Kategorie: relevant-Bochum
Petition von ‘weact.campact’ : Verkehrsinfrastruktur sanieren vor Neubau!
An: Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer sowie Wirtschaftsministerin Mona Neubauer
Original mit Abstimmung : hier
Gestartet von Zusammenschluss von FFF NRW und Bürgerinitiativen
Ungeachtet von Klima- und Artenschwundkrise drücken die Landesregierung NRW und “Straßen.NRW” (als ausführende Behörde) aktuell etliche Straßen-Neubauprojekte weiter durch.
Diese teils Jahrzehnte alten Planungen sind katastrophal für Natur und Klima: Sie sollen häufig durch bislang unberührte Naturgebiete mit hohem und höchstem Schutzstatus (FFH, Natura 2000) gebaut werden. Dabei werden Lebensräume zerstückelt und entwertet, die eigentlich für den Biotopverbund, die Naherholung und Frischluftschneisen von besonderer Bedeutung sind. [1]
Parallel dazu verfällt zentral wichtige Infrastruktur. [2] Es hat sich ein immenser Sanierungsbedarf angestaut, was bereits seit vielen Jahren zu immer mehr Verkehrschaos führt. Bezeichnend dafür ist auch der “Brückenskandal” um NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst Anfang 2023. [3] [4]
Ebenso wurden der öffentliche Personennahverkehr sowie das Rad- und Fußwegenetz sträflich vernachlässigt.
Wir fordern daher die Landesregierung NRW auf: Setzt in der Verkehrspolitik endlich zukunftsfähige Prioritäten!
Konkret fordern wir:
- ausschließlich bestandorientierte Sanierung von Fernstraßen und Verkehrsinfrastruktur ohne weiteren, mehrspurigen Kapazitätsausbau
- Stopp nicht wirklich essentieller Straßenneubauprojekte
- Umschichtung von Infrastrukturmitteln auf den Schienennetzausbau, insbesondere für
◦ mehrgleisigen Ausbau eingleisiger Strecken (Stichwort Deutschlandtakt)
◦ neue Haltepunkte zur Sicherung hoher Kundennähe
◦ Elektrifizierung des gesamten Netzes
◦ Ausbau dezentraler Güterbahnstrukturen - Auflage eines eigenen Verkehrswende- Finanzierungsprogramms zur Unterstützung der Städte und Gemeinden beim Ausbau der Infrastrukturen (ÖPNV, Radwegenetz) für den Umweltverbund („ecomobility“)
- Einführung vereinfachter Bewilligungs- und Genehmigungsverfahren für entsprechende Programme und Projekte
- Überführung der bisherigen GVFG*- Bundes- und Landesmittel in ein echtes VERKEHRSWENDE Programm
…..
Nachhaltigkeitswoche an der RUB (Ruhr-Uni)
(08.10.23, bo-alt) , Original hier
Vom 16. bis 20. Oktober 2023 lädt die Ruhr-Uni erstmals zu einer „Nachhaltigkeitswoche“ ein: »„Nachhaltigkeit bedeutet, kontinuierlich an Zielen und Maßnahmen zu arbeiten, ohne die Gewissheit von Perfektion. Mit der Nachhaltigkeitswoche möchten wir diese Ausdauer fördern und unseren Weg zur nachhaltigen Universität reflektieren“, fasst der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Ruhr-Uni, Prof. Dr. Andreas Löschel, es zusammen. Was bereits geschafft wurde, und wohin der Weg noch führen soll, darüber können sich alle Besucherinnen und Besucher der Nachhaltigkeitswoche ein Bild machen.
Vom 16. bis 20. Oktober 2023 öffnet täglich eine andere der vier Gebäudereihen auf dem Campus ihre Türen, um inspirierende Nachhaltigkeitsinitiativen und Projekte zu präsentieren. Poster-Ausstellungen, Workshops, Führungen, Pflanzaktionen, Filmvorführung, ein Nachhaltigkeitsmarkt und Diskussionsformate bereichern die Woche und laden zum Mitmachen ein.«
Insgesamt fast 70 dieser Angebote verspricht das Programm der Nachhaltigkeitswoche. Initiativen wie die Radwende, Fridays for Future, BoKlima oder der Arbeitskreis Umweltschutz beteiligen sich aktiv am Programmangebot.
Links zu weiteren Infos
- Das Programm der Nachhaltigkeitswoche.
