(BusinessInsider) : Hitzesommer kommt: Experten warnen vor heißesten Sommer seit der Wetteraufzeichnung
Klemens Handke 06:48, 02 Jun 2020
Die Weltwetterorganisation (WMO) warnt auch in diesem Jahr vor einem Hitzesommer, wie der „Spiegel“ berichtet.
Die Temperaturen könnten erneut auf ein Rekordhoch steigen — darauf weisen die warmen Anfangsmonate des Jahres hin.
Experten sagen: Die Menschen müssen sich vor der Hitze schützen, doch die Corona-Beschränkungen erschweren dies.
Die Weltwetterorganisation (WMO) warnt vor einem erneuten Hitzesommer 2020, wie der „Spiegel“ berichtet. Den Experten zufolge könnte auch dieser Sommer in der nördlichen Hemisphäre außerordentlich heiß werden und Rekorde brechen.
Die WMO-Sprecherin Clare Nullis sagte in einer Mitteilung, dass schon die Anfangsmonate des Jahres sehr warm waren und auf ein heißes Jahr hinwiesen. 2020 könnte demnach eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden.
Corona-Beschränkungen erschweren Schutz vor Hitze
Hitzesommer sind alles andere als ungefährlich. Im Hitze-Rekordsommer 2018 sind laut Schätzungen Zehntausend Menschen an den Folgen der Hitze gestorben. Auch dieses Jahr müssen sich die Menschen wieder darauf vorbereiten. Das Problem: Durch die Corona-Beschränkungen wird dies nicht gerade erleichtert. In den vergangenen Jahren gab es Empfehlungen wie das Aufsuchen kühler Einkaufszentren gegen die Hitze oder der Besuch von allein lebenden gefährdeten Mitmenschen. Die Corona-Maßnahmen erschweren die Situation aber nun.
Deshalb veröffentlichte die WMO zusammen mit anderen Partnern wie der Weltgesundheitsorganisation online ein Infopaket mit Empfehlungen und Ideen zum Umgang mit der Hitze. Darin wird unter anderem auch eine Broschüre des deutschen Umweltbundesamts hervorgehoben. Das Umweltbundesamt empfiehlt unter anderem das Tragen von breiten Hüten, das Auftragen von kühlem Wasser über die Handgelenke oder auch das Einreiben der Füße und des Rückens mit Franzbranntwein. Auch Wärmequellen wie Elektrogeräte sollten öfter abgeschaltet werden.
Aus businessinsider.de : https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/wetter-experten-warnen-vor-heissesten-sommer-hitzesommer-2020/
(Spiegel) Corona und Klima Heizt die Welt nicht mit unserem Geld
Eine Kolumne von Christian Stöcker In der kommenden Woche trifft die Kanzlerin auf die Chefs der Autobranche. Die wollen eine Kaufprämie für klimaschädliche Fahrzeuge. Zum Glück hat der Finanzminister andere Pläne. 31.05.2020, 21.04 Uhr
Geplante Autokaufprämie: Der Steuerzahler soll also dabei helfen, klimaschädliche Ladenhüter unters Volk zu bringen. photoschmidt/ iStockphoto/ Getty Images
Zum Einstieg eine kurze Erinnerung: Die Coronakrise ist, im Vergleich zu dem, was der Welt bevorsteht, nur ein relativ kleines, vorübergehendes Problem. Das klingt angesichts von mehreren hunderttausend Toten vielleicht zynisch, es ist aber eine bittere Tatsache.
Wenn es der Menschheit nicht gelingt, die Aufheizung der Atmosphäre sehr bald zu stoppen, werden die Folgen um einiges katastrophaler sein. Hungersnöte, Abermillionen Klimaflüchtlinge, unbewohnbare Megastädte, verwüstete Landstriche, versunkene Küstengebiete, zerstörte Ökosysteme. Die Klimakatastrophe wird auch eine wirtschaftliche Katastrophe bislang unbekannten Ausmaßes sein.
Zum Lager derer, die das so sehen, zählt schon seit längerem auch das Zentralorgan des global orientierten Wirtschaftsliberalismus, der britische “Economist”. Kürzlich veröffentlichte die Zeitschrift eine Karikatur, die die Situation hübsch schrecklich zusammenfasst: Externer Inhalt Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Das ist alles längst nicht mehr hypothetisch: Das arktische Meereis ist in diesem Jahr schon jetzt weiter abgeschmolzen als es zu dieser Jahreszeit je zuvor gemessen wurde.
