Dahlhauser Initiative „Stadtbäume vor dem Verdursten retten“ bei Ideen-Wettbewerb unterstützen


Die Idee der Dahlhauser Initiative ist beim Ideenwettbewerb für eine klimafreundliche Nachbarschaft bei „Klimaschutz nebenan“ nominiert.

Dies ist eine Aktion von :
Initiative für Nachbarschaft und Nachhaltigkeit Bochum-Dahlhausen e.V. : https://ifnun.de

Gebt uns eure Stimme!

Details und Voting hier:
www.klimaschutz-nebenan.de/idee/2023/stadtbaume-vor-dem-verdursten-retten



Die Idee in einem Satz

Wir aktivieren Nachbarinnen und Nachbarn, da wir mit gutem Beispiel vorangehen und unsere Aktionen sichtbar sind. Sie regen zum Mitmachen an und machen so unseren Stadtteil grüner und artenreicher.

Was die Idee verändert

Seit dem letzten Sommer gießen wir junge, frisch gepflanzte Straßenbäume. Dazu sammeln wir unsere privaten Gießkannen, fahren mit unseren Fahrradanhängern und Lastenrädern und holen/retten das Wasser an einem städtischen Brunnen aus dem tagsüber unablässig Trinkwasser direkt in die Kanalisation fließt oder holen es aus der nahegelegenen Ruhr. Rund 500 l Wasser schaffen wir so an einem Abend zu den Bäumen. Außerdem haben wir in die Baumbeete Bühwiesensaat ausgebracht. Einige Nachbar:innen haben bereits angefangen die Beete mit zu pflegen.

Wie die Idee umgesetzt wird

Wir wollen mehr werden und auch Menschen, die keine Radanhänger und Gießkanne haben einladen / anregen mitzumachen. Wir wollen mehr Bäume im Sommer versorgen. Dazu möchten wir Fahrradanhänger und Gießkannen anschaffen, die sich engagierte Menschen aus dem Stadtteil in unserem Nachbarschaftsladen ausleihen können ggf. auch um statt mit dem Auto mit dem Fahrrad Großeinkäufte machen zu können. All das macht unser Stadtklima besser und spart Co2.

Wie können andere mitmachen?

Alle Nachbar:innen können unseren Nachbarschaftstreffpunkt “FREIRAUM-Dahlhausen” nutzen, sich mit uns austauschen, eigenen Ideen einbringen und bei unseren Aktionen mitmachen. Wir arbeiten alle Ehrenamtlich. Wir sind schon 18 Vereinsmitglieder und zahlreiche weitere aktive Nachbar:innen. Mehr dazu gibt es auch unter: https://initiative-fuer-nachbarschaft-und-nachhaltigkeit.de/?page_id=578#pflegeaktion

Dafür setze ich das Preisgeld ein

Dazu möchten wir Fahrradanhänger und Gießkannen anschaffen, die wir auch verleihen wollen.

Bochumer Förderung für Photovoltaik: leer — 100.000€ stehen als dummes Blech-Bochum vor dem Rathaus

Bochum und die Klimakrise : da sieht man wo die Prioritäten stecken ; für ein nutzloses , hässliches Blech-Bochum-Schild / Skulptur werden 1000.00Eu an Steuergeldern zum Fenster herausgeschmissen , aber der Photovoltaik-Fördertopf für über 50.000 Gebäude in Bochum und weit mehr Balkone ist schon nach 1 Monat ausgeschöpft. Ob dieser noch mal aufgestockt wird ist unklar …..

(Ganz zu schweigen von den sozialen Problemen , die auch gehörige Förderung bräuchten)

(18.07.23, WAZ) :


Link zum ausgelaufenen Förderprogramm , Bochum : hier


Beispiel Essen : 2.385.000 Euro PV-Förderung

Bochum sollte sich mal ein Beispiel an Essen nehmen
(Bochum ca 62.56% Einwohner (584t:362t Einw.), aber nur 4,19 % der Essener Förderung) :

Solaroffensive der Stadt Essen

(01.03.23, Stadt Essen) , Original : hier

Die Stadt Essen fördert die Neuinstallation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) und thermischen Solaranlagen mit Heizungsunterstützung auf dem Stadtgebiet.

Die Förderung unterstützt private, gemeinnützige und gewerbliche Antragsteller*innen mit Liegenschaften in der Stadt Essen. Ziel ist die stärkere Nutzung von Sonnenenergie zur Reduktion des CO2-Ausstoßes im Stadtgebiet. Für die Förderung 2023 stehen insgesamt 2.385.000 Euro zur Verfügung. Die folgenden Hinweise fassen die wichtigsten Aspekte der Solarförderung übersichtlich zusammen. Alle Details entnehmen Sie bitte der vollständigen Förderrichtlinie. Diese ist maßgeblich für alle Entscheidungen.

….

