Erneuerbare Energien: In Bochum Immer mehr heizen mit Kraft der Sonne, Leserbrief

(18.06.21) aus waz.de , Original : hier

Immer mehr Menschen setzen zum Heizen erneuerbare Energien ein.

In Bochum wird immer häufiger auf erneuerbaren Energien gesetzt: So gab es bis Ende 2019 1963 Photovoltaik-‌Anlagen im Netz der Stadtwerke.


Weiter Informationen zum Netzwerk ‟Altbauneu” gibt es unter www.alt-bau-neu.de/bochum.



Leserbrief : Das Klima endlich effektiv schützen

Da macht die Leiterin der städtischen Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit Werbung für den Austausch von Öl-Heizungen durch Solarthermieanlagen in Kombination mit einer Gasheizung.

Welch ein Unfug!

Welche Verschwendung von Steuergeldern!

Die Umstellung sollte möglichst effektiv – also klimaneutral sein. Bei der Verbrennung von Gas wird CO2 ausgestoßen. Dieses bleibt für sehr sehr viele Jahrhunderte in der Atmosphäre.

Um die 1,5 Grad-Grenze einzuhalten dürfen wir nur noch max. 4200 Mill. t davon ausstoßen. Bei gleichbleibenden Emissionen werden wir diese Menge in 2025 und damit die 1,5-Grad-Grenze mit 50 % Wahrscheinlichkeit überschreiten.

Also eine Photovoltaikanlage aufs Dach oder an die Fassade und mit dem Ökostrom eine Erdwärmepumpe betreiben. Das ist die umweltfreundlichste Heizmöglichkeit.

Wann kapieren die Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Politik endlich das es nicht um die Emissionssenkung von ein wenig Treibhausgasen geht sondern um möglichst effektiven Klimaschutz – sonst haben wir 2050 in Bochum jährlich mehr als 30 Tage mit einer Temperatur über 30 ° C
(Klimaanpassungskonzept der RUB, 2012).

Ingo Franke


Klimaschutz Fridays for Future Bochum warnt: ‟Es brennt. Immer noch!”

WAZ-Umweltgipfel Was Bochum jetzt für das Klima tun muss

05.05.21 – German Overshot Day

( 06.05.21 , wetter.de , Original : hier )

Earth Overshoot Day

( Tja den haben wir verpasst – nicht beachtet … )

Erdüberlastungstag: Deutschland hat seine Ressourcen für 2021 aufgebraucht

06. Mai 2021 um 14:50 Uhr

20.04.2021, Kolumbien
Illegaler Bergbau in Kolumbien. Die Menschheit beutet die Ressourcen der Erde wesentlich schneller als die Erde regenerieren kann. © dpa, Fernando Vergara, flm

Was können wir tun? Eine Menge

Bereits am 5. Mai ist dieses Jahr der „German Overshoot Day“. Was bedeutet das? Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie die Einwohner Deutschlands, wären jetzt alle Ressourcen der Erde verbraucht, die der Planet in einem Jahr erneuern kann.

Das war die Liste im Jahr 2020

Nun leben wir auf Pump

Bis zum 5. Mai also haben die Deutschen ihren Teil der Natur genutzt, nun leben wir auf Pump. Hätten alle Menschen auf der Erde einen so großen ökologischen Fußabdruck, bräuchten wir die Ressourcen von drei Planeten.

Eine Verschiebung des Datums (#MoveTheDate) des Overshoot Days ist möglich, wenn wir unser Verhalten verändern, ressourceneffizienter leben und vor allem das fossile Zeitalter beenden.

Was können wir tun?

Weniger Fleisch essen, würde den Erdüberlastungstag nach hinten schieben. Lebensmittel aufbrauchen und nicht wegwerfen würde helfen, genauso wie nachhaltiger reisen. In Deutschland tragen besonders der Verkehr und die Energieversorgung zur schnellen Überlastung bei. Daher würde ein schnellerer Ausstieg aus der Kohle enorm helfen. Zumal das Bundesverfassungsgericht vor wenigen Tagen den Bund dazu verdonnert hat, beim Klimaschutz nachzubessern.

Immerhin hat sich nun schon CSU-Chef Markus Söder in Position gebracht, mit „mehr Kohle für weniger Kohle“ den Ausstieg zu beschleunigen.

