Propagandaschlacht ums Klima (Buchtip)


Propagandaschlacht ums Klima
Wie wir die Anstifter klimapolitischer Untätigkeit besiegen

Im Original: The New Climate War (von Michael E. Mann)
In der deutschen Übersetzung von Matthias Hüttmann, Tatiana Abarzúa und Herbert Eppel

ISBN 978-3-933634-48-1, 2. Auflage 2021, 440 Seiten,
D: 29,00 € (AT: 29,80 EUR, CH: 33,80 SFr)
Verlag Solare Zukunft

Mit einem Vorwort des Science4Future-Wissenschaftlers Prof. Volker Quaschning und einem Nachwort des Meteorologen Özden Terli.

Klappentext

Propagandaschlacht ums Klima” von Michael E. Mann

Der renommierte Klimawissenschaftler Michael E. Mann zeigt, wie die fossile Brennstoffindustrie seit 30 Jahren eine Kampagne führt, um von Schuld und Verantwortung abzulenken und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu verzögern. In dem Buch präsentiert er seinen Aktionsplan zur Rettung des Planeten.

Recyceln. Weniger Fliegen. Weniger Fleisch essen. Das sind einige der Maßnahmen, von denen uns gesagt wurde, dass sie den Klimawandel verlangsamen können. Aber die übermäßige Betonung des individuellen Verhaltens ist das Ergebnis einer Marketingkampagne, die es geschafft hat, die Verantwortung für die Bewältigung des drohenden Klimawandels vollständig auf die Schultern des Einzelnen zu legen.

Die Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie sind dem Beispiel anderer Branchen gefolgt, die ebenso die Schuld von sich weisen –man denke nur an »Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen« –oder an das Greenwashing der Getränkeindustrie mit der »Crying Indian« Kampagne in den 1970er Jahren. Gleichzeitig blockieren sie Bemühungen, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu regulieren oder zu bepreisen, führen PR-Kampagnen durch, die darauf abzielen, praktikable Alternativen zu diskreditieren, und entziehen sich ihrer Verantwortung, das von ihnen geschaffene Problem zulösen. Das Ergebnis ist für unseren Planeten verheerend.

In »Propagandaschlacht ums Klima« vertritt Mann die Ansicht, dass noch nicht alles verloren ist. Er beschreibt die Fronten zwischen den Verbrauchern und den Verursachern –den Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie, den rechtsgerichteten Plutokraten und den Petrostaaten. Und er skizziert einen Plan, um unsere Regierungen und Konzerne zu zwingen, aufzuwachen und echte Veränderungen vorzunehmen, einschließlich:

  • Einer vernünftigen, realistischen Herangehensweise bei der Bepreisung von CO2 und einer Korrektur der gut gemeinten, aber fehlerhaften, derzeit vorgeschlagenen Version des Green New Deals
  • Einer fairen Konkurrenz zwischen Erneuerbaren Energien und fossilen Energieträgern
  • Der Entlarvung falscher Narrative und Argumente, die sich in die Klimadebatte eingeschlichen haben und einen Keil zwischen diejenigen treiben, die Lösungen für den Klimawandel unterstützen
  • Einer Bekämpfung von Klimauntergangsstimmung und Hoffnungslosigkeit.

Angesichts der immens mächtigen Interessen, die den Status quo der fossilen Brennstoffe verteidigen, wird der gesellschaftliche Wandel nur mit der aktiven Beteiligung der Bürger gelingen, die den gemeinsamen Vorstoß unterstützen. Dieses Buch will überalldie Menschen erreichen, informieren und befähigen, sich dem Kampf um unseren Planeten anzuschließen

24.09 – Vorstellung PV – Balkonmodul

Die aktuelle Seite mit weiteren Infos zu unserer Balkon-Solar-Initiative :
hier ( https://boklima.de/pv )


Das mobile Balkon – PV-Modul zum
ausprobieren (aus Dortmund-Dorstfeld)

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist balkon-pv-img-20210913-124536214-hdr-768x1024.jpg
(24.09.21) Impressionen vom KlimaStreik (DBM)

Flyer zum Photovoltaik Balkon Modul
hier : pdf

Was bringt es?

  • 2,5 kWh pro Tag (Sonnentag)
  • 300 kWh pro Jahr
    (Kühlschrank+Router+Waschmaschine )
  • 100€ weniger Stromkosten 
  • Rentiert sich in 6-8 Jahren
  • 150kg / Jahr weniger CO²
    (2,5 Tonnen CO2 in 20 Jahren gespart)

Was kostet es?

  • 1 Solarmodul 380W (2m x 1m)
  • 1 Wechselrichter
  • Stromzähler zum zeigen
  • Montagesystem
  • 2 Stunden Arbeit
  • 400€-500€

Verwirrt aber interessiert?