- Posterausstellung
Entdecken Sie die spannende Seite der Nachhaltigkeit! Während der Nachhaltigkeitswoche zeigen Mitglieder der Ruhr-Universität Bochum ihre Arbeit, Forschungsergebnisse, Inhalte und Ideen an einer zentralen Posterwand. Tauchen Sie ein und erfahren Sie aus erster Hand, wie vielfältig und praktisch Nachhaltigkeit sein kann!- Montag (16.10.2023): *Foyer IC02*:
Dienstag (17.10.2023): *Foyer NB03 SÜD*
Donnerstag (19.10.2023):*Foyer MA*
Freitag (20.10.2023): *Foyer GA02*
jeweils von 12 – 17 Uhr- Die Initiativen AKU, BoKlima, VCD , Radwende sind jeweils von 12-14Uhr anwesend und stehen für Fragen uzr Verfuegung
- Montag (16.10.2023): *Foyer IC02*:
- Der Nachhaltigkeit verpflichtet
Wir fühlen uns den Nachhaltigkeitszielen der UN verpflichtet und wollen als universitäre Gemeinschaft gemeinsam den Weg zu einer nachhaltigen RUB 2030 gehen. - Der Uniplan :

Tool zur Berechnung der Energieernte
Die Webseite der EU Kommission zur standortbezogenen Berechnung der möglichen Energieernte.
https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html#api_5.2
Die Konfiguration sollte man mit großer Sorgfalt vornehmen und das Ergebnis als optimistisches Best-case-Szenario ansehen.
Und das Ergebnis :
Vorschlagen und/oder Voten für Pocket-Parks (nur noch heute!)
Die Bochumer Beteiligungsplattform (bochum-mitgestalten.de) — das Bochumer-CONSUL-System hat ein erstes echtes kleines Beteiligungs-Projekt aufgesetzt: Es können Vorschläge zu Pocketparks eingetragen werden und es kann zu schon eingetragenen Vorschlägen gevotet werden. Beteiligt euch noch recht zahlreich — leider nur noch heute SO 24.09.23 möglich.
Der direkte Link auf die Mitbestimmungsseite der Stadt, und hier direkt zu den Pocketparks, lautet:
https://bochum-mitgestalten.de/pocket-parks
Es sind schon ca 50 Vorschläge eingetragen .
Man muss sich anmelden / registrieren um vorschlagen und voten zu können. Ist sehr einfach.
Neu eingetragen : der *”Innenhof an der Pauluskirche”* ganz neu vorgeschlagen und würde mich über eure Unterstützung freuen. Der war beim Klimaspaziergang am verg. Freitag nochmal aufgefallen. In dem Zusammenhang bitte vllt auch den Vorschlag *”Grünes Zentrum am Brunnen” *unterstützen, der damit einen Zusammenhang bilden könnte.
Dachbegrünung — Vortrag und Diskussion bei der IG-Grumme
IG Grumme lädt zum Dämmerschoppen …
Die IG-Grumme veranstaltet einen Themen-Abend zu Dachbegrünung am Freitag 22. September 2023, 19 Uhr an der Johanneskirche und berichtet:
>>Wir sprechen darüber, wie man mit begrünten Dächern dafür sorgen kann, das Regenwasser länger zu halten, sodass ein Teil davon verdunstet. Außerdem gibt es Anregungen, wie man das Grundstück dafür vorbereitet und ob bei Regen dort Wasser auf dem Grundstück steht oder wie schnell es abfließt. Zudem gibt es Informationen über die attraktive finanzielle Förderung für den Umbau, die max. die Hälfte der Kosten abdecken.
Gäste: Fachleute von der Emschergenossenschaft, eine Architektin, die Privatleute für die Stadt Bochum zu Versickerungsmöglichkeiten berät und Mitglieder der IG Grumme.
Außerdem lernen Sie dabei unser erfolgreiches neues Veranstaltungsformat Dämmerschoppen kennen, das wir im Sommer etabliert haben. Es ist ein informeller Nachbarschaftstreff zum Wochenende, immer am vierten Freitag im Monat mit Getränken und Gesprächen in der evangelischen Johanneskirche in Bochum-Grumme (im Kirchgarten, Patmosstraße).