Ressourcenverschwender Nummer eins ist Katar

Demonstration zum Earth Overshoot Day
Die Ressourcen des Planeten bleiben endlich. © deutsche presse agentur, Markus Scholz

Im vergangenen Jahr war der Earth Overshoot Day am 22. August. Wegen der Corona-Pandemie rückte er gut drei Wochen nach hinten, 2019 waren die Ressourcen der Welt schon am 29. Juli verbraucht.

Der Erdüberlastungstag ist eine Kampagne der Organisation Global Footprint Network. Erst seit dem Jahr 1970 übersteigt der Verbrauch der Menschheit die Ressourcen, die die Natur uns zur Verfügung stellen kann.

Die USA hatten in diesem Jahr ihre Ressourcen bereits am 14. März verbraucht. Ressourcenverschwender Nummer eins ist Katar (9. Februar) vor Luxemburg (15. Februar). Nicht alle Länder haben einen Überlastungstag. Es gibt auch Nationen, die sich in ihren planetaren Grenzen bewegen und damit nachhaltig sind.

Für kleine Länder ist es natürlich schwieriger, nachhaltig zu sein, denn es fehlt einfach die Fläche, auf der etwas wachsen kann. Wenn dann die Menschen noch auf großem Fuß leben wie in Katar oder Luxemburg, dann sind die Ressourcen schnell weg. Dass ein Riesenland wie die USA schon im März die Ressourcen verbraucht hat, zeigt, wie Energie- und CO2-intensiv die Menschen dort leben. (OSC)

Unsere Wettertrends und Themenseiten

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemenhaben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen,können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt. Vielleicht brauchen Sie aber auch unsere Langfristprognose von ECMWF und NOAA.

Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und AndroidGeräte.

Wetter und Klima in der Mediathek

Mega-Hitze und große Trockenheit – und viele fragen sich: Wird Deutschland bald zum Wüstenstaat? Wie viele Dürre-Sommer hintereinander können wir eigentlich noch verkraften? Hier geht es zur DOKU – Wüstenstaat Deutschland? Klimawandel Deutschland


(mehr dazu bei www.wetter.de)



Country Overshot Days

() aus bodenbuendnis.or.at , hier

Weitere Links zum Thema :

Klimaschutz: Die Zeit läuft ab

( aus scinexx.de , Original : hier )

1,5-Grad-Klimaschutzziel ist nur noch mit wenigen Szenarien zu erreichen

Eine Erwärmung um deutlich mehr als 1,5 Grad könnte weltweit schwere Folgen nach sich ziehen. Doch das Zeitfenster, um den Klimawandel zu stoppen, schließt sich zusehens. © Romolo Tavani/ iStock

Es wird knapp: Inzwischen gibt es nur noch wenige Klimaschutz-Szenarien, die eine Erwärmung um mehr als 1,5 Grad verhindern können – und keines davon bietet einen einfachen „Königsweg“, wie eine Studie enthüllt. Stattdessen erfordern alle noch möglichen Szenarien ein schnelles und drastisches Handeln im Energiebereich, bei der Landnutzung und auch im Geoengineering. In mindestens einem Maßnahmenbereich sind dafür zudem „herausfordernde“ Schritte nötig, so die Forschenden.

Die globale Erwärmung schreitet nahezu ungebremst voran und folgt bisher dem Kurs des „Worst-Case-Szenarios“, wie Messungen belegen. Auch die Treibhausgaswerte erreichen nahezu jährlich neue Rekordwerte. Geht die Entwicklung so weiter, könnte schon im Jahr 2024 eine Erwärmung von 1,5 Grad erreicht sein. Ein Überschreiten dieses Klimaschutzziels aber birgt die Gefahr, dass es zu Rückkopplungen im Klimasystem unseres Planeten kommt, durch die sich das Weltklima dauerhaft in einen neuen, heißeren Zustand aufschaukeln könnte.

53 Klimaschutzszenarien auf dem Machbarkeits-Prüfstand

Das weckt die Frage, ob die Menschheit überhaupt noch Chancen hat, das Klimaschutzziel von wenig mehr als 1,5 Grad Erwärmung bis 2100 einzuhalten. Ein Team um Lila Warszawski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat dies nun anhand von 53 Klimaschutzszenarien untersucht, die vom Weltklimarat IPCC ausgewertet worden waren und die ein Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zumindest theoretisch erlauben würden.

