Ökostrom: Vorbild Nettetal (Bericht wdr5)

WDR 5 Morgenecho – Westblick am Morgen. 14.04.2020. 04:02 Min.. Verfügbar bis 14.04.2021. WDR 5. Von WDR 5.
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Letztes Jahr haben viele Kommunen in NRW den Klimanotstand ausgerufen. Damit wollen die Städte anerkennen, dass es eine Klimakrise gibt. Bisher aber setzen nur wenige Kommunen komplett auf Ökostrom. Eine Ausnahme ist Nettetal, berichtet Moritz Börner.

Wäre doch wünschenswert , wenn hier auch bald Bochum auftauchen würde …

Gratis-ÖPNV in Mohnheim

wdr.de: Monheim startet Gratis-ÖPNV

  • Kostenlos Bus und Bahn fahren mit “Monheim-Pass”
  • 3,5 Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr für die Stadt
  • Bürgermeister Zimmermann will Verkehrswende

In Monheim am Rhein können die Bürger ab Mittwoch (01.04.20) umsonst Bus und auch einige S-Bahnen fahren. Das Angebot gilt in der Stadt selbst und in der Nachbarstadt Langenfeld, die sich im selben Tarifgebiet befindet. Voraussetzung: Man muss Monheimer sein.

Für das Angebot hat die Stadt den rund 43.000 Einwohnern den sogenannten “Monheim-Pass” geschickt. Neben weiteren Funktionen enthält er auch einen Chip. Wenn man die Karte per Internet oder App freischaltet, gilt der Pass als Gratis-Ticket für Bus und Bahn.

Auswirkungen zeigen sich erst nach der Krise

Den Start des lange geplanten Angebotes hatte sich der Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann (PETO) allerdings anders vorgestellt. Wegen der Corona-Krise fahren weniger Busse, es sind kaum Menschen unterwegs. “Aber es wird ja eine Zeit nach Corona geben”, meint Zimmermann.

mehr z.B. beim WDR

heise.de :
Monheim: Gratis-ÖPNV für Einwohner

Ab dem 1. April müssen die Monheimer nicht mehr für den öffentlichen Nahverkehr zahlen. Als Beispiel für andere taugt die Stadt aber nur bedingt.

In Monheim am Rhein können ab dem 1. April 2020 alle Einwohner kostenlos mit dem Bus fahren. Die Kleinstadt zwischen Leverkusen und Düsseldorf wird damit die einzige Kommune in Nordrhein-Westfalen, in der die Bürger für den Öffentlichen Nahverkehr nichts mehr bezahlen müssen. Die Stadt plant dafür jährlich knapp dreieinhalb Millionen Euro auszugeben.

Während Menschen, die nicht in Monheim wohnen, weiterhin Tickets kaufen müssen, haben die mehr als 43.000 Einwohner den sogenannten Monheim-Pass erhalten, der als Fahrschein innerhalb der Stadt fungiert und zudem gratis die Nutzung der Stadtbibliothek gewährt. Wer etwa in die benachbarten Großstädte Köln und Düsseldorf fährt, zahlt künftig nur noch knapp die Hälfte. Die Entscheidung sei „ganz klar Klimaschutz-motiviert“, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann der dpa. Beim Ziel, den CO2-Ausstoß der Stadt bis 2030 deutlich zu reduzieren, sei der Verkehr eine wichtige Säule „und da haben wir bisher noch keine Einsparung erreicht“.

Mit der Maßnahme will der Bürgermeister vor allem die Gelegenheitsfahrer dazu animieren, häufiger mit dem Bus zu fahren. „Man kann Leute dazu zwingen, mehr Bus und Bahn zu fahren, wie das Düsseldorf mit der Umweltspur macht“, sagte Zimmermann, „oder man versucht, attraktive Alternativen zum Auto zu schaffen“. Damit nimmt Monheim in NRW eine Vorreiterrolle ein. „Ich weiß, dass alle aufmerksam beobachten, was wir hier machen“, sagte Zimmermann. Eine Sprecherin des NRW-Verkehrsministeriums erklärte, man begrüße „jede Maßnahme, die den ÖPNV attraktiver macht und dem Klimaschutz dient.“ Aber: „Kostenloser ÖPNV hat dabei aus unserer Sicht nicht oberste Priorität.“

Dass sich die Stadt Monheim in einer exponierten Lage befindet, weiß auch der Bürgermeister: „Man muss ehrlicherweise sagen, dass das teuer ist. Viele Städte können sich das vielleicht nicht leisten, aber es hängt auch davon ab, welche Prioritäten man als Stadt setzt.“ Seit der 37-Jährige mit seiner Lokalpartei Peto vor zehn Jahren zum damals jüngsten Bürgermeister des Landes gewählt wurde, hat er die Kommune gehörig umgekrempelt. Sie gilt inzwischen als Steueroase, nirgendwo sonst in NRW zahlen Unternehmen weniger Gewerbesteuern. Die Wirtschaft in der Stadt floriert und sorgt für eine volle Stadtkasse, jährlich schafft Monheim Millionenüberschüsse. Als Beispiel für andere Kommunen taugt Monheim daher nur bedingt.

