Klimaneutralität : Schattenseite des Hoffnungsträgers: Produktion von Wasserstoff könnte Ressourcen gefährden

( 05.04.21 , Orginal bei Handelblatt.de : hier )

Weltweit sind gigantische Produktionskapazitäten für Wasserstoff in Planung, insbesondere in wasserarmen Regionen. Umweltschützer warnen vor Eingriffen in den Wasserhaushalt.  Klaus Stratmann

Berlin
Umweltschützer betrachten die ehrgeizigen Pläne zum Aufbau von Produktionskapazitäten für grünen, also mit Ökostrom hergestellten Wasserstoff mit Sorge. „Der enorme Wasserbedarf der Wasserstoffelektrolyse spielt im öffentlichen Diskurs bislang keine Rolle“, sagt Johannes Rußmann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu).

Gerade in wasserarmen Regionen, also etwa in Südeuropa, aber auch in Nordafrika oder auf der arabischen Halbinsel, stelle die Wasserstoffelektrolyse in industriellem Maßstab einen massiven Eingriff in den Wasserhaushalt dar. „Die Probleme, die sich daraus ergeben, werden bislang systematisch ausgeblendet“, warnt Rußmann.

Der Ressourcenverbrauch der Wasserstoffelektrolyse sei erheblich, sagt er. In wasserarmen und küstennahen Regionen biete sich zwar der Einsatz von Entsalzungsanlagen an, da die Elektrolyse mit Süßwasser betrieben werden muss.

Das drücke aber erheblich auf die Effizienz des gesamten Verfahrens und treibe die Kosten. „Wenn man dann noch den Transport von Wasserstoff oder seiner Derivate aus entfernten Weltregionen nach Europa betrachtet, wachsen die Zweifel an der Nachhaltigkeit des gesamten Prozesses“, sagt Rußmann.

Themen des Artikels

Wasserstoff
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Umweltschutz
Wirtschaftspolitik
Nabu


Wasserstoff sei eine große Chance für viele Länder, sagte sie. Die Wasserstoffelektrolyse dürfe jedoch nicht auf Kosten der Versorgungssicherheit der Bevölkerung vor Ort gehen. „Ganz im Gegenteil: Wir wollen, dass die Verfügbarkeit von Trinkwasser durch die Projekte möglichst verbessert wird“, sagte Nestle.

Nestle teilt die Vorbehalte Rußmanns mit Blick auf die Meerwasserentsalzung nicht. Die Entsalzung könne „relativ leicht“ in die Projekte integriert werden. „Diese Anlagen könnten zusätzlich Wasser für den lokalen Bedarf produzieren. Es kommt auf die gute Umsetzung der Projekte mit Blick für die Bedürfnisse vor Ort an“, sagt die Grünen-Politikerin.

….

Standards können Wasserverbrauch begrenzen

Auch Andreas Wagner, Wasserstoff-Experte der Energy Transitions Commission, ist optimistisch. „Wir gehen davon aus, dass die Meerwasserentsalzung je Kilogramm Wasserstoff mit zwei US-Cent zu Buche schlägt. Bei einem Preis von 1,50 bis zwei Dollar je Kilogramm für grünen Wasserstoff ist das keine relevante Größenordnung“, sagt Wagner.

Bei einem weltweiten Wasserstoffbedarf von 800 Millionen Tonnen im Jahr 2050 würde der Wasserbedarf für die Elektrolyse nach Angaben Wagners elf Milliarden Tonnen pro Jahr betragen. Das entspreche 0,7 Prozent des globalen Süßwasserbedarfs der Industrie, der Landwirtschaft und der privaten Haushalte. Allein für die Öl- und Gasförderung würden derzeit 18 Milliarden Tonnen Wasser gebraucht.

Mehr: Bundesregierung will Wasserstoff-Großprojekte vorantreiben.



