Klimawende – Einwohnerantrag in Bochum

Klimawende – Newsletter 01/2020

Wir starten einen Einwohnerantrag in Bochum

Seit der Auftaktveranstaltung am 26. Februar in der GLS Bank ist viel passiert. Und wir haben unseren Aufruf, die Klimawende von unten mitzugestalten, ernst gemeint und die Zeit zu Hause genutzt.

Viele Videokonferenzen, Recherchen und Diskussionen später haben wir unser Thema gefunden. Wir wollen 100 % Ökostrom bei den Stadtwerken Bochum bis 2025.

2017 stieß die Stadt Bochum insgesamt ca. 2 Mio. Tonnen Treibhausgase aus, wobei die Reduktion der Emissionen seit 2014 annähernd stagniert1 und auch die Ausrufung des Klimanotstands am 06.06.2019 hat daran nicht viel geändert.

Die Stadtwerke Bochum, die zu über 50% der Stadt Bochum gehören, liefern, wenn die EEG-Umlage nicht eingerechnet ist, aktuell Strom, dessen Gesamtmix nur zu etwa 38 % aus erneuerbaren Quellen stammt2. Wir denken, dass Bochum hier eine Vorreiterrolle einnehmen und die Stadtwerke anweisen sollte, diesen Anteil auf 100% auszubauen.

Deshalb haben wir letzte Woche einen Einwohnerantrag zur Vorprüfung bei der Stadt eingereicht. Nach Gesprächen mit den Parteien Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen sowie dem Erscheinen des Koalitionsvertrags letzterer mit der SPD haben wir uns entschlossen mit dem Bürgerbegehren noch zu warten und stattdessen einen kleineren Schritt zu machen. Der Koalitionsvertrag3 von SPD und Grünen für Bochum sieht vor, dass die Stadtwerke den Anteil erneuerbaren Stroms bis 2022 auf 75% erhöht. Da die Politik das Thema Ökostrom schon selbst ins Programm aufgenommen hat, sind wir sicher mit unserem Vorhaben erfolgreich zu sein. Mit unserem Einwohnerantrag wollen wir deshalb die Stadt dazu bringen, das Thema so schnell wie möglich zu behandeln und nicht nur als Papiertiger in den Schubladen der Demokratie enden zu lassen. Wir wollen, dass die Koalition ihre Wahlversprechen ernst nimmt und gehen sogar noch einen Schritt weiter und fordern ganze 100 % Ökostrom für Bochum.

Ein Einwohnerantrag bewirkt, dass sich der Stadtrat innerhalb von vier Monaten mit dem Thema befassen muss. Im Gegensatz zum Bürgerbegehren gibt es jedoch ein paar andere Regeln. Für einen Einwohnerantrag brauchen wir 8.000 Unterschriften von Menschen, die seit mindestens 3 Monaten in Bochum ihren Erstwohnsitz haben und mindestens 14 Jahre alt sind. Für ein Bürgerbegehren wären 12.000 Unterschriften von Einwohner*innen ab 16 Jahren nötig.

Spoiler-Alarm: Schaut doch gern mal auf unserer Homepage vorbei. Bald findet ihr dort noch mehr Fakten zu dem Thema: www.klimawende-bochum.de. Spoiler Nummer zwei: Der Einwohnerantrag soll natürlich nicht unser einziges Vorhaben bleiben. Hinter den Kulissen wird schon ein Bürgerbegehren zur Wärmeversorgung geplant.

Du findest uns gut? Dann folge und like uns auch gern in den sozialen Medien.

Wir können jeden Like und Retweet und Unterstützung gebrauchen. Ab März 2021 wollen wir, nach hoffentlich erfolgreicher Vorprüfung, mit der Sammlung der Unterschriften beginnen. Jeder Mensch ist herzlich willkommen mitzumachen, ob als Einzelperson oder als Sammelstelle.

Meldet euch bei uns!

Wir wünschen euch eine schöne Adventszeit.

Kontakt : www.klimawende-bochum.de , info@klimawende-bochum.de

  1. Antwort der Verwaltung, https://session.bochum.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=7074132
  2. Eigene Berechnungen nach Angaben der Stadtwerke Bochum. https://www.stadtwerke-bochum.de/privatkunden/produkte/strom-erdgas/strommix
  3. https://gruene-bochum.de/wp-content/uploads/sites/29/2020/10/Entwurf_Koalitionsvertrag_29.10.2020.pdf (abgerufen am 22.11.2020)

Die Faktor2 Challenge – Aufruf zum Städtewettbewerb

Fossil Free Karlsruhe und Mitglieder der Parents4Future Germany rufen alle Städte im deutschsprachigen Raum zur StädteChallenge 2021 auf. Welche Stadt schafft es als erstes, ihre installierte PV-Leistung zu verdoppeln?

( Info von Christian , mehr Diskussion in unserem Forum : hier , und bei https://faktor2.solar/)

13. Plenum TO 18.11.20 18h (Telko + PAD s.u.)

Ach was waren das für Zeiten ….. :


Die Coronaepedemie verdrängt zur Zeit alle anderen Themen. Aber auch wenn die Treibhausgasemissionen aktuell zurückgehen sind effektive Maßnahmen wegen der lang anhaltenden katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise dringend notwendig. Die Emissionen werden leider wieder ansteigen.