In den vergangenen drei Jahren hatte die Kleinstadt sein Netz bereits erheblich ausgebaut, die Busse fahren statt 1,4 jetzt 2,1 Millionen Kilometer pro Jahr. Einen positiven Effekt hatte das allerdings nicht, wie Zimmermann zugibt: „Das Nutzerverhalten ist stagniert.“ Kurzfristig rechnet Zimmermann auch mit dem Monheim-Pass nicht mit mehr Fahrgästen. Schließlich würden gerade angesichts der Corona-Krise kaum jemand Bus fahren. Auch die autonom fahrenden Kleinbusse, die erst Ende Februar 2020 den Betrieb aufnahmen, bleiben aktuell in der Garage. In den kommenden drei Jahren, so lange gilt der mit den Verkehrsbetrieben ausgehandelte Vertrag, will der Bürgermeister allerdings einen deutlichen Anstieg sehen – auch wenn er sagt: „Auf ein bestimmtes Ziel wollen wir uns bewusst nicht festlegen.“

Allein ist Monheim mit diesem Konzept in Deutschland nicht: Seit Januar ist Busfahren in Augsburg zumindest in der Innenstadt kostenlos, auch das bayerische Städtchen Pfaffenhoven bietet den Gratis-ÖPNV an. Im brandenburgischen Templin probierte man es zwischen 1998 und 2003. Als nicht nur die Fahrgastzahlen stiegen, sondern auch die Kosten, wurde das Projekt beendet. Von einem schnellen Ende nimmt Zimmermann Abstand, auch wenn die Verträge nur drei Jahre laufen: „Wenn man so etwas einführt, dann muss man es auch dauerhaft einführen. Das ist keine Sache für drei Jahre.“

von heise.de

2. KlimaNotStandsBrief – ÖPNV

Klimanotstandsbrief

Ein offener Brief des Bochumer Klimaschutzbündnisses

an den Oberbürgermeister der Stadt Bochum
sowie die im Rat vertretenen Parteien

Die Ausrufung des Klimanotstandes am 6. Juni des vergangenen Jahres war und ist eine richtige politische Entscheidung. Denn insbesondere die Industriestaaten und jede Ihrer Kommunen, jeder Betrieb und jede*r dort lebende Bürger*in tragen für unsere Umwelt eine besondere Verantwortung. Mit dem Beschluss erkennen Sie die Verantwortung unserer Stadt an, so wie wir mit der Gründung des Bochumer Klimaschutzbündnisses unsere Verantwortung als Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen werden.

Mit Ihrer Resolution haben Sie den Bochumerinnen und Bochumern folgendes zugesagt:

Die Kommune wird die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit bei jeglichen davon betroffenen Entscheidungen berücksichtigen und wenn immer möglich jene Entscheidungen prioritär behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.“

Wir begreifen diese Resolution als Startschuss für die dringend notwendige Beschleunigung aller diesbezüglichen städtischen Bemühungen und als Basis sämtlicher städtischen Aktivitäten, natürlich auch der in der Bochum Strategie 2030 angesiedelten Projekte.

Bloße Schritte in die richtige Richtung genügen längst nicht mehr. Wirkungsmächtige Maßnahmen gegen den Klimanotstand und für Klimaschutz und Klimaanpassung müssen her! Diese sind kein Ballast, sondern bieten vielmehr die Chance für Innovationen, einen nachhaltigen Umgang mit öffentlichem Raum, eine hohe Identifikation und positive Erlebbarkeit von Stadt als Ort der Begegnung. Gebaute Räume, Mobilität und Versorgung unter der Maßgabe von Klimaschutz und Klimaanpassung bieten die Chance aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität aller Bochumer*innen beizutragen.

Mobilität gegen den Klimanotstand“

Sehr geehrter Herr Eiskirch,
sehr geehrte Damen und Herren,

seit dem 15. Dezember hat Bochum mit dem „Netz 2020“ den Bus- und Straßenbahnverkehr komplett neu geordnet. Durch neue Straßenbahnen und Busse, die Erhöhung der Kilometerleistung um 7,5 Prozent und die Neueinstellung von 120 FahrerInnen ist Bochum erste Schritte in Richtung Umstieg vom Auto auf den ÖPNV gegangen.