(Hinweis von Ingo )

Wir essen Wald auf

(29.0ß3.21) Via Correctiv.org , spiegel.de ; Original : hier

Sie trinken gern Kaffee, essen gelegentlich Schokolade? Dann gehören Sie wahrscheinlich zu denen, die im Durchschnitt vier Bäume pro Jahr auf dem Gewissen haben. Der Spiegel berichtet über eine faszinierende Untersuchung einer japanischen Universität, die Daten über das Abholzen der Wälder und die Lieferketten von Produkten verglichen hat. Sie zeigt, wo Wälder für Agrarflächen gerodet werden, welche Produkte aus dem Anbau entstehen und in welchen Ländern diese Produkte konsumiert werden. In Deutschland sind es vor allem Kakao und Kaffee, aber auch Soja und natürlich auch Fleisch. Untersuchungen wie diese führen uns sehr konkret vor Augen, welche Folgen unser Konsum hat.

So viel Wald vernichtet unser Konsum (Spiegel)


Soja, Palmöl, Kakao So viel Wald vernichtet unser Konsum

Für den Anbau vieler Agrarprodukte wird wertvoller Wald abgeholzt. Nun haben Forscher im Detail ermittelt, welcher Konsum die Abholzung fördert – und welchen Anteil Deutschland daran hat. 29.03.2021, 18.05 Uhr

Es ist kein Geheimnis, dass manche Produkte aus dem Supermarktregal nicht die beste Umweltbilanz haben: Güter wie Kaffee, Kakao oder Palmöl werden auf Plantagen angebaut, Rinder brauchen Weideflächen. Dafür müssen in den Erzeugerländern oft wertvolle Wälder weichen. Klimakrise

Lesen Sie mehr über die neuesten Entwicklungen, Hintergründe und spannenden Lösungsansätze in unserem Themenspezial. Alle Artikel

Eine Studie hat nun untersucht, wie viel Waldfläche jeder Verbraucher rein rechnerisch durch seinen Konsum vernichtet.

Für den Zeitraum von 2001 bis 2015 kombinierten sie hochaufgelöste Daten zur Abholzung und ihren jeweiligen Ursachen mit einem globalen Handelsketten-Modell. Zwei Fragen standen bei der Auswertung im Vordergrund: Welche Länder sind über ihren Konsum für welche Abholzungs-Hotspots verantwortlich? Und welche Waldtypen werden durch die globalen Lieferketten vor allem beansprucht – tropische Regenwälder oder andere?

Die Auswertung ergab:

  • »Waldschädigende« Produkte wie Sojabohnen, Palmöl oder Holz werden zumeist von tropischen Ländern wie Brasilien, Madagaskar, Indonesien oder der Elfenbeinküste in die G7-Länder und nach China exportiert.
  • Japanische Konsumenten gefährden durch ihre Nachfrage nach Baumwolle und Sesam vor allem die Küstenwälder Tansanias.
  • Der Konsum von Holz und Gummi in China wiederum führt in Indochina zur Abholzung.
  • Kaffeetrinker in Deutschland, Italien und den USA treiben die Abholzung im vietnamesischen Hochland voran.
  • Holzgewinnung in Nordvietnam wird vor allem durch die Nachfrage in China, Südkorea und Japan angetrieben.

Indem die Forscher die handelsbedingte Abholzung mit Karten zur Baumdichte in Regionen kombinierten, ermittelten sie, wie viele Baumflächen und einzelne Bäume Konsumenten in spezifischen Ländern auf dem Gewissen haben, bezogen auf das Jahr 2015:

  • In Schweden sind es, vor allem wegen der Nutzung von Holz zur Elektrizitäts- und Wärmegewinnung, 22 Bäume – allerdings überwiegend aus heimischen Beständen.
  • In China und Indien sind es dagegen weniger als einer.
  • Die USA kommen auf fünf Bäume pro Kopf.
  • In Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Japan sind es jeweils etwa die Hälfte davon.

Die letztgenannten Länder hinterlassen in Bezug auf Abholzung 91 bis 99 Prozent ihres ökologischen Fußabdrucks in anderen Ländern, im Jahr 2015 entfielen davon 46 bis 57 Prozent auf tropische Wälder. Insgesamt sei gerade dort der Druck durch Abholzung sehr hoch, so die Forscher.

