Weltweit Staatshilfen in Billionenhöhe zum Schutz der Wirtschaft — Umweltschützer : dies an Öko-Kriterien binden.

Aus der taz , 25.03.20

Wirtschaftshilfen in Corona-Krise: Hoffen auf die grüne Bazooka

Weltweit sollen Staatshilfen in Billionenhöhe die Wirtschaft vor dem Corona-Schock schützen. Umweltschützer wollen die an Öko-Kriterien binden.

BERLIN taz | Das Schreckgespenst heißt „Abwrackprämie“: In der Finanzkrise nach 2008 zahlte die Bundesregierung zwei Millionen Autohaltern, die ihr altes Fahrzeug verschrotten ließen und ein neues kauften, jeweils 2500 Euro. Gedacht war das als Hilfe für die Autoindustrie, verkauft wurde es vom SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel als „Umweltprämie“, weil alte und dreckige Fahrzeuge gegen neue ausgetauscht wurden.

Aber die Kritik war groß: Der deutschen Industrie habe das „Strohfeuer“ kaum genutzt, hieß es. Und das Umweltministerium ließ sich zwar in einem Gutachten „positive Wirkungen“ der Prämie bescheinigen, bestätigte aber inhaltlich eigentlich die wütende Kritik der Umweltverbände mit einer ganz eigenen Logik: „Die Umweltprämie wurde nicht in erster Linie zur Umweltentlastung konzipiert. Deshalb kann ihr auch nicht eine zu geringe Umwelteffizienz vorgeworfen werden.“

In der globalen Wirtschaftskrise von 2008/09 wurde weltweit die Wirtschaft mit Milliardenhilfen gestützt. Fortschritte für die Umwelt- oder Klimapolitik brachten die weltweiten Hilfspakete aber kaum. Im Gegenteil legten die weltweiten CO2-Emissionen und der Verlust von Arten nach der Delle wieder kräftig zu.

Das soll nach Corona nicht noch einmal passieren. „Wir haben eine Verantwortung, dass sich die Wirtschaft besser als damals erholt“, sagt UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Den „Rahmen fürs Handeln“ sollten die UN-Ziele für Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzen

Historische Chance

(entdeckt von Stefan) weiter hier

Corona lehrt Klimaschutz

Corona lehrt Klimaschutz

WDR 5 Politikum – Kommentar. 17.03.2020. 02:04 Min.. Verfügbar bis 17.03.2021. WDR 5. Von Tanja Busse.
Hier zum Audio-Beitrag beim wdr.

Wenn eine Gefahr erkannt ist, sind manchmal Einschnitte nötig, um größeres Unheil abzuwenden. Das kann man von der Corona-Krise lernen. Und durchaus auf den Klimawandel oder auch das Artensterben übertragen, findet Tanja Busse.

Wenn eine Gefahr erkannt ist, sind manchmal Einschnitte nötig, um größeres Unheil abzuwenden. Das kann man von der Corona-Krise lernen. Und durchaus auf den Klimawandel oder auch das Artensterben übertragen, findet Tanja Busse.

Noch vor vier Wochen habe ich mich vor Corona ebenso wenig gefürchtet wie vor Ebola oder der Beulenpest. Und jetzt ist es hier, das neue Virus, und es hat unser ganzes Leben umgekrempelt. Und es zeigt uns, dass schon ein wenig Abwarten – aus Zuversicht oder Geldgier – tödliche Folgen haben kann. Trotz erster Warnungen gab es noch eine Woche Party in den Après-Ski-Bars in Ischgl, und schon hatten sich Hunderte neue Infizierte in ganz Europa verteilt.

Politiker*innen erkennen tödliche Gefahr und handeln entschlossen

Bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten gibt es also Momente, in denen man mit relativ kleinen Maßnahmen ganz viel Gefahr abwenden kann. Lässt man die verstreichen, wird das schlagartig sehr viel schwieriger, wenn nicht unmöglich. Solche Momente gibt es auch in der Klimaforschung – tipping points werden sie dort genannt, Kipp-Punkte: Wenn die Eiskappen an den Polen abschmelzen oder die Permafrostböden der Tundra auftauen zum Beispiel.

Seit in Norditalien an einem einzigen Tag mehr als hundert Menschen an CoVid-19 gestorben sind, ist der Ernst der Lage erkannt. Nicht zu handeln, wäre tödlich – das haben die Politiker*innen gesehen – und deshalb wird gehandelt, und zwar nicht zu knapp. Es ist einiges, was die Politik den Menschen gerade zumutet. Und niemand protestiert.