Bisherige Termine:
- Dämmerschoppen im Juni. Thema Zukunft der Johanneskirche
- Dämmerschoppen im Juli: Thema Solar-PV für den Balkon (Gast Thomas , BOKlima)
3. Dämmerschoppen im August: Thema iDrop, Bürgerwissenschaft zum Trinkwasser (Gast Jan Kath, Didaktik der Chemie, Ruhr-Universität)
Interessengemeinschaft „IG Grumme“ , Besuchen Sie uns im Internet: IG.Grumme.de
http://ig.grumme.de
<<
Kommentar zum Nachhaltigkeitsplan der Stadt
>>Kommentar zum Presse-Bericht der Stadt vom 12.09.2023; Nachhaltigkeitsstrategie Bochum
Wenn die Stadt Bochum schreibt: „Seit Jahren ist klar, dass wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel umfassendes Umdenken und weitreichende Erneuerungsprozesse erfordern“, dokumentiert sie, dass sie trotz der seit Jahrzehnten von der Wissenschaft deutlich ausgesprochenen Warnungen nicht entsprechend gehandelt hat. Erfreulich ist, dass die Stadt Bochum jetzt feststellt: „Bochum ist sich dieser Verantwortung bewusst“.
Doch wo sind das städtische Handeln, das Umdenken und die Erneuerungsprozesse erkennbar?
Schon die Erstellung dieser Nachhaltigkeitsstrategie hat seit der Ausrufung des Klimanotstands für Bochum am 06.06.2019 vier Jahre Zeit in Anspruch genommen!
Noch immer wird für Bauprojekte (Schlossstraße, OSTPARK – Neues Wohnen, ehemalige Erich-Kästner-Schule, Erweiterung Technologie-Quartier…) wichtiger Baumbestand abgeholzt. Die Kühlung, CO2-Aufnahme alter Bäume und die Wirkung auf die menschliche Psyche lässt sich durch Ausgleichspflanzungen junger Bäumchen nicht annähernd ersetzen. Selbst die letzten radikalen Abholzungen der Stadt an der Blankensteiner Str. lassen KEIN nachhaltiges Umdenken der Stadt erkennen (eine 200 m Tempo-30 Zone und eine neue Fahrbahndecke hätte 27 Bäumen das Leben retten können).
Klimagerecht müsste alter Baumbestand in Neubauprojekte auf Brachgelände einbezogen werden und weiterer Wohnraum durch moderate Verdichtung entstehen. Spannend bleibt, wie sich die Stadt hier an der Neustraße verhält. Hier stehen neun 50 – 120 Jahre alte Bäume zur Disposition
Erfreulich auch die Aussage „Bochum will bis 2035 eine klimaneutrale, erneuerbare Schwammstadt sein“, doch der Umbau von 900 Metern der Wasserstr. im Jahr 2021 und 300 Metern Hattinger Str. im Jahr 2023 lässt ahnen, wie viele Jahrzehnte es wirklich dauern wird, bis alle 2.100 Bochumer Straßen mit Rigolen zur Regenrückhaltung ausgestattet sein werden.
Auch die Gebäudedämmung und -beheizung, ein wichtiger Bereich zur Reduktion des CO2-Ausstoßes in der Kommune, werden von der Stadt Bochum nicht angegangen. Dies, obwohl 80 % der VBW Bauen und Wohnen städtischen Eigenbetrieben gehören und hier vorbildlich nachhaltiges Wohnen umgesetzt werden könnte.
Auch die Förderung des Photovoltaik-Ausbaus ist eher eine Hohn. Da werden 100.000 Euro Restmittel aus der Corona-Zeit als Förderung bereitgestellt und als der große Wurf bezeichnet. Die gleiche Summe wie für die Solarförderung wurde für den „Fotospot“ BOCHUM vor dem Rathaus ausgegeben. Andere Städte sind da wesentlich weiter: Essen fördert PV mit über 2,4 Millionen Euro, selbst Hattingen stellt pro Einwohner mehr zur Verfügung.
Generell liegt Bochum beim PV-Zubau auf den hintersten Plätzen weit hinter Dortmund — siehe
https://plattform.wattbewerb.de/ranking – Bochum ist hier also nicht gerade nachhaltig.
Wenn die Stadt Bochum in ihrer Presseeinladung behauptet, ihre Nachhaltigkeitsstrategie sei ein „deutschlandweit einmaliges Konzept“, dann muss man – sich fremdschämend – feststellen, dass hier Trippelschrittchen als großer Wurf verkauft werden sollen. Die Stadt betreibt hier pures Greenwashing und Marketing auf Kosten ECHTER Nachhaltigkeit – die man in Bochum leider mit der Lupe suchen muss.