Sie haben in einem Interview mit dem WDR gesagt, dass jeder das Gefühl habe, „im öffentlichen Straßenraum gehört mir ein Parkplatz.“ „Das ist natürlich Quatsch“ entgegnen Sie. Die Stadt Wien hat schon vor vielen Jahren die Preise für Parkhäuser und Anwohnerparken deutlich erhöht und Kurzparkzonen im Zentrum eingeführt. Von dem Erlös wurden Busse und Bahnen ausgebaut und schließlich das 365-€-Jahresticket eingeführt.
Müssen aus Ihrer Sicht auch in Bochum die Preise für das Parken erhöht werden und mit den Einnahmen der klimafreundliche ÖPNV attraktiver gemacht werden?

Bochum ist keine isolierte Metropole wie London oder Oslo und kann nicht erfolgreich eine Citymaut einführen. Aber in enger Abstimmung mit allen Städten des Ruhrgebiets könnte gemeinsam der motorisierte Individualverkehr begrenzt und klimaverträglicherer Verkehr mit Bus, Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß gefördert werden.
Werden Sie Ihre Oberbürgermeisterkolleg*innen zusammenholen, um geeignete Maßnahmen für die Verkehrswende im Ruhrgebiet miteinander abzustimmen und gemeinsam einzuführen?

Die Zahl der Jobtickets nimmt deutlich ab, besonders große Unternehmen profitieren kostenlos von einem guten Netz für Bus und Bahn.
### (TB) die Aussage finde ich ungluecklich formuliert
### (TB) … irgendwie gerade Unternehmen und deren Mitarbeite profotiren von nem JobTicket — auch noch nicht gut .
Werden sie sich dafür einsetzen, dass günstige Jobtickets bei der Stadt Bochum und anderen Arbeitgebern in Bochum eine Renaissance erleben?

Auf der 4. Bochumer Investorenkonferenz äußerte sich Bochums Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke zum Thema klimafreundliche Verkehrsmittelwahl. In einer Pressemitteilung der Stadt Bochum (25.02.2020) heißt es dazu: „Die allermeisten Bürgerinnen und Bürger seien durchaus bereit, vom Auto auf den ÖPNV, Fahrrad- oder Fußwege zu wechseln – wenn ihnen ein flexibles, leicht zugängliches Alternativ-Angebot gemacht werde.“
Wie plant die Stadt Bochum sicherzustellen, dass um- oder neugebaute Immobilien für Fußgänger, Radfahrer und Bus- und Bahn-Nutzer*innen gut erschlossen werden? Können Einzelhändler*innen, die mit Bus und Bahn anreisenden Kund*innen einen Teil des Tickets erstatten, mit einer Förderung durch die Stadt Bochum rechnen?

Die BOGESTRA hat erfolgreich einige Spezialtickets eingeführt. Sie gibt in den Abendstunden für bestimmte Umstiege von der Straßenbahn auf den Bus Anschlussgarantien für ihre Kund*innen.
Planen Sie, das für den ganzen VRR-Bereich angebotene Bärenticket zu einem günstigerem Abopreis nur für den Geltungsraum Bochum anzubieten? Gibt es Überlegungen, auch zwischen verschiedenen Buslinien abends eine Anschlussgarantie zu geben?

Wir sehen Ihrer Antwort hoffnungsvoll entgegen.

Die ÖPNV-Gruppe von BO-Klima

Interview Kai Rüsberg mit Bochums OB Thomas Eiskirch zum Thema Mobilität

Interview (6:34 Min.) von Kai Rüsberg mit Bochums OB Thomas Eiskirch zum Thema Mobilität (MIV, ÖPNV, Fuß- und Radverkehr, Parken, Fahrbahnbreite Königsallee):

In Luxemburg ist der ÖPNV ab Samstag gratis

Als erstes Land der Welt macht Luxemburg von diesem Samstag an alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos. “Im ganzen Land braucht man dann für Bus, Bahn und Tram keine Tickets mehr”, sagte der luxemburgische Mobilitätsminister François Bausch (Grüne) am Donnerstag. Mit diesem Schritt wolle man Menschen dazu bewegen, mehr vom privaten Auto auf öffentlichen Transport umzusteigen. Das Gratis-Angebot sei aber nur ein Teil eines umfassenden Konzepts zur Verkehrswende im Großherzogtum: “Es ist sozusagen die Kirsche auf dem Kuchen”, sagte Bausch.

Eigentlich war der Start der kostenfreien “Öffis” für Sonntag geplant. Am Donnerstag gab Bausch bekannt, man werde schon am Samstag starten – da die Umstellung da auch landesweit gefeiert werde….