ENTWURF Tagesordnung 18.11.2020

  1. Begrüßung insbesondere neuer Mitstreiter*Innen
  2. ORGA :
    1. Telko – Einwahl via Telefon :
      ( damit auch Leute ohne entspr. Umgebung teilnehmen können)
    2. pad : https://yopad.eu/p/…..
      ( für TO und gemeinsames schreiben )
    3. Video via Jitsi (Bitte Ton abschalten ) :
    4. Tgesordnung
    5. Protokoll (im PAD) : xx
  3. ..
  4. Bericht aus :
    1. BmH …
    2. neues NachhaltigkeitsBündnis (David)
    3. Bericht Grünen-Gespräch (Ingo , Thomas)
    4. AG Verkehr ( Holger , Brigitte , Thomas)
    5. Akteursforum Stadt (Thomas)
    6. weitere Kurzberichte der Netzwerktreffen , Kampagnen und Unterstützer*innen , AG’s
  5. Haus des Wissens (Ingo)
  6. Filme ( Pit , Thomas )
  7. Struktur-Diskussion aller (Klima-)_Inis
  8. Regelmäßige TO Checks , Ausschüsse und Rat
    1. Ziel -> Schwerpunktsetzungen BoKlima -> Presseresonanz verbessern
    2. WER / Wie Oft / eigene Blog Liste vs Seite
  9. Einführung von Video Konferenzen (Stefan)
  10. Nutzung von slack zur schnellen Kommunikation
    ( https://boklima.slack.com/ ist eingerichtet )
  11. Arbeitsschwerpunkte / Arbeitsprinzip BoKlima:    für ausgewählte konkrete Baustellen / Planungen / Situationen allgemeine Prinzipien des Klimaschutzes fordern und nach halten
  12. konkrete Aktivitäten / Aktionen
    1. Vorgartenpreis , KOOP-Partner (neu)
    2. Bäume am Friedhof NS7 (OstPark ) noch rettbar ??
    3. Bäume Keistermp / Blankensteiner Str. (Brigitte)
    4. Offene Briefe / Klimanotstandsbriefe
      1. Haus des Wissens , ÖPNV , Markthalle nachhaken
      2. Aktionsform beibehalten? Weitere Themen? Was weiterverfolgen?
    5. Fosil2.solar – Städte-Wettbewerb (Christian)
    6. GLS – Kontakt machen
    7. neue ?
    8. Silberne Zitrone für Steingärten Zusammen mit GLS ??
    9. Film Projekt (PIT)
  13. Verzettelung der Initiativen   Ansatzpunkte dem entgegenzuwirken
  14. Verschiedenes
  15. Sammlung klimarelevanter News — Darstellung auf BoKlima / Kopy vs Verlinkung

Veranstaltungen NachhaltigkeitsForum

nach längerer NHF-Mailverteiler-Pause freuen wir uns nun umso mehr mitzuteilen, dass es mit einer ganzen Palette sowohl an interessanten Vorträgen als auch an Möglichkeiten aktiv mitzuwirken weitergeht. Durch das positive Feedback in der Vergangenheit zu bereits durchgeführten und laufenden Projekten und auch durch die logistische Unterstützung des im Aufbau befindlichen Nachhaltigkeitsbüros kann die erfreuliche Entwicklung der letzten drei Jahre fortgesetzt werden und besteht verstärkt weiterhin allen Interessierten die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen oder sich zu informieren.

Das aktuelle Orga-Team des Nachhaltigkeitsforums hat sich dafür regelmäßig und intenisv zusammengesetzt und für die kommenden zwei Monate ein ganzes Paket an spannenden Veranstaltungen organisiert. Die folgenden Vorträge und Mitmachangebote zu diversen Nachhaltigkeitsthemen möchten wir euch hiermit gerne frühzeitig näherbringen, auch um die gefühlt-triste Zeit ein wenig mit spannenden Vorträgen und Diskussionsrunden im Onlineformat zu versüßen.

Die folgenden Termine bzw. die kommenden Dienstage könnt ihr euch dabei schonmal vormerken. Weitere Informationen (Kurzvorstellungen) zu den einzelnen Veranstaltungen finden sich weiter unten – die Lektüre lohnt sich – und wie gewohnt auf der NHF-HP [Link].

Unsere Veranstaltungsliste in den kommenden November- und Dezemberwochen bis Weihnachten:

  1. Energiewende selber machen?! – Theorie & Praxis (10.11. & 17.11.)
  2. Mach deine Theorie mit uns zur Praxis – Nachhaltige Projekte gemeinsam starten (24.11.)
  3. Campus Gardening – Planungstreffen für die Saison 2021 (01.12.)
  4. Reparaturkultur – RuBo Repair Café für eine Kultur der effizienten Wiederverwendung (15.12.)

Alle Veranstaltungen werden dienstags um 18:00 Uhr in digitaler Form stattfinden. Ihr habt Interesse an einer dieser Veranstaltungen? Dann schreibt uns eine Nachricht mit dem Titel der Veranstaltungen in den Betreff und ihr bekommt zeitnah zu den Veranstaltungen die Einwahldaten per Mail zugeschickt.


(via EMail vom 11.11 ) Hallo zusammen!

Nach einem spannenden Auftakt mit Emily Drewing, welche uns einen Einblick in den Kosmos und Theorie der Energiewende von unten gegeben hat, folgt nun am kommenden Dienstag die Praxis.

Es werden praktische Erfahrungen aus zwei Blickwinkeln vorgestellt. Zunächst wird Romy Simke von der EnergieAgentur.NRW einen Input zu den allgemeinen Erfahrungen von Bürgerenergie- und Bürgerenergiegenossenschaftsprojekten geben. Im Anschluss wird Peter Modrei von der Bürgerenergiegenossenschaft „BEG 58“ (bisher tätig im Ennepe-Ruhr-Kreis, den Städten Bochum, Hagen, Hattingen, Herdecke, Sprockhövel, Wetter und Witten) selbige vorstellen und seine Einsichten in die Praxis einer Bürgerenergiegenossenschaft mit uns teilen. Ebenfalls werden ein paar Tipps gegeben, falls ihr nun inspiriert seid und überlegt selbst eine Bürgerenergiegenossenschaft zu gründen. Im Anschluss folgt wie stets eine Diskussion.

Die Zugangsdaten sind wie folgt über Zoom: ID: 995 9041 1828 PW: 426433

Diese Informationen und mehr erhaltet ihr auch wie gewohnt auf unserem Blog – nachhaltigkeitsforum.wordpress.com

Es geht nun bis zum 15.12 Schlag auf Schlag – jeden Dienstag erwartet euch eine neue Veranstaltung des Nachhaltigkeitsforums, mal Vortrag und mal (wie am 24.11) Selbermachen!

