Taz-Artikel zur Studie : „Societal Transformation Scenario“, Maßnahmen gegen die Klimakrise

( 19.04.21 Original bei taz.de : hier , von von Bernhard Pötter)

( Studien Link bei BoKlima.de : hier )

Maßnahmen gegen die Klimakrise: Ein Flug alle drei Jahre

Ab Montag berät der Weltklimarat IPCC über seinen nächsten Bericht. Zum ersten Mal wird jetzt auch über Verzicht für die Reichen debattiert.

Während Menschen in Industriestaaten seltener abheben sollen, dürfen Flüge im Süden zunehmen Foto: Damon Coulter/Mauritius

Die Maßnahmen für die Rettung des Weltklimas klingen drastisch: Bis 2050 sinkt der Autoverkehr in den Städten der Industrieländer um 81 Prozent; der Wohnraum schrumpft pro Einwohner um 25 Prozent; die Zahl von elektrischen Geräten wie Waschmaschinen wird halbiert; der Fleischkonsum geht schon bis 2030 um 60 Prozent zurück. Und in ein Flugzeug steigen die BürgerInnen eines Industrielandes nur noch alle drei Jahre.

Dieses Verzichtsszenario ist der Kern einer umfassenden Studie, wie das Ziel erreicht werden kann, die Erderwärmung bis 2100 unter 1,5 Grad zu halten – und zwar nicht mit Wirtschaftswachstum und neuer Technik, sondern durch Verhaltensänderungen und staatliche Ver- und Gebote. Errechnet wurde das „Societal Transformation Scenario“ (STS) vom Thinktank „Konzeptwerk Neue Ökonomie“ im Auftrag der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung.

Mit gutem Grund. Denn das 90-seitige Konzept stellt sich quer zu fast allen anderen bislang debattierten Auswegen aus der Klimafalle. Über diese Modelle berät die zuständige Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC ab Montag wieder, um den 6. Sachstandsbericht des Expertengremiums vorzubereiten . Es könnte im anstehenden Wahlkampf in Deutschland und in der Klimadebatte für heftige Debatten sorgen.

Denn das „Szenario für einen Umbau der Gesellschaft“ fordert etwas ganz anderes als bislang die meisten IPCC-Modelle, die auf mehr Windkraftanlagen, E-Mobile, besser gedämmte Gebäude und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft setzen:

Das neue Szenario lehnt ewiges Wirtschaftswachstum ab.
Es will weniger produzieren und konsumieren, kürzere Arbeitszeiten, Entschleunigung, einen Umbau des Steuersystems.
„Die ökonomische Aktivität zu reduzieren, um die Nachfrage nach energieintensiven Dienstleistungen und Produkten zu verringern, ist eine effektive und viel sicherere Art, die Emissionen zu reduzieren, als viele technologische Optionen“, heißt es in dem Papier.

Damit bürsten die AutorInnen die aktuellen ökonomischen Modelle für eine klimaneutrale Wirtschaft gegen den Strich. Denn bisher kalkulieren die allermeisten „Integrated Assessement Models“ (IAM), mit denen das IPCC arbeitet, ein regelmäßiges Wirtschaftswachstum ein. Umweltschäden in der Zukunft werden demnach „diskontiert“, das bedeutet, mit künftigem Reichtum aus dem Wachstum bezahlt.

Technologischer Fortschritt führt in dieser Sichtweise dazu, dass Wachstum und CO2-Emissionen zu „entkoppeln“ sind – grünes Wachstum ohne Klimaschäden also möglich ist. Hauptmotiv der IAMs ist demnach: der bestmögliche Klimaschutz zum volkswirtschaftlich geringsten Preis – die ökonomisch billigste Variante zur Rettung des Klimas.

Vor allem stellt das Böll-Szenario heraus, wie groß der Einfluss von Politik und Konsumenten auf die Emissionen ist: Bisher werde „das Potenzial von fundamentalen gesellschaftlichen Veränderungen vernachlässigt“. Das „gute Leben für alle“ sei mit weniger Produktion und Konsum möglich. Dafür müssten aber vor allem die Industrieländer zurückstecken: Weil größtenteils sie historisch mit ihren Emissionen das Klima verändert haben,
….

Konkret: Während im Globalen Norden nach diesem Szenario das Verkehrsaufkommen auf den Stand von 1990 sinken muss, steigt es im Süden bis zu diesem Wert; der Wohnraum nähert sich dem Wert in den reichen Ländern an, der Fleischkonsum, die Ausstattung mit Haushaltsgeräten und der Kalorienverbrach bleiben gleich. Menschen aus dem Globalen Süden dürfen alle zwei Jahre fliegen – auch weil die Gefahren des Klimawandels zu erhöhter Mobilität führen könnten, heißt es. „Wir nehmen einen kulturellen Wandel an, nach dem Fliegen wieder etwas Ungewöhnliches wird.“