Für ihre Studie teilten die Forschenden die in den Szenarien aufgeführten Maßnahmen in fünf „Minderungshebel“ ein: die Reduktionen des Energieverbrauchs und die Senkung der Karbonisierung der Energieproduktion, die Änderung der Landnutzung um die CO2-Pufferwirkung der Vegetation zu verstärken, die CO2-Bindung durch Geoengineering-Maßnahmen wie Direct-Air-Capture sowie die Senkung von Emissionen von Nicht-CO2-Treibhausgasen wie Methan.

In ihrer Analyse untersuchten Warszawski und ihre Team für jedes Szenario, welche dieser „Hebel“ in welchem Maße eingesetzt werden müssen, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen – und wie realistisch dies ist. Die Spanne reichte dabei von einem „vernünftigen“ über einen „herausfordernden“ bis hin zum „spekulativen“ Einsatz der Hebel bis zur Mitte des Jahrhunderts.

Alle Hebel nötig – keine „Silver Bullet“

Das Ergebnis: Nur 20 der 53 Klimaschutz-Szenarien wären überhaupt noch realistisch machbar. Die restlichen beinhalten nicht umsetzbare Annahmen über das Potenzial der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS), das Reduktionspotenzial bei Nicht-CO2-Treibhausgasen wie Methan oder zu sozialen Faktoren wie der Begrenzung des Bevölkerungswachstums oder der Ernährungsumstellung auf pflanzliche Nahrung.

Allen noch machbaren Szenarien ist gemeinsam, dass die jährlichen Netto-CO2-Emission schon bis 2030 halbiert werden müssten. Gleichzeitig muss die Landnutzung bis dahin so verändert werden, dass sie von einer Emissionsquelle zu einer Emissionssenke wird – beispielsweise durch Aufforstung oder Wiedervernässung von Mooren. Etwa bis 2050 sollte dann eine CO2-Neutralität erreicht werden – die Menschheit darf dann nicht mehr CO2 ausstoßen, als die natürliche Puffer und technische Maßnahmenaus der Atmosphäre entfernen.

Keiner der noch machbaren Klimaschutzwege bietet zudem eine „Silver Bullet“ – einen einfachen Königsweg: „Alle Szenarien, die wir als realistisch einschätzen, ziehen zumindest mehrere Hebel in einen herausforderndem Bereich“, sagt Warszawski. Selbst bei einem maximal denkbaren Einsatz von Geoengineering-Maßnahmen zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre muss demnach in allen anderen Bereichen schnell gehandelt werden, in mindestens einem dieser „Hebel“ sogar drastisch.

Größte Chancen im Energiesektor

Chancen, die Machbarkeit zu erhöhen, sehen die Forschenden am ehesten in einer schnellen und starken Senkung des Energieverbrauchs und einer Dekarbonisierung des Energiesektors. „Die Reduktion der Emissionen im Energiesektor trägt zu mehr als zwei Dritteln zum gesamten potentiellen Klimaschutz bei“, erklären sie. Wenn hier gehandelt werde, könnte dies möglicherweise noch verhindern, dass andere Maßnahmen in den „herausfordernden“ Bereich geraten müssen.

„Der Energiesektor ist natürlich der Schlüssel zum 1,5-Grad-Ziel, einerseits durch die Reduzierung der Energienachfrage und andererseits durch die Dekarbonisierung der Nutzung und Erzeugung von Energie“, sagt Warszawski. „Aber wir können nicht auf die anderen Strategien verzichten.“

Zeitfenster schließt sich

Damit besteht zwar noch eine kleine Chance, eine Erwärmung von deutlich mehr als 1,5 Grad zu vermeiden. Das Zeitfenster für die Einhaltung des Klimaziels aus dem Pariser Abkommen schließe sich aber schnell: „Nur wenn die Klimaschutz-Hebel in einem Maße eingesetzt werden, die herausfordernd umzusetzen sind, haben wir überhaupt noch Szenarien, die eine faire Chance zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels erlauben“, so die Wissenschaftler.