Wir freuen uns auf euch! Dario & das NHF-Orga-Team

Nachhaltigkeitsforum RUB Ruhr-Universität Bochum Universitätsstraße 150
44801 Bochum
NHF Blog: https://nachhaltigkeitsforum.wordpress.com/


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Kurzvorstellung der einzelnen Veranstaltungen:

1. Energiewende selber machen?! – Theorie & Praxis

Mit dem Thema„Energiewende selber machen? – Bürgerenergiegenossenschaften, ein Überblick“ am Dienstag, den 10. November ab 18 Uhr wird es einen Vortrag von Emily Drewing aus der Arbeitsgruppe „Gesellschaft und Nachhaltigkeit im Wandel“ an der RUB zu den Grundlagen der Bürgerenergiebewegung geben. Wir bleiben im Thema am darauffolgenden Dienstag, den 17. November um 18 Uhr mit dem Vortrag „Energiewende selber machen! Perspektiven aus der Praxis der Bürgerenergie“. Hier werden praktische Erfahrungen aus zwei Blickwinkeln vorgestellt. Zunächst wird Romy Simke von der EnergieAgentur.NRW einen Input zu den allgemeinen Erfahrungen von Bürgerenergie- und Bürgerenergiegenossenschaftsprojekten geben. Im Anschluss wird Peter Modrei von der Bürgerenergiegenossenschaft „BEG 58“ diese vorstellen und seine Einsichten in die Praxis einer Bürgerenergiegenossenschaft mit uns teilen.

Weitere Infos sind auf unserem Blog unter folgendem Link zu finden.

2. Mach deine Theorie mit uns zur Praxis – Nachhaltige Projekte gemeinsam starten

Am Dienstag, den 24. November um 18 Uhr wollen wir euch die Chance geben eure nachhaltigen Vortrags- und Projektideen im Rahmen des Nachhaltigkeitsforums vorzustellen. Wir bieten euch (virtuellen) Raum für eure Ideen und euer Engagement. In einem moderierten Zoom-Treffen möchten wir eure Vorschläge sammeln und gemeinsam schauen welche sich davon weiterverfolgen lassen; bringt also gerne reichlich Input mit! Wenn ihr noch keine konkrete Idee, aber dennoch Lust habt euch nachhaltig zu engagieren, seid ihr natürlich auch herzlich eingeladen. Es gibt bestimmt ein Thema, das ihr spannend findet und bei dem ihr euch anschließen könnt. Wir freuen uns immer über alle Interessierten und wer weiß, vielleicht habt ihr ja Lust Teil unseres Teams zu werden.

3. Campus Gardening – Planungstreffen für die Saison 2021

In diesem Jahr wurden durch das Campus Gardening-Projekt drei Beete auf dem Campus der RUB durch Studierende und Doktorand*innen umgestaltet. Die Umgestaltung der Beete ist auf viel Begeisterung gestoßen und was bisher schon alles passiert ist kann auf der Seite des Arbeitskreises nachgelesen werden. 2021 soll das Projekt in die nächste Runde gehen. Das genaue weitere Vorgehen und die detaillierte Gestaltung des Projekts sind offen für neue Ideen. Daher laden wir alle Interessierten herzlich ein, am Dienstag, den 01. Dezember um 18 Uhr bei einer Zoom-Veranstaltung bereits vorhandene Ideen zu diskutieren und eigene Vorstellungen einzubringen, damit im Frühjahr rechtzeitig mit der Beschaffung des Materials und der Vorzucht weiterer Pflanzen begonnen werden kann.

4. Reparaturkultur – RuBo Repair Café für eine Kultur der effizienten Wiederverwendung

In den letzten Monaten hat sich an der Ruhr Universität das RuBo Repair Café etabliert. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, technische, elektronische Geräte und weitere Dinge aller Art zu reparieren. Zentraler Punkt ist dabei, dass es sich um eine Selbsthilfewerkstatt handelt: Hier wird gemeinsam repariert, Ressourcensuffizienz gelebt und handwerkliches Wissen weitergegeben. In den kommenden Monaten wird das Repair-Angebot noch ausgebaut. Es stehen Projekte an wie z.B. der Aufbau eines Spendenshops so wie ein Nähworkshop am 08. Dezember. Die Integration des 3D Drucks in die Reparaturabläufe ist ebenfalls geplant. Am Dienstag, den 15. Dezember um 18 Uhr wird euch das Thema Reparaturkultur und die gelebte Praxis an der RUB durch einen Vortrag via Zoom vom RuBo Repair Café vorgestellt. Wenn ihr euch für das Thema interessiert oder ihr wissen wollt, wie ihr das RuBo nutzen und euch an diesem auch aktiv beteiligen könnt besucht gerne die Internetseite des RuBo Repair Cafés.

Diese und weitere Informationen finden sich ergänzend auch auf der NHF-HP: https://nachhaltigkeitsforum.wordpress.com/2020/11/03/save-the-date-veranstaltungsubersicht-bis-ende-2020/

Zusätzlich werden wir auf verschiedenen Kanälen auf diese und weitere Angebote aufmerksam machen.

Macht gerne mit und schließt euch bei Interesse dem NHF-Orga-Team, das künftig durch diverse aktive Personen auch über diesen Mailverteiler mehr in Erscheinung treten wird, kurzerhand und ebenfalls gerne an.

Wir freuen uns auf euch!

KlimaStreik 25.09.20 – Bochum

Was bleibt

Die Demo – die Aktion – Impressionen aus BoKlima – Sicht


Bilder B

Link zum Video (Ausschnitt des Vortrags Bochum muss handeln) : hier Teil1 und hier Teil2


Der Nachspann

Bericht und Bilder bei Bo-Alternativ

Fridays for Future hat Zukunft 1

Fridays for Future ist zurück auf der Straße. Mehr als 1200 Teilnehmerinnen liefen und radelten bei der gestrigen Klimastreik-Demonstration mit. Die Redebeiträge und die Zuhörer*innen zeigten deutlich, dass aus der Schüler*innenbewegung eine gesamtgesellschaftliche Bewegung geworden ist. Die Polizei hatte mit dem Verbot der Zwischenkundgebung vor dem Hauptbahnhof provoziert, blieb aber während der Demonstration friedlich. Lediglich die MLPD störte wieder mit Parteifahnen und eigenem Lautsprecher


WAZ Bericht Teil 1 :

WAZ Bericht Teil2 :

1000 Teilnehmer beim KlimaStreik in Bochum auf der Straße …

Kundgebungen allein reichen nicht. Das ist eine der Botschaften des Klimastreiks am Freitag in Bochum. Etwa 1000 Klimaschützer der unterschiedlichsten Gruppierungen, die Fridays-for-Future-Bewegung spricht sogar von der doppelten Zahl an Teilnehmern, zogen bei der mehr als zweistündigen Veranstaltung durch die Stadt.

Proteste sind auch immer die Zeit der eingängigen Parolen:

  • Es kommt immer anders, wenn man denkt —
  • Kohle ins Museum —
  • Corona ist ein Drama, Klimawandel ist eine Katastrophe.