Die Studie setzt ebenfalls auf technischen Fortschritt und gibt einzelne Beispiele für ihre Annahmen, dass Menschen anders wohnen, reisen, produzieren und essen können und wollen. Es gehe um einen grundsätzlichen Umbau weg vom derzeitigen Kapitalismus: Statt auf „materielles Wohlergehen mit Wachstum, Wettbewerb und Profiten“ müsse der Fokus darauf liegen, „konkrete menschliche Bedürfnisse zu erfüllen und dem allgemeinen Wohlergehen zu dienen, Kooperation, Sorge, Solidarität und Nachhaltigkeit voranzubringen“. Das gehe aber nicht als Öko-Diktatur: „Dieser Umbau sollte nicht erscheinen als das Resultat irgendeines Masterplans, der von oben aufgesetzt wird, er wird von unten entwickelt.“


Schwierige Arbeit am neuen IPCC-Klimabericht

Der Hintergrund der Studie: Die Böll-Studie trifft eine offene Flanke beim UN-Klimarat IPCC. Dort sitzen derzeit Hunderte von WissenschaftlerInnen über dem 6. Sachstandsbericht, der 2022 erscheinen soll. Obwohl die Coronapandemie auch hier die Arbeiten verzögert, sollen noch in diesem Jahr die ersten Kapitel der Arbeitsgruppe I (Physikalische Grundlagen) fertig sein. Die Berichte der Arbeitsgruppen II (Anpassung und Verwundbarkeit) und III (Emissionsminderung und Gegenmaßnahmen) sollen 2022 vorliegen. Die AutorInnen fassen dabei den aktuellen Stand des Wissens zusammen, indem sie wissenschaftliche Aufsätze und Forschungsberichte auswerten.

Der Zeitplan: Von Montag bis Freitag beraten in der AG III die 280 AutorInnen aus 70 Ländern mit Italien als virtuellem Gastgeber den letzten Entwurf und die „Zusammenfassung für Entscheidungsträger“, die am Ende des Prozesses mit den 195 teilnehmenden Regierungen abgestimmt werden muss. Sie arbeiten sich durch mehr als 30.000 Kommentare von 850 Regierungen und Beobachtern.

Die Ziele: Die Arbeitsgruppe III macht im IPCC die spannendste und umstrittenste Arbeit. Sie bewertet Klimaschutzoptionen in Feldern wie Energie, Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und Gebäuden. Bisher rechnet sie fast ausschließlich mit „neoklassichen“ ökonomischen Modellen, die auf Wachstum und Technik setzen. Über Jahre hinweg haben diese Modelle gezeigt, dass frühzeitiger Klimaschutz wirtschaftlich rentabler ist, als später die Schäden zu reparieren. „Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten“, war einer der Slogans nach dem 5. IPCC-Bericht von 2014.

Die Veränderung: Zum ersten Mal betrachtet der Bericht nun auch die Rolle, die Innovation und Technologie beim globalen Klimaschutz spielen kann. Aber auch die umstrittenen Bereiche Konsum und Verhalten der Menschen werden beleuchtet – eine Premiere, auf die das „Transformationsszenario“ gut passt. Allerdings ist fraglich, welchen Einfluss diese Arbeit auf die Arbeit der AG III haben wird – der Zeitpunkt zur Einreichung von wissenschaftlichen Arbeiten ist verstrichen. Und das „Szenario“ entspricht bisher auch nicht den IPCC-Ansprüchen an wissenschaftliches Publizieren.

Die Wirkung: Das provokative Gutachten der Grünen-nahen Böll-Stiftung könnte auch im deutschen Wahlkampf noch Aufregung verursachen. Denn die Grünen, die sich nach stabilen Umfragen darauf vorbereiten, ab nächstem Jahr in der Bundesregierung zu sitzen, sehen sich immer wieder mit Angriffen konfrontiert, Verbots- und Verzichtspartei zu sein.



( Info von Holger )

Szenario unter 1.5C zu bleiben (Studio Heinrich Böll Stiftung)

( Original und Link zur Studie in Englisch : hier )

Heinrich Böll Stiftung
PUBLICATION SERIES ECONOMIC + SOCIAL ISSUES

VOLUME 23A

Societal Transformation Scenario for Staying Below 1.5°C

A study by Kai Kuhnhenn, Luis Costa, Eva Mahnke, Linda Schneider, Steffen LangeEdited

of the Publication Series Economic & Social Issues Edited by the Heinrich Böll Foundation and Konzeptwerk
Neue Ökonomie

Neue Ökonomie 2020
Proofreading: Anne Wegner
Layout and design: feinkost Designnetzwerk, S. Langer
(predesigned by blotto design)

Printing: ARNOLD group, Großbeeren Cover photo: Cristofer Jeschke (– unsplash)

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Noncommercial – You may not use this work for commercial purposes. No derivatives – If you remix, transform, or build upon the material, you may not distribute the modified material.

The Authors

Kai Kuhnhenn

has worked with Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. for seven years. Previously he worked with the Federal Environment Agency (UBA) in the field of energy and climate, focussing on policy evaluation, sufficiency measures and reviewing IPCC reports, for more than eight years.Luis Costa is an engineer turned researcher interested in the topics of climate impacts and the elab-oration of open energy models – in particular considering the effect of changing lifestyles. Luis grad-uated with a Diploma degree in Environmental Engineering from Universidade de Trás-os-Montes e Alto Douro (2006) and received his PhD from the University of Greifswald (2013). Eva Mahnke works as a freelancer in communication and public relations, focusing on climate pol-icy, degrowth and issues of sustainability. Previously she worked as a journalist on climate policy. Eva has an academic background in ethics, economy and political sciences.