Das Erdklima in einem für die Menschheit tragbaren Rahmen zu halten, erfordert demnach enorme Anstrengungen – und diese werden größer, je länger man wartet. „Die Lage erfordert eine sofortige Beschleunigung der weltweiten Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen mit allen verfügbaren Mitteln“, betont Koautor Tim Lenton von der University of Exeter. „Wir brauchen eine Nachhaltigkeitsrevolution, ähnlich wie einst die industrielle Revolution.“

Verantwortung für kommende Generationen

Nach Ansicht der Forschenden ist dieses Ergebnis auch relevant im Hinblick auf die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen: Wenn man jetzt vor einer umfassenden Dekarbonisierung und Energieeinsparungen in den kommenden Dekaden zurückscheut, weil man auf zukünftige Durchbrüche bei technischen Lösung hofft, dann verlagere man das Problem nur auf die Schultern der Kinder und Kindeskinder.

Um das vermeiden bleibt nur eins: Sofort handeln, auch wenn es schwierig wird: „Die notwendigen Emissionsminderungen sind schwer zu erreichen, technisch, aber auch politisch“, räumt Warszawskis Kollege Johan Rockström ein. „Sie erfordern eine noch nie dagewesene Innovation der Lebensstile und der internationalen Zusammenarbeit. Dennoch denke ich, dass eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius jede Anstrengung wert ist.“

Denn sonst besteht die Gefahr, einigen Kippelementen im Erdsystem einen zusätzlichen Schubs zu geben. „So technisch das alles auch klingen mag, es geht einfach um eine sichere Klimazukunft für alle“, so Rockström. (Environmental Research Letters, 2021; doi: 10.1088/1748-9326/abfeec)

Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Erderwärmung stoppen – aber wie? (arte-tv)

( Original bei Arte.tv : hier )

WissenschaftUmwelt und Natur

( 51 Min. Verfügbar vom 10/04/2021 bis 15/06/2021 ;
Nächste Ausstrahlung am Sonntag, 25. April um 06:20 )

Direkt zum Video – mp4 in der Mediathek : hier

Ist der Klimawandel wirklich unaufhaltsam? Technologische Innovationen könnten die Gefahren der Erderwärmung abwehren. Aber ist die Menschheit bereit, weit genug dafür zu gehen?

Die Dokumentation stellt teils vielversprechende, teils aber auch umstrittene neue Verfahren vor, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen, die Zukunft unseres Planeten zu retten.

Seit der Industriellen Revolution sind es Schätzungen zufolge mehr als eintausend Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die durch den Einsatz fossiler Brennstoffe auf der Erde in die Atmosphäre ausgestoßen wurden. Enorme Mengen eines Gases, das die Wärmeabstrahlung von der Erde verringert und so zum Temperaturanstieg auf unserem Planeten führt. Jedes Jahr kommen weitere 37 Milliarden Tonnen Kohlendioxid hinzu, von denen wir heute wissen, dass sie mehrere Jahrhunderte in der Erdatmosphäre verbleiben werden. Das Tempo der Erderwärmung wurde lange unterschätzt. Ihre Folgen sind dramatisch: Eisschmelze, Anstieg des Meeresspiegels, verheerende Brände und immer schlimmere Dürren.
Für die Wissenschaft ist klar, dass der Klimawandel weltweite Konzepte und Gegenmaßnahmen erfordert. Die Technologien, mit denen das gelingen könnte, sind zum Teil heute schon vorhanden – und manche Lösungsansätze nutzen das, was die Natur selbst bereithält. Die Dokumentation stellt vielversprechende Verfahren vor, von denen jedoch einige noch umstritten sind, etwa das Filtern von Kohlendioxid aus der Luft, um es anschließend unter der Erdoberfläche zu lagern oder als Baustoff zu verwenden. Eine weitere Möglichkeit, den Treibhauseffekt zu stoppen, wäre mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern, zum Beispiel durch den Umstieg auf Wind- und Sonnenenergie.
Andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Versprühen von Kalziumkarbonat-Partikeln, die das Sonnenlicht in der Stratosphäre besonders stark reflektieren, die globale Temperatur senken könnte. Auch das systematische Pflanzen mehrerer Billionen Bäume oder das Kompostieren organischer Abfälle zur Herstellung von Naturdünger könnte dem Klimawandel entgegenwirken.Die Dokumentation untersucht außerdem, mit welchen Kosten die verschiedenen Methoden verbunden sind und ob sie kurzfristig umsetzbar wären – denn die Zeit drängt.

