlung öffnen. In Deutschland etwa sei damit zu rechnen, dass sich Pflanzen wie die Beifuß-Ambrosie, die ursprünglich bei uns nicht heimisch war, aber warmes Klima mag, mit Ausnahme der hohen Gebirgslagen flächendeckend ausbreiten wird. „Für Allergiker ist das keine gute Nachricht“, schreibt Kegel. Schon heute macht diese äußerst allergene Pflanze vielen Menschen zu schaffen. https://aw.faz.net/api/book/3832181385

Zu den Vorzügen des Buchs zählt, dass der Autor kein schwarzweißes, sondern ein nuanciertes Bild der neuen Ökologie zeichnet. So stellt er auch dar, dass Neophyten, also pflanzliche Einwanderer, durchaus eine positive Rolle spielen könnten, wenn sie Funktionen in Ökosystemen übernehmen, die heimische Pflanzen nicht mehr ausfüllen können. Insgesamt überwiegen jedoch die warnenden Töne. Anhand eines früheren Temperaturmaximums der Erdgeschichte, an der Grenze von Paläozän zu Eozän vor rund 56 Millionen Jahren, führt Kegel seinen Lesern vor Augen, mit welchen Umbrüchen in der Natur bei starkem Anstieg von Kohlendioxid und Temperaturen zu rechnen ist: Von Massensterben von Meeresorganismen bis zur evolutionären Schrumpfung von Säugetieren hätten damals die Konsequenzen gereicht.

Eine existentielle Gefahr für viele Vogelarten

Dass die Natur diese Ereignisse verkraftet hat, dürfe uns nicht trösten: Die Phasen des Wandels seien für Lebewesen, die sie durchmachen mussten, oftmals existenzbedrohend gewesen. „Außerdem ist diese Krise (…) anders: Sie ist schneller, sie spielt sich in einer Welt ab, die vom Menschen völlig verändert wurde, in der Arten sich nicht mehr frei bewegen können, in der es überall Grenzen und Hindernisse gibt und in der viele Arten, ganze Ökosysteme bereits angeschlagen und in hohem Maße gefährdet sind“, warnt Kegel.

Akribisch beschreibt der Autor Prozesse, die bereits heute ablaufen. Während sich mancher darüber freuen wird, dass die Winter kürzer werden, bedeutet dies zum Beispiel für viele Vogelarten eine existentielle Gefahr. Die Rhythmen des Vogelzugs seien auf das bisherige Klima eingestellt. Kürzere Winter in Europa bedeuten, dass sich Insekten früher entwickeln. Das bekommen Vogelarten zu spüren, die zur gewohnten Zeit aus den Winterquartieren zurückkehren und deren Jungen dann nicht mehr weiche, gut verdauliche Larven vorfinden, sondern bereits weiterentwickelte Insekten mit härteren Körpern.

Ganze Ökosysteme sind bedroht

Auch physiologisch könnten viele Arten den Veränderungen nicht gewachsen sein, schreibt Kegel. Für Miesmuscheln und andere Meerestiere könnte der Ozean von morgen zu heiß werden. Zwar gebe es in jeder Population „Plastizität“, also Individuen, die mit Extremen besser klarkommen als andere, und zudem die Fähigkeit zur Adaptation, also zu einer schnellen Anpassung an neue Bedingungen. In der warmen Zukunft werde sich das Rad der Evolution aber schneller drehen: „Ob es reichen wird, um entstandene Lücken im Artenbestand wieder zu füllen und Tiere und Pflanzen schnell an den Klimawandel anzupassen, kann heute noch niemand beantworten.“

Dass ganze Ökosysteme bedroht sind, etwa Korallenriffe, und die Erderwärmung zur Ausbreitung von gefährlichen Krankheitserregern und sogar neuen Pandemien beitragen kann, verleihen den Ausführungen ihre Dringlichkeit: „Zeitbomben“ heißt ein Unterkapitel, „Defaunation“ ein anderes.

Erderwärmung stoppen – aber wie? (arte-tv)

( Original bei Arte.tv : hier )

WissenschaftUmwelt und Natur

( 51 Min. Verfügbar vom 10/04/2021 bis 15/06/2021 ;
Nächste Ausstrahlung am Sonntag, 25. April um 06:20 )

Direkt zum Video – mp4 in der Mediathek : hier

Ist der Klimawandel wirklich unaufhaltsam? Technologische Innovationen könnten die Gefahren der Erderwärmung abwehren. Aber ist die Menschheit bereit, weit genug dafür zu gehen?

Die Dokumentation stellt teils vielversprechende, teils aber auch umstrittene neue Verfahren vor, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen, die Zukunft unseres Planeten zu retten.

Seit der Industriellen Revolution sind es Schätzungen zufolge mehr als eintausend Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die durch den Einsatz fossiler Brennstoffe auf der Erde in die Atmosphäre ausgestoßen wurden. Enorme Mengen eines Gases, das die Wärmeabstrahlung von der Erde verringert und so zum Temperaturanstieg auf unserem Planeten führt. Jedes Jahr kommen weitere 37 Milliarden Tonnen Kohlendioxid hinzu, von denen wir heute wissen, dass sie mehrere Jahrhunderte in der Erdatmosphäre verbleiben werden. Das Tempo der Erderwärmung wurde lange unterschätzt. Ihre Folgen sind dramatisch: Eisschmelze, Anstieg des Meeresspiegels, verheerende Brände und immer schlimmere Dürren.
Für die Wissenschaft ist klar, dass der Klimawandel weltweite Konzepte und Gegenmaßnahmen erfordert. Die Technologien, mit denen das gelingen könnte, sind zum Teil heute schon vorhanden – und manche Lösungsansätze nutzen das, was die Natur selbst bereithält. Die Dokumentation stellt vielversprechende Verfahren vor, von denen jedoch einige noch umstritten sind, etwa das Filtern von Kohlendioxid aus der Luft, um es anschließend unter der Erdoberfläche zu lagern oder als Baustoff zu verwenden. Eine weitere Möglichkeit, den Treibhauseffekt zu stoppen, wäre mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, zum Beispiel durch den Umstieg auf Wind- und Sonnenenergie.
Andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Versprühen von Kalziumkarbonat-Partikeln, die das Sonnenlicht in der Stratosphäre besonders stark reflektieren, die globale Temperatur senken könnte. Auch das systematische Pflanzen mehrerer Billionen Bäume oder das Kompostieren organischer Abfälle zur Herstellung von Naturdünger könnte dem Klimawandel entgegenwirken.Die Dokumentation untersucht außerdem, mit welchen Kosten die verschiedenen Methoden verbunden sind und ob sie kurzfristig umsetzbar wären – denn die Zeit drängt.