Linda Schneider

is Senior Programme Officer for International Climate Policy at the Heinrich Boell Foundation in Berlin. Her work focusses on false solutions in climate and biodiversity. She is also an activist in the climate justice movement and the Right to the City movement in Berlin.

Steffen Lange

is a researcher at the Institute for Ecological Economy Research (IÖW), affili-ated scholar of the Resource Economics Group at the Humboldt University Berlin and associated researcher at the Department of Social-Ecological Transformation at the Technical University Berlin. His research focuses on digital transformation, the relationship between economic growth and envi-ronmental throughput, rebound effects and concepts for sustainable economies.

CONTENT

Foreword 7
Abstract 9

1 Why we need a Societal Transformation Scenario 11
2 The bias towards growth and technology fixes in most climate scenarios 15
3 Scenario philosophy: key premises 20
4 Methodology 23
Comparison of Integrated Assessment Models and the Global Calculator 27

5 The Societal Transformation Scenario (STS) 30
5.1 Selection criteria for consumption parameters 32
5.2 Road-based passenger transport 34
5.3 Passenger Aviation 39
5.4 Ground freight transport 43
5.5 Housing 47
5.6 Food Sector: Sustainable diets and ruminant meat 50
5.7 Land use changes and CO2 sequestration 54
5.8 Technology, agriculture and land use parameters 56

6 Scenario results 58

7 The Societal Transformation Scenario –
sketches of a different tomorrow 66

8 Conclusion 75

Annex 1 – Assumptions in the model 76

Annex 2 – On CO2 sequestration through ecosystem-based approaches and the fallacy of «net-zero» 92

(WAZ) Umstrittenes Neubaugebiet : Stadt holt sich Rüffel ab

(15.04.21 Original WAZ.de : hier ) Von Gernot Noelle

Bochum-Dahlhausen. 
Bei der geplanten Bebauung am Ruhrort hat die Bezirksregierung Arnsberg erhebliche Bedenken. Die Stadt Bochum kommt dabei nicht gut weg.


Nun ist auch herausgekommen, weshalb die Stadt Bochum die Beschlussvorlage für den Bebauungsplan Nummer 997 im Januar plötzlich, kurz vor den politischen Sitzungen, zurückgezogen hat. Die Bezirksregierung Arnsberg hatte kurz zuvor in einer Stellungnahme weiterhin erhebliche Bedenken gegen die angedachte Bebauung geäußert. Die Stadt Bochum, speziell das Planungsamt, kommt dabei gar nicht gut weg.

Bezirksregierung hat wegen Neubaugebiet Bedenken – Rüffel für die Stadt Bochum

Das Bochumer Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung konnte sich Zugang zu einer schriftlichen Stellungnahme aus Arnsberg verschaffen. In diesem Schreiben vom 19. Januar reagiert die Bezirksregierung auf die Antwort des Bochumer Planungsamtes (11. Januar) zur Stellungnahme aus Arnsberg vom 29. Juni 2020, in der die Bezirksregierung erhebliche immissionsschutzrechtliche Bedenken zu dem Planungsentwurf dargelegt hat.

Von diesen Bedenken, das macht die Bezirksregierung sehr deutlich, rückt sie auch nicht ab. Mehr noch: Das Antwortschreiben des Bochumer Planungsamtes wird regelrecht auseinander genommen: Die dargelegten Ausführungen ‟sind teilweise nicht zutreffend und die vorgebrachten immissionsschutzrechtlichen Bedenken werden hierin nicht beantwortet bzw. die angesprochenen Probleme sind nicht erkannt und nicht gelöst worden”, heißt es darin. Stadtentwicklung Neubaugebiet: Stadt hält Klimagutachten nicht für nötig

Arnsberg kommt zu dem Ergebnis, dass die Antwort des Planungsamtes ‟völlig unzureichend” sei und …

Kritik an Stadt Bochum: Lärmmessung zur falschen Zeit am falschen Ort

So wird in Arnsberg etwa moniert, dass die ohnehin nur einmalige und damit wenig aussagekräftige Lärmmessung zur falschen Zeit, wenn ohnehin nicht so viel Lärm sei, und noch dazu an einem geschützten Ort durchführt worden sei. So sei eine Beurteilung der Lärmsituation dort nicht möglich. Im kritischen südwestlichen Bereich des geplanten Wohngebietes hingegen sei nicht gemessen worden. ….

Aus Sicht der Bezirksregierung sei nicht auszuschließen, dass in den oberen Etagen der geplanten Wohnbebauung, die nicht durch die Ofenhalle der benachbarten Fabrik Dr. C. Otto abgeschirmt werden, ‟wesentlich höhere Lärmimmissionen zu erwarten sind”. Stadtteil-Check Dahlhausen: Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan

Die Wilma Immobilien AG will am Ruhrort auf einer Fläche von 2,6 Hektar 64 Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser bauen. Für dieses Bauvorhaben wurde der Bebauungsplan 997 aufgestellt. Darin ist auch festgelegt, dass der Großteil der für die Baugrundstücke und die Erschließung vorgesehenen Flächen wegen Hochwassergefahr um ca. zwei Meter angehoben werden.