Klimaschutz – Warum deutsche Städte zu wenig tun

(ARD AudioThek, 24.03.21) Original : hier ; Wissen

direkt zum Audio-File : hier

Viele Städte haben inzwischen den “Klimanotstand” ausgerufen. Gleichzeitig hält sich ihr eigenes Engagement für die Energiewende oft in Grenzen. Ist der Druck immer noch nicht groß genug? Von Ralf Hutter. Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/klimaschutz


Weitere Audios

Wann wir endlich … unseren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehen (WDR, Quarks)

Energie

(24.03.21, WDR Quarks ) Original : hier

Für den Klimaschutz ist eine Stromversorgung aus erneuerbaren Energien zentral. Doch allein mit dem Ausbau von Windkraft und Fotovoltaik ist es nicht getan. Wie Deutschlands grüne Stromzukunft aussehen könnte.

Inhalt

Artikel Abschnitt: Darum geht’s:

Darum geht’s:

100 Prozent erneuerbare Energien sollen Deutschland den Absprung von Kohlekraft und Atomenergie ermöglichen

Die Weihnachtsfeiertage 2020 sind gerade ein paar Stunden vorüber, als das Sturmtief Hermine mit voller Wucht über Teile Deutschlands zieht. Auf dem Brocken werden zeitweise Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde gemessen. Der Sturm entwurzelt Bäume, rast durch Städte und Dörfer – und zerrt mit aller Macht an den Rotoren der Windräder, die in seinem Weg stehen.

In der Strommarkt-Datenbank der Bundesnetzagentur sind diese Stunden als Schnittpunkt zweier Linien dargestellt: Die rote Linie für den Stromverbrauch trifft am frühen Morgen des 27. Dezembers mehrmals auf eine blaue Linie, die die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen anzeigt. Übersetzt bedeutet das: Dank Sturmtief Hermine steht dem Netz genügend Strom aus Windkraft zur Verfügung, um in Kombination mit Biomasse und Wasserkraft für einige Minuten die Versorgung des gesamten Landes zu decken.

Zumindest für einige Minuten ist am 27. Dezember 2020 – auch begünstigt durch den tageszeitbedingt relativ niedrigen Verbrauch – möglich, was in Zukunft rund um die Uhr die Regel sein soll: Eine Industrienation erzeugt genug grünen Strom, um ihren massiven Bedarf an Elektrizität komplett regenerativ zu decken, ohne die Hilfe von klimaschädlichen fossilen Energieträgern und der umstrittenen Atomkraft.

-erzeugung in Deutschland am 27.Dezember 2020

Der Weg ist noch lang

Aus der Ausnahme vom Jahresende soll in den kommenden Jahrzehnten die Regel werden: Die Bundesrepublik will dauerhaft gleich beide wichtigen konventionellen Formen der Stromerzeugung hinter sich lassen und stattdessen auf eine vollständig erneuerbare Stromversorgung setzen. Noch sind wir davon aber weit entfernt:

  • Im Jahr 2020 kamen 45 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen.
  • Bis 2030 soll der Anteil auf 65 Prozent steigen.
  • Spätestens 2050 soll dann die komplette Stromversorgung auf regenerativen Energieträgern basieren, also zu 100 Prozent erneuerbar sein.

Während vergleichbare Staaten wie Frankreich oder Großbritannien die Atomenergie in der Hinterhand behalten, um ihre Klimaziele zu erreichen, geht Deutschland – der Staat mit dem höchsten Strombedarf in ganz Europa – also aufs Ganze. Deshalb gilt die deutsche Energiewende als ambitioniertes, unter Skeptikern sogar als tollkühnes Projekt.

Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:

Darum müssen wir drüber sprechen:

Der Umbau der Stromversorgung ist für die gesamte Energiewende zentral

…. vollst. Artikel siehe : hier

Fünf vor zwölf / Klimaschutz, Stefan Rahmstorf

( 24.03.21 , von Zeit.de , Org : hier )

Das sehr interessante Video von und mit Stefan Rahmstorf hier direkt

Die nächste Bundesregierung wird ein Geldproblem haben. Neue Studien aber zeigen: Der Kampf gegen den Klimawandel kann zum Gewinngeschäft werden. Worauf warten wir noch?