Aus Corona lernen: Einschränkungen auch zum Klimaschutz

Es zeigt sich: Wenn der Ernst der Lage erkannt ist, sind enorme Veränderungen möglich. Daraus lässt sich einiges lernen – nämlich für all die anderen Politikfelder, in denen Wissenschaftler*innen schon lange den Ernst der Lage erkannt haben und mit großer Dringlichkeit Veränderungen einfordern. Die Klimakrise und der enorme Verlust der biologischen Vielfalt, den Biolog*innen als sechstes großes Massenaussterben der Geschichte bezeichnen.

Auch hier ist klar – ebenso wie bei der Corona-Pandemie: Einfach weitermachen ist gefährlich. Wir müssen handeln – und Einschränkungen akzeptieren, beim Reisen, beim Konsumieren, beim Essen, und je eher wir damit anfangen, desto eher haben wir eine Chance, den Schaden zu begrenzen.

Niederlande fangen mit Tempo 100 auf Autobahnen an

Um den Ausstoß von Stickoxiden zu verringern, führen die Niederlande Tempo 100 ein. Ab Mitte März gilt die Beschränkung.

Im Kampf gegen gefährliche Stickoxide beginnen die Niederlande mit der Einführung von Tempo 100 auf Autobahnen. Von diesem Donnerstag an sollen die neuen Schilder aufgestellt werden, wie die niederländische Behörde für Straßen und Wasserwege mitteilte. Der eigentliche Stichtag für Tempo 100 als Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen ist der kommende Montag (16.3.).

Die Straßenbehörde rief Autofahrer auf, sehr genau auf die Schilder zu achten. “Die neue Geschwindigkeit auf einer Route gilt unmittelbar nach dem Anbringen der Schilder”, hieß es in der Mitteilung.

mehr gibt’s hier u.a. bei heise.de (u.a. eine “spannende” Diskussion :-).

Hierzu auch der 3sat – Bericht von nano :
Klimaschutz in den Niederlanden : Tempolimit statt Schweinelimit – (VideoLink zur Mediathek)
Während Deutschland noch diskutiert, gilt ab jetzt für die Niederlande: Tempo 100 – eine drastische Maßnahme, um das Klima zu verbessern. Denn bei ihrer florierenden Landwirtschaft wollen die Niederländer weiterhin keine Abstriche machen.

Interview Kai Rüsberg mit Bochums OB Thomas Eiskirch zum Thema Mobilität

Interview (6:34 Min.) von Kai Rüsberg mit Bochums OB Thomas Eiskirch zum Thema Mobilität (MIV, ÖPNV, Fuß- und Radverkehr, Parken, Fahrbahnbreite Königsallee):

HdW: BoKlima an Projektbüro (03.03.20)

Sehr geehrte Frau Dr. Freis,
vielen Dank für Ihr freundliches Schreiben! 

Dass die von uns angesprochenen Sachthemen zum Großteil schon mitgedacht und durchdrungen werden, sogar originärer Bestandteil des Bauvorhabens sein werden, stimmt uns optimistisch!  

Umsomehr interessiert uns die konkrete konzeptionelle Umsetzung, zumal wir in den öffentlich zugänglichen Quellen dazu bislang keine brauchbaren Angaben finden konnten.  

Bitte helfen Sie uns, unser diesbezügliches Informationsdefizit zu beheben. Bitte setzen Sie uns in die Lage ein vertieftes Bild von der Projektkonzeption im Hinblick auf seine ökologische Ausrichtung zu gewinnen. Unsere in 10 Punkten formulierten Fragen werden bei der strukturierten Beurteilung der notwendigen Nachhaltigkeit ganz sicher hilfreich sein.  

Gerne wüssten wir auch, ob Sie unsere Anregung einer ökologischen Schwerpunktsetzung dieses zentralen Bochumer Vorhabens nachvollziehen können und unterstützen wollen. Dazu führten wir aus:  
“Was liegt eigentlich näher, als dass ein in Zeiten des Klimawandels entstehendes „Haus des Wissens“ eben selbst Ausdruck und Träger desjenigen Wissens wird, das wir jetzt und in Zukunft so dringend benötigen? Denn vor dem Wissen steht das Erlernen und dieses erwächst aus dem Erleben!”  

Unseren Wunsch nach Fotos, Animationen und Zeichnungen des Preisträgerentwurfs zur vertieften Beschäftigung und zur Nutzung auf unserer Homepage möchten wir hiermit gerne in Erinnerung bringen.  

Besonders danken möchten wir Ihnen für Ihr freundliches Gesprächsangebot, das wir natürlich sehr gerne annehmen werden. Zuvor wollen wir uns intensiv mit den erbetenen Unterlagen und Details beschäftigen, um damit die Grundlage für einen konstruktiven und gehaltvollen Dialog zu schaffen. Insofern ist der 12. März leider ungeeignet.  