Impressionen vom Balkon-PV-Workshop 17.06.23

(zur Balkon-PV-Solar-Startseite )


Einige Highlights vom Workshop zu Balkon-PV vom Samstag 17.06.23 in der Kofa
22 hoch motivierte und interessierte TeilnehmerInnen :


Module aus der letzten Sammelbestellung

Es stehen noch Module aus der letzten Sammelbestellung zur Verfügung, wer Interesse hat, Näheres hier


Links aus der Veranstaltung :

— folgt in Kürze —

Weitere Links :


(zur Balkon-PV-Solar-Startseite )

Komplizierte Regeln für Erneuerbare Energien — Auch Bürokratie belastet das Klima

(22.07.21, tagesspiegel.de) , Original : hier

Die Politik bekundet gern, beim Klimaschutz jetzt endlich verstanden zu haben, bremst dann aber bei Details. Das gilt für Windräder wie Photovoltaik. Ein Kommentar. Jakob Schlandt

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral sein, hat die Regierungskoalition beschlossen. Und die EU soll fünf Jahre später folgen. Daran haben manche Klimaaktivisten immer noch zu mäkeln, und man kann tatsächlich trefflich streiten, ob das nun reicht, fast reicht oder doch zu kurz gesprungen ist, weil man die historischen Emissionen nicht miteinbezieht.

Tatsächlich muss die neue Bundesregierung vor allem ein ganz konkretes Problem anpacken. Vom abgekochten Industrielobbyisten bis zu den Hardlinern der Grünen sind sich in einem alle einig: Wir brauchen mehr erneuerbare Energien, und zwar viel mehr und viel schneller als bisher. Für den direkten Stromgebrauch, aber auch für den Einsatz zur Erzeugung von Wasserstoff als, grob gesprochen, Erdgasersatz.

Da hilft alles nichts, es geht um die Details. Um die Frage – man blicke auf CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet und die neuen Regeln im von ihm geführten Nordrhein-Westfalen –, welche Abstände Windräder von Wohngebäuden halten müssen. Um die Frage, wie genau sich Windkraft mit Vogelschutz vertragen kann und ob pfiffige neue Vogelwarnsysteme helfen können.

Besonders bei der naturgemäß recht konfliktarmen Solarkraft – sie verursacht keinen Lärm, versperrt nicht den Ausblick und ist zudem inzwischen günstig – muss die Handbremse gelöst werden. Die gerade zu Ende gegangen Ausschreibung für Photovoltaik (PV) auf Gewerbeimmobilien zeigt, dass deutlich mehr gehen könnte. Da ist zu viel Bürokratie im Spiel. Branchenvertreter kritisieren sowohl, dass der Strom vom Dach nicht selbst verbraucht werden darf, als auch die Bevorzugung großer Anlagen und die kurze Umsetzungsfrist. Innerhalb eines Jahres muss die Anlage laufen.

Viele Gewerbehallen können kaum eine extradicke Schneedecke tragen

Für große Anlagen kommt aber nicht jedes Dach infrage. Viele moderne Gewerbehallen sind zu fragil dafür, sie können höchstens eine dicke Schneedecke tragen. Dennoch ist das Potenzial enorm. Experten schätzen, dass erst zehn bis 20 Prozent der wirtschaftlich nutzbaren Dachfläche für PV erschlossen sind. Rechnet man alle Lager-, Logistik- und Produktionshallen mit mehr als 1000 Quadratmetern Gewerbefläche zusammen, kommt man nach Statistiken aus der Immobilienbranche auf eine Dachfläche von 450 Millionen Quadratmetern.

Es ist ein aktuelles Beispiel unter vielen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat gleich mehrfach in seiner Amtszeit signalisiert, er habe beim Klimaschutz jetzt endlich verstanden. Bei den (vermeintlichen) Details bremste er dann aber wieder und wieder. Für die neue Bundesregierung wird es darum gehen, diesen Widerspruch endlich aufzulösen.


Mehr zum Thema

Wirtschaftsminister Altmaier im Interview „Klimaschutz darf keine Frage des dicken Geldbeutels werden“ Georg Ismar Miriam Schröder


Tip von Ingo

Klimaschutz: Autarkes Wohnen im Wasserstoff-Haus

(25.07.21 , aus capital ) , Original : hier

Wasserstoff ist mittlerweile auch im Eigenheim angekommen. Dank einer Kombination aus Solarenergie und Wasserstoff können Verbraucher vollständig autark und klimaneutral wohnen – doch dafür müssen sie derzeit noch tief in die Tasche greifen von Marilena Piesker 25. Juli 2021

Hausbesitzer könnten in Deutschland künftig völlig autark leben: Denn dank Wasserstoff lassen sich Strom und Wärme einfach zu Hause produzieren. Das Prinzip dahinter ist simpel: Solarmodule auf dem Dach sammeln Sonnenenergie, die sich mittels Elektrolyse in Wasserstoff umwandeln lässt. Eine Brennstoffzelle im Keller des Hauses macht aus dem Wasserstoff Strom und speist ihn ins Haus ein.