24.09 – Klimastreiktag vor dem DBM

Komm zum Stand von BoKlima,
Sieh es dir an

  • Am Stand von Boklima / Bochumer Initiativen

selebr ausprobieren :
Ausleihen (kostenlos) und testen

  • Für einen Monat kostenlos ausleihen.
  • Stecker in eine normale Steckdose stecken.
  • fertig und sich freuen.

Fragen an: testen@1megawatt.de , boklima@boklima.de


Infos für Mieter : (Verbraucherzentrale.nrw)
(mehr …)

Mit Stecker-Solargeräten können Sie auch als Mieter:in und Wohnungseigentümer:in eigenen Sonnenstrom erzeugen:

  • Auch auf dem Balkon etc können Sie selbst Solarstrom erzeugen und verbrauchen.
  • Stecker-Solargeräte produzieren Strom für den Eigenbedarf
  • Die Balkon-Modulsysteme sind sicher und lohnen sich langfristig betrachtet auch finanziell.
  • Einige Regeln und Anforderungen sind noch unnötig kompliziert, davon sollten Sie sich aber nicht abschrecken lassen.

Für Miet- und Eigentumswohnungen gilt:
Wenn Sie das Solarmodul an der Balkonbrüstung oder der Hauswand anbringen wollen, müssen Vermieter:in oder Eigentumsgemeinschaft in der Regel zustimmen.
Seit 2020 das Wohneigentumsgesetz (WEG) geändert wurde, ist hierfür keine Einstimmigkeit mehr nötig, sondern nur noch eine mehrheitliche Erlaubnis

Link : Verbraucherzentrale.nrw/… hier

Ausrichtung / Aufstellorte

Grundsätzlich eignen sich :

Süden , Westen , Osten

Eignung selber abfragen und prüfen via Solarkataster : hier ,
via Stadtwerke : hier

Bürokratisches

Jedes PV-Modul muß registriert werden —
ist aber einfach
(mehr …)

Anmelden :

  • die deutschen Netzbetreiber wollen, dass alle Erzeugungsanlagen, unabhängig von ihrer Leistung, bei ihnen gemeldet werden. Diese Forderung haben sie in die entsprechende Vorschrift (Anwendungsregel VDE-AR-N 4105) hineingeschrieben. Vorgesehen ist dabei für Erzeuger bis 600 Watt
  • Hier gibt es ein Anmelde-Formular : hier
  • UND ein Anmeldung bei : Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister.
    • Registrierung ist Pflicht : Alle neuen Anlagen, die Strom erzeugen, müssen (innerhalb eines Monats) in das neue Marktstammdatenregister eingetragen werden
    • Wenn Sie Ihre Anlage nicht registrieren, drohen ein Bußgeld und der Verlust Ihrer EEG-Vergütung.

Steckdosenmodule in Aktion

https://www.s-i-z.de/produkte/anlagen/steckdosenmodul/

Bezugsquellen fertig Module (Auswahl)
(mehr …)

Links zu fertig konfektionierten Balkon-Modulen
Stecker rein — fertig !

  • Solar Info Zentrum , Neustadt/W : Das SIZ-Plugin-System
    • auch via Balkonmodul.de
    • Das Alleinstellungsmerkmal: alle Bauteile werden komplett in Deutschland produziert.
    • Das 300 Wp-Modul aus monokristallinem Silizium wird von der Sonnenstromfabrik in Wismar für SIZ produziert.
    • Abmessungen: 1.550 x 1.010 x 60 mm (H x B x T) , Gewicht: 20 kg
    • Der integrierte Modulwechselrichter von AEConversion aus Bielefeld (315 W) erfüllt alle notwendigen rechtlichen Bestimmungen über eine Verteilerdose können einfach 2 Module (2 Wechselrichter) miteinander verbunden werden (600 Wp)
    • Ein eigens entwickelter Modulrahmen (C-Profil), gleichzeitig der Montagerahmen, ermöglicht eine schnelle, einfache und sichere Montage
  • Techwerke Bürgerenergie , Kirchheim
  • maxx solar & energie GmbH & Co. KG , 99880 Waltershausen, BalkonModul
  • indielux, Berlin

Bezugsquellen selbstbau (Auswahl)
(mehr …)

Beispiel-Modul von :

Das Beisiel Modul wurde freundlicher Weise von : http://1megawatt.de/ zur Verfügung gestellt. – Danke !


Weitere Möglichkeit : PV- Anlage mieten (auf eigenem Dach)

Angebot / Infos der Stadtwerke Bochum
(mehr …)

Erfahrungsberichte Aufbau und Anschluss von PV-Anlagen

  • Beschreibung: Aufbau einer Anlage auf einem Gartenhaus :
    Die Vision: Klimawandel wuppen – Dorstfeld klimaneutral ok, das wird noch.
    http://horstwessel.eu/solaranlage/
  • Initiative aus Dortmund Dorstfeld : “1 Megawatt für Dorstfeld”
  • !! Vorbild für Bochum , schaffen wir 10 Megawatt ? 🙂 !!