Wenn es um Klimaschutz geht, gelten die üblichen Regeln nicht

Die Beratungsgesellschaft McKinsey hat in einer neuen Studie skizziert, worum es geht:
Um die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, sind demnach in den nächsten 30 Jahren zusätzliche Investitionen in Höhe von 28 Billionen Euro – Sie haben richtig gelesen: 28 Billionen – nötig, in alternative Energieträger, in die Gebäudesanierung, den Verkehr, den Umbau der Landwirtschaft. Davon entfallen 4,9 Billionen auf den öffentlichen Sektor, also den Staat. Wenn man das auf Deutschland umrechnet, kommt man auf einen Betrag von ungefähr 35 Milliarden im Jahr. Zum Vergleich: Die gesamten öffentlichen Investitionen in Deutschland beliefen sich 2019 auf knapp 100 Milliarden Euro.

Fridays For Future – “Noch können wir die Klimakrise eindämmen!” Nach sechs Monaten Pause hat Fridays for Future zum globalen Klimastreik aufgerufen. …

Damit ist klar: Die anstehende ökologische Transformation lässt sich nicht aus der Portokasse finanzieren. Die nächste Regierung …

Was also tun? Es spricht viel dafür, die historische Dimension des Klimawandels auch finanzpolitisch abzubilden. Das bedeutet:
Wenn es um die Rettung des Planeten geht, dann gelten die üblichen Haushaltsregeln nicht.

Klimaneutralität rechnet sich

Klimawandel – Was, wenn wir nichts tun? Waldbrände, Eisschmelze, Unwetter: Der Mensch spürt die Erderwärmung. Wie sieht die Zukunft aus? Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf erklärt unsere Welt mit 4 Grad mehr.


Die Abwendung der Klimaapokalypse wäre ein ziemlich stattlicher Ertrag, der jede Anstrengung rechtfertigt.

Die Experten von McKinsey kommen interessanterweise sogar zu dem Ergebnis, dass sich die Klimaneutralität für ein Land wie Deutschland wirtschaftlich rechnen könnte: Unter dem Strich entstünden durch neue Technologien europaweit fünf Millionen zusätzliche Arbeitsplätze (elf Millionen Stellen würden geschaffen, sechs Millionen fallen weg) und die zusätzlichen Ausgaben würden durch höhere Steuereinnahmen in der Zukunft wettgemacht, so die Prognose. Man könne “net-zero emissions” zu “net-zero costs” erreichen, heißt es in der Studie. Ein wenig simpler formuliert:

Der Kampf gegen den Klimawandel kostet uns nichts, zumindest wenn man einen der Sache angemessenen Kostenbegriff unterstellt.

(von Ingo )

Klimastreik – Die Reden

Die Reden des Klimastreiks vom 19.03.21 sind auf Bo-Alternativ online :

Beim Klimastreiktag am vergangenen Freitag gab es zahlreiche sehr beachtenswerte Redebeiträge. Fridays for Future hat etliche Beiträge als Audio-Dateien und/oder Textdateien gesammelt und bo-alternativ.de freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Die meisten Beiträge enthielten keine Überschriften. Die Redaktion hat Titel für diese Beiträge formuliert, die Hinweise auf die inhaltlichen Schwerpunkte liefern sollen.

Radentscheid ist online


https://www.radentscheid-bochum.de/wp-radentscheid/wp-content/uploads/2020/12/2019-06-15-4D2A0463-3.jpg

Die Radwende Bochum und assoziierte Initiativen haben es geschafft, den Radentscheid auf den weg zu bringen und gleichzeitig gibt es einen Aufruf der DUH (Deutschen Umwelt Hilfe) :

„Ein Radentscheid ist ein gesetzlich verbrieftes Recht der Bürgerinnen-Beteiligung. In einem ersten Schritt (Bürgerinnen-Begehren) werden rund 12.000 Unterschriften von Bochumer*innen benötigt, die die sieben Forderungen des RadEntscheid Bochum unterstützen. Ist dieses Ziel erreicht, muss sich der Rat der Stadt Bochum mit den Forderungen auseinandersetzen

Zentrales Ziel des RadEntscheids Bochum ist, die Infrastruktur für Radfahrende und Fußgänger*innen in unserer Stadt erheblich zu verbessern. Das heißt vor allem: Mehr und bessere Rad- und Fußwege in Bochum.“

Mehr dazu hier auf der RadEntscheid-Seite.