Wir verbleiben in der Hoffnung auf eine baldige Beantwortung unserer Fragen und Bereitstellung aussagekräftiger Unterlagen, einen anschließenden konstruktiven Dialog und eine sehr klimafreundliche Projektentwicklung.   

Gerne hören wir wieder von Ihnen!  
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses (www.BoKlima.de)
(Sprecher von BoKlima)
AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum
Mailkontakt: presse-boklima-de@boklima.de
Homepage: www.BoKlima.de (noch im Aufbau)
Kopie: OB Eiskirch,
Homepage BoKlima.de

Kein Dieselfahrverbot für Bochum

Ist das wirklich ein gutes Ergebnis ?

Kein Dieselfahrverbot in Bochum! Oberbürgermeister Thomas Eiskirch: „Das ist ein gutes Ergebnis.“

von Bochum.de

Drohende Diesel-Fahrverbote in Bochum sind vom Tisch. Die Stadt Bochum, das Land NRW und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben einem Vergleich beim Oberverwaltungsgericht Münster zugestimmt.
 
Die DUH hatte Klage gegen das Land eingereicht. Die Verhandlung machte deutlich: Bochum hat seine Hausaufgaben bei der Luftreinhaltung gemacht. Auf der Herner Straße zwischen den Autobahnen A40 und A43 sank der Jahresmittelwert auf 38 µg/m3 und liegt damit deutlich unter dem Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. 2018 betrug dieser noch 48 µg/m3, in 2017 sogar 51 µg/m3. ….

weitere Infos :
https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/14_200228/index.php
Der Verein „Deutsche Umwelthilfe“, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bochum haben auf Vorschlag des Gerichts folgenden gerichtlichen V e r g l e i c h

hier die Anlage : https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/14_200228/Bochum_Vergleich_Anlage_01.pdf
Hier die Messstellen (es gibt nur 2 !):
Liste der NO2-Messstellen in Bochum : https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/14_200228/Bochum_Vergleich_Anlage_02.pdf
Messort ; Kennung ; Standort ; Beschreibung
– Dorstener Straße ; BODS ; Verkehr ; https://www.lanuv.nrw.de/luqs/messorte/steckbrief.php?ort=BODS
– Herner Straße 385 ; VBOH2 ; Verkehr ; https://www.lanuv.nrw.de/luqs/messorte/steckbrief.php?ort=VBOH2

In Luxemburg ist der ÖPNV ab Samstag gratis

Als erstes Land der Welt macht Luxemburg von diesem Samstag an alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos. “Im ganzen Land braucht man dann für Bus, Bahn und Tram keine Tickets mehr”, sagte der luxemburgische Mobilitätsminister François Bausch (Grüne) am Donnerstag. Mit diesem Schritt wolle man Menschen dazu bewegen, mehr vom privaten Auto auf öffentlichen Transport umzusteigen. Das Gratis-Angebot sei aber nur ein Teil eines umfassenden Konzepts zur Verkehrswende im Großherzogtum: “Es ist sozusagen die Kirsche auf dem Kuchen”, sagte Bausch.

Eigentlich war der Start der kostenfreien “Öffis” für Sonntag geplant. Am Donnerstag gab Bausch bekannt, man werde schon am Samstag starten – da die Umstellung da auch landesweit gefeiert werde….

Klimawandel — viel zu warm hier

Durch den Klimawandel hat sich Deutschland deutlich erwärmt. Wir zeigen, wie sich die Temperatur in Ihrer Gemeinde in den letzten 137 Jahren entwickelt hat.

Von Paul Blickle, Elena Erdmann, Flavio Gortana, Maria Mast, Julian Stahnke und Julius Tröger
10. Dezember 2019, 13:02 Uhr

Deutschland wird wärmer. Das zeigen Messdaten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Wie war die Entwicklung bei Ihnen vor der Haustür, in Ihrer Stadt und Gemeinde? ZEIT ONLINE zeigt es mit Wärmestreifen, einen für jedes Jahr seit der Mensch Temperaturdaten sammelt. Von kälteren Jahren in Blau bis zu immer mehr wärmeren Jahren in Rot:

Wie viel wärmer ist es bei Ihnen?

Bochum :

Die Wärmestreifen zeigen: Heiße Jahre häufen sich in den vergangenen Jahrzehnten. Und das an allen Orten in Deutschland.

In diesem Sommer meinte man den Klimawandel am eigenen Körper zu spüren. Am 25. Juli 2019 wurden im niedersächsischen Lingen 42,6 °C (Grad Celsius) gemessen, mehr als jemals zuvor in Deutschland. An diesem Tag lag die Temperatur deutschlandweit an 25 Messstationen bei mehr als 40 °C.


Aus der Zeit online 10.12.19