Steuergeld für CO2-Schleudern?
Vergangene Woche widmete das nun wahrlich keineswegs ökoradikale britische Blatt dem Thema Klima und Corona die Titelseite (“The Chance to flatten the Climate Curve”) und insgesamt acht Artikel zum Themenkomplex im Heftinneren. Im Leitartikel findet sich der beschwörende Satz: “Volkswirtschaften in medizinisch induziertem Koma wieder auf die Beine zu bringen ist eine maßgeschneiderte Situation, um in klimafreundliche Infrastruktur zu investieren, die Wachstum fördert und neue Jobs schafft.”
Aus spiegel.de : https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/coronavirus-und-klimawandel-geldbuendel-fuer-die-zuendler-kolumne-a-c98b8516-2029-4eef-ba29-17b4a8300f41
(Handelsblatt) : Klimaschutz Union kritisiert in Brief an Umweltministerin Politisierung wissenschaftlicher Beiräte
Fraktionsvize Nüßlein rügt in einem Schreiben eines der ältesten Beratungsgremien der Bundesregierung. Der Rat verhalte sich eher politisch, denn wissenschaftlich. Silke Kersting Klaus Stratmann 29.05.2020 – 14:15 Uhr
Georg Nüßlein
Der Fraktionsvize der Union kritisiert die Bundesumweltministerin. (Foto: dpa)
Berlin Wie politisch darf wissenschaftliche Beratung sein? Oder: Wie unpolitisch sollte sie sein? Diese Frage stellt sich derzeit beim bereits 1972 ins Leben gerufenen Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), der die Umweltsituation in Deutschland begutachtet und die Bundesregierung berät. Nach Meinung des Vizevorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Georg Nüßlein (CSU), geht die Politisierung des Gremiums längst über das erträgliche Maß hinaus.
Die aktuelle Diskussion über die Neubesetzung des Sachverständigenrats für die Ratsperiode 2020 bis 2024 erfülle ihn ebenso mit Sorge wie dessen interner Umgang mit abweichenden Meinungen, schreibt Nüßlein in einem Brief an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
„Es steht zu befürchten, dass eine unnötige Politisierung die politisch unabhängige Expertise anerkannter Beratungsgremien gefährdet“, heißt es in dem dreiseitigen Brief, der dem Handelsblatt vorliegt. So wie der öffentliche Diskurs zur Erreichung der Klimaneutralität vielschichtig sei, „muss auch wissenschaftliche Meinungsbildung plural verlaufen und Kontroverse ermöglichen“.
Wissenschaftlicher Sachverstand, der abweichende Argumente berücksichtige, werde im politischen Ringen um praktikable Lösungen Gehör finden, schreibt der CSU-Politiker. „Werden Meinungen aber bewusst ausgeblendet, verliert der Rat von Experten massiv an Relevanz.“
CSUSvenja Schulze
Genau dieser Eindruck dränge sich beim Besetzungsvorschlag des Umweltministeriums für die SRU-Mitglieder der kommenden Ratsperiode auf, kritisiert Nüßlein. Wer wie Lamia Messari-Becker Widerspruch formuliere, werde durch das Ministerium nicht mehr berufen.
Verschobene Entscheidungsprozesse
Tatsächlich bestätigt Messari-Becker, die mehrfach in den vergangenen vier Jahren eine Minderheitenmeinung vertreten hatte, dem Rat in der am 1. Juli beginnenden neuen Periode nicht mehr anzugehören. „Über die Motive der Bundesministerin habe ich keine Kenntnis“, schreibt sie auf Nachfrage. „Als Ratsmitglied fühlte ich mich der Bundesregierung gegenüber zu korrekter und ausgewogener Beratung verpflichtet“, so die Bauingenieurin.
Empfehlungen, „die dafür geeignet sind, unsere parlamentarische Demokratie zu schwächen“, habe sie nicht mittragen wollen. Als Beispiel verweist Messari-Becker auf die Empfehlung des Sachverständigenrats im vergangenen Jahr, ein Vetorecht für einen Expertenrat gegen geplante Gesetze zu installieren.