Auch der WDR hat sich auch der Sache angenommen , siehe hier

Und auch auf bo-alternativ .

Aufruf der DUH (Deutschen Umwelt Hilfe)

„Die Deutsche Umwelthilfe DUH hat eingeladen, den Städten Druck für mehr Radwege und sichere Straßen zu machen. Dazu hat die DUH ein einfaches Tool entwickelt.

Zur Zeit will die Radwende Aktionen für einen PopUp-Radweg auf der Alleestraße zwischen Innenstadtring und Bessemer Straße machen.

Deshalb wäre es sinnvoll, wenn möglichst viele diesen Bereich in dem Tool angebt. Ihr könnt natürlich auch andere Straßen angeben oder hinzufügen.

Die Aktion funktioniert ganz einfach. Ihr klickt auf diesen Link dann kommt ihr zu dem Tool: https://www.duh.de/pop-up-radwege-jetzt/
hier gebt ihr eure persönlichen Daten ein (geht nicht anders, ihr wollt ja auch eine Antwort von der Verwaltung) dann gebt ihr die gewünschte Strecke für den PopUp-Radweg ein, z.B. Alleestraße zwischen Innenstadtring und Bessemer Straße dann könnt ihr noch eine Strecke eingeben, für die ihr Tempo 30 wünscht dann bekommt ihr von der DUH eine Mail mit 2 Links einmal könnt ihreine PDF-Datei herunterladen, die ihr direkt an die Stadt weiterleiten könnt oder wenn ihr den Brief selber gestalten wollt, könnt ihr den Text herunterladen, einfach in die Zwischenablage kopieren und dann über ein Textverarbeitungsprogramm über Einfügen einfügen.

Die PDF-Datei oder den Brief schickt ihr dann an als Brief an die Verwaltung so wie angegeben, oder als Email an : buergerbeteiligung@bochum.de
Wer möchte kann den Antrag auch noch an den Vorsitzenden des Mobiltätsausschusses Raphael Dittert (Grüne) senden:
mail@raphael-dittert.de

Macht Druck !

Radentscheid Bochum ist online

https://www.radentscheid-bochum.de/wp-radentscheid/wp-content/uploads/2020/12/2019-06-15-4D2A0463-3.jpg

Der Radentscheid Bochum findet sich hier .

Worum geht’s?

Ziel des RadEntscheids Bochum ist, die Infrastruktur für Radfahrende und Fußgänger*innen in unserer Stadt erheblich zu verbessern. Das heißt vor allem: Mehr und bessere Rad- und Fußwege in Bochum sowie bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Hierzu sollen in den nächsten Jahren 7 konkrete verkehrspolitische Ziele umgesetzt werden.
Mehr dazu unter Ziele »

Was ist ein Radentscheid?

Ziel des RadEntscheids Bochum ist, die Infrastruktur für Radfahrende und Fußgänger*innen in unserer Stadt erheblich zu verbessern. Das heißt vor allem: Mehr und bessere Rad- und Fußwege in Bochum sowie bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Hierzu sollen in den nächsten Jahren 7 konkrete verkehrspolitische Ziele umgesetzt werden.
Mehr dazu unter Ziele »

Was ist ein Radentscheid?

Ein Radentscheid ist ein gesetzlich verbrieftes Recht der Bürger*innen-Beteiligung. In einem ersten Schritt (Bürger*innen-Begehren) werden rund 12.000 Unterschriften von Bochumer*innen benötigt, die die sieben Forderungen des RadEntscheid Bochum unterstützen. Ist dieses Ziel erreicht, muss sich der Rat der Stadt Bochum mit den Forderungen auseinandersetzen. Wenn der Rat die geforderten Ziele nicht beschließt, kommt es zum Bürger*innen-Entscheid.
Mehr dazu demnächst im Video

Klima: 2020 war das zweitwärmste Jahr weltweit

( WD°R, Orginal : hier ) ; Von Nina Magoley

2020 war das zweitwärmste Jahr weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klima-Abkommens sei kaum noch zu erreichen, meint der Deutsche Wetterdienst.