Die Bezirksvertretung Südwest hatte sich bereits für das Neubauprojekt in Dahlhausen ausgesprochen. Kurz vor der Sitzung des Ausschusses für Planung und Grundstücke hatte die Verwaltung die Vorlage mit dem Satzungsbeschluss jedoch zurückgezogen. Auch die Beratung und Beschlussfassung in Hauptausschuss und Rat wurden verschoben.

Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung kritisiert, dass die Verwaltung die politischen Gremien bis heute nicht über diese konkreten Bedenken der Bezirksregierung informiert hat.

Thomas Sprenger, Sprecher der Stadt Bochum, hatte sich im Januar auf WAZ-Anfrage so geäußert: ‟Wir haben die Vorlage zunächst zurückgezogen, weil es noch Fragen zu klären gibt, etwa zum Baumbestand und zum Schallschutz. Wir sehen bei einigen offenen Aspekten noch Optimierungsbedarf. Wenn alles geklärt ist, wird der Satzungsbeschluss erneut vorgelegt.” Wohnungsbau Wohnen in Bochum: Neues Park-Viertel — Käufer gesucht

Stadtbaurat Markus Bradtke habe gegenüber dem Netzwerk erklärt, auch wenn das Schallgutachten nun voraussichtlich überarbeitet bzw. ergänzt werde, gehe er davon aus, den Bebauungsplan zum Satzungsbeschluss zu bringen; es handele sich insofern um ein Nachschärfen der Unterlagen im Hinblick auf eine möglichst große Rechtssicherheit. Dies teilt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt für das Netzwerk mit. Er befürchtet, dass es nun nur noch darum gehe, ‟die Unterlagen gerichtsfest zu machen”.

EU zweitgrößter Importeur von tropischer Entwaldung/ WWF fordert Ende der „Ära der Naturzerstörung“

Die Waldzerstörungs-Weltrangliste

( 14.04.21 , Original vom WWF.de : hier )

Die EU zählt zu den größten Treibern von Waldzerstörung. Das zeigt ein heute veröffentlichter WWF-Report, der die Auswirkungen von Handelsbeziehungen auf die Entwaldung und Naturzerstörung von 2005 bis 2017 untersucht. 16 Prozent der globalen Tropenabholzung im Zusammenhang mit dem internationalen Handel gehen demnach auf das Konto der EU. Sie liegt damit auf Platz zwei der „Weltrangliste der Waldzerstörer“, hinter China (24 Prozent) und vor Indien (9 Prozent) und den USA (7 Prozent).

Der WWF fordert die Bundesregierung sowie die EU-Kommission auf, Verantwortung zu übernehmen und als Konsequenz aus dem Report für bessere und verbindliche Umwelt- und Sozialstandards in den internationalen Handelsbeziehungen zu sorgen. Als ersten Schritt fordert der WWF die Bundesregierung auf, sich bei der EU-Kommission für ein starkes EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten einzusetzen. Es muss verhindern, dass für unseren Konsum weiter intakte Natur wie Wälder, Savannen und Feuchtgebiete in Ackerflächen umgewandelt werden. 

Christine Scholl, WWF-Expertin für nachhaltige Lieferketten, kommentiert: „Die Ära der Naturzerstörung muss enden, denn natürliche Ökosysteme wie Wälder sind unsere Lebensversicherung. Sie sind Klimaretter, eine Schatzkammer der Artenvielfalt und ein Bollwerk gegen künftige Pandemien. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel im globalen Handel: Produkte, die auf dem europäischen Markt landen, dürfen nicht auf Kosten von Natur und Menschenrechten produziert werden.“ 

Am meisten tropischen Wald zerstörten im Untersuchungszeitraum die Importe von Soja, Palmöl und Rindfleisch, gefolgt von Holzprodukten, Kakao und Kaffee. In Brasilien, Indonesien und Paraguay vernichtete der EU-Konsum am meisten Waldfläche. Durch die importierte Entwaldung verursachte die EU 2017 indirekt 116 Millionen Tonnen CO2-Emissionen. Das entspricht mehr als einem Viertel der EU-Emissionen aus dem Sektor Landwirtschaft im selben Jahr. Diese indirekten Emissionen werden in den offiziellen Statistiken zu Treibhausgas-Emissionen nicht erfasst. 