Quellenagabe / Bildmaterial / Hintergrundinfos
(mehr …)

Videos auf youtube

Was macht man, wenn man kein eigenes Haus hat, aber gerne selbst Strom, am besten über Solar, produzieren möchte? Man baut sich ein Balkonkraftwerk! Wie das ganze funktioniert, worauf man achten muss und ob es ma Ende überhaupt etwas bringt zeigt uns Mr. Balkonkraftwerk höchstpersönlich Holger Laudeley in diesem Video!

Link : hier

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Diskussion um Normen und Rechtliches
Link : hier
(Achtung Bayrisch )

https://youtu.be/mo1B5pMW2gk



Weitere Fragen , Wünsche , etc bitte an : boklima@boklima.de

Flyer vom 24.09


Einfach Grün. — Greening the City (Ausstellung DUS)

(10.09.21, baukultur.nrw) , Original : hier


<< Das wäre doch auch eine Ausstellung für Bochum !! >>


Die Ausstellung „Einfach Grün. Greening the City“ zeigt von 17.9 bis 17.10.2021 in Düsseldorf die Vorteile und Herausforderungen des städtischen Grüns. Präsentiert werden technische Möglichkeiten und praktische Lösungen anhand von Beispielen von Düsseldorf über Mailand bis Singapore.

Einfach Grün – Greening the City
Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums (DAM), Frankfurt, in Kooperation mit dem Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen, der Stadt Düsseldorf und dem BLB NRW. Unterstützt wird die Ausstellung durch ingenhoven architects.

Laufzeit

17. September – 17. Oktober 2021

Öffnungszeiten

täglich 9 – 18 Uhr

Ausstellungsort

Bürgerpark, Düsseldorf (Gegenüber vom Haupteingang
zum Landtag NRW; Adresse: Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf):  https://goo.gl/maps/jkmnZ5zARXf9VaZy9

Begleitveranstaltungen

16. September, 18 Uhr
Ausstellungeröffnung + Diskussion
Welchen Beitrag können insbesondere Bauherrn und Bürger*innen für eine grüne Architektur leisten?

12. Oktober 2021, 18–19:30 Uhr
Webinar der Verbraucherzentale NRW
Gründächer als Beitrag zur Klimaanpassung

Handbuch zur Ausstellung

Begleitend zur Ausstellung ist ein Handbuch zum Gebäudegrün erschienen mit vielen Beispielen, vor allem aber praktischen Tipps und Handreichungen zu Fragen rund um das Thema Begrünung von Gebäuden, von der Pflanzenauswahl, über den Aufbau einer Dachbegrünung bis hin zur Frage, ob und wie eine intensive Dachwiese gemäht wird.

„Einfach Grün. Greening the City“
hrsg.v. Hilde Strobl, Peter Cachola Schmal, Rudi Scheuermann

DAM, Frankfurt a. M. 2021, 304 Seiten, deutsch/ englisch
ISBN 978-3-939114-10-9; 2. erweiterte Auflage, 2021
19 Euro

Das Buch ist auch während der Laufzeit der Ausstellung beim Museum der Baukultur zu bestellen.


Tip von Stefan

Hungerstreik fürs Klima Umweltaktivisten protestieren vor dem Berliner Reichstag

(02.09.21 , tagesspiegel ) , Original : hier

Sieben junge Berliner fordern eine radikale Klimawende und Gespräche mit den Kanzlerkandidaten. Dafür protestieren sie vor dem Reichstagsgebäude. 

Für eine radikale Klimawende haben sieben junge Leute in Berlin nach eigenen Angaben einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. Am Donnerstag demonstrierten einige der Aktivisten mit Unterstützern am Reichstagsgebäude. 

Erklärtes Ziel ist eine öffentliche Diskussion mit den Kanzlerkandidaten von CDU/CSU, SPD und Grünen sowie die Einsetzung eines Bürgerrats, der der Politik Sofortmaßnahmen gegen die Erderwärmung vorgeben soll.

„Keines der Wahlprogramme der etablierten Parteien greift auch nur ansatzweise das auf, was notwendig ist, (…) um ein Überleben auf diesem Planeten zu ermöglichen“, sagte der 22-jährige Simon Helmstedt, einer der Hungerstreikenden, der Deutschen Presse-Agentur. Aus Sicht der Wissenschaft blieben nur noch drei Jahre Zeit, um gegenzusteuern. „Ich finde das sehr erschütternd.“

Vor dem Hungerstreik hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vergeblich andere Protestformen gewählt. „Wir wurden ignoriert“, sagte der Biologiestudent. Man wisse, dass die Nahrungsverweigerung gefährlich sei. „Das ist ja eine fundamentale Entscheidung, in den unbefristeten Hungerstreik zu treten“, sagte der junge Berliner. „Für mich ist es klar geworden, dass es jetzt notwendig ist.“


Mehr zum Thema

„Bild am Sonntag“ druckt fast freie Seite Baerbock lehnt Interview ab – angeblich aus Termingründen Michael Schmidt Sven Lemkemeyer