Energie aus Sonne und Wind wird in Ammoniak gespeichert

( 30.03.21 , von Zeit.de , Original hier (mit sehr vielen Kommentaren) )

Von Stefan Schmitt

… Ammoniak ist dem chemischen Laien vom Mist- und Güllegeruch bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts hatten Fritz Haber und Carl Bosch ein Verfahren entwickelt, um das Gas aus Elementen der Umgebungsluft zu gewinnen. Sein Stickstoffanteil machte Ammoniak zur Basis des Kunstdüngers und damit jener gewaltigen landwirtschaftlichen Produktivität, ohne die heute Milliarden Menschen nicht satt würden. Um das Klima zu schützen, interessieren sich Ingenieure jetzt für seinen anderen Bestandteil, den Wasserstoff.

Das Prinzip:
Während Wasserstoff sehr flüchtig ist, lässt sich Ammoniak leichter lagern und verflüssigen. Seine Strukturformel (NH₃) zeigt: Jedes Stickstoffatom bindet drei Wasserstoffatome an sich, die man bei Bedarf wieder herauslösen kann. Wird Energie aus regenerativen Quellen bei der Erzeugung des Ammoniaks eingesetzt, so sind seine drei H-Atome grüner Wasserstoff – von dem die Schwerindustrie Unmengen benötigt, um klimaneutral zu werden. ….

Die Technik:
Bezeichnenderweise setzte das dünn besiedelte Australien besonders früh auf Ammoniak als “erneuerbaren Brennstoff aus Sonne, Wasser und Luft” (Science). Dort sind die Potenziale für Sonnen- und Windenergie riesig, potenzielle Abnehmer wie die wasserstoffbegeisterten Japaner aber weit entfernt. Da bietet sich verflüssigtes Ammoniak als Exportgut an. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem Szenario einer nachhaltigen Entwicklung längst große Mengen Ammoniak eingeplant. Ein erster Schritt dahin ist es, die fürs Haber-Bosch-Verfahren ….

Der Haken:
Ein genereller Vorbehalt gegenüber allen Techniken, die von Ökostrom abhängen, gilt auch hier: Es gibt (noch) viel zu wenig davon. Ein zweiter kommt beim Ammoniak hinzu. Auf konventionellem Wege hergestellt, ist er selbst eine Klimabürde. Nach Berechnungen der Royal Society entfallen rund zwei Prozent des globalen CO₂-Ausstoßes auf seine Erzeugung, diese Emissionen muss man erst einmal drücken. Drittens gibt es noch die Zweifel an der Wasserstoffwirtschaft: Wo ist sie sinnvoll? Wie lange dauert der Aufbau der Infrastruktur?

Stand der Dinge:
Premiere wird der stinkende Energieträger wohl auf hoher See feiern. “Ammoniak hat viele Vorteile, unter anderen jenen, dass man es in Verbrennungsmotoren einsetzen kann”, betont die Reedervereinigung International Chamber of Shipping in einer Studie vom November. Schon 2024 könnte der Hersteller MAN, Weltmarktführer bei Schiffsdieseln, den ersten speziellen Ammoniak-Schiffsmotor auf den Markt bringen. Ein Jahr später soll ausgerechnet im Öl-Königreich Saudi-Arabien ein Ökokraftwerk zur Erzeugung grünen Ammoniaks entstehen.

….

(Tip von Ingo )

Die größten Klimakiller

Der Utopia-Podcast – Einfach nachhaltig leben

#48 Die größten Klimakiller

Episode Artwork

1.0x 0% played 00:01 -31:39

Feb 19 2021 31 mins   239

Fliegen, Kohlestrom, Fleisch – was sind denn nun die größten Klimakiller? Das wollen Andreas und Kathi aus der Utopia-Redaktion klären. Download episode

Die Faktor2 Challenge – Aufruf zum Städtewettbewerb

Fossil Free Karlsruhe und Mitglieder der Parents4Future Germany rufen alle Städte im deutschsprachigen Raum zur StädteChallenge 2021 auf. Welche Stadt schafft es als erstes, ihre installierte PV-Leistung zu verdoppeln?

( Info von Christian , mehr Diskussion in unserem Forum : hier , und bei https://faktor2.solar/)

Rechenzentren müssen genügsamer werden

WDR , Von Jörg Schieb am 12.11.2020


insbes. der 3. Abschnitt : “Selbst Energie sparen – das geht


Für die meisten von uns ist Internet ein bisschen wie Magie. Wir zücken das Smartphone oder klappen das Notebook auf – und im Display erscheint die ganze Welt. Nachrichten, Meldungen, Webseiten, Fotos, Videos – nur einen Mausklick entfernt. Und kaum einer macht sich Gedanken darüber, wie das eigentlich funktioniert.

