Baumfällungen: Verkehrsplanung an der Blankensteiner Straße ignoriert den Klimanotstand

( 21.02.21 ) Film zur / über die Baumfällungen Blankensteiner Str.

Baumfällungen : Verkehrsplanung an der Blankensteiner Straße ignoriert den Klimanotstand
(von Mariya)

( Für Mobil-Download verkleinert 20MB : hier )

Und zum BoKlima-Youtube-Channel : hier


( 16.02.21 ) WAZ-Artickel

( 15.02.21 ) WDR -Bericht , WDR -Lokalzeit Ruhr

Link zur Mediathek : hier von Minute 14:25 – 15:25

( 15.02.21 ) Bochum : Bäume gefällt – Streit in der Nachbarschaft — WAZ Bericht

( Original : hier )

Sven Westernströer 15.02.2021, 17:27

Bochum-Weitmar.  Auf der Blankensteiner Straße soll ab März ein Teilstück neu gebaut werden. Dafür werden 27 Bäume gefällt – einige von ihnen sind 100 Jahre alt.

Plötzlich ging alles ganz schnell: Am Montag früh gegen halb neun rückten die Arbeiter mit schwerem Gerät in BochumWeitmar an, um 27 Bäume entlang der Blankensteiner Straße zu fällen. Der Abschnitt zwischen Heinrich-König-Straße und Hattinger Straße soll komplett erneuert werden, dafür stehen die teils 100 Jahre alten Bäume offenbar im Weg. Ersatzpflanzungen sind aber versprochen.

Anwohnerin Berlinde Jackel hielt das morgendliche Kreischen der Kreissägen nicht in ihrem Haus: ‟Ich bin sofort rausgegangen, um zu sehen, was passiert”, erzählt sie. Die großen Baumstämme seien unten gekappt und dann mit Containern abtransportiert worden. ‟Das ging ruckzuck”, sagt sie. ‟Als ich dazu kam, lag die schöne Linde schon auf dem Boden. Das tat mir im Herzen weh.”

Baumfällungen in Bochum-Weitmar: Protestaktion am Sonntag

Um die drohenden Baumfällungen möglicherweise noch verhindern zu können, rief das Bochumer Klimaschutzbündnis bereits am Sonntag zu einer spontanen Protestaktion vor Ort auf. ‟Wir sind entsetzt, dass weder Politik noch Verwaltung geprüft haben, ob die teilweise 100 Jahre alten Bäume durch Alternativlösungen hätten erhalten werden können”, sagt Sprecher Ingo Franke. So sei nicht überprüft worden, ob die geplanten beidseitigen Radwege bei einer Einbahnstraßen-Führung in den Straßenquerschnitt gepasst hätten. Auch die Umgestaltung in eine Radfahrstraße sei nicht erwogen worden: ‟So wäre sicheres Radfahren und entschleunigter motorisierter Verkehr möglich gewesen”, so Franke.

Dies sieht auch Brigitte Giese aus dem Netzwerk bürgernahe Stadtentwicklung so: ‟Ich bin immer für Radwege, aber nicht um jeden Preis”, sagt sie. Gleichzeitig möchte sie die Stadt an den Klimanotstandsbeschluss erinnern: ‟Die Bäume sind gesund und bieten im Sommer wunderbaren Schatten. Diese jetzt zu fällen ist mehr als leichtfertig.”

Die Stadtverwaltung verteidigt auf Nachfrage die Fällaktion: ‟Nur zwei der Bäume sind 100 Jahre alt, die übrigen haben ein Standalter von 60 bis 80 Jahren”, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Zudem seien drei dort stehende Eschen bereits von einer Pilzkrankheit befallen. Für den Vollausbau der Straße seien die Fällungen unumgänglich: ‟Der unvermeidliche Eingriff in das Wurzelsystem der Bäume ist so stark, dass keiner dieser Bäume erhalten werden kann”, so Sprenger.

Bei der Erneuerung der Versorgungsleitungen komme es zwangsläufig zu zusätzlichen Ausgrabungen im Wurzelbereich: ‟Dadurch wird die Standsicherheit der Bäume mehr als stark eingeschränkt. Ein vorzeitiges Absterben oder ein Umstürzen wäre die Folge.”