Von den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) gebe es vorerst keine Rückmeldung, sagte die Sprecherin der Aktion, Hannah Lübbert, am Donnerstag. Der Hungerstreik begann den Angaben zufolge am Montag. Die Aktivisten kampieren auf einer Wiese im Spreebogen in der Nähe des Reichstagsgebäudes. (dpa)

Missing Link: Verkehrswende – wir brauchen ÖPNV, der besser als das Auto ist (heise)

(05.09.21, heise.de ) , Original : hier

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs soll helfen, die Klimaziele zu erreichen. Wie soll das gehen, wenn auch im zweiten Corona-Jahr die Fahrgäste wegbleiben? Von Franziska Zehl , Timo Daum.

Bei der Forderung, den öffentlichen Personennahverkehr auszubauen, herrscht seltene Einigkeit quer durch alle politischen Lager. Damit wird die Hoffnung verbunden, dieser könne einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, zur Reduktion von Emissionen und Treibhausgasen sowie zu einer weniger autozentrierten Mobilität leisten. Eine Studie des Berliner Thinktanks Agora Verkehrswende hält gar eine Verdoppelung des Verkehrsaufkommens im ÖPNV bis 2035 für notwendig, um die Klimaziele zu erreichen.

Aber ist das überhaupt realistisch? In der Corona-Pandemie war ein Rückgang der Nutzung motorisierter Verkehrsmittel zu verzeichnen, auch die Nutzung des ÖPNV brach ein. Lag der Anteil des ÖPNV am Verkehrsaufkommen bereits vor der Pandemie bei schlappen 15 Prozent, hat er sich im Zuge dieser globalen Krise noch einmal halbiert. Repräsentative Befragungen zeigten bereits im Frühjahr und Herbst 2020 tiefe Einbrüche in Verkehrsaufkommen und -leistung des ÖPNV.

Aber auch mehr als zwei Jahre nach Beginn der Pandemie sieht es schlecht für den ÖPNV aus, wie quantitative Daten aus dem MOBICOR-Projekt eindrücklich zeigen. Ein kürzlich erschienener MOBICOR-Sonderbericht lieferte weitere Einblicke in die derzeitige Rolle des ÖPNV: Nur wer keine Wahl hat, nutzt zu Zeiten der Pandemie öffentliche Verkehrsmittel.

Verkehrsleistung pro Tag absolut nach Verkehrsmitteln, zurückgelegte Wege von Personen ab 16 Jahren (Hochrechnung in Mio Personenkilometern)
Modal Split vor und während der Pandemie, Angaben in Prozent; Datengrundlage: Verkehrsmittelnutzung für am Berichtstag zurückgelegte Wege von Personen ab 16 Jahren

Die geringe Beliebtheit des ÖPNV war vor allem zur Hochzeit der Pandemie eng mit der Angst vor Ansteckung mit dem Corona-Virus in Bussen und Bahnen verknüpft.

Allerdings sind es gerade diejenigen, die vor der Pandemie, wenn überhaupt, ohnehin nur selten mit Bus oder Bahn fuhren, die besonders häufig in ein abweisendes Narrativ verfallen. Leitsätze wie ‘safety first’ oder ‘Gesundheit geht vor’ werden als Gründe für die konsequente Meidung öffentlicher Verkehrsmittel genannt. Die Pandemie scheint damit gerade den Menschen, die der ÖPNV auch vor der globalen Krise schon nicht erreichen konnte, den letzten Grund zu liefern, Bussen und Bahnen endgültig den Rücken zu kehren.

Aber auch Menschen, die sonst regelmäßig den ÖPNV nutzten, steigen im Zuge der Pandemie verstärkt vom ÖPNV aufs Rad oder das Auto um. Dabei waren es im zweiten Corona-Jahr sogar nochmal mehr Befragte (44 Prozent) als im ersten Corona-Jahr 2020 (34 Prozent). Obgleich die derzeitige Datenlage gegen eine erhöhte Ansteckungsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln spricht, wenden sich immer mehr selbst vormals treue ÖPNV-Fahrgäste von diesem ab. Dabei ist die Corona-Pandemie keineswegs der einzige Grund für die geringe Nutzung des ÖPNV.

Auch wenn die quantitativen Befragungsdaten offenlegen, dass rund die Hälfte der Befragten im Mai 2021 ihre Meidung des ÖPNV mit dem Corona-Virus begründet, zeigt sich auch, dass strukturelle Probleme genauso bedeutsam sind. Vor allem mangelnde Verbindungen stellen ein Problem für die Befragten dar und sind für 42 Prozent der Grund, Bus und Bahn zu meiden. Zur Wahrheit gehört also auch, dass neben der vermeintlichen Ansteckungsgefahr auch die fehlende Flexibilität und mangelnde Produktqualität starke Motive sind, den ÖPNV zu meiden.