Diese und andere Sprüche waren auf den Plakaten und Transparenten zu lesen, die Vertreter von gut einem Dutzend Organisationen von Amnesty International über ‟Omas gegen Rechts” bis zum Bochumer Klimabündnis kund taten.

200 Teilnehmer waren in Bochum angemeldet, eine vielfache Zahl war tatsächlich dabei. Nach mehreren Monaten, in denen die Klimaaktivisten coronabedingt auf Proteste auf der Straße verzichten mussten, war der Wunsch deutlich zu spüren, ein Zeichen zu setzen. Die zentrale Botschaft in Bochum? ‟Das wird sich zeigen, sagt Annika, eine der Sprecherinnen von Friday for Future in Bochum. ‟Das Schöne ist, dass das Bündnis für den Klimawandel aus ganz unterschiedlichen Blickwinkel gesehen wird.”


Und Radio Bochum :

1.000 bei Klimademo

Veröffentlicht: Freitag, 25.09.2020 17:34

Aktivisten von Fridays for Future Bochum und zahlreiche Sympathisanten haben am Nachmittag in der Bochumer Innenstadt demonstriert.

Sie alle haben sich am weltweiten Klimastreik beteiligt. Die Aktion stand unter dem Motto “kein Grad weiter”, womit die Eindämmung der Erderwärmung gemeint ist. Die Demonstranten weltweit fordern eine nachhaltigere Klimapolitik. Die Klimastreikenden hatten sich um 14 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz versammelt. Danach gab es einen Demonstrationszug durch die Stadt mit geschätzt 1.000 Teilnehmern. An der Abschlusskundgebung vor dem Rathaus haben circa 450 Menschen teilgenommen. Alles ist friedlich verlaufen, sagte uns ein Sprecher der Polizei.


Die Vorbereitung



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1

6. Offener KlimaNotstandsBrief – Antworten der OB-Kandidaten

Antworten der OB-Kandidaten auf den 6. KlimaNotstandsBrief :

( die 3 Wahlprüfsteine lauteten:

  1. welche Priorität Sie Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit in unserer Stadt beimessen,
  2. welche diesbezüglichen Tätigkeitsfelder von Politik und Verwaltung Sie forcieren werden und
  3. welche verbindlichen Ziele Sie sich bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode gesetzt haben! )

Bis heute ( 10.09.20, 23h ) haben vier der acht Kandidaten eine Stellungnahme formuliert. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die kurzfristigen Rückmeldungen der Kandidaten.


1. Christian Haardt , CDU ( 08.09.2020 )

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Dr. Franke,

gerne möchte ich Ihnen auf Ihren kurzfristigen offenen Brief und dort insbesondere auf die drei Wahlprüfsteine antworten, wenngleich ich mir gewünscht hätte, dass die Fragen mit ein wenig mehr zeitlichem Vorlauf gestellt worden wären.

1: Ich räume dem Thema Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit persönlich durchaus eine hohe Priorität ein. Dabei gilt es dort etwas zu tun, wo wir als Stadt unmittelbar handeln können. Dabei muss die Stadt auch selbst für Ihre Zuständigkeiten initiativ werden und gleichzeitig Anreize für Private schaffen.

2: Vor allem muss die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen. Alle städtischen Gebäude müssen überprüft und ggf. energetische saniert werden. Alle städtischen Gebäude sollten auch auf die Möglichkeit der Begrünung oder Solarnutzung von Dächern überprüft werden. Den Baumbestand in der Stadt werden wir erhöhen und die Renaturierung von Bachläufen, auch in den Stadtteilzentren, fortführen. Äquivalent dazu werden entsprechende kommunale Programme zur Fassaden- und Dachbegrünung, Baumpflanzinitiativen als Anreiz für Private aufgelegt. Als Oberbürgermeister werde ich mich dafür einsetzen, dass alle kommunalen Unternehmen der Stadt Bochum ihre Öko- und Klimabilanz in den Geschäftsbericht mit aufnehmen.

3: Alle oben genannten Förderprogramme werden in der nächsten Kommunalwahlperiode aufgelegt. Dies ist mir gerade bei der Fassadenbegrünung wichtig, da grüne Fassaden die Luftverschmutzung um bis zu 20 % auf Straßenebene reduzieren können.

Ein Konzept zur energetischen Sanierung der städtischen Gebäude wird von der Verwaltung umgehend erstellt. Spätestens 2023 wollen wir den Zustand aller städtischen Gebäude erfasst haben und bis zum Ende der Kommunalwahlperiode, dort wo es möglich ist, mindestens 33 % der geeigneten Gebäude mit alternativer Energieversorgung nachversorgen.

Die Verwaltung ergänzt in den nächsten zwei Jahren die noch fehlenden Straßenbäume. Insgesamt habe ich das Ziel, dass der kommunale Baumbestand außerhalb der Waldflächen in den nächsten fünf Jahren um 5 % erhöht wird. Auf ein Jahr heruntergebrochen entspricht das mehr als das Doppelte der Neupflanzungen von Bäumen im gesamten Stadtgebiet für das aktuelle Jahr.

Die in diesem Jahr begonnene Aufforstung der Stadtwälder werden dabei jährlich im gleichen Umfang fortgesetzt.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Haardt CDU Bochum Kreisvorsitzender

Email: info@cdu-bochum.de


2. Felix Haltt , FDP ( 10.09.2020 )

Sehr geehrter Herr Dr. Franke, liebe Bochumerinnen und Bochumer,

der Klima- und Umweltschutz haben für mich als Oberbürgermeisterkandidaten, aber auch für meine Partei, die Freien Demokraten in Bochum, einen hohen Stellenwert. Eine intakte Umwelt ist die Grundlage für ein gesundes und sicheres Leben in größtmöglicher Freiheit. Deswegen haben wir in unserem Kommunalwahlprogramm, aber auch in allen unseren Vorhaben, dem Klima- und Umweltschutz als Querschnittsaufgabe eine wichtige Rolle eingeräumt. In vielen Themenkomplexen von der Bau- und Wohnungspolitik über die Verkehrspolitik bis hin zum Thema Wirtschaft und Arbeit finden sich Forderungen, die auch darauf hinwirken, unsere Umwelt zu schonen und das Klima zu verbessern.