( 14.02.21 ) Unsere Pressemitteilung

Pressemitteilung

Bochum, den 14. Februar 2021

Baumfällungen: Verkehrsplanung an der Blankensteiner Straße ignoriert den Klimanotstand

Die für die nächsten Tage geplanten Fällungen der Bäume an der Blankensteiner Straße (Nord, zwischen Heinrich-König-Straße und Hattinger Straße) hätten verhindert werden können. Das Bochumer Klimaschutzbündnis (BoKlima) ist entsetzt, dass weder Politik noch Verwaltung geprüft haben, ob die teilweise 100 Jahre alten Bäume durch Alternativlösungen, etwa eine Einbahn-Straßen-Lösung oder eine Radfahrstraße hätten erhalten werden können.

Die Bezirksvertretung Südwest hatte einer Vorlage der Verwaltung, die für beidseitige Radwege den Kahlschlag für erforderlich erklärte, in ihrer Sitzung am 24.06.2020 zugestimmt.

Vieles wäre möglich und denkbar gewesen. Nicht immer ist es sinnvoll, beidseits der Straße Radwege zu führen. Offensichtlich wurde noch nicht einmal geprüft, ob die gewünschten beidseitigen Radwege bei einer Einbahnstraßen-Führung in den Straßenquerschnitt gepasst hätten. Noch wurde die Umgestaltung in eine Radfahrstraße erwogen, mit der sicheres Radfahren und entschleunigter motorisierter Verkehr möglich gewesen wäre.

Mit dem Klimanotstandsbeschluss des Rates der Stadt Bochum hat die Stadt sich selbst verpflichtet, jede Planung auf ihre Auswirkungen auf das Klima zu Prüfen. Die leichtfertige Fällung des alten alleeartigen Baumbestandes ignoriert, dass Bäume als Schattenspender und für die Kühlung von elementarer Bedeutung sind. Sie dienen auch als Lebensraum fz. B. ür Insekten und Vögel. Angesichts zunehmender Erderwärmung darf ein Kahlschlag wie an der Blankensteiner Straße nicht mehr beschlossen werden.

Mit dem Umbau des 300 Meter langen Teilstücks der Blankensteiner Straße für 1,7 Millionen Euro wird hier der Radwegebau gegen den Klimaschutz ausgespielt. „Es hätte sicher eine deutlich günstigere Lösung für Radwege und Baumerhalt gegeben. Leider ist die Chance vertan worden“, meint Dr. Ingo Franke, Sprecher des Bochumer Klimaschutzbündnisses.

Am Sonntag versammelten sich Anwohner und Aktivisten von BoKlima vor den zu fällenden Bäumen, um Ihrer Trauer über diesen Klimafrevel Ausdruck zu verleihen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ingo Franke, Pressesprecher Bochumer Klimaschutzbündnis, https://boklima.de/


Ansicht ab 15.02.21 ( gruselig ) …

( weitere Bilder der schlimmen Abholzung hier )

Ansicht bis 14.02.21 …

( weitere Bilder noch mit Baumbestand : hier , hier )

( Videos folgen …)


Hintergrund Informationen

Leider wurden keine Alternativen untersucht – traurig

( 14.02.21 ) Infos aus dem Baum- und Baum-Fäll-Kataster

Sonderbarer Weise tauchen die Baumfällungen NICHT im Bochumer Baum-Fäll-Kataster auf :

Baum-kataster
Fäll-Kataster (keine Fällungen eingetragen)

( über diesen Link , Dann Hintergrund : Karte auswählen , Suchfeld : Blankensteiner Str. , dann Baumkataster bzw. Fäll-Kataster auswählen)

( 24.06.20 ) Niederschrift BV Sitzung SuedWest

Siehe TO Punkt 1.4

Beschlussvorlage der Stadt Bochum

( Link zu den Dokumenten im RIS : hier )


Heisszeit : Facts for Future. Mit Vollgas in die Klimakatastrophe – und wie wir auf die Bremse treten ( Latif)