Energie, die nicht genutzt wird, verbleibt in einem Speicher. Bei dem Prozess entsteht zusätzlich Wärme, die Hausbesitzer zum Heizen verwenden können. Das Neue daran: Weil der selbstproduzierte Solarstrom den Wasserstoff generiert, sind Strom und Heizung klimaneutral – sie verursachen also keine CO2-Emissionen mehr.

Verbraucher, die Elektrizität und Wärme mit Wasserstoff erzeugen, sparen nicht nur Strom- und Heizkosten, sondern schonen zugleich auch die Umwelt. Dennoch setzen in Deutschland immer noch die wenigsten Hausbesitzer auf diese Technologie. Der Grund: Wer mit Hilfe von Wasserstoff autark leben will, muss derzeit noch viel Geld in die Hand nehmen. Oft rechnet sich die Investition erst nach einigen Jahren und längst nicht jeder Wasserstoff ist auch klimaneutral.

Nutzung von Brennstoffzellen-Heizungen

Eine Möglichkeit, Wasserstoff zu Hause zu nutzen, besteht in der Installation von Brennstoffzellen-Heizungen. Die Nachfrage danach ist groß, wie eine Umfrage des Portals Hausfrage.net zeigt: Demnach möchten rund 31 Prozent der deutschen Verbraucher in Zukunft auf eine Brennstoffzellen-Heizung umsteigen.

ImmobilienSo rentiert sich die Solaranlage auf dem DachViele Hausbesitzer hätten gern eine Solaranlage auf dem Haus, scheuen aber die Kosten. Dabei sind Solarmodule inzwischen nicht nur effizienter, sondern auch deutlich günstiger als früher. Welche Renditen möglich sind und worauf Eigentümer achten sollten

Zwar funktionieren die meisten Brennstoffzellen-Heizungen ähnlich wie eine klassische Gasheizung mit Erdgas. Allerdings verbrennen sie dieses Gas nicht, sondern erzeugen Wärme und sogar Strom stattdessen mittels einer chemischen Reaktion: Aus dem Erdgas wird zunächst Wasserstoff gewonnen, der dann mit dem Sauerstoff aus der Umgebung reagiert.

Brennstoffzellen sind im Vergleich zu anderen Heizsystemen sehr effektiv. Laut einer Studie der deutschen Gaswirtschaft lassen sich mit dieser Technologie im Schnitt bis zu 66 Prozent an Energiekosten einsparen im Vergleich zu einer klassischen Gasheizung.

Ein weiterer Vorteil: Brennstoffzellen-Heizungen sind relativ emissionsarm. Im Schnitt verbrauchen sie 69 Prozent weniger CO2 als ein klassischer Gas-Heizkessel. Da die Brennstoffzelle Wasserstoff aus fossilem Erdgas gewinnt, ist diese Form des Heizens allerdings nicht klimaneutral. Diese Form des Wasserstoffs bezeichnet man auch blauen Wasserstoff.

Anmerkung BoKima :

Zitat:
Von der staatlichen Förderbank KfW können Interessenten zurzeit einen Zuschuss von bis zu 10.000 Euro für ein Brennstoffzellen-Heizung bekommen, und sogar bis zu 15.000 Euro für die Installation des regenerativen Picea-Systems.

Die Förderung der Brennstoffzellenheizung auf Basis von Erdgas ist klimaschädigend und müsste sofort eingestellt werden.

Einsatz von Photovoltaik

Wasserstoff lässt sich aber auch aus regenerativen Energien wie Photovoltaik gewinnen. Diese Variante wird als sogenannter grüner Wasserstoff bezeichnet.  Das Besondere daran: Wenn Solarenergie in Wasserstoff umgewandelt wird, lässt er sich speichern. Dieser Vorgang macht den Solarstrom sogar im Winter nutzbar, weil sich der überschüssige Wasserstoff in einem Tank speichern lässt.

Deutschlandweit ist bisher allerdings nur ein Anbieter dieser regenerativen Technik bekannt. Das Berliner Start-up Home Power Solutions (HPS) hat mit Picea einen Speicher entwickelt, der Hausbesitzern das gesamte Jahr über eine vollständig CO2-freie Energieversorgung garantieren soll.

Preis schreckt viele ab

Doch so romantisch das autarke Leben auch klingt und so wichtig die Umstellung auf Wasserstoff für den Klimawandel langfristig ist – sie hat für Verbraucher auch ihren Preis und der schreckt viele ab. Egal ob Eigenheimbesitzer auf die Brennstoffzellen-Heizung mittels Erdgas oder regenerativer Energien umsteigen wollen – die Anschaffung ist in jedem Fall teuer und amortisiert sich erst nach vielen Jahren.

Dabei müssen Verbraucher, die klimaneutral heizen wollen, nochmal deutlich tiefer in die Tasche greifen: Während Eigenheimbesitzer für eine Brennstoffzellen-Heizung mit Erdgas durchschnittlich 30.000 Euro an Anschaffungskosten hinlegen müssen, kostete das regenerative System Picea im Schnitt zwischen 70.000 und 100.000 Euro. Käufer sparen zwar erheblich an Energiekosten ein, trotzdem amortisiert sich die Anschaffung einer Brennstoffzellen-Heizung erst nach knapp 15 Jahren, die von Picea sogar erst nach 26 Jahren.