Welches Verkehrsmittel von den Versäumnissen des ÖPNV in der Krise profitieren kann, legen die Daten der dritten Erhebungswelle im MOBICOR-Projekt offen: der motorisierte Individualverkehr (MIV) ist und bleibt auch im Mai 2021 Gewinner der Pandemie.

Doch nutzen nicht alle Menschen das vermeintlich Pandemie-resistente Verkehrsmittel Auto gleichermaßen. Stattdessen offenbart das zweite Corona-Jahr eine noch extremere soziale Schieflage in der Mobilität. Der Zugang zu einem oder mehreren Pkw steigt mit dem ökonomischen Status des Haushaltes. Diese Unterschiede machen sich entsprechend in der Autonutzung von Menschen mit unterschiedlichem ökonomischem Haushaltsstatus bemerkbar:

Nutzung privater PKW im Alltag nach ökonomischem Status des Haushaltes, Mai 2021

Hinzu kommt, dass Vielverdiener:innen noch häufiger als im ersten Corona-Mai vollkommen alleine im Auto sitzen – und das trotz der deutlich entspannteren Infektionslage als zu Beginn der Pandemie. So sind im Mai 2021 bereits mehr als drei Viertel der Wege von Vielverdiener:innen Alleinfahrten.

Darüber hinaus steigen im Mai 2021 aber auch Menschen mit niedrigem ökonomischem Status vermehrt vom ÖPNV aufs Auto um. Insgesamt versuchen auch Geringverdiener:innen im Mai 2021 öfter das Auto zu nutzen – nur die hohe ökonomische Schicht hat aber auch tatsächlich und häufiger die Mittel dazu, diesem durch die Pandemie befeuerten Wunsch nachzugehen.

Entlang des verfügbaren Nettoäquivalenzeinkommens betrachtet, wird so eine soziale Schieflage der ÖPNV-Nutzung sichtbar. Während der ÖPNV im Herbst 2020 nur 2 Prozent vom Verkehrsmittelmix der Vielverdienenden (über 2.200 €) ausmacht, wird im selben Zeitraum fast jeder zehnte Weg (9 Prozent) von Personen mit niedrigem Einkommen (bis 1.300 €) mit Bus oder Bahn zurückgelegt.

Gesamtniedrigmittelhoch
Mai 202057516060
Mai 202159526177
Anteil der Wege, die alleine im Auto zurückgelegt wurden nach ökonomischem Status des Haushaltes (Angaben in Prozent)

Genau wie die ÖPNV-Nutzung ist auch die Inanspruchnahme von Homeoffice sozial ungleich verteilt, so dass sich zeigt: die im ÖPNV verbliebenen, meist geringverdienenden Fahrgäste nutzen öffentliche Verkehrsmittel hauptsächlich noch aus beruflichen Gründen. Dementsprechend beginnen oder enden 58 Prozent der im Oktober/NÖPNVember 2020 getätigten ÖPNV-Wege im Nahverkehr an der Ausbildungs- bzw. Arbeitsstätte. Zum Vergleich: Im Corona-freien Oktober 2017 lag dieser Anteil noch bei 49 Prozent. Das heißt auch: Busse und Bahnen werden während der Pandemie vor allem von jenen genutzt, die weiterhin im Präsenzbetrieb arbeiten (müssen) und für ihren Arbeitsweg auf den ÖPNV angewiesen sind.

Ob das Ende der Pandemie also wirklich Voraussetzung für eine wieder unbeschwerte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sein könnte, bleibt zu bezweifeln. Weder unser Klima noch die Verkehrsbetriebe können es sich zudem leisten, am ‘weiter wie bisher’ festzuhalten und sich auf einen möglichen Zulauf im öffentlichen Verkehr zum noch unbestimmbaren Ende der Pandemie zu verlassen.

Stattdessen gilt es zu erkennen, dass die Corona-Krise als Brennglas wirkt, unter dem sich die Außenseiterrolle des ÖPNV unter den gegebenen Rahmenbedingungen immer weiter verstärkt. Statt der Pandemie die Schuld an den derzeitigen Missständen zu geben, sollte der ÖPNV einsehen, dass diese hausgemacht sind und er sie selbst seit Jahren am Leben hält. Viel zu lange pflegt der ÖPNV schon seine eigene Nische und wehrt sich gegen jegliche Modernisierung. Zuletzt erst Anfang des Jahres, als Verkehrsbetriebe sich im Zuge der NÖPNVelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) wieder einmal einer innÖPNVativen Angebotserweiterung verschlossen.

Warum also kommt der ÖPNV auch im zweiten Jahr der Pandemie nicht in die Gänge? Die Ergebnisse zeigen: Es liegt nicht nur an der Maskenpflicht, an den Corona-Einschränkungen, sondern an viel älteren, hausgemachten Problemen, eines Verkehrssystems, das “mal eine gute Idee war – vor einhundert Jahren”, so der Verkehrsforscher Andreas Knie.