Klimawandel kompakt

Der Meteorologe Mojib Latif erklärt die Mechanismen des anthropogenen Klimawandels und hinterfragt, warum bisher so wenig dagegen unternommen wird.von Larissa Tetsch

Mojib LatifHeißzeitVerlag: Herder, Freiburg im Br. 2020ISBN: 9783451386848 | Preis: 20,00

Wegen der Covid-19-Pandemie sind derzeit viele drängende Probleme in den Hintergrund geraten. Zu ihnen gehört der menschengemachte Klimawandel, der bis zum Ausbruch der Epidemie – befeuert von der Bewegung »Fridays for Future« – in den Medien sehr präsent war. Viele befürchten, die pandemiebedingte Wirtschaftskrise könnte mittelfristig zu Ausgabenkürzungen in allen möglichen Bereichen führen, einschließlich des Klimaschutzes. Der unfreiwillige Lockdown, die damit verbundene massive Ausweitung von Homeoffice und Homeschooling sowie die drastisch zurückgegangene Zahl der Flüge und Autofahrten haben andererseits gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, die anthropogenen CO2-Emissionen sehr deutlich zu senken. Vielleicht führt dies zu einem Umdenken in Politik und Gesellschaft.

Epochaler Bezug

Der bekannte Meteorologe Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel hat nun dieses leicht verständliche Buch zum Thema vorgelegt. Auf 200 Seiten führt er einschlägige Fakten auf mit der Absicht, sie so zu zeigen, »wie sie sind«, ohne zu beschönigen und ohne zu dramatisieren. Als Buchtitel hat er das Wort des Jahres 2018 gewählt: »Heißzeit« – ein Begriff, der nicht nur auf den extrem heißen und trockenen Sommer 2018 anspielt, sondern durch die Ähnlichkeit zu »Eiszeit« einen epochalen Bezug bekommt.

Das Buch thematisiert mehr als nur die Ursachen und Folgen des Klimawandels. Diese nehmen lediglich etwa die Hälfte von »Heißzeit« ein, bevor der Autor im zweiten Teil nach den Gründen fahndet, warum Menschen – von Ausnahmen abgesehen – in Sachen Klimaschutz nur schwer dazu zu bewegen sind, ihr Verhalten zu ändern. Als wesentlichen Faktor identifiziert er die Entkopplung von Ursache und Wirkung. So machen sich die Folgen des anthropogenen Klimawandels bislang vor allem in Regionen bemerkbar, die besonders wenig zu den klimatischen Veränderungen beigetragen haben – allen voran in den Polargebieten und im Südpazifik. In den wohlhabenden, hoch entwickelten Staaten Europas, der USA und China dagegen, die zusammen den weitaus größten Teil der menschengemachten CO2-Emissionen verantworten, prägen sich die klimatischen Folgen langsam und für viele bisher kaum merklich aus. Gerade solche Länder stehen aber besonders in der Pflicht umzusteuern, zumal sie oft noch historisch am stärksten vom Raubbau an der Natur profitiert haben. In dem Zusammenhang beleuchtet Latif die organisierte Desinformation, um den menschengemachten Klimawandel zu verharmlosen oder zu leugnen – seit Jahrzehnten finanziell üppig unterstützt von der fossilen Brennstoffindustrie – sowie die Rolle, die Politik, Medien und Social Media dabei spielen.

( Aus Spektrum.de, Original : hier )


Euch ist sicher Mojib Latif bekannt, Professor am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. 2020 ist von ihm im Herder Verlag, Freiburg, ein hervorragendes Buch erschienen mit dem Titel: HEISSZEIT: Facts for Future. Mit Vollgas in die Klimakatastrophe – und wie wir auf die Bremse treten (Spiegel-Bestseller). Vielleicht habt Ihr Interesse, Zeit und Muse, es zu lesen.  