Nicht nur in Deutschland, auch weltweit haben Wetterforscher das vergangene Jahr zum zweitwärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ernannt. Die Meereisfläche in der Arktis habe im September 2020 nach 2012 ihren zweitniedrigsten Wert erreicht, sagte Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Dienstag bei der Vorstellung der neuesten Klimadaten.

Der meteorologische Trend geht dabei offenbar in Richtung Extreme: So habe es in der Sahel-Region, um das Horn von Afrika sowie in Indien, Pakistan und China 2020 besonders viel Regen gegeben – teilweise um 500 Prozent mehr als im bisherigen Durchschnitt. Bis Mitte November 2020 seien außerdem weltweit 96 tropische Stürme registriert worden, im Nordatlantik mit 30 Stürmen mehr als doppelt so viele wie dort typisch sind.

2020 in Deutschland: Viel zu warm

Auch in Deutschland waren im Jahr 2020 acht Monate zu trocken und vier Monate zu nass, sagte der DWD-Klimaexperte Thomas Deutschländer. Elf von zwölf Monaten waren wärmer als das Mittelmaß der Referenzperiode 1961 bis 1990.

Baumstämme liegen auf dem Waldboden vor abgeknickten Bäumen

Durch den Kahlschlag auf dem Lüderich in Rösrath ist der Blick auf Köln frei.

Zwar wurden nicht die Spitzenwerte aus dem Jahr 2019 erreicht – mit mehr als 40 Grad –, dennoch hätten die sommerlichen Temperaturen in Verbindung mit großer Trockenheit der Landwirtschaft schwer zu schaffen gemacht. In den vergangenen drei Jahre seien bei den Forschern die Befürchtung gewachsen, “dass wir künftig immer öfter mit Wetter– und Klimaextremen rechnen müssen”, so Deutschländer.

Pariser Klimaziele nicht mehr zu schaffen

Aber nicht nur Natur und Landwirtschaft leiden darunter. Nach Einschätzung des DWD ist damit eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf zwei Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts nicht mehr erreichbar. Derzeit sehe es eher nach einem Plus von drei bis vier Grad aus, sagte DWD-Präsident Adrian. Damit würde das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 klar verfehlt. Audio starten, abbrechen mit Escape

“Bäume haben nach wie vor ein großes Problem”

WDR 5 Mittagsecho. 24.02.2021. 03:54 Min.. Verfügbar bis 24.02.2022. WDR 5.

Audio Download . Download mit LINUX: Rechte Maustaste und “Ziel speichern unter” oder “Link speichern unter”.

Dass seit Beginn der Corona-Pandemie weltweit deutlich weniger Flugzeuge fliegen, Autos fahren und Fabriken qualmen, hat offenbar kaum Besserung gebracht: Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre sei im vergangenen Jahr weiterhin ungebremst gestiegen, gab der DWD bekannt. In Deutschland ist NRW da trauriger Spitzenreiter: Rund 260 Millionen Tonnen waren es 2018 – etwa ein Drittel der gesamten Treibhausgas-Emission bundesweit.

Forscher warnt: Vorhersagen lagen richtig

Dass diese Messungen und Warnungen ernst zu nehmen sind, zeige die Tatsache, dass der Weltklimarat genau diese Entwicklung bereits in den 1990er Jahren so prognostiziert habe, sagte Adrian. Heute lägen noch einmal “deutlich verbesserte wissenschaftliche Szenarien” vor – die besser “sehr ernst” genommen würden.

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Klimatag im WDR: Klima-Salat aus Wuppertal – Aufbruch am Arrenberg. 03:19 Min.. Verfügbar bis 25.02.2022.

Klimaforschung Dürren in Deutschland könnten extremer werden (AWI)

( Informationen des Afred Wegener Instituts [AWI] , Original : hier )

Forschende analysieren Daten des letzten Jahrtausends [19. März 2021]  Zukünftig könnten Dürren noch stärker ausfallen, als dies im Jahr 2018 in Teilen Deutschlands der Fall war. Die Analyse von Klimadaten des letzten Jahrtausends zeigt, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, damit eine Megadürre auftritt. Neben steigenden Temperaturen sind das die Sonneneinstrahlung sowie bestimmte Wetterlagen und Strömungsverhältnisse im Nordatlantik, wie sie für die Zukunft prognostiziert werden.