Ganz konkret möchte ich Ihnen hier drei Maßnahmen, die mir ganz besonders wichtig sind, vorstellen:

  1. – Wir setzen bei Baumaßnahmen besonders auf Hoch- und Dachausbauprogramme, um den Flächenverbrauch zu reduzieren. Darüber hinaus sollen grundsätzlich zu allen Bauvorhaben Maßnahmen zum Flächen- und Versiegelungsausgleich vorgelegt werden, die z.B. durch Begrünungsmaßnahmen erfolgen können. Auch bereits versiegelte Flächen wollen wir künftig stärker ausgleichen und im Rahmen von Bau- und Sanierungsmaßnahmen entweder entsiegeln oder aber geeigneten Ausgleich schaffen. Dadurch wollen wir das Klima- und die Luftqualität in Bochum verbessern, lokale Hitzeinseln vermeiden und die Lebensqualität in Bochum steigern.
  2. – Wir wollen im Verkehr den Bochumerinnen und Bochumern klimafreundliche Alternativen geben und dafür einen Dreiklang zwischen Auto, Fahrrad und ÖPNV fördern. Durch Quartiersparkhäuser wollen wir den Parkdruck am Straßenrand und entlang der Straßenfläche reduzieren und Parkräume mit geringem Flächenverbrauch schaffen. Die freigewordenen Flächen sollen für den intensiven Ausbau der Fahrradinfrastruktur genutzt werden. Aus allen Stadtteilen sollen eigenständige Fahrradstraßen sternförmig auf die Innenstadt zulaufen. Der Innenstadtring soll ebenfalls fahrradfreundlicher werden. Auf dem Südring entfällt angesichts der vielen nahen Parkflächen in den Tiefgaragen und Parkhäusern das Parken am Straßenrand zugunsten eines beidseitigen Radweges. Zudem wollen wir eine Einbahnstraßenregelung (großer Kreisverkehr) für den ganzen Cityring prüfen lassen. Neben der Fahrradinfrastruktur wollen wir auch den ÖPNV ausbauen. Insbesondere Querverbindungen zwischen den Stadtteilen selbst, aber auch die Taktung des ÖPNV wollen wir ausbauen und diesen durch ein einfaches und digitales Ticketsystem zusätzlich attraktiver machen. Wer auf das Auto angewiesen ist, soll insbesondere durch eine flächendeckende Infrastruktur für e-Ladesäulen und Tankstellen für CO2 neutrale Kraftstoffe wie Wasserstoff und Methan aus regenerativen Quellen, zum Umstieg auf klimaneutrale Kraftstoffe bewogen werden.
  3. – Darüber hinaus wollen wir auch in den vielen kommunalen Betrieben und den kommunalen Verwaltungen für Klimaschutz sorgen. Hierfür sind insbesondere Maßnahmen wie verstärktes mobiles Arbeiten und flexible Arbeitszeiten ein häufig unterschätztes Werkzeug. Gerade durch die COVID-19 Pandemie haben wir gesehen, welche starken Effekte die Verringerung von Verkehrsflüssen auf den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen haben kann. Dadurch sehen wir uns zusätzlich in unserer Forderung nach einem Recht auf Homeoffice in allen kommunalen Einrichtungen, deren Tätigkeit dies erlaubt, bestärkt. Die Arbeit von zuhause schont nicht nur das Klima, sondern auch die Umwelt im allgemeinen, da durch die dafür notwendige Digitalisierung große Mengen an Papier wegfallen.

Sie sehen also, Klima- und Umweltschutz spielt bei uns keine Nebenrolle, sondern als Querschnittsaufgabe eine wichtige Hauptrolle. Bis zum Ende der kommenden Ratsperiode im Jahr 2025 wollen wir ganz konkret die oben angesprochenen Maßnahmen umsetzen bzw. initiiert haben. Besonders wichtig ist uns dabei, dass schnellstmöglich Versiegelungsausgleiche zur Pflicht werden, aber auch der Ausbau von Quartiersparkhäusern und Fahrradstraßen soll in den nächsten 5 Jahren zügig vorangetrieben werden. Ganz akut wollen wir außerdem bereits im ersten Jahr nach der Wahl ein geeignetes Konzept erarbeiten, um das Recht auf Homeoffice in allen kommunalen Einrichtungen zu realisieren.

Für diese Projekte und vieles mehr werben wir für Ihre Stimme am 13. September 2020. Weil Bochum.

Mit besten Grüßen

Felix Haltt Oberbürgermeisterkandidat der FDP Bochum


3. Günter Gleising , Soziale Liste ( 10.09.2020 )

Antworten von Günter Gleising OB-Kandidat der Sozialen Liste:

Trotz der leider sehr kurzfristigen Anfrage hier ein paar Antworten von mit, dies in Kenntnis, dass das Thema eine wesentliche umfangreichere Beantwortung erfordern würde. Hier meine Meinung zu drei Komplexen: 

  1. Zum Thema Mobilität
    Wir sind gegen das Ziel einer autogerechten Stadt! Der Autoverkehr drängt Fußgänger, Fahrradfahrer, Benutzer von Kleinfahrzeugen an den Rand. Umgekehrt ist in der letzten Zeit, auch beflügelt durch Initiativen und die Corona-Krise, der Fahrradverkehr deutlich größer geworden. Den Fußgängern muss ebenfalls mehr Bedeutung zugemessen werden. Dafür wollen wir uns zukünftig stärker einsetzen. Der Ausbau und die Neustrukturierung des öffentlichen Personenverkehrs sind unabdingbar. Dieser Bereich muss kundenfreundlicher und wesentlich preiswerter werden. Die Soziale Liste wird nicht aufhören, ein echtes Sozialticket zu fordern.
  2. Thema Stadtplanung
    Der ausufernde fahrende und ruhende Autoverkehr erschwert Stadtplanung in vielen Bereichen. Besonders abschreckend wird das in Riemke deutlich. Hier macht die Herner Straße jegliche vernünftige Stadtplanung zunichte.Was mich ärgert: Die Bochumer Innenstadt wird durch das gewaltige Umbauprogramm weiter verdichtet und versiegelt. Vor Jahren hat die Soziale Liste vorgeschlagen, auf dem Gelände des früheren Justizzentrums auf eine Bebauung zu verzichten und stattdessen eine Grünanlage zu schaffen. Geerntet haben wir ein müdes Lächeln. Heute würde ein derartiges Vorhaben im Kontext zum Klimawandel und den Demonstrationen von Fridays for Future eine breite Diskussion hervorrufen.“Im neuen Rat werden wir einen Antrag zur Einrichtung von Grünzonen einbringen. Die Versiegelung von privaten und öffentlichen Flächen durch Beton und/ oder Steine muss unterbunden werden. Dazu sollen die entsprechenden Bebauungspläne und Satzungen der Stadt Bochum geändert werden.