Bereits am 04. Mai dieses Jahres war für Deutschland der Erdüberlastungstag. Wir verbrauchen also ca. 3 mal so viel Ressourcen wie die Erde hergibt. Als Konsequenz aus dieser Erkenntnis müssten Rohstoffverbrauch und Konsum möglichst sofort um 2/3 reduziert werden, um zukunftsfähig zu leben und zukünftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Dafür reichen die geplanten Maßnahmen bei Weitem nicht aus.<<
Bericht als PDF : hier
Weitere Links
- (12.09.23, bo-alt) , Schlechtes Klima
- (12.09.23 , StadtBo) , Ziel Klimaneutralität 2035 — Bochum legt Nachhaltigkeitsstrategie vor
- (12.09.23, StadtBo) , Steckbriefe der ersten 22 Maßnahmen
- (12.09.23, StadtBo) , Liste aller geplanten Maßnahmen
- (18.04.23, BoKlima) , Offener Brief anlässlich der Ausstellungseröffnung„Vielfalt im Garten – Lebensraum für Insekten und Co.
- (30.03.23, bo-alt) , Zukunftsfähige Wohnkonzepte oder phantasieloses ‚Weiter So‘!
- (07.09.22, bo-alt) , Klimamap: Noch bis Ende September online Vorschläge einbringen
- (08.08.22, BoKlima) , Sommergespräch Dr. Markus Bradtke Jeder Tropfen Wasser zählt
- (15.06.22, bo-alt) , Stadt will nicht wirklich Solar-PV fördern — Topf leer
- (19.05.22, BoKlima) , Klimaplan — die 3. WS-Wohnen: 18.05.22, 14-17h, Stadtarchiv (diesmal Gertec)
- (18.05.22, BoKlima) , Klimaplan Bochum 2035
- (14.05.22, bo-alt) , Fachworkshop klimagerechtes und freundliches Wohnen/Quartiere
- (13.04.22, bo-alt) , Klimaplan Bochum 2035 — die 2.
- (10.02.22, bo-alt) , Der Bochumer Klimaplan in der Diskussion
- (28.12.21, BoKlima) , Nachhaltigkeit – Wohlleben , WDR-COSMO
- (26.12.21, bo-alt) , Klimaplan Bochum 2035 – Prima Klima Präsentation
- (15.12.21, BoKlima) , Klimaplan Historisch (25.03.2000)
- (27.05.21, BoKlima) , nicht erschienener Leserbrief : Klimapläne: Widerstand aus NRW!
- (02.02.21, BoKlima) , 🙂 Nachhaltigkeit einmal anders 🙂
- (18.10.20, BoKlima) , Studie – Wuppertal-Institut: Wie Deutschland bis 2035 CO2-neutral werden kann
- (20.09.20, BoKlima) , Nordrhein-Westfalen startet mit neuer Strategie in ein Jahrzehnt der Nachhaltigkeit — und Bochum ?
TV Hinweis : Quarks , Das große Sommer-Spezial u.a. Hitze in Bochum
(31.08.23 , ard) , Quarks XL: Das große Sommer-Spezial
Mit einem Beitrag zu Bochum mit M. Steinrücke ab 01:21:04
Gesundheitswissen rund um den Sommer: Deodorants mit “0% Alu” sind ein Verkaufshit – aber wo befinden sich die wahren Aluminium-Schleudern in unserem Alltag? Klar muss man im Sommer mehr trinken, aber wie viel denn jetzt – zwei, drei, oder sogar vier Liter? Was stimmt? Und: Welche Regeln sollte man besser kennen, wenn man in ein Gewitter gerät? Das und mehr in einer Spezial-Ausgabe von Quarks.
Der Beitrag zu Hitze in der Innenstadt und zu Bochum findet ihr ab 01:21:04
- Heißester Ort der Stadt : Fußgängerzone
- Negativbeispiel für Farben : dunkle Fassade (neben Drehscheibe)
- Klimaanlagen : Kreislauf den wir nicht wollen
- Grünzüge sind Ventilatoren der Stadt
- Was können wir tun , M.Steinrücke :
Baulücken NICHT wieder zubauen ; Materialien verändern ; hellere Farben ( 🙂 schwarz wie das neue Gebäude geg. dem Husemannplatz 🙂 ) nehmen ; Wasserflächen ;
Bäume anstelle von Asphalt und Beton !! ; …. - Fassadenbegrünung geht an fast jedem Altbau
Hitzekarte von Bochum :
Positiv , aber leider oft abgeschaltet :
Fassaden- und Dach-Begrünung, Beispiel Düsseldorf
Tip von Holger
Deutsche Umwelthilfe unterstützt erstmals Klage von Mietern gegen Verbot von Balkonkraftwerken
(24.08.23, DUH.de) , Original : hier
• Fall einer Mieterin und eines Mieters einer Wohnung in Kiel, denen ihr Balkonkraftwerk von der Hausverwaltung „Haus & Grund“ untersagt wird
• Verdacht der rechtsmissbräuchlichen Verzögerungstaktik: Hausverwaltung stellt völlig überzogene Forderungen, die tausende Euro Mehrkosten verursachen
• Ziel der Klage ist ein Grundsatzurteil, damit Mieterinnen und Mieter sich endlich unkompliziert an der Energiewende beteiligen können
Berlin, 24.8.2023: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unterstützt eine Mieterin und einen Mieter einer Wohnung in Kiel bei ihrer Klage auf Genehmigung eines Balkonkraftwerks. Sie leiden wie viele Mieterinnen und Mieter in Deutschland darunter, dass ihnen die einfache Anbringung der Balkon-Solaranlage von ihrer Hausverwaltung „Haus & Grund“ mit unsachlichen und überzogenen Forderungen untersagt wird.