Damit ist auch die Tatsache, dass sich der ÖPNV nicht einmal während einer globalen Krise wie der jetzigen traut über den eigenen Tellerrand zu blicken, nicht der Corona-Pandemie zuzuschreiben, sondern lediglich ein Symptom der grundlegenden Unfähigkeit des ÖPNV neu und größer zu denken. Die entscheidende Erkenntnis aus der Pandemie sollte daher sein, dass die derzeitige Strategie des ÖPNV nicht aufgeht. Statt die Scheuklappen aufzuziehen und tatenlos auf ein Leben ohne Corona zu warten, müssen Politik und Verkehrsbetriebe sich besser gestern als heute um ein sorgenfreies ÖPNV-Fahren trotz Corona bemühen.

Mit dem ÖPNV, wie wir ihn kennen, diesem Hartz-4 der Mobilität ist keine Verkehrswende zu machen. Er ist nicht kundenorientiert, sogar diskriminierend, nur auf den ersten Blick ökologisch vorteilhaft, und vor allem mit Blick auf die Zukunft nicht skalierbar, tritt auf der Stelle. Die Krise des ÖPNV ist durch Corona noch deutlicher geworden, er ist dringend reformbedürftig. Wenn statt stündlich ein leerer Bus bald halbstündlich ein leerer Bus fährt — das ist nicht Verkehrswende.

Er muss sich hingegen gründlich neu erfinden, muss in allen Belangen besser als das Auto werden – schneller, bequemer, gesünder, günstiger, ja luxuriöser! Vorschläge für eine nachhaltige und starke Zukunft des ÖPNV, mit der die Klimaziele erreicht werden können, gibt es genug. Verkehrsbetriebe und Politik müssen aber endlich und gerade jetzt in der Corona-Pandemie beginnen, außerhalb ihrer eigenen Komfortzone zu denken und zu handeln.

Klimawahlcheck

(06.09.21, klimawahlcheck.org) , Original : hier

Über den Klimawahlcheck

Der Klimawahlcheck nimmt die Wahlprogramme der großen Parteien zur Bundestagswahl 2021 klimapolitisch unter die Lupe. Wir haben die Programme von CDU, SPD, Grünen, FDP und Linken analysiert und zeigen, wer eine ambitionierte Klimaschutzpolitik verfolgt und wer nicht. Der Klimawahlcheck hilft dir dabei, deine eigene Position zum Klimaschutz im Parteienspektrum zu verorten und eine klimapolitisch informierte Wahlentscheidung zu treffen. Gleichzeitig findest du hier Antworten auf wichtige Fragen zur Erderwärmung sowie Forderungen der Zivilgesellschaft an die Parteien für einen wirksamen Klimaschutz. 

Der Klimawahlcheck ist keine Wahlempfehlung. … Der Klimawahlcheck gibt dir eine erste Orientierung sowie Informationen zu den klimapolitischen Inhalten der Parteien.

Die Bundestagswahl 2021 ist entscheidend für unsere Zukunft.

Steigen die CO₂-Emissionen weiter so an wie bisher, erwärmt sich die Erde um mehr als vier Grad. Die Folgen für Mensch und Natur wären dramatisch. Es bleiben noch zehn Jahre, um die globale Erwärmung auf ein erträgliches Maß von 1,5 Grad zu begrenzen.

Die nächste Bundesregierung ist also mitentscheidend dafür, in welcher Welt wir leben werden.

Mach den Klimawahlcheck!

Wir haben die Wahlprogramme der großen Parteien im Hinblick auf ihre Klimaschutzpolitik ausgewertet. Checke zuerst, was für dich selbst Klimaschutz bedeutet und vergleiche dann deine Einstellung mit den Positionen der großen Parteien.

Los geht’s

Aufruf : Internationaler Klimastreik am 24.9. in Bochum

InfoFilm von FFF warum Streik bei bo-alternativ : hier




Am 24.9. geht Fridays for Future wieder weltweit auf die Straße. Die Bochumer Gruppe organisiert ein Bühnenprogramm für den gesamten Nachmittag des Tages. Darin werden nicht nur in Redebeiträgen unterschiedliche Facetten von Klimagerechtigkeit beleuchtet, sondern auch ein umfangreiches Programm aus Live-Musik und Poetry Slams von unterschiedlichen Künstler*innen präsentiert werden. Nebenbei werden diverse Infostände bereitstehen, an denen verschiedene Initiativen und Organisationen über ihre Themen informieren.

Klimagerechtigkeit beinhaltet neben den Themen Ökologie, Energiewende und Verkehrswende auch die Bereiche globale Gerechtigkeit, Agrarwende und Verbraucher*innenschutz. Mit dem Fokus darauf machen wir die Bundestagswahl zur Klimawahl“, sagt Stefan Roth, der neben vielen weiteren Personen an der Organisation beteiligt ist.