    Die Erhaltung und Erweiterung von Grünanlagen, Parks, Landschafts- und Naturschutzgebieten und Kleingarten-Anlagen haben eine hohe Priorität. Sie sind durch die Bebauungspläne zu schützen. Das gleiche gilt für kleinparzellige Felder, die zur privaten Erzeugung von Gemüse etc. genutzt werden. Mit einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit soll die Stadt auf ökologische Aspekte hinweisen.
  3. Naturschutz/ Ökologie
    Der Natur- und Landschaftsschutz muss eine viel höhere Priorität erhalten! Es sollen auch neue Schutzgebiete ausgewiesen werden. Eine bessere finanzielle und Personelle Ausstattung ist dafür unabdingbar. Den großen Park- und Grünflächen sollten städtische Mitarbeiter*innen als „Ranger“ zugeordnet werden. Die Pflege, der Erhalt und die Pflanzung von Bäumen soll dabei ein wichtiger Schwerpunkt sein, ebenso der Schutz und Ausbau der Gewässer, Brunnen, Wasserspiele etc.. Wir treten dafür ein dem Naturschutzbeirat mehr Kompetenzen zu geben.

    Der neue Rat wird in der Pflicht stehen eine umfangreiche Planung zu erarbeiten wie dem Klimanotstand in der Stadt zu begegnen ist. Dabei sind die Umweltschutzorganisationen und Initiativen unbedingt einzubeziehen.

Danke für die brieflichen Anregungen.
Freundliche Grüße
günter gleising 

Soziale Liste im Rat Bildungs- und Verwaltungs-zentrum (BVZ) / Zi. 3059
Gustav-Heinemann-Platz 2-444777 Bochum ,
Tel.: 0234 / 910 1047 Fax: 0234 / 910 1048 www.soziale-liste-bochum.de


4. Thomas Eiskirch , SPD ( 10.09.2020 )

Sehr geehrter Herr Dr. Franke,
im Auftrag von Thomas Eiskirch möchte ich Ihnen das Antwortschreiben in der Anlage übersenden.


Freundliche Grüße
Christopher Becker Ehrenamtlicher Pressesprecher von Thomas Eiskirch im Kommunalwahlkampf


5. Amid Rabieh , Vorsztand , DieLinke-Bochum.de

Liebe Aktive des Bochumer Klimaschutzbündnisses,  

herzlichen Dank für den Brief und Ihr/euer Engagement für eine klimagerechte Stadt Bochum! Als LINKE ist es uns ein zentrales Anliegen, einen sozial-ökologischen Kurswechsel durchzusetzen, der dazu beiträgt, dass ein Weiterleben auf diesem Planeten und auch ganz konkret in unserer Stadt möglich ist. Sehr gerne antworte ich daher auf die konkreten Fragen:  

…„welche Priorität Sie Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit in unserer Stadt beimessen“: 

Ich stehe auch ganz persönlich dafür ein, dass Bochum sich hier viel stärker bewegen muss als bisher. Die Zeit drängt. Dabei geht es uns um echte und wirksame Maßnahmen vor Ort, denn Absichtserklärungen und vage Ankündigungen helfen nicht viel weiter. Unser Ziel ist es, dass Bochum bis 2030 nachweisbar klimaneutral wird. Außerdem muss die Stadt alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen, um die Folgen der globalen Klimakatastrophe für die Menschen zu mildern und in Zusammenarbeit mit Land und Bund eine erfolgreiche sozial-ökologische Wende umzusetzen. Das bisherige Klimaschutzkonzept der Stadt Bochum ist voller Ankündigungen, enthält aber wenig klar formulierte und verbindlich überprüfbare Zielvorgaben. Das wollen wir ändern.

… „welche diesbezüglichen Tätigkeitsfelder von Politik und Verwaltung Sie forcieren werden“/ … „welche verbindlichen Ziele Sie sich bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode gesetzt haben“: ·      

Wir wollen ausdrücklich, dass in jeder Beschlussvorlage der Verwaltung endlich die Klimabilanz des Beschlusses mit aufgeführt wird. Diese längst überfällige Klimafolgenabschätzung muss der neue Oberbürgermeister so schnell wie möglich umsetzen.   ·      

Zwar hat die Stadt Stellen für „Klimaschutzmanager“ geschaffen, aber Oberbürgermeister Thomas Eiskirch und seine Verwaltung hören nicht auf ihre Ratschläge. Ich möchte das Mitspracherecht der Klimaschutzmanager strukturell stärken. Insgesamt geht es mir darum, dass die städtischen Klimaschutzmanager nicht so häufig übergangen werden, sondern dass sie bei allen Beratungen des Verwaltungsvorstands verbindlich beteiligt werden.
  ·      