Innerhalb der EU importierte Deutschland zwischen 2005 und 2017 mit Abstand am meisten Entwaldung, durchschnittlich wurden jährlich 43.700 Hektar Wald für deutsche Importe vernichtet. Insgesamt fallen 80 Prozent der importierten Waldzerstörung in der gesamten EU auf die acht größten Volkswirtschaften zurück. Scholl kommentiert: „Es ist ein Teufelskreis, denn intakte Natur ist die Grundlage jeder langfristig erfolgreichen Wirtschaft. Freiwillige Absichtserklärungen von Regierungen und Unternehmen, Lieferketten entwaldungsfrei zu gestalten, stoppen Naturzerstörung bisher nur in Einzelfällen. Umso wichtiger ist es, dass die EU-Kommission mit einem zielführenden und ambitionierten Gesetz einen verbindlichen Rahmen setzt.“ 

Neben Wäldern müsse dieses Gesetz auch andere Ökosysteme schützen, so der WWF, sonst verlagere sich die Naturzerstörung nur vom Wald auf andere Ökosysteme wie Feuchtgebiete, Grasland und Savannen. Diese sind für Klima, Artenvielfalt und den Lebensunterhalt von Menschen vor Ort allerdings genauso wichtig wie tropische Wälder und stehen jetzt schon unter enormen Druck: Laut WWF-Recherche stammten 2018 fast ein Viertel der EU-Sojaimporte aus den untersuchten südamerikanischen Ländern aus der Cerrado-Savanne, wo die Zerstörung des Ökosystems zugunsten landwirtschaftlicher Nutzung besonders stark voranschreitet.

Laut einer kürzlich veröffentlichten WWF-Ernährungsstudie kann auch ein Ernährungswandel dazu beitragen, den Entwaldungsdruck auf die Regenwälder zu senken: Halbiert sich der Fleischkonsum aller Deutschen auf im Schnitt 470 Gramm pro Woche – zugunsten von mehr Hülsenfrüchten und Nüssen – sinkt damit auch Deutschlands ernährungsbedingter Flächenbedarf um fast drei Millionen Hektar. Das entspricht in etwa der Größe Brandenburgs.

Hintergrund: Methode 

Der Report „Stepping up: The continuing impact of EU consumption on nature“ wurde vom WWF erstellt. Er basiert auf Daten und Erkenntnissen aus Satellitenbildanalysen und  Untersuchungen von Handelsströmen, die vom Stockholmer Umweltinstitut (SEI) und der Transparenzinitiative Trase zusammengestellt wurden. Für die Darstellungen wurden Datensätze von Pendrill et al. (2020) genutzt, um die Rolle von EU-Importen und -Konsum bei der tropischen Entwaldung sowie die dazugehörigen Emissionen darzustellen. Ein Datensatz von Trase (2020) wurde genutzt, um ein räumlich explizites Bild von Rohstofflieferketten zu erstellen. Hier wurde die regionale bzw. Ökosystem-spezifische Entwaldung bzw. Umwandlung natürlicher Ökosysteme in Südamerika (Brasilien, Argentinien, Paraguay) mit EU-Importdaten verknüpft. Zusätzlich wurden Daten von Trase (2019) genutzt, um freiwillige Selbstverpflichtungen von Exporteuren mit Handelsmengen zu verknüpfen.

Downloads
WWF-Report: Stepping Up? Summary Report. [PDF | 18MB]
WWF-Report: Stepping Up? Full Report. [PDF | 40MB]

Kontakt Rebecca Gerigk , Pressesprecherin, Berlin


Weiteres Material :


TAZ.de

(original bei Taz.de : hier )

Tropenwald-Abholzung durch Importe: EU ist zweitgrößter Waldzerstörer

Für den Konsum in Europa werden anderswo Wälder gerodet. Die EU hält einen Spitzenplatz in der WWF-Weltrangliste. Auch Deutschland mischt kräftig mit.

Tropenwald-Abholzung durch Importe: Die EU liegt laut WWF weltweit auf Platz zwei Foto: DPA

BRÜSSEL/BERLIN dpa | Soja, Rindfleisch, Kaffee: Damit Kunden in europäischen Supermärkten solche Produkte kaufen können, müssen in anderen Weltregionen Wälder weichen. Für EU-Importe wurden zuletzt pro Jahr durchschnittlich Tropenwälder von der vierfachen Größe des Bodensees gerodet. Im Jahr 2017 gingen weltweit 16 Prozent der Abholzung von Tropenwald im Zusammenhang mit Handel auf das Konto von EU-Importen, wie ein am Mittwoch vorgestellter Bericht der Umweltorganisation WWF für die Jahre 2005 bis 2017 feststellt.

Die Europäische Union liegt damit hinter China (24 Prozent) und vor Indien (9 Prozent) und den USA (7 Prozent) weltweit auf Platz zwei dieser „Weltrangliste“. Innerhalb der EU steht Deutschland ganz oben auf der Liste.

Die mit Abstand größten Verursacher von Abholzung durch EU-Importe waren dem Bericht zufolge Soja (rund 31 Prozent der gerodeten Fläche) und Palmöl (rund 24 Prozent), für deren Anbau oder Produktion vor allem Wälder in Südamerika beziehungsweise Südostasien weichen mussten. Dahinter folgten Rindfleisch, Holzprodukte, Kakao und Kaffee.