Nach Ansicht der DUH und der Klagenden ist diese Verzögerungstaktik rechtsmissbräuchlich: Die Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien besitzt längst gesetzlich den Rang des „überragenden öffentlichen Interesses“, die Installation ist zudem rückbaubar und absolut sicher. Es gibt keinen sachlich nachvollziehbaren Grund gegen das Balkonkraftwerk der Mietenden und ein solcher wird von der Hausverwaltung der Vermieterin auch nicht angeführt.
…
Matthias Weyland, Kläger aus Kiel: „Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig die steigenden Strompreise besser abfedern. Leider wird uns das von unserer Hausverwaltung bisher unmöglich gemacht. In den letzten Monaten ist bei uns der Eindruck entstanden, dass Haus & Grund bewusst versucht, unser Anliegen mit absurden Forderungen und Nachweisen zu verzögern. Wir waren fassungslos als wir festgestellt haben, dass Haus & Grund hier immer wieder neue Forderungen erhebt, um unsere oder ähnliche Anfragen ins Leere laufen zu lassen. Wir lassen uns nicht länger ausbremsen, sondern werden nun von unserem Klagerecht Gebrauch machen. Wir hoffen, dass wir mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe für alle Verbraucherinnen und Verbraucher eine gerichtliche Klarstellung erwirken können.“
Hintergrund:
Steckersolargeräte, sogenannte Balkonkraftwerke, für den Balkon, den Vorgarten, die Terrasse oder das Garagendach sind eine einfache und effektive Möglichkeit, Strom dezentral zu erzeugen, steigende Strompreise abzufedern und den eigenen Klima-Fußabdruck zu senken. Neben der unmittelbaren Kostenersparnis können Balkonkraftwerke auch zu einer höheren Sensibilisierung der Nutzerinnen und Nutzer in Bezug auf den eigenen Stromverbrauch beitragen. Dies kann zu langfristigen Verhaltensänderungen führen. Nicht zuletzt sind Balkonkraftwerke geeignet, um die Akzeptanz für die Energiewende in der Breite der Bevölkerung hochzuhalten und schaffen das auch, wie aktuelle Zahlen zeigen. In Deutschland sind 230.000 Anlagen registriert. Davon wurden alleine in diesem Jahr 137.000 in Betrieb genommen. Die DUH geht schätzungsweise von einer halben Million installierter Anlagen aus und das Potential ist groß. Von 43 Millionen Wohnungen sind ca. 20 Millionen Haushalte für ein Balkonkraftwerk geeignet. Allein damit könnten jährlich 3,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, bis 2030 25 Millionen Tonnen CO2.
Link:
- 230824_DUH_BKW_Klage 738 KB
Aktionstag „Umwelt im Quartier“
>>Spannende Mitmachaktionen im Stadtgarten
Das Bundesministerium für Umwelt veranstaltet erstmalig den Aktionstag „Umwelt im Quartier“ in fünf ausgewählten Quartieren in Deutschland. Mit dabei: Bochum-Wattenscheid!
Am Samstag, 2. September, von 13 bis 18 Uhr erwarten die Besucherinnen und Besucher im Wattenscheider Stadtgarten zahlreiche Mitmachaktionen sowie ein buntes Bühnenprogramm rund um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Nachbarschaft.
Der Aktionstag möchte Anwohnerinnen und Anwohnern, Vereinen und Projekten eine Plattform bieten. Hierdurch soll sichtbar gemacht werden, welche Initiativen sich im Bereich des Klima- und Umweltschutzes in der eigenen Nachbarschaft engagieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
„Aktionstag „Umwelt im Quartier““ weiterlesen