  • Wir wollen einen klimapolitischen Kurswechsel bei den Bochumer Stadtwerken durchsetzen, damit sie zum sozialen Dienstleister für dezentrale Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen werden. Das Ziel muss sein, dass die Stadtwerke spätestens 2030 nur noch Strom aus erneuerbaren Energien liefern. Dabei meinen wir echten Ökostrom aus Neuanlagen, keinen Etikettenschwindel durch Zertifikate-Handel und irreführende Auszeichnungen. In den kommenden fünf Jahren müssen sehr große Schritte in diese Richtung erfolgen. Dafür wollen wir einen klaren politischen Auftrag des Rats zum sozial-ökologischen Umbau der Stadtwerke, der verbindliche Regelungen festschreibt. Klar ist für uns außerdem: Neuinvestitionen ausschließlich in regenerative Stromerzeugung, keine Kohle/Atombeteiligungen, keine Stadtwerke-Werbung mit irreführenden Zahlen (Verwechslung EEG-Förderung und tatsächlich gekaufter Strommix).   ·      
  • Wir wollen die Erstellung eines Solardach-Potentialkatasters durchsetzen, ähnlich dem vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erstellten Energieatlas. Es verfolgt das Ziel, alle Dachflächen auf Verschattung, Ausrichtung und Strahlungsintensität zu kategorisieren, um so die systematische Nutzung der dort einfallenden Solarenergie zu ermöglichen. Einzelpersonen und Energiegenossenschaften müssen dazu ermutigt werden, Solaranlagen auf Dächer zu bauen. Insbesondere muss es aber die Aufgabe des städtischen Energieversorgers sein, die energetischen Potentiale auf dem Stadtgebiet zu nutzen.   ·       Beim Verkauf städtischer Grundstücke, in Erbbaurechtsverträgen und im Rahmen von vorhabenbezogenen Bebauungsplänen müssen private Bauherrinnen und Bauherren zur ökologischen Nutzung der Dachflächen verpflichtet werden. Darüber hinaus setzen wir uns für die verpflichtende Nutzung von Dachflächen aller städtischen Gebäude für Photovoltaik, Solarthermie oder Begrünung je nach Nutzungspotential ein. Mittelfristig wollen wir eine generelle Verpflichtung zur Nutzung der Dachflächen bei Neubauten auf dem knapp bemessenen Bochumer Stadtgebiet durchsetzen.
  •  Wir wollen die Wärmewende vorantreiben: Mehr Förderung von solarthermischen Anlagen, Wärmespeichern, Kraft-Wärme-Kopplung; Erschließung von Grubenwasser zur Wärmeversorgung; mehr Akzeptanz für energetische Sanierung, indem wir Missbrauch zur Mieterhöhung verhindern. Deswegen wollen wir die Warmmietenneutralität zur Förderbedingung bei allen kommunalen Modernisierungsprogrammen machen.
  •  Wir wollen die sozial-ökologische Verkehrswende ernsthaft angehen. Mittelfristiges Ziel der LINKEN ist es, die Finanzierung des Nahverkehrs im Ruhrgebiet so umzubauen, dass Ticketpreise ganz überflüssig werden. Als erste Schritte auf dem Weg dahin wollen wir zeitnah ein kostenloses Sozialticket und ein 365-Euro-Jahresticket (1 Euro pro Tag) für alle einführen.   ·      
  • Wir wollen den Ausbau des Radwegenetzes beschleunigen. In einem ersten Schritt wollen wir alle Radialstraßen mit sicheren Radwegen ausstatten. Wo bereits unzulängliche Radwege bestehen (zu schmal, ohne Abstand zu parkenden Autos etc.), soll Abhilfe geschaffen werden, indem der Straßenquerschnitt neu aufgeteilt wird. Auch den Innenstadtring wollen wir zeitgemäß umbauen: Auf der äußeren Fahrbahn fahren Autos in eine Richtung, die innere Fahrbahn wird zum Rad- und Fußweg.   ·      
  • Wir wollen bei der Planung von Plätzen und Wohngebieten zusätzliche Verleihstationen für Fahrräder und Carsharing-Standorte viel stärker berücksichtigen. Ziel unserer Verkehrsplanung ist die einfache Kombination von Verkehrsmitteln (ÖPNV, On-Demand-Angebote, Fahrrad, Carsharing). Durch ein gutes, flexibles Gesamtnetz soll die Abhängigkeit vom Privatauto reduziert werden. Geteilte Verkehrslösungen sollen genauso bequem wie der Weg mit dem eigenen Auto sein, aber günstiger.   ·      
  • Wir wollen ein Handlungskonzept gegen urbane Hitzeinseln erstellen lassen, das bei allen städtebaulichen Maßnahmen berücksichtigt wird: Konsequentes Anpflanzen/Nachpflanzen von Bäumen und Straßenbegleitgrün, Pflege/Ausbau von Brunnen/Wasserflächen, mehr Dach- und Fassadenbegrünung, Dachgärten, Aufwertung und Ausweitung von Grünflächen und Parks, Hochbeete, Rankgerüste und vertikale Raumbegrünung (grüne Wände) in den Bereichen, in denen das Anpflanzen tiefwurzelnder Bäume und Sträucher nicht möglich ist.   ·      
  • Um die Bäume in unserer Stadt deutlich besser als bisher zu schützen, fordern wir ausdrücklich eine gründliche, dem Umweltschutz gerechte Überarbeitung der bestehenden Baumschutzsatzung. Denn die aktuelle Satzung lässt viel zu viele Fällungen zu. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass Bochum die Möglichkeit nutzt, Bäume, Baumgruppen und Grünflächen unter Denkmalschutz zu stellen. Notwendig ist weiter ein Programm zur Aufforstung mit heimischen Baumsorten und insgesamt die drastische Einschränkung der Genehmigungen zum Fällen von Bäumen unter deutlich strengeren Auflagen der Ersatzbepflanzung.   ·      
  • Es muss unbedingt verhindert werden, dass der Appolonia-Pfaus-Park verkleinert wird. Der einzige Innenstadt-Park darf nicht teilweise bebaut werden, wie das auf städtischen Planskizzen zu sehen war. Er muss vergrößert und attraktiver werden. Darüber hinaus wollen wir alle Plätze grüner machen. Leider wurde das ehemalige Justizgelände einem privaten Investor zu überlassen, sonst wäre die diese Fläche prädestiniert für eine parkähnliche Grünzone. Die Stadt muss hier und auch bei anderen Bauprojekten trotzdem auf eine parkähnliche Gestaltung drängen.   ·       Bereits in dieser Wahlperiode haben wir beantragt, Neubaugebiete als autofreie und autoarme Quartiere zu planen – zum Beispiel das Neubauviertel an der Wielandstraße. Leider hat die Ratsmehrheit von SPD und Grünen den Beschluss verhindert, so dass dort nun ein konventionelles Besserverdienenden-Quartier ohne besonderen ökologischen Anspruch und ohne eine einzige Sozialwohnung entsteht. Mit einer starken Fraktion im Rat werden wir uns auch zukünftig für Pilotprojekte der sozial-ökologischen Stadtplanung stark machen.   ·      
  • Bochums Ausstieg aus dem Kohlekonzern Steag ist längst überfällig und muss unter Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigten ebenfalls kurzfristig erfolgen.  