Unter den EU-Ländern ist Deutschland für die meiste Abholzung durch Importe verantwortlich: Im Schnitt wurden dafür pro Jahr 43.700 Hektar Wald gerodet – eine Fläche etwa halb so groß wie Berlin. Nach Einwohnern gerechnet liegt Deutschland allerdings in etwa im EU-Schnitt. Der meiste Wald pro Einwohner wurde für Importe in die Niederlande, nach Belgien und Dänemark gerodet.

Rodungen betreffen auch das Weltklima

Die Rodungen machen sich dem Bericht zufolge nicht nur in Ökosystemen weit weg von Europa bemerkbar, sondern betreffen auch das Weltklima. Durch die importierte Entwaldung habe die EU 2017 indirekt 116 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursacht, heißt es in dem WWF-Bericht. Das entspreche mehr als einem Viertel der EU-Emissionen aus der Landwirtschaft im selben Jahr. Solche indirekten Emissionen würden in den Statistiken zu Treibhausgas-Emissionen nicht erfasst.

Der Bericht zeigt jedoch auch, dass die EU die durch Importe verursachte Waldzerstörung von 2005 bis 2017 um 40 Prozent reduziert hat. 2005 machte der EU-Anteil weltweit noch 31 Prozent aus, Europa lag bis 2013 auf Platz eins der „Weltrangliste der Waldzerstörer“, wie es der WWF in dem Bericht formuliert. Selbstverpflichtungen von Unternehmen und Regierungen hätten in einigen Fällen zwar etwas gebracht. Erfolgreich seien sie letztlich aber nicht gewesen. Denn: Das erklärte EU-Ziel, die Entwaldung bis 2020 zu stoppen, wurde nicht erreicht.

Der WWF fordert deshalb EU-Gesetze mit verbindlichen Regeln. Das Europaparlament hat die EU-Kommission bereits im Oktober 2020 dazu aufgefordert, einen Rechtsrahmen vorzulegen, um die von der EU verursachte globale Abholzung zu stoppen.

Verbindliche Anforderungen nötig

Entscheidend sei, dass es verbindliche Anforderungen an Unternehmen und den Finanzsektor gebe, fordert die Stiftung. Rohstoffe müssten zurückzuverfolgen, Lieferketten transparent sein. Die nationale Gesetzgebung der EU-Staaten sollte effektive und abschreckende Sanktionen wie Geldstrafen für Betreiber und Händler oder die Beschlagnahmung von Waren vorsehen, wenn Bestimmungen nicht eingehalten werden. Zentral sei außerdem, sich nicht etwa an den Regeln der exportierenden Länder zu orientieren – denn nach den Gesetzen vor Ort können die Rodungen durchaus legal sein.

„Die Ära der Naturzerstörung muss enden, denn natürliche Ökosysteme wie Wälder sind unsere Lebensversicherung“, sagte Christine Scholl, die beim WWF für nachhaltige Lieferketten zuständig ist. „Produkte, die auf dem europäischen Markt landen, dürfen nicht auf Kosten von Natur und Menschenrechten produziert werden.“ Denn obwohl sich der am Mittwoch vorgestellte Bericht mit Rodungen befasst – allein auf die Wälder darf sich die EU bei der Gesetzgebung nicht konzentrieren, wenn es nach dem WWF geht. Dann könnten andere Probleme ignoriert werden, etwa Menschenrechtsverletzungen oder die Zerstörung anderer Ökosysteme wie Savannen, Grasland und Feuchtgebiete.

Konsum sollte hinterfragt werden

Auf die Schultern der Konsumenten will der WWF die Aufgabe nicht geladen wissen, das Ausmaß der Rodungen zu reduzieren. Es solle vielmehr eine Selbstverständlichkeit sein, dass das, was auf den Tellern lande, nicht mit der Zerstörung des Planeten oder der Verletzung von Menschenrechten zusammenhänge, sagt Anke Schulmeister-Oldenhove vom WWF, die Hauptautorin des Berichts. Darüber hinaus könne aber durchaus der eigene Konsum – etwa von Fleisch – und dessen Folgen hinterfragt werden.

Für den Bericht wurden Daten zur Abholzung – zum Beispiel Satellitenbilder – mit Daten zum internationalen Handel verknüpft. Ergebnisse für die Zeit nach 2017 liegen laut WWF noch nicht vor. Der Bericht bezieht sich also auf die EU inklusive Großbritanniens.


ZDF

( von zdf.de , Original : hier )

WWF-Bericht – EU ist weltweit zweitgrößter Waldzerstörer

Datum: 14.04.2021 06:26 Uhr
Die Europäische Union ist weltweit zweitgrößter Waldzerstörer für Importe. Das geht aus einem Bericht des WWF hervor. Und Deutschland liegt in Europa ganz weit vorne

Video

Der Waldbericht der Umweltschutzorganisation WWF fällt katastrophal aus. Für Export und Ladwirtschaft werden tropische Wälder gerodet – Europa ist nach China auf dem 2. Platz. Beitragslänge: 1 min Datum: 14.04.2021

Soja, Rindfleisch, Kaffee: Damit Kunden in europäischen Supermärkten solche Produkte kaufen können, müssen in anderen Weltregionen Wälder weichen.