Tip von Ingo

Energiewende : Wirtschaftsministerium sieht steigenden Stromverbrauch

(13.07.21, von golem.de, Original : hier )

Entgegen früherer Aussagen erwartet das Ministerium einen wachsenden Bedarf. Dafür braucht es mehr erneuerbare Energien. Hanno Böck

Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass der Stromverbrauch in Deutschland in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Für das Jahr 2030 erwartet das Ministerium demnach, dass etwa 20 Prozent mehr Strom benötigt wird.

Die Ankündigung überrascht, denn bisher gingen sowohl der Wirtschaftsminister als auch die Bundesregierung von einem leicht sinkenden Strombedarf aus. Dies erklärte Wirtschaftsminister Peter Altmaier etwa im vergangenen Jahr in einem Interview mit der Taz.

Das Problem dabei: Bisher wurde auch der Ausbau der erneuerbaren Energien mit diesen niedrigen Annahmen geplant. Kritik daran gab es schon länger.

So wies etwa das Energiewirtschaftliche Institut der Universität Köln (EWI) bereits Anfang 2020 darauf hin, dass die zu niedrigen Annahmen über den künftigen Stromverbrauch dazu führen könnten, dass die Ausbauziele für erneuerbare Energien nicht erreicht werden. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2030 65 Prozent des Stroms mithilfe erneuerbarer Energien zu erzeugen.

Andere Experten prognostizieren noch höheren Strombedarf

Die neue Schätzung des Wirtschaftsministeriums wurde in einem Gutachten durch die Firma Prognos ermittelt. Demnach soll der Stromverbrauch 2030 zwischen 645 und 665 Terawattstunden liegen. Zum Vergleich: 2020 lag der Stromverbrauch bei 544 Terawattstunden, im Jahr 2019 bei 519 Terawattstunden. Gegenüber anderen Prognosen sind die Zahlen immer noch niedrig. Das EWI erwartet für 2030 einen Stromverbrauch von 748 Terawattstunden. Erneuerbare Energien und Klimaschutz: Hintergründe – Techniken und Planung – Ökonomie und Ökologie – Energiewende (Deutsch)

Der Grund für den höheren Stromverbrauch ist, dass künftig in vielen Bereichen, die bisher direkt mit fossilen Energieträgern versorgt wurden, direkt oder indirekt Strom genutzt werden soll. Das gilt etwa für die Elektromobilität, Heizungen mit Wärmepumpen und für den Einsatz von grünem Wasserstoff, der mithilfe von Strom aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt wird.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht in Deutschland zur Zeit nur langsam voran. Insbesondere bei der Windkraft sind die Ausbauzahlen drastisch eingebrochen. In den vergangenen zwei Jahren wurden jeweils weniger als 1500 Megawatt neue Windkraftleistung installiert. So geringe Ausbauzahlen gab es zuletzt 1998. Reklame: Hier geht es zu Erneuerbare Energien und Klimaschutz bei Amazon

Themenseiten bei golem.de :

Balkonkraftwerke – Ökostrom selbst gemacht – Energiewende kann jetzt Jede*r

Mit dem Balkonkraftwerk gegen die Klimakrise aktiv werden und dabei noch Geld sparen! Zur Miete, mit eigener Wohnung oder gar mit eigenem Haus:
Mit einem Balkonkraftwerk kannst du jetzt Ökostrom im Handumdrehen selber machen!

Wenn du an einem der beiden Webinare teilgenommen hast, bist du dazu bereit und wirst bestimmt gleich loslegen und den Photovoltaik-Virus weiterverbreiten.

Beispiele von Balkonkraftwerken: hier (via youtube) ;
Zur Sicherheit von Balkonkraftwerken: hier (via youtube)
(Natürlich ist ein Balkonkraftwerk nur der “Gruß aus der Küche”.)

WEBINAR: BALKONKRAFTWERK – ÖKOSTROM SELBST GEMACHT
Referent: Jens Neumann ; Moderation: Jens Neumann ; Dauer: 90min

WEBINAR: Energiewende kann jetzt jeder: Klimawandel & Balkonkraftwerke
Referent: Andreas Weischer ; Dauer: ca. 45 min Vortrag

Anmeldung

  • Nur für die Webinare über die VHS erfolgt eine Anmeldung über die jeweilige VHS.
  • Anmeldung und Zugang für ALLE ANDEREN Webinare über Zoom
    • Zoom-Meeting beitreten über Browser
    • https://zoom.us/j/92618276410?pwd=cEY1UkJ3cEF1M2dZQmZqcXBxTHdKQT09
  • Zoom-Meeting beitreten über Zoom Client
    • Meeting-ID: 926 1827 6410 ; Kenncode: PV4all
  • Schnelleinwahl vom Handy ( nur Audio )
    • +496950502596,,92618276410#,,,,045811#
    • Deutschland Meeting-ID: 926 1827 6410 Kenncode: 045811