So viel erst einmal als konkrete Antwort auf die gestellten Fragen. Sehr gerne stehe ich auch weiterhin für persönliche Gespräche zur Verfügung. Zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen!   Unabhängig davon sage ich ganz herzlichen Dank für Ihr/euer wichtiges Engagement. Gesellschaftliche Veränderungen geschehen nicht alleine durch Wahlen, sondern benötigen zusätzlichen Druck aus der Zivilgesellschaft. Gemeinsam wird es dann möglich, wirklich etwas zu erreichen. Als LINKE wollen wir im Rathaus und auch auf der Straße unseren Teil dazu beitragen und hoffen auf eure/Ihre Unterstützung dabei. Deshalb: Besten Dank – weiter so!   Herzliche Grüße und alles Gute

Amid Rabieh

6. Offener Brief

KLIMANOTSTANDSBRIEF

zugleich drei Wahlprüfsteine an die OB-Kandidaten

( zu den Antworten hier )

An die acht Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Bochum ….

die veröffentlichte Version :

Bochumer Klimaschutzbündnis ​​ - ​​ BoKlima

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Offener Brief zur Wahl des Oberbürgermeisters am 13. September 2020

Klimanotstandsbrief

Ein offener Brief des Bochumer Klimaschutzbündnisses an die

acht Kandidaten
für das Amt des Oberbürgermeisters
der Stadt Bochum

zugleich drei Wahlprüfsteine an die Bewerber

 

Sehr geehrte Herren,

mit großem Interesse verfolgen wir Ihren Wettbewerb um das Amt des Oberbürgermeisters unserer Stadt. Dies tun wir in dem Bewusstsein, dass in die kommende fünfjährige Amtsperiode wesentliche Weichenstellungen fallen müssen, wenn unsere Stadt bei Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit den ihr zufallenden Beitrag leisten soll. Denn nach wie vor gilt: globales Denken erfordert lokales Handeln!

Unserer Zivilisation bleiben nur noch wenige Jahre, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen und die daraus resultierenden Schäden zu begrenzen. In unserer Stadt wird mit wesentlich mehr Hitzetagen, Nächten ohne wesentliche Abkühlung, anhaltender Trockenheit sowie punktuellen Starkregenereignissen zu rechnen sein. Wir Bürgerinnen und Bürger des Bochumer Klimaschutzbündnisses sind weder ängstlich noch neigen wir zur Panik. Wir nehmen lediglich zur Kenntnis, was als nüchternes Ergebnis aller seriösen wissenschaftlichen Einschätzungen offen auf dem Tisch liegt [Quellen: http://www.umweltbundesamt.de; http://www.klimafakten.de; http://www.de-ipcc.de; http://www.scientists4future.org;].

Nun haben wir versucht in Erfahrung zu bringen, wie Sie die unabdingbare Klimawende lokal voranbringen wollen. Aber weder auf Ihren zum Teil großformatigen Wahlplakaten, noch im Rahmen der Berichterstattung zur Diskussionsrunde am 1.September (WAZ 3.9.2020) wird erkennbar, ob Sie die Zeichen der Zeit erkannt haben, geschweige denn, wie Sie diese Aufgaben bewältigen wollen. Denn der in unserer Stadt ausgerufene Klimanotstand darf kein Dauerzustand werden!

 

Wir fordern Sie deshalb auf:

Bitte setzen Sie die Öffentlichkeit umgehend darüber in Kenntnis

  • welche Priorität Sie Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimagerechtigkeit in unserer Stadt beimessen,

  • welche diesbezüglichen Tätigkeitsfelder von Politik und Verwaltung Sie forcieren werden und

  • welche verbindlichen Ziele Sie sich bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode gesetzt haben!

Mit der Arbeit der auch von uns unterstützten Initiative "Bochum muss Handeln" wird einmal mehr deutlich, wie sehr gerade junge Wählerinnen und Wähler erkannt haben, worauf es jetzt ankommt und dass Sie auch bereit sind, sich zu engagieren [https://bochum-muss-handeln.de/wp-content/uploads/2020/09/S4F-BO_Impuls-Klimanotstand_04-09-2020_neu.pdf].

Es ist für uns undenkbar, einem Kandidaten unsere Stimme zu geben, der sich zu all diesen grundlegenden Aufgabenstellungen höchster Dringlichkeit nicht oder nur unbefriedigend äußert.

Wir wünschen uns nichts mehr, als umgehend Ihre engagierten Aussagen für eine entschlossene lokale Klimawende entgegenzunehmen; Aussagen, auf die wir uns verlassen können!

Bochum, den 7. September 2020

Gez.: Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses
c/o Dr. I. Franke (Sprecher von BoKlima)
AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum

Mailkontakt: boklima@boklima.de

Homepage:www.BoKlima.de (im Aufbau)

Kopien: Presseverteiler

 

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Auch bo-alternativ hat berichtet, siehe hier


Die interne Diskussion hier (nach Anmeldung)

Impulspapier zum Klimanotstand in Bochum

von der Kampagne Bochum-muss-handeln.de

Mit der Resolution des Rates der Stadt Bochum am 06.06.2019 zur Ausrufung des Climate Emergency (Klimanotstand) erkennt die Stadt Bochum die Eindämmung des Klimawandels und seiner schwerwiegenden Folgen als Aufgabe höchster Priorität an. Die Stadt Bochum verpflichtet sich mit Inkrafttreten dieser Resolution bei Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima sowie ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen und sofern es die Umstände zulassen immer die Handlungsoption prioritär zu behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.

Nach einem Jahr folgte am 08.06.2020 ein Sachstand der Verwaltung zum Klimaschutz in Bochum. Diesen Prozess haben sich die Scientists for Future Bochum (S4F-BO) zum Anlass genommen, den aktuellen Stand zum Klimawandel, -schutz und -anpassung wissenschaftlich in Bochum zu analysieren. Mitgearbeitet haben verschiedene Wissenschaftler*innen, denen das Thema Klimaschutz in Bochum auf dem Herzen liegt. Auf das Impulspapier könnt ihr über den folgenden Button zugreifen:

Impulspapier zum Klimanotstand in Bochum von S4F-BO

Folgende Themen wurden im Rahmen dieses Impulspapieres bearbeitet und analysiert. Kernaussagen befinden sich im Kapitel 8.

1) Nachhaltige Entwicklung für ein zukunftsfähiges Bochum

2) Klimawandel und Treibhausgasemissionen in Bochum

3) Biologische und ökologische Folgen des Klimawandels

4) Nachhaltige Energieversorgung

5) Mobilitätswende

6) Politische und finanzielle Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Klimanotstandes