EU zweiter der “Weltrangliste der Waldzerstörer”

Für EU-Importe wurden zuletzt pro Jahr durchschnittlich Tropenwälder von der vierfachen Größe des Bodensees gerodet. Im Jahr 2017 gingen weltweit 16 Prozent der Abholzung von Tropenwald im Zusammenhang mit Handel auf das Konto von EU-Importen, wie ein am Mittwoch vorgestellter Bericht der Umweltorganisation WWF für die Jahre 2005 bis 2017 feststellt.

Die Europäische Union liegt damit hinter China (24 Prozent) und vor Indien (9 Prozent) und den USA (7 Prozent) weltweit auf Platz zwei dieser “Weltrangliste”. Innerhalb der EU steht Deutschland ganz oben auf der Liste.

Die mit Abstand größten Verursacher von Abholzung durch EU-Importe waren dem Bericht zufolge Soja (rund 31 Prozent der gerodeten Fläche) und Palmöl (rund 24 Prozent), für deren Anbau oder Produktion vor allem Wälder in Südamerika beziehungsweise Südostasien weichen mussten. Dahinter folgten Rindfleisch, Holzprodukte, Kakao und Kaffee.

Schokolade zählt zu den beliebten Süßigkeiten. Sieben Millionen Tonnen davon werden jedes Jahr verzehrt. Doch hinter ihrer Herstellung verbirgt sich eine dunkle Seite. Beitragslänge: 42 min Datum: 18.09.2020

Deutschland in EU für die meisten Abholzungen verantwortlich

Unter den EU-Ländern ist Deutschland für die meiste Abholzung durch Importe verantwortlich: Im Schnitt wurden dafür pro Jahr 43.700 Hektar Wald gerodet – eine Fläche etwa halb so groß wie Berlin. Nach Einwohnern gerechnet liegt Deutschland allerdings in etwa im EU-Schnitt. Der meiste Wald pro Einwohner wurde für Importe in die Niederlande, nach Belgien und Dänemark gerodet.

Die Rodungen machen sich dem Bericht zufolge nicht nur in Ökosystemen weit weg von Europa bemerkbar, sondern betreffen auch das Weltklima. Durch die importierte Entwaldung habe die EU 2017 indirekt 116 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursacht, heißt es in dem WWF-Bericht. Das entspreche mehr als einem Viertel der EU-Emissionen aus der Landwirtschaft im selben Jahr. Solche indirekten Emissionen würden in den Statistiken zu Treibhausgas-Emissionen nicht erfasst.

Video WWF-Report – Waldvernichtung im Sekundentakt 

Das Ausmaß der weltweiten Zerstörung tropischer Regenwälder ist immens. An der Entwaldung für Acker- und Weideflächen tragen auch deutsche Verbraucher eine Mitschuld. Videolänge 1 min von Christine Elsner

EU hat Waldzerstörung jedoch reduziert

Der Bericht zeigt jedoch auch, dass die EU die durch Importe verursachte Waldzerstörung von 2005 bis 2017 um 40 Prozent reduziert hat. 2005 machte der EU-Anteil weltweit noch 31 Prozent aus, Europa lag bis 2013 auf Platz eins der “Weltrangliste der Waldzerstörer”, wie es der WWF in dem Bericht formuliert.

Selbstverpflichtungen von Unternehmen und Regierungen hätten in einigen Fällen zwar etwas gebracht. Erfolgreich seien sie letztlich aber nicht gewesen. Denn: Das erklärte EU-Ziel, die Entwaldung bis 2020 zu stoppen, wurde nicht erreicht. Der WWF fordert deshalb EU-Gesetze mit verbindlichen Regeln.

Entscheidend sei, dass es verbindliche Anforderungen an Unternehmen und den Finanzsektor gebe, fordert die Stiftung. Rohstoffe müssten zurückzuverfolgen, Lieferketten transparent sein.

Zentral sei außerdem, sich nicht etwa an den Regeln der exportierenden Länder zu orientieren – denn nach den Gesetzen vor Ort können die Rodungen durchaus legal sein.

Die Ära der Naturzerstörung muss enden, denn natürliche Ökosysteme wie Wälder sind unsere Lebensversicherung.

Christine Scholl, beim WWF zuständig für nachhaltige Lieferketten

Video

Sie kämpfen digital: drei mutige Frauen aus Ecuador. Mit Mikrofon und Rekorder im Regenwald. Ihr kleiner Radiosender wird zur Bastion gegen die Ausbeutung ihrer Heimat. Beitragslänge: 28 min Datum: 02.08.2020

Verantwortung nicht auf die Schultern der Konsumenten laden

Auf die Schultern der Konsumenten will der WWF die Aufgabe nicht geladen wissen, das Ausmaß der Rodungen zu reduzieren. Es solle vielmehr eine Selbstverständlichkeit sein, dass das, was auf den Tellern lande, nicht mit der Zerstörung des Planeten oder der Verletzung von Menschenrechten zusammenhänge, sagte Anke Schulmeister-Oldenhove vom WWF, die Hauptautorin des Berichts.