Möglich machen das Rechenzentren. Jede Menge davon. Bei den großen IT-Giganten wie Google, Facebook, Microsoft. Bei den Streamingdiensten. Bei den Providern. All diese Rechenzentren und Cloud-Dienste sind extrem energiehungrig. Rund 2,7% der europäischen Strombedarfs geht auf das Konto solcher Rechenzentren. Tendenz: Steigend. Schon 2030 sollen es 3,2 Prozent sein. Und das sind nur die Rechenzentren. Der Energiebedarf der Geräte der Nutzerinnen und Nutzer kommt noch dazu.

Jedes Rechenzentrum hat einen enormem CO2-Ausstoß

EU will Stromverbrauch beschränken

Doch die EU hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Deshalb müssen auch die Rechenzentren sparen. Energie vor allem, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Die EU hat deshalb einen Katalog an Vorschlägen und Anforderungen vorgelegt, die Rechenzentren ab einer bestimmten Größe künftig erfüllen müssen. Besonders wichtig bei Rechenzentren: die Kühlung. Denn überall, wo viele Computer am Stück rechnen, wird viel Wärme produziert, und damit die Chips nicht durchschmoren braucht es starke Kühlsysteme. Die erfordern aber einen hohen Energieeinsatz, insbesondere bei warmen Außentemperaturen. Es müssen also effizientere Kühlungssysteme her.

Rechenzentren optimieren – das lohnt sich

Gleichzeitig kann und soll die Abwärme der Rechenzentren genutzt werden, etwa zur Heizung oder um Energie zurückzugewinnen. Besonders wichtig ist natürlich auch der Einsatz erneuerbarer Energien.

Last not least können und müssen Rechenzentren aber auch optimiert werden, damit sie weniger Energie verbrauchen. Außerdem spielt es auch eine Rolle, wo Rechenzentren stehen. In Südeuropa ist nicht der ideale Ort: Dort ist es ohnehin warm – da produziert die Kühlung einen höheren CO2-Ausstoß. In Norwegen muss man dagegen nur die Fenster öffnen … Im Ernst: Es gibt Rechenzentren am Meer, die kühlen mit Meerwasser. Es gibt also Ideen, die müssen nun umgesetzt werden.

KlickScham: Der Energieverbrauch von Google und Co. ist enorm

Selbst Energie sparen – das geht!

Irgendwann wird es sicher in Europa Zertifikate geben, auf die man achten könnte. Aber so weit sind wir noch nicht. Ganz generell wichtig zu wissen: Streaming – vor allem Filme und Serien – verbraucht eine Menge Energie. Wer da auf seinen CO2-Fußabdruck achten möchte, wählt keine 4K-Auflösung, wenn HD völlig reicht.

Auch ist es besser, zu Hause per DSL zu streamen – oder Filme downzuloaden – als diese unterwegs im Mobilfunknetz zu streamen. Mobilfunknetze verbrauchen viel mehr Energie. Und bei Videoschalten mit den Kollegen, kann man auch einfach mal das eigene Videobild abschalten und nur zuhören, wenn man nichts zu sagen hat.

( vollst. Artikel beim wdr , hier )

Klimawanel ; Unter Strom – Energie von morgen — Hinweis auf TV-Sendungen

1. Deutschland und der Klimawandel

Die Fakten von Harald Lesch

Dürre, Überflutungen, Gletscherschmelze: Das Klima ändert sich auch in Deutschland. Die Dokumentation sammelt die Fakten und fragt, wie sich das Leben hierzulande verändern wird.

43 min 21.10.2020 21.10.2020 Video hier verfügbar bis 21.10.2021 Mehr von ZDFzeit

Klimaforscher fordern schon lange ein engagiertes Gegensteuern. Mittlerweile wird die Zeit knapp. Was passiert, wenn wir so weitermachen wie bisher? Und welche Maßnahmen werden helfen, den Klimawandel zu bewältigen?

Der industrielle Fortschritt, dem auch Deutschland seinen Reichtum verdankt, hat seinen Preis: Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas werden Unmengen an Kohlendioxid freigesetzt, die den natürlichen Treibhauseffekt unseres Planeten verstärken. Es wird