Dieser sollte an Gesetzgebungsverfahren beteiligt werden, indem ihm unter anderem Gesetzentwürfe zugeleitet werden und er die Möglichkeit einer Stellungnahme erhält. Darüber hinaus wollte der SRU ihm aber auch ein aufschiebendes Vetorecht zugestehen.
Genau auf diesen Punkt spielt auch Nüßlein an. Er halte es für „äußerst gefährlich“, dass im Bereich der Umwelt- und Klimapolitik vermehrt Entscheidungen mit politischer Bindungswirkung in die Kompetenz von Beratungsorganen verschoben werden sollen, so der CSU-Politiker.
Wenn der SRU einem solchen „Rat für Generationengerechtigkeit“ Vetorechte gegenüber dem Gesetzgeber einräumen wolle, „wird eine Grenze der Politisierung von Beratungsgremien überschritten“, schreibt Nüßlein. Nicht gewählte Räte als „De facto“-Gesetzgeber führten in eine Delegitimationsfalle und höhlten die Entscheidungsprozesse in einer parlamentarischen Demokratie aus, warnt der CSU-Politiker die Umweltministerin in seinem Schreiben.
Warnung vor einer „Räte-Republik“
Der politische Handlungs- und Entscheidungsspielraum gewählter Mandats- und Amtsträger wäre in einer solchen „Räte-Republik“ massiv eingeschränkt. Wenn jedoch politische Beschlüsse nicht hinreichend demokratisch legitimiert seien, könnten sie keine Akzeptanz finden.
Die jüngsten Vorschläge des SRU-Umweltgutachtens 2020 für weiter gehende Kompetenzen des geplanten Expertenrats lehne er ab. „Solche Entscheidungen liegen zu Recht in den Händen gewählter politischer Vertreter in den Parlamenten und der Regierung, die der Interessensabwägung verpflichtet sind und sich dafür bei jeder Wahl vor dem Wähler verantworten müssen.“
Der Sachverständigenrat muss zum 1. Juli neu durch Kabinettsbeschluss berufen werden. Wer dem Gremium künftig angehören wird, darüber bewahrt das Umweltministerium bislang Stillschweigen. Vorsitzende des siebenköpfigen Gremiums ist derzeit Claudia Hornberg, Professorin für Umwelt und Gesundheit, Vize ist Manfred Niekisch.
Weitere Mitglieder sind Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), Wolfgang Lucht (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), die Abfallexpertin Vera Susanne Rotter (TU Berlin), der Umweltrechtler Christian Calliess und die Bauingenieurin Lamia Messari-Becker.
Auf Nachfrage des Handelsblatts erklärte ein Sprecher von Umweltministerin Schulze, Nüßleins Brief sei eingegangen, aber noch nicht beantwortet.
Die Geschäftsstelle des SRU erklärte zu Vorbehalten gegen die Arbeitsweise des Rats und Vorwürfen einer Politisierung, das Gremium habe das Mandat, „die Urteilsbildung bei allen umweltpolitisch verantwortlichen Instanzen sowie in der Öffentlichkeit“ zu erleichtern und dabei auch „auf Fehlentwicklungen“ sowie „Möglichkeiten zu deren Vermeidung“ hinzuweisen.
„Dass eine solche Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik fachliche und politische Diskussionen auslösen kann, ist wenig überraschend.“ Einzelne Mitglieder des SRU wollten sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern.
Der Rat komme durch interdisziplinäre fachliche Diskussionen, Austausch mit externen Sachverständigen, Praktikern und Vertretern gesellschaftlicher Gruppen, wissenschaftlichen Peer Reviews und intensiver Textarbeit zu mehrheitlich getragenen oder konsensualen Texten und Aussagen, erklärte der SRU weiter.
„Aussagen können beispielsweise auch darin bestehen, dass noch Forschungsbedarf besteht, dass verschiedene Aspekte kontrovers diskutiert werden oder dass eine Handlungsoption von der Bundesregierung geprüft werden sollte.“ Jedes Mitglied habe jederzeit das Recht, eine abweichende Meinung durch ein Minderheitenvotum zu dokumentieren.
CSU-Politiker Nüßlein wirft dem Bundesumweltministerium vor, den Umweltrat zum „Handlanger“ seiner eigenen Umweltpolitik zu machen. Als wissenschaftliches Gremium könne der Umweltrat kaum noch bezeichnet werden.