Vor Pandemie-Beginn demonstrierten mit Fridays for Future bis zu 1,4 Millionen Menschen in Deutschland für Klimagerechtigkeit. Bislang hat keine der großen Parteien konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um die Forderungen von FFF zu erfüllen und Deutschland bis 2035 klimaneutral zu machen. Mit dem geplanten Klimastreik richtet sich die Bewegung deshalb erneut an alle Generationen.

„Das Problem ist gesamtgesellschaftlich, also kann es auch nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden. Wir brauchen deshalb kurz vor den Bundestagswahlen wieder alle fürs Klima.“, ergänzte Marina Koch.

Das für den 24.9. geplante Bühnenprogramm wird um 12:00 Uhr vor dem Bergbaumuseum beginnen. In das Programm wird ab ca. 14:00 Uhr eine klassische Demonstration durch die Innenstadt eingebettet sein. Anschließend werden ab ca. 16:00 Uhr bis zum Abendbeginn weitere Bands auftreten sowie Poetry Slams und Redebeiträge dargeboten werden. Das Programm wird Gebärden-Übersetzt, aktuelle Infos zu dem Programm können auf den Social Media Kanälen von Fridays for Future Bochum gefunden werden. Die Besucher*innen der Veranstaltung müssen geimpft, getestet oder genesen sein.

Für weitere Rückfragen stehen wir gerne unter anfragen@fffbochum.de .


Aufruf bei bo-alternativ : hier

NABU zeigt sich entsetzt: Umfrage: Klima spielt für ältere Wähler kaum Rolle (n-tv)

(02.09.21, n-tv) , original : hier

59 Prozent der über 65-Jährigen lehnen es laut der Umfrage ab, die Klimainteressen junger Generationen bei ihrer Wahlentscheidung zu berücksichtigen.

In der öffentlichen Debatte ist der Klimaschutz zu einem der zentralen Themen geworden. Doch je älter die Wähler, desto weniger spielen die Interessen der jungen Generation eine Rolle bei der Wahlentscheidung. Das zeigt eine aktuelle Umfrage – die Umweltschützer erschreckt.

Je älter die Menschen sind, desto weniger richten sie ihr Wahlverhalten an den Klimaschutzinteressen der jüngeren Generation aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Naturschutzbund Deutschland (NABU) veröffentlichte. Darin gaben insgesamt 58 Prozent der Befragten an, sie berücksichtigten bei ihrer Wahlentscheidung die Klimaschutzinteressen der jungen Generation nicht.

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Die Zustimmung zu der Aussage: “Meine Entscheidung zur Bundestagswahl orientiere ich an Klima- und Naturschutzinteressen junger Generationen” nimmt den Ergebnissen zufolge mit zunehmendem Lebensalter immer weiter ab. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es etwas über 40 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 36 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen noch 30 Prozent.

Mit Blick auf die über 65-Jährigen ergibt sich folgendes Bild: 59,1 Prozent lehnen es ab, die Klima- und Naturschutzinteressen junger Generationen bei ihrer Wahlentscheidung zu berücksichtigen. 27,9 Prozent beziehen sie in ihre Wahlentscheidung ein.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger bezeichnete die Ergebnisse der Umfrage als erschreckend. “Wir wissen aus anderen Umfragen, dass Klima- und Umweltschutz mit der wichtigste Themenkomplex für die Bundestagswahl ist.” Mit den Folgen des Klimawandels “werden sich vor allem unsere Kinder und Enkelkinder befassen müssen”. Damit dürften sie aber nicht alleine gelassen werden. “Die Bekämpfung der Klima- und Artenkrise ist eine gemeinsame Aufgabe aller Generationen.”

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsunternehmen Civey zuletzt vom 20. bis 22. August 2021 rund 5000 Menschen.


Tip von Ingo



Weitere Infos

(03.09.21, vnexplorer ) , Original : hier

Nabu ist erschreckt: Für Ältere spielt Klimaschutz beim Wahlverhalten geringe Rolle

02/09/2021 Je älter die Menschen sind, desto weniger richten sie ihr Wahlverhalten an den Klimaschutzinteressen der jüngeren Generation aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Donnerstag veröffentlichte. Darin gaben insgesamt 58 Prozent der Befragten an, sie berücksichtigten bei ihrer Wahlentscheidung die Klimaschutzinteressen der jungen Generation nicht.

© dpa Klima-Aktivistin Greta Thunberg Die Zustimmung zu der Aussage: „Meine Entscheidung zur Bundestagswahl orientiere ich an Klima- und Naturschutzinteressen junger Generationen“ nimmt den Ergebnissen zufolge mit zunehmendem Lebensalter immer weiter ab. Bei den 30- bis 39-Jährigen sind es etwas über 40 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 36 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen noch 30 Prozent.

Mit Blick auf die über 65-Jährigen ergibt sich folgendes Bild: 59,1 Prozent lehnen es ab, die Klima- und Naturschutzinteressen junger Generationen bei ihrer Wahlentscheidung zu berücksichtigen. 27,9 Prozent beziehen sie in ihre Wahlentscheidung ein.

