2 Jahre fff. Am 25. 01.2019 demonstrierten ca. 300 Schüler*innen am Rathaus erstmals für effektiven Klimaschutz.
Die Fridays for Future-Gruppe wurde von Ingo Franke vom Arbeitskreis Umweltschutz Bochum (AkU) iniziiert.
( Info von Ingo )
25 Ideen für eine bessere Zukunft “Fridays For Future”-Aktivisten: So könnte ein klimagerechtes Deutschland konkret aussehen
( von focus 31.01.21 , Orginal hier )
- FOCUS-Online-Gastautorin Luisa Neubauer
- FOCUS-Online-Gastautorin Carla Reemtsma
- FOCUS-Online-Gastautor Nick Heubeck
Luisa Neubauer, Carla Reemtsma und Nick Heubeck sind sich einig: Für die Zukunft kämpft man nicht irgendwann, sondern jetzt.
Wie ein klimagerechtes Deutschland aussehen könnte, das beschreiben die “Fridays For Future”-Aktivisten in ihrem Gastbeitrag.
Gesellschaft lässt Aktivisten und Wissenschaftler mit der Klimakrise alleine
Der Haken: Bis heute ist den wenigsten Menschen klar, wie die dafür notwendigen Veränderungen aussehen können. Unsere Gesellschaft überlässt das Sprechen und Denken über die größte Krise unserer Zeit noch immer konsequent Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen – oder schiebt es vielmehr auf sie ab.
Über die Gastautoren
Luisa Neubauer, Carla Reemtsma und Nick Heubeck sind Mitglieder der globalen Bewegung Fridays for Future (“FFF”). Gemeinsam mit anderen Schülern, Auszubildenden und Studierenden setzen sich für zeitnahe und umfassende Änderungen in der aktuellen Klimapolitik ein.
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Auch stellt sich die Frage: Welches Leben erwartet uns auf einem Planeten, auf dem wir es im schlimmsten Falle nicht geschafft haben werden, die großen Katastrophen zu verhindern? Lassen Sie uns also konkret werden.
Zunächst der Rahmen: Um Deutschland komplett “klimagerecht” auszurichten, bleiben keinesfalls 25 Jahre. Die Zeitspanne ist sogar kürzer als die Amtszeit von Angela Merkel. Wir sprechen von etwa 15 Jahren, in denen nicht nur das zählt, was wir tun, sondern vor allem das, was nicht tun.
Weichen für eine erfolgreiche Klimapolitik müssen jetzt gestellt werden
Wie könnte das aussehen? Ein Gedankenspiel.
Es ist 2022 und die neue Bundesregierung entscheidet sich, jedes Gesetz und jede Investition daraufhin zu überprüfen, ob sie mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist. Unternehmen bekommen nur dann Unterstützung, wenn sie verbindliche Ziele zur Senkung ihrer Emissionen haben, und werden verpflichtet, diese einzuhalten.
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Die Bonuszahlungen für Vorstände werden ausgesetzt, während zusätzliche Steuergelder in Bildung, Kultur und Gesundheit investiert werden. Alle drei Sektoren sind systemrelevant, tragen einen erheblichen Anteil zum effektiven Wohlergehen der Menschen bei und sind von Haus aus emissionsarm.
Das Vorgehen zeigt: Die Regierung hat nicht vergessen, was die Menschen in der Pandemie wirklich brauchten – und auch, was sich als überflüssig herausstellte.
Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln könnte eine Mobilitätsrevolution herbeiführen
Die Fahrradfahrerfahrungen der Jahre 2020/21 führten zusammen mit dem massiven Ausbau von Bus und Bahn zu einer regelrechten Mobilitätsrevolution. Autostädte wurden zu Menschenstädten. Bilder von Parkplätzen, die zu Spielplätzen umfunktioniert wurden, gingen viral. Schnell wurde deutlich, wie viel Geld Städte und Gemeinden sparen, wenn Unfallzahlen und Abgaswerte sinken und weniger Autoinfrastruktur gebaut und in Schuss gehalten werden muss.
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Seit nicht mehr unzählige Quadratkilometer städtische Flächen von parkendem Stahl in Anspruch genommen werden, profitiert die lokale Wirtschaftsentwicklung und gesellschaftliche Freiräume werden wieder von Menschen genutzt. Natürlich gibt es auch weiterhin PKWs – vor allem auf dem Land. Doch für eine unabhängige und schnelle Bewegung wurde das eigene Auto durch den konsequenten Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel Jahr für Jahr weniger notwendig.
Das Verkehrsministerium wurde zusammen mit dem Umweltministerium zu einem Ministerium für Zukunftsmobilität. Ein Andi-Scheuer-Pappaufsteller im Eingang erinnert an die alten Zeiten, als man es noch total okay fand, in einem Kabinett so vehement gegeneinander zu arbeiten.
Nur zwei Maßnahmen könnten das gesamte System der Energieversorgung verändern
Und sonst? Werfen wir einen Blick auf die Energieversorgung – ein unglaublich komplexes System, in dem die Bewegung zweier Hebel allerdings ausreichte, um alles zu verändern. Zuallererst wurde die Subventionierung fossiler Energieträger beendet. 2020 und in den Jahren zuvor flossen jährlich über 50 Milliarden Euro Steuergelder in Vergünstigungen für Kohle, Öl und Gas. Steuerbefreiungen für Kerosin oder Strompreisausnahmen für die Industrie?
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Ein Ende der Bevorzugung fossiler Energieträger stellte die Machtverhältnisse in der Energieversorgung auf den Kopf. Der frühere Kohleausstieg und die Abkehr von Gas als angeblicher “Brückentechnologie” führten zusammen mit dem massiven, entbürokratisierten Ausbau von Wind- und Solaranlagen dazu, dass Millionen von Menschen ihren eigenen Öko-Strom produzieren und damit Geld sparen.
Neue EU-Agrarreform: Erstmals mit und nicht gegen die Natur arbeiten
Während etwa die Solarindustrie vor vielen Jahren noch aufgrund politischer Entscheidungen ins Ausland abwanderte, bildet das klimaneutrale Energiesystem heute die Grundlage dafür, dass Deutschland zum weltweit führendem Wettbewerbsstandort für die Entwicklung von Zukunftstechnologien wurde.
25 Ideen für eine bessere Zukunft
Nachdem die EU entschied, eine gänzlich neue Agrarreform umzusetzen, veränderte sich die deutsche Landwirtschaft maßgeblich. Es wurde erstmals großflächig mit und nicht gegen die Natur gearbeitet. Landwirtschaftliche Betriebe – ob klein oder groß – wurde mit öffentlichen Geldern durch die Transformation geholfen.
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Für Veränderungen braucht es gesellschaftliche Mehrheiten
Wir haben noch die Möglichkeit, diese Entwicklung zu beeinflussen und sie auf die Menschen ausrichten, die in der Vergangenheit am häufigsten ignoriert wurden. Doch dafür müssen wir ins Handeln kommen, und zwar so richtig. Nicht in fünf, zehn oder 25 Jahren, sondern hier und heute. Denn wissen Sie: Die Veränderung kommt so oder so. Lassen Sie sie uns gemeinsam gestalten, bevor es zu spät ist.
( Info Tip von Stefan )