Das berichten Forschende unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts jetzt im Fachmagazin Communications Earth & Environment.

Niedrigwasser der Elbe in Dresden.
Trockene und feuchte Regionen im Jahr 2003
Trockene und feuchte Regionen im Jahr 2003
Trockene und feuchte Regionen in den Jahren 1971-1976
Trockene und feuchte Regionen in den Jahren 1770 bis 1840
Trockene und feuchte Regionen im Jahr 2015
Luftdruckmuster
Wassertemperatur
Trockene und feuchte Regionen im Jahr 2018
Trockene und feuchte Regionen in den Jahren 1400 bis 1480
Wassertemperatur

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Trotz teilweise üppiger Niederschläge in diesem Winter haben sich vielerorts in Deutschland die Böden noch nicht von den drei letzten trockenen Jahren erholt, der Wald und andere Vegetation leiden. Es wurde spekuliert, das Jahr 2018 sei das trockenste in der modernen Geschichte gewesen. Ein Blick in die Klimadaten des letzten Jahrtausends belegt jedoch, dass dieses „Rekordjahr“ ebenso wie die sehr trocknen Jahre 2003 und 2015 innerhalb der Grenzen der natürlichen Variabilität lagen. Extreme Dürreperioden gab es zwischen den Jahren 1400 und 1480 sowie 1770-1840. Diese betrafen damals aber ganz andere Landschaften, mit einem wesentlich höheren Anteil an natürlichen Mischwäldern, Flussläufen und Feuchtgebieten.

Luftdruckmuster
Luftdruckmuster (Grafik: Alfred-Wegener-Institut / Monica Ionita)

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass es im Zuge des Klimawandels in Deutschland zukünftig zu Extremdürren kommen kann, die in der modernen Land- und Forstwirtschaft enorme Schäden anrichten“, sagt Dr. Monica Ionita-Scholz vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Sie hat mit ihrem Team historische Datensätze des letzten Jahrtausends analysiert, um Dürren zu rekonstruieren. „Wir haben in unserer Studie erstmals versucht, die treibenden Faktoren für Dürren in Mitteleuropa im letzten Jahrtausend zu identifizieren“, so die Klimawissenschaftlerin. Dabei nutze sie beispielsweise historische Aufzeichnungen von Temperatur und Niederschlag sowie Wasserständen von Flüssen und analysierte Strömungen im Nordatlantik und Luftdruckmuster – beides Faktoren, die unser Wetter mitbestimmen. Das Fazit der Studie: In Mitteleuropa gab es immer dann Megadürren, wenn mehrere Faktoren zusammentrafen. Die extremen Dürreperioden im letzten Jahrtausend waren geprägt von einer schwachen oder negativen Phase der atlantischen Multidekaden-Oszillation, geringer Sonneneinstrahlung und häufig auftretenden stabilen Luftdrucksystemen über dem Nordatlantik und der Nordsee.

„Prognosen für zukünftige Dürreszenarien konzentrieren sich derzeit auf die steigenden Temperaturen im Zuge der menschgemachten Klimaerwärmung, verbunden mit Trockenheit durch starke Verdunstung“, sagt Monica Ionita-Scholz. „Wir müssen jedoch unbedingt auch weitere natürliche und menschgemachte Faktoren mit in unsere Kalkulationen einbeziehen, wenn wir uns auf die Zukunft vorbereiten wollen.“ Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich die nordatlantische Ozeanzirkulation abschwächen wird. Kommt dann eine Phase geringer Sonnenaktivität durch die natürliche Variabilität hinzu, könnte dies ausgeprägte, Dekaden andauernde Megadürren bewirken, wie sie im vergangenen Jahrtausend aufgetreten sind – eine enorme Herausforderung für Gesellschaft und Politik.

Originalpublikation

M. Ionita, M. Dima, V. Nagavciuc, P. Scholz und G. Lohmann: Past megadroughts in central Europe were longer, more severe and less warm than modern droughts. Communications Earth & Environment (2021); DOI: 10.1038/s43247-021-00130-w