Klimaschutz ist „gemeinsame Aufgabe“

Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger bezeichnete die Ergebnisse der Umfrage als erschreckend. „Wir wissen aus anderen Umfragen, dass Klima- und Umweltschutz mit der wichtigste Themenkomplex für die Bundestagswahl ist.“ Mit den Folgen des Klimawandels „werden sich vor allem unsere Kinder und Enkelkinder befassen müssen“. Damit dürften sie aber nicht alleine gelassen werden. „Die Bekämpfung der Klima- und Artenkrise ist eine gemeinsame Aufgabe aller Generationen.“



(03.09.21 , windmesse ) , Original : hier

Meldung von NABU – Naturschutzbund Deutschland

NABU-Umfrage zum Klimaschutz: Interessen der jungen Generation werden bei der Wahl ignoriert

Krüger: Klima- und Artenschutz sind Aufgaben aller Generationen – wir dürfen unsere Kinder und Enkelkinder nicht alleine damit lassen Bild: Pixabay

Hochwasser, Waldbrände, steigende Temperaturen – der Klimawandel ist längst Realität. Die dramatischen Ereignisse der vergangenen Wochen haben bei vielen Menschen in Deutschland das Bewusstsein hinsichtlich der Klimaveränderungen noch einmal steigen lassen. Für rund ein Drittel ist Klimapolitik das wahlentscheidende Thema – seit den letzten Extremwetterereignissen mit steigender Tendenz.

Knapp 58 Prozent berücksichtigen bei ihre Wahlentscheidung allerdings nicht die Klimaschutzinteressen der jungen Generation, die zukünftig jedoch erheblich von den Folgen des Klimawandels betroffen sein wird. Das hat eine zweite vom NABU in Auftrag gegebene, repräsentative Umfrage bestätigt. In der ersten, deckungsgleich vor den Hochwasserereignissen durchgeführten Umfrage zeigte sich bereits ein vergleichbares Bild: Die Klimaschutzinteressen junger Generationen spielten auch hier nur eine untergeordnete Rolle.

Der Anteil derer, die der Aussage “Meine Entscheidung zur Bundestagswahl orientiere ich an Klima- und Naturschutzinteressen junger Generationen“ zustimmen, nimmt mit zunehmendem Lebensalter der Befragten immer weiter ab. Nach der jüngsten Umfrage sind es bei den 30- bis 39-Jährigen etwas über 40 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 36 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen noch 30 Prozent.

Mit Blick auf die über 65-Jährigen ergibt sich folgendes Bild: 59,1 Prozent lehnen es ab, die Klima- und Naturschutzinteressen junger Generationen bei ihrer Wahlentscheidung zu berücksichtigen. 27,9 Prozent beziehen sie in ihre Wahlentscheidung ein.

Bei den 18- bis 29-Jährigen haben 39,2 Prozent die Klima- und Naturschutzinteressen junger Generationen im Blick und stimmen zu.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Das Ergebnis hat uns wirklich erschreckt. Wir wissen aus anderen Umfragen, dass Klima- und Umweltschutz mit der wichtigste Themenkomplex für die Bundestagswahl ist. Die Ursachen des Klimawandels haben eine direkte Verbindung zu der langen Wohlstandsphase in unserem Land. Wir alle, insbesondere die geburtenstarken Generationen, haben direkt davon profitiert. Mit den Folgen werden sich vor allem unsere Kinder und Enkelkinder befassen müssen. Damit dürfen wir sie nicht alleine lassen. Die Bekämpfung der Klima- und Artenkrise ist eine gemeinsame Aufgabe aller Generationen. Mit unserer Stimme bei der Bundestagswahl entscheiden wir gemeinsam, wie zukunftsfähig die Politik in unserem Land gestaltet wird.“

Der NABU fordert gemeinsam mit anderen Umweltverbänden und großen Organisationen, die Bundestagswahl 2021 zu einer Klima- und Naturschutzwahl zu machen. Die Bekämpfung der Klima- und Artenkrise müsse oberste Priorität für jede Partei haben. Weit über 300.000 Wähler*innen haben bereits ihr persönliches Versprechen gegeben, sich bei der Bundestagswahl 2021 mit ihrer Stimme für Klima und Natur einzusetzen. Mehr Infos: https://mitmachen.nabu.de/de/pledge

Zur Umfrage:
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag vom NABU zunächst im Zeitraum 5. bis 7. Juli 2021 und erneut im Zeitraum vom 20. bis 22. August 2021 rund 5.000 Personen zu Einflussfaktoren bzgl. ihrer bevorstehenden Wahlentscheidung befragt. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung.

Mit mehr als 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher Kenntnisse.

Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns Quelle: NABU Autor: Pressestelle Link: www.nabu.de/… Keywords:NABU, Bundestagswahl, Umfrage, Klimaschutz, Generation, Klimakatastrophe, Extremwetter, Hochwasser, Waldbrand, Interesse