( Lesetip von Heidi )

Energie speichern (WDR5, Quarks)

Die ewige Geschichte, Energie zu speichern Teil 2

(Original hier )

Wenn es im Winter kalt ist, sind wir froh, wenn wir es uns zuhause kuschelig warm machen können, oder? Wo die Energie dafür herkommt, fragen wir uns meistens nicht. Gleichzeitig zeigen Umfragen, dass viele Menschen die Energiewende unterstützen. Also dafür sind, dass wir deutlich mehr Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen. Damit das klappt, werden Energiespeicher benötigt. Wie die Zukunft der Energiespeicherung aussehen könnte, berichtet Annika Franck.

( Direkt zum Audio : hier )


So lässt sich zu viel Strom speichern

( Original hier )

Wind und Sonne liefern uns immer mehr Energie. Manchmal sogar zu viel. Wie steht es um die Stromspeicher? Quarks-Reporterin Lara Schwenner gibt einen Überblick über den Status Quo der Energiespeicher-Technologien.

( Direkt zum Audio : hier )

Stadt schafft weitere ‘grüne Straßen’ in Wattenscheid


siehe hierzu auch Waz-Artikel : hier

Umwelt, Projekt Grüne Straßen Wattenscheid

Ralf Drews 07.02.2021,

Wattenscheid.  „Grüne Straßen“ in Wattenscheid: Dieses Projekt hat die Stadt Bochum gestartet. 56 neue Bäume wurden bisher gepflanzt. Und es geht weiter.

Viele Wattenscheider Straßenräume zeichnen sich durch stadtbildprägende Baumreihen und Alleen aus. Im Zuge des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) will die Stadt Bochum mit dem Projekt ‟Grüne Straßen” die Bepflanzung an den Wattenscheider Straßen “auch in Zukunft erhalten und sogar erweitern”, erklärt die Verwaltung. An vielen Stellen wurden allerdings zuvor Bäume gefällt, was Bürger kritisieren.

Austausch von Bäumen im ersten Projektteil in Wattenscheid

Diese erste Phase der Projektumsetzung beinhaltete laut Stadt, “überalterte oder kranke Bäume, die ein Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr sowie für Spazierende darstellen, auszutauschen”. Ein erster Erfolg dieses Projekts seien nun 56 neue Bäume, die vom 11. Januar bis zum 29. Januar gepflanzt wurden und jetzt mehrere Straßen in Wattenscheid

Greenwashing bei den Stadtwerken

So werden die Stadtwerke Bochum grün gerechnet 

Die Stadtwerke Bochum weisen in ihrem Strommix einen Anteil von 74,4 Prozent an erneuerbaren Energien aus. Das wirkt so, als könne sich die Rathaus-Koalition aus SPD und Grünen bequem zurücklehnen – denn in ihrem Koalitionsvertrag haben sie lediglich versprochen, den Anteil auf 75 Prozent zu erhöhen. Eine umfassende Anfrage der Bochumer Linksfraktion hat jedoch ergeben: Der von den Stadtwerken tatsächlich beschaffte Strom besteht zu fast hundert Prozent aus fossilen Energien, mit einem Kohleanteil von 58,9 Prozent und einem Atomstrom-Anteil von 17,6 Prozent. Wie passt das zusammen? Wie funktioniert der große Trick, der Kohle- und Atomstrom angeblich grün werden lässt? Colin Fischer, Vertreter der Bochumer LINKEN im Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Ordnung, erklärt das auf der Homepage der Linksfraktion Schritt für Schritt – und sagt, welche Konsequenzen die Bochumer Politik daraus ziehen muss. Zu dem Artikel.

–DIE LINKE. im Rat der Stadt Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rolf van Raden
Rathaus, Zi. 49Willy-Brandt-Platz 2-644777 Bochum , Tel.: 0234 – 910 1916 
presse@linksfraktionbochum.de
www.linksfraktionbochum.de

„Grüne Straßen“ in Wattenscheid: 56 neue Bäume im Januar gepflanzt

1. Februar 2021

Viele Wattenscheider Straßenräume zeichnen sich durch stadtbildprägende Baumreihen und Alleen aus. Im Zuge des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) will die Stadt Bochum mit dem Projekt „Grüne Straßen“ die Bepflanzung an den Wattenscheider Straßen auch in Zukunft erhalten und sogar erweitern.