Termine

  • 21.07. 19:30 Uhr Balkonkraftwerk – Ökostrom selbst gemacht: Jens und Angela
  • 27.07. 19:30 Uhr Energiewende kann jetzt jeder: Klimawandel & Balkonkraftwerke
  • 03.08. 19:30 Uhr Energiewende kann jetzt jeder: Klimawandel & Balkonkraftwerke
  • 17.08. 19:30 Uhr Energiewende kann jetzt jeder: Klimawandel & Balkonkraftwerke
  • 03.09. 19:30 Uhr Energiewende kann jetzt jeder: Klimawandel & Balkonkraftwerke, VHS Meppen
  • 07.09. 19:30 Uhr Energiewende kann jetzt jeder: Klimawandel & Balkonkraftwerke
  • 14.09. 19:30 Uhr Energiewende kann jetzt jeder: Klimawandel & Balkonkraftwerke, VHS Heidelberg
  • 16.11. 19:30 Uhr Energiewende kann jetzt jede*r: Klimawandel & Balkonkraftwerke, VHS Osnabrück

Tip von Ingo

Starte einen Solarentscheid!

() umweltinstitut.org , Original : hier

So lassen wir die Sonne rein:

Auf den Dächern unserer Städte und Gemeinden ruht ein riesiges ungenutztes Potenzial für saubere Energie. Wir haben in einem Rechtsgutachten untersuchen lassen, wie Bürgerinnen und Bürger dieses Potenzial mit direkter Demokratie heben können. Daraus ist eine einfache Anleitung für ein Solar-Bürgerbegehren entstanden, die dieser Artikel beschreibt.

Die Solarenergie muss dringend schneller ausgebaut werden – drei- bis viermal so schnell wie jetzt, wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen wollen. Dieses enorme Potenzial liegt aber noch weitgehend brach. Einige Kommunen werden bereits aktiv. So hat etwa die kleine schwäbische Gemeinde Waiblingen bereits 2006 eine Solarpflicht erlassen und zusätzlich 31 öffentliche Einrichtungen mit Solaranlagen ausgestattet. Anderen Kommunen können wir mit einem Bürgerentscheid auf die Sprünge ins Solarzeitalter helfen.

GIF-Illustration und Animation: Sylvain Mazas

Volker Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme:

„Bürgerinnen und Bürger waren nicht nur die Pioniere der Energiewende, sondern sind auch weiterhin ihre Treiber. Um die Klimakrise noch rechtzeitig zu stoppen, müssen wir alle in unseren Städten und Gemeinden aktiv werden und unsere Energieversorgung klimaneutral gestalten.“ Solarentscheid-Baukasten

Kommunen haben vielfältige Möglichkeiten, um einen lokalen Solarboom zu erzeugen. Vier zentrale Hebel schildern wir im Folgenden. Mit einem Solarentscheid können wir sie einfordern. Eine Formulierung für die Abstimmungsfrage aus dem Rechtsgutachten der Kanzlei Günther findet sich im Anschluss.

1) Solarenergie auf öffentliche Dächer!

Bild: Jörg Farys / Bündnis Bürgerenergie

Besonders einfach kann die Stadtverwaltung die Energiewende bei den Gebäuden voranbringen, die ihr selbst gehören. Das können Verwaltungsgebäude sein, Schulen, Krankenhäuser oder Bibliotheken. Dort kann sie eigene Solaranlagen installieren lassen oder die Dachfläche zu diesem Zweck verpachten, zum Beispiel an eine Bürgerenergiegenossenschaft. Von ihr kann sie im Gegenzug Solarstrom beziehen. Da die Solaranlage das jeweilige Gebäude nicht zu jedem Zeitpunkt vollständig mit sauberem Strom versorgen kann, sollte die Kommune ergänzend einen Vertrag mit einem Ökostromanbieter abschließen. Auch dazu können wir sie auffordern. Betriebe, die sich mehrheitlich in ihrem Eigentum befinden, kann die Kommune anweisen, ihre Gebäude ebenfalls mit einer Solaranlage und ergänzendem Ökostrom auszustatten – zum Beispiel die städtischen Abfallbetriebe oder auch städtische Wohnungsgesellschaften. So wird die öffentliche Hand zum Vorbild. Sie zeigt, dass sie es mit dem Klimaschutz ernst meint.

2) Solarpflicht für Neubauten!

Solarenergie rockt!

Bild: Umweltinstitut München

Jede Kommune kann eine Solarpflicht für neue Gebäude festzusetzen. So erreicht sie, dass die Eigentümer:innen neuer Gewerbe- und Wohnhäuser beim Bau eine Solaranlage einplanen müssen – Solarenergie wird nach und nach zum Standard. Die baden-württembergische Gemeinde Waiblingen ging 2006 als Pionierin voran, Tübingen zog 2018 nach. In jüngster Zeit setzt sich die Maßnahme mehr und mehr durch: 2019 folgten Konstanz, Wiesbaden, Amberg und Pfaffenhofen. Berlin, Bremen und Hamburg haben sich im gleichen Zeitraum für eine Solarpflicht entschieden.

Die Kommunen können die Solarpflicht in Bebauungsplänen festlegen – Pfaffenhofen beispielsweise hat auf diese Weise für ein neues Wohngebiet verfügt, dass auf Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern mindestens 20 Quadratmeter Solarmodule installiert werden müssen und auf Mehrfamilienhäusern mit Satteldach mindestens 70 Prozent der südlichen Dachfläche.

Alternativ oder zusätzlich können Kommunen die Solarpflicht in Verträgen mit Investor:innen und Käufer:innen von öffentlichem Grund festschreiben – in städtebaulichen Verträgen und in Grundstückskaufverträgen. Für diese Variante haben sich Tübingen und Wiesbaden entschieden.

Das Umweltbundesamt schlägt zusätzlich ein Verpachtungskataster vor: Wer nicht selbst eine Solaranlage errichten will, kann sein Dach an Interessierte verpachten und die Pflicht auf diese Weise erfüllen. So kommen zum Beispiel Bürgerenergiegenossenschaften zum Zug, die auf der Suche nach geeigneten Flächen für neue Projekte sind.

3) Stadtwerke in die Solaroffensive!

Bild: Umweltinstitut München

Gibt es in unserer Kommune einen Energieversorger, der sich mehrheitlich in öffentlicher Hand befindet, können wir Bürger:innen unseren Einfluss auf ihn geltend machen. Die Stadtwerke können das brachliegende Potenzial auf den Dächern privater sowie gewerblicher Gebäude in der Stadt erschließen, indem sie:

  • Dächer pachten und eigene Solaranlagen bauen
    Die Bamberger Stadtwerke beispielsweise bieten Unternehmen und Privatpersonen an, ihre Dachflächen zu pachten und darauf PV-Anlagen zu errichten.
  • Mieterstromprojekte realisieren
    Die Frankfurter Mainova ist hier Vorreiterin – rund 300 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von etwa sechs Megawatt lieferten Anfang 2021 sauberen Strom an etwa 2000 Frankfurter Mieter:innen.
  • Stromabnahmeverträge mit Betreiber:innen von PV-Anlagen schließen
    Die Stadtwerke Marburg schlossen Ende 2020 einen Stromabnahmevertrag mit einer 50 Kilowatt-Fassaden-Solaranlage am Gebäude eines Radiologiezentrums.
  • Beteiligungsmodelle anbieten
    Die Stadtwerke München ermöglichen Bürgerinnen und Bürgern mit ihren „Sonnenbausteinen“, zur Finanzierung von neuen Solaranlagen beizutragen. Sie erhalten dafür eine Rendite und optional den mit „ihrer“ Anlage erzeugten Strom.

Was ist Mieterstrom?

Mieterstrom wird in Solaranlagen auf dem Dach eines Mietshauses erzeugt und direkt an die Mieter:innen geliefert. Dazu stellen die Vermieter:innen ihre Dachfläche Dritten zur Verfügung, meist engagierten Energieversorgern oder Bürgerenergiegenossenschaften.

4) Solarenergie fördern!

Montage eines Solarpanels

Bild: Solocal Energy Solarkollektiv

Zahlreiche Kommunen erleichtern es ihren Bürger:innen durch Förderprogramme und Beratung, Solaranlagen auf ihren Dächern zu installieren. So fördern beispielsweise Erlangen und Köln Solaranlagen bis zu einer Leistung von zehn Kilowatt mit 150 Euro pro Kilowatt, Aachen und Düren geben eine Anschubfinanzierung von 1000 Euro pro Anlage. Freiburg fördert vor allem die Anlagen, bei denen die Dachfläche voll ausgenutzt wird. Einige Kommunen bezuschussen auch Solarmodule für den Balkon. Auch Öffentlichkeitsarbeit und Beratung können sehr wirksam sein. Unter dem Motto „Dein Dach kann mehr!“ motiviert die Stadt Freiburg ihre Bürger:innen mit Plakaten, Anzeigen, Infoständen und Kurzfilmen im Kino, beim Ausbau der Solarenergie aktiv zu werden. Ist das Interesse geweckt, kommen die Berater:innen der Stadt zu den Hauseigentümer:innen, um sie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Wie formulieren wir unser Bürgerbegehren?

Jeder der vier vorgestellten Ansätze kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Dächer mit Solaranlagen zu füllen. Wenn wir sie in einem Bürgerbegehren kombinieren, entfalten wir die größte Dynamik. Die Abstimmungsfrage kann dann so lauten:

Sind Sie dafür, dass die Stadt die in ihrem Wirkungskreis liegenden Möglichkeiten ausschöpft, um ab 2022 einen Zubau von mindestens X MW Solarenergie-Dachanlagen zu erreichen und dafür die folgenden Schritte umsetzt,

  1. Die Kommune stattet die in ihrem Eigentum stehenden Gebäude bis zum Zeitpunkt Y mit Photovoltaikanlagen aus – wobei sie die gesamte Dachfläche belegt, sofern dies technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar ist – oder verpachtet die Dachfläche an Dritte für die Installation einer Solaranlage.
  2. Die Kommune weist die direkt oder indirekt mehrheitlich in ihrem Eigentum stehenden Betriebe und Unternehmen an, die ihnen gehörenden (Wohn-)Gebäude bis zum Zeitpunkt Y mit Photovoltaikanlagen auszustatten – wobei sie die gesamte Dachfläche belegen sollen, sofern dies technisch machbar und wirtschaftlich vertretbar ist – oder die Dachfläche an Dritte für die Installation einer Solaranlage zu verpachten.
  3. Die Kommune vereinbart in allen zukünftigen städtebaulichen Verträgen sowie in allen Kauf- oder (Erb-)Pachtverträgen für neue oder Bestandsgebäude die verpflichtende Installation einer Solaranlage zur Stromerzeugung, soweit dies verhältnismäßig ist.
  4. Die Kommune erstellt ein städtebauliches Solarkonzept, das die Festsetzung einer Pflicht zur Installation einer Solaranlage für die Stromerzeugung für alle Neubauten nach § 9 Abs. 1 Nr. 23 b BauGB bei allen neuen und zu ändernden Bebauungsplänen beinhaltet, soweit nach BauGB möglich und verhältnismäßig.
  5. Die Kommune weist die mehrheitlich kommunalen Stadtwerke an, im Rahmen eines Solaroffensive-Programms Dächer zu pachten und darauf Solaranlagen zu installieren und zu betreiben, PV-Mieterstromprojekte zu realisieren, Stromabnahmeverträge mit Betreibern von Solaranlagen zu schließen sowie Beteiligungsmodelle für Bürger:innen anzubieten, so dass diese mit einer Geldanlage, auf die sie eine Rendite erhalten, zur Realisierung weiterer Solaranlagen beitragen können.
  6. Die Kommune legt ein Förderprogramm auf, mit dem sie die Installation neuer Photovoltaik-Kleinanlagen durch Privatpersonen unterstützt.
  7. Die Kommune startet eine öffentlichkeitswirksame Kampagne für den Ausbau der Solarenergie und richtet ein Beratungsangebot für Bürger:innen ein, die eine Photovoltaikanlage installieren möchten.

sowie dass sie über die Umsetzung dieser Maßnahmen jährlich einen Fortschrittsbericht veröffentlicht?

Natürlich können wir auch einzelne Unterpunkte weglassen, falls sie uns in der eigenen Kommune nicht sinnvoll erscheinen oder dort schon umgesetzt sind. Alternativ können wir uns auch auf eine der vier Maßnahmen aus dem Solarentscheid-Baukasten fokussieren – beispielsweise auf die Solaroffensive der Stadtwerke oder den Ausbau der Solarenergie auf allen kommunalen Gebäuden. Hierfür gibt es ebenfalls rechtlich geprüfte Modell-Abstimmungsfragen, die im Rechtsgutachten dargestellt sind. Das Umweltinstitut berät Personen und Bürgerinitiativen, die einen Solarentscheid in ihrer Kommune starten möchten. Unter energie@umweltinstitut.org können Beratungstermine vereinbart werden.

Weitere Informationen zu Klima-Bürgerbegehren


Weitere Artikel und Links


Koennte dies evtl. ein Projekt von Boklima werden …. Diskussion dazu im Forum


Tip von Heidi

Berlin macht Solardächer zur Pflicht

(17.06.21 ) von golem.de , Original : hier

Das Abgeordnetenhaus von Berlins hat das Solargesetz beschlossen. Es soll mehr Ökostrom in der Hauptstadt möglich machen. ( Tobias Költzsch/ dpa)

Auf Berlins Hausdächern sollen in Zukunft deutlich mehr Solaranlagen zu sehen sein. Das Abgeordnetenhaus hat am 17. Juni 2021 mit seiner rot-rot-grünen Mehrheit gegen die Stimmen der Opposition das schon lange diskutierte Solargesetz Berlin beschlossen.

Es gilt ab dem 1. Januar 2023 und verpflichtet private Eigentümer von Neubauten und bei einer grundlegenden Dachsanierung bestehender Gebäude, auf dem Dach eine Photovoltaikanlage zu installieren und zu betreiben. Alternativ ist auch eine Solarthermieanlage oder eine Photovoltaikanlage an einer Gebäudefassade möglich.

Der Solarausbau soll durch das neue Gesetz ab 2023 deutlich beschleunigt werden. Es ist aus Sicht der Senatsverwaltung für Wirtschaft ein wichtiger Hebel, um den Solarstromanteil am städtischen Strombedarf möglichst schnell auf 25 Prozent zu steigern und so zum Klimaschutz beizutragen.

Auf den Berliner Dächern gebe es ein erhebliches Solarpotenzial, das bisher nur zu einem kleinen Teil genutzt werde. Der Ausbau der Solarenergie in Berlin schaffe auch zukunftssichere Arbeitsplätze vor allem in den Bereichen Planung und Handwerk.

Senat erwartet Solarboom

Der Linken-Abgeordnte Michael Efler lobte das Gesetz bei der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause: “Wir werden damit einen Solarboom auslösen.” Die Regierungskoalition werde damit ihrer Verantwortung angesichts des Klimawandels gerecht. Efler wies darauf hin, dass am 17. Juni 2021 auch der Rückkauf des Berliner Stromnetzes beschlossen worden sei, aus seiner Sicht ebenfalls ein wichtiger Beitrag für die Energiewende.

Die CDU bemängelte bei der Plenarsitzung, Rot-Rot-Grün sei energiepolitisch gescheitert. Der Senat habe fünf Jahre lang nichts zustande gebracht. Und die Pläne zum Solarausbau belasteten ausgerechnet Besitzer von Einfamilienhäusern und kleine Gewerbetreibende überdurchschnittlich. Erneuerbare Energien und Klimaschutz: Hintergründe – Techniken und Planung – Ökonomie und Ökologie – Energiewende (Deutsch)

Die FDP-Fraktion warf Rot-Rot-Grün vor, das Gesetz sei handwerklich schlecht gemacht. Nicht einsichtig sei, sich nur auf Solarenergie zu beschränken. Außerdem sei die Umsetzbarkeit fraglich.

Kritik gab es aber nicht nur von der Opposition, sondern auch von der Fachgemeinschaft Bau. Das vorliegende Gesetz werde gerade im Sanierungsbereich zu einer Bremse werden, warnte Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner.



(17.06.21) aus pv-magazin.de , Original : hier

Berlin beschließt Photovoltaik-Pflicht für neue Wohn- und Nicht-Wohngebäude ab 2023

Das Abgeordnetenhaus hat das Solargesetz mit kleinen Änderungen beschlossen. Damit ist der Weg frei, dass bei neu gebauten Wohnhäusern, aber auch Nicht-Wohngebäuden sowie größeren Dachsanierungen künftig eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden muss. Die Pflicht kann auch durch Dritte erfüllt werden.


Tip von Stefan

Greenwashing per Gesetz: Versorger liefern bis zu 58 Prozent weniger Ökostrom als offiziell angegeben


Siehe hierzu auch :


(29.04.21 aus spiegel.de , Original : hier )

Viele deutsche Stromversorger sind schmutziger, als sie tun.

Ein Gesetz will, dass sie ihren Ökostromanteil künstlich groß rechnen. Nach jahrelanger Kritik plant die Regierung nun eine Reform.
Von Stefan Schultz 29.04.2021.

Deutschlands Stromversorger liefern ihren Kundinnen und Kunden erheblich weniger Ökostrom, als sie offiziell ausweisen. Das geht aus einem Gutachten des Hamburg Instituts im Auftrag des Ökostromanbieters Lichtblick hervor.

Der Energiekonzern E.on zum Beispiel weist einen Ökostromanteil von 56 Prozent aus, obwohl erneuerbare Energien nur sieben Prozent seines Strommixes ausmachen. Der Versorger EnBW steigert seinen Ökostromanteil auf dem Papier von 13 auf 65 Prozent, das Unternehmen Vattenfall von 15 auf 66 Prozent. Insgesamt hat das Hamburg Institut 30 Versorger untersucht, die meisten davon sind schmutziger, als sie auf dem Papier ausweisen.

Ursache des groß angelegten Greenwashings ist die gesetzliche Stromkennzeichnung. In dieser muss jeder Versorger angeben, aus welchen Quellen er die Elektrizität für seine Kunden beschafft hat und wie viel Gramm CO₂ bei der Produktion einer Kilowattstunde seines Stroms verursacht werden.

In diesen Strommix müssen die Anbieter allerdings nachträglich Ökostrom reinrechnen, den sie gar nicht gekauft und geliefert haben:

, sondern beim Gesetzgeber«, stellt ein Lichtblick-Sprecher trocken fest. Mehr zum Thema Vermurkster Systemwechsel: 100 Dinge, die bei der CO2-Wende schieflaufen Eine Mängelliste von Stefan Schultz

Irreführung der Verbraucher

In den Anfangsjahren der deutschen Energiewende hatte diese Regelung womöglich ihre Berechtigung. Inzwischen aber ist der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Stromversorgung stark gewachsen – und mit ihm sind auch die zusätzlichen Ökostromprozente immer höher geworden, die die Versorger auf ihren Strommix draufschlagen müssen.

Verbraucher werden so in die Irre geführt. Dazu wird der Wettbewerb verzerrt: Versorger, deren Strom größtenteils aus Kohlekraftwerken stammt, wirken auf dem Papier fast so klimafreundlich wie echte Ökostromanbieter.

Die Regierung will das veraltete Gesetz nun reformieren.


Info von Stafan