Darüber hinaus könne aber durchaus der eigene Konsum – etwa von Fleisch – und dessen Folgen hinterfragt werden. Quelle: dpa

Anfrage an BV Bochum-Mitte Irgendwas mit Bäumen (“Die PARTEI”)

Siehe auch bei den Leserbriefen der WAZ : hier

Anfrage zur Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte am 15.04.2021
Betrifft: Irgendwas mit Bäumen und so
Status: öffentlich
Datum: 10.04.2021
Verfasser/in: Arnim Backs ( Die PARTEI)

Gender-Disclaimer:
In diesem Antrag wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Femininum verwendet. Männliche und andere Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint.

Die sehr gute Partei Die PARTEI fragt an:

Kann die Verwaltung bitte ein wenig erklären, was eigentlich in Sachen Bäume, Fällungen, Wiederaufforstung, Nachpflanzungen etc. abgeht?

Das ist ja nicht mehr feierlich, was da so an Bäumen im Bezirk Bochum-Mitte gefällt wird. Und auch wenn es ja seine Gründe haben mag, dass wegen Druckzwiesel, Fäule, Aldi, Pilzbefall , Pflegeheim oder aufgrund sonstiger Erwägungen der ein oder andere Feldahorn oder gar die Kirsche das Zeitliche segnet, so befindet sich Bochum immer noch im Klimanotstand und es müssen ja wohl mindestens mal entsprechende Nachpflanzungen vorgenommen werden.

Kann daher bitte jemand transparent machen:
Wo genau wird nachgepflanzt bzw. wie wird kompensiert?

Wie knietief im Dispo ist der Kontostand auf dem Öko-Konto und wie erfolgt die Buchhaltung dabei?
Wie erfolgt die Auftragsvergabe hinsichtlich der Fällungs-Arbeiten?
Wie erfolgt die Auftragsvergabe hinsichtlich der Nachpflanzungen und sind dabei Faktoren wie
Klimaresilienz berücksichtigt?

Die sehr gute Partei Die PARTEI ist der Ansicht, dass auch zu diesem Themenkomplex ggf. eine Vertreterin des Umweltamtes zu einer Fragestunde geladen werden müsste.

Wäre dies nicht eine dufte Möglichkeit, um den Beta-Test für das neue Videokonferenzsystem der BV Bochum-Mitte durchzuführen, zwinkersmiley?

Arnim Backs
Sehr guter Bezirksvertreter der sehr guten Partei Die PARTEI
Mail: arnim@die-partei-bochum.de

Studie: Radfahren spart gegenüber Autofahren täglich 3,2 kg Kohlendioxid

( 09.04.21 Original und vollständiger Artikel bei heise.de : hier )

Auch wenn alle Emissionen durch Herstellung, Wartung und Entsorgung berücksichtigt werden, verursacht Radfahren weit weniger CO2 als Autofahren.
Von Andreas Wilkens

Ein durchschnittlicher Mensch, der für seine Fahrten vom Auto aufs Fahrrad umsteigt, spart damit am Tag 3,2 kg CO2. Das hat ein internationales Team von Forschenden unter anderem aus einer Befragung von gut 3800 Personen aus sieben europäischen Städten ermittelt.

Die CO2-Emissionen verringerten sich um 14 Prozent pro zusätzlicher Radfahrt und für jede vermiedene Autofahrt um 62 Prozent. Auf solche Erkenntnisse müsse die Verkehrspolitik eingehen, meint das Forschungsteam.


Allerdings war nach Meinung der Forschenden bisher zu wenig bekannt darüber, in welchem Umfang Treibhausgase unter Berücksichtigung diverser Faktoren eingespart werden. Christian Brand, Evi Dons und andere nahmen daher Daten aus dem langjährigen Projekt Physical Activity through Sustainable Transportation Approaches (PASTA) und ergänzten sie um eine Stichprobenanalyse.

Um Mängel bisheriger Studien zur Auswirkung von Fortbewegungsarten zu beheben, sei es unter anderem wichtig, die Verteilung und Zusammensetzung der Emissionen nach Verkehrsträgern vergleichend zu analysieren, schreibt das Forschungsteam in Transportation Research Part D: Transport and Environment. Dabei sei es wichtig zu verstehen, warum, wo, wann und wie weit sich Menschen fortbewegen.

Viele Studien stützten sich auf Analysen des Potenzials zur Emissionsminderung durch die Entwicklung hypothetischer Risikominderungsszenarien. Ihnen fehle es aber mitunter an empirischen Beweisen. Zudem konzentrierten sich die meisten Studien auf eine einzelne Stadt, Region oder ein Land. Hier wurden Menschen aus Barcelona, Antwerpen, London, Örebro, Rom, Wien und Zürich berücksichtigt.

Ein weiterer Makel von Studien sei, dass sie sich nur mit CO2-Emissionen aus der Endnutzung befassen. Hier würden auch die Emissionen aus der Herstellung, Wartung und Entsorgung von Fahrrädern sowie zusätzlich von Batterien und Motoren bei E-Bikes berücksichtigt.

können die Emissionen aus dem Radfahren pro zurückgelegtem Kilometer weniger als ein Zehntel als die von Pkw betragen, schreiben das Forschungsteam.