Handlungsoptionen aufzeigen
„Er soll vielmehr ein von der Politik gesteuertes Gremium werden, in dem nützliche Stichwortgeber die eigene Politikrichtung untermauern“, sagte Nüßlein dem Handelsblatt. Manche Mitglieder sähen das allerdings genau umgekehrt: „Sie halten sich für die intellektuelle Aristokratie“, also besser als die Politik geeignet, die durch den Klimawandel bedingten Herausforderungen zu lösen. „Daher rühren dann auch so verfassungsferne Vorschläge, Expertenräte zu etablieren mit Vetorechten gegen den Bundestag.“
Tendenzen, politische Entscheidungen an wissenschaftliche Beiräte auszulagern, hält auch Christian Kühn, Bundestagsabgeordneter der Grünen, für problematisch. „Wissenschaftliche Beratungsgremien sind wichtige Impulsgeber für die Politik. Aber sie dürfen keine Vetorechte bekommen.“
Jedes Veto müsse demokratisch legitimiert sein. „Und diese Legitimation erfolgt nun einmal durch Wahlen – und nicht qua Ernennung“, sagte Kühn dem Handelsblatt. Die Demokratie habe ohne Frage Reformbedarf. Aber sie habe keinen Bedarf an neuen Institutionen, sagte Kühn.
Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, hatte die Arbeit des SRU bereits nach Vorstellung des Umweltgutachtens am 14. Mai massiv kritisiert und dem Rat vorgeworfen, die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Aufbereitung und politischer Meinungsäußerung mitunter bis zur Unkenntlichkeit zu verwischen.
Der Sachverständigenrat sollte sich stärker darauf konzentrieren, der Politik unterschiedliche Handlungsoptionen aufzuzeigen, so Köhler. Wenn in einem so umfangreichen Gutachten lediglich zwei Mal abweichende Positionen formuliert würden, sei der Rat entweder zu homogen besetzt oder unnötigerweise auf Konsens gedrillt. „Beides hilft der Politik nicht, ausgewogene Entscheidungen zu treffen.“
Aus Handelsblatt : https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/klimaschutz-union-kritisiert-in-brief-an-umweltministerin-politisierung-wissenschaftlicher-beiraete/25872684.html
(Der Tagesspiegel) : Wegen höheren Kraftstoffverbrauchs Neue Diesel-Pkw werden immer schmutziger
Exklusiv 31.05.2020, 13:26 Uhr
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Diesel-Neuwagen sind auf gut 176 Gramm pro Kilometer angestiegen. Bei Benzinern sank der Wert leicht. Jens Tartler
Neuwagen mit Dieselmotor verbrauchen immer mehr und stoßen entsprechend mehr des Treibhausgases CO2 aus. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von neuen Diesel-Pkw sind von 167 Gramm pro Kilometer im Mai 2019 auf gut 176 Gramm pro Kilometer im April 2020 gestiegen.
Das ergibt sich aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn. Die Antwort liegt dem Fachdienst Tagesspiegel Background Mobilität & Transport vor. Bei neuen Pkw mit Benzinmotor sanken die CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum dagegen von 159 Gramm auf 155 Gramm pro Kilometer.
Tagesspiegel Background Mobilität & Transport
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Kühn, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, nahm die Zahlen zum Anlass, vor Kaufprämien für Autos mit Verbrennungsmotor zu warnen. „Neue Diesel-Pkw werden immer klimaschädlicher und untergraben damit die Verkehrswende“, sagte er Background. „Die Strategie der Autohersteller, immer neue SUVs, Geländewagen und andere PS-Boliden auf die Straßen zu bringen, rächt sich jetzt. Es wäre absurd, diesen völlig falschen Trend jetzt noch mit einer Prämie zu befeuern.“
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Auch neue Benziner würden das Klima weiterhin viel zu stark belasten. „Eine Prämie darf es nur für Elektroautos sowie Plug-in-Hybride mit hoher Reichweite geben.“ Ab dem Jahr 2021 dürfen alle in der EU neu zugelassenen Pkw im Durchschnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.
Aus Der Tagesspiegel : http://www.xing-news.com/reader/news/articles/3236024?cce=em5e0cbb4d.%3APYz_aCILWbh4usTTQ5UjAc&link_position=digest
(Anregung von Stefan)