Ein erster Erfolg des Projekts sind 56 neue Bäume, die vom 11. Januar bis zum 29. Januar gepflanzt wurden und nun mehrere Straßen in Wattenscheid säumen, unter anderem die Hüller Straße, den Bussmannsweg, die Geitlingstraße und die Westenfelder Straße. Diese erste Phase der Projektumsetzung beinhaltete, überalterte oder kranke Bäume, die ein Sicherheitsrisiko für den Straßenverkehr sowie für Spazierende darstellen, auszutauschen.  Außerdem kamen neue Bäume an Stellen im Straßenraum hinzu, an denen die Bepflanzung bislang lückenhaft war. Unter anderem haben Linden, Weißdorn, Ahorn und Ginkos einen Platz an den grünen Straßen erhalten – Baumarten, die als besonders klimarobust gelten und somit auf lange Sicht zu einem besseren lokalen Klima beitragen können.

Diese 56 neuen Bäume sind aber nur der Auftakt von weiteren geplanten Baumpflanzungen. Bis zum Ende des Projekts soll nicht nur der Baumbestand gesichert sein, sondern es sollen auch ganz neue grüne Straßen entstehen. Dazu zählt auch, die Einfassung der Bäume aufzuwerten. Dies kann zum Beispiel durch bepflanzte Baumscheiben erfolgen. Bestehende, ergänzte und neu angelegte grüne Straßen können dann gemeinsam das Stadtbild aufwerten, Grün- und Freiflächen vernetzen und einen positiven Beitrag zum Mikroklima leisten.

Stadt Bochum, Referat für politische Gremien, Bürgerbeteiligung und Kommunikation
– Pressestelle -, Willy-Brandt-Platz 2-6, 44777 Bochum
Tel +49234/910-5073 – 78 , Fax +4923416111

www.bochum.deStadt_Bochum_Logo.png


Ob das reicht … 🙂 🙂

Diskussion im Forum ….

Klimaschutz erfolgreich gestalten – Was Behörden tun könn (t) en

(Studie bei der Bezirksregierung : https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/n/nachhaltigkeit_klimaschutz/Klimaschutz-erfolgreich-gestalten—Was-Behoerden-tun-koennen.pdf )

Handlungsfelder Windkraft, Wasserkraft und Verkehrswende
Prof. Dr. Thorsten Attendorn

Klimaschutz erfolgreich gestalten Was Behörden tun können

Prof. Dr. Thorsten Attendorn
Professor an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung des Landes NRW
thorsten.attendorn@hspv.nrw.de

Erstellt im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg 25. Februar 20202

Der Klimawandel ist eine der größten Besorgnisse weltweit. Ausweislich des IPCC- Sonderberichts ist nach dem Stand der Wissenschaft eine Beschränkung der Erderwär-mung auf deutlich unter 2°C, besser noch auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau anzustreben, um unumkehrbare Klimafolgen zu vermeiden. Neue Verbindlichkeit der Klimaziele Zugleich Verfehlung der Ziele für 2020

Trotz nicht zu verkennender fachlicher Prognoseunsicherheiten wird dieser Stand-punkt den globalen, europäischen und nationalen Zielvorgaben zugrunde gelegt. Das Protokoll von Paris sowie die EU-Zielsetzungsprozesse nehmen hierauf Bezug und sind nunmehr verbindlicher operationalisiert und mit prozeduralen Absiche-rungen versehen. Im jüngst verabschiedeten Bundes-Klimaschutzgesetz werden nunmehr erstmals (für die öffentliche Hand) verbindliche Zielvorgaben für die Re-duktion der CO2-Emissionen niedergelegt, die auch mit einem Überprüfungs- und Nachsteuerungsmechanismus ausgestattet sind.Allerdings ist nach jetzigem Stand davon auszugehen, dass die Ziele für 2020 ver-fehlt werden.

Auch die Erreichung der Ziele für 2030 erscheint gegenwärtig frag-würdig. Schon wurden „Klimaklagen“ von privater Seite erhoben, blieben allerdings bislang aus prozessrechtsstrukturellen Gründen erfolglos.Stagnation des Ausbaus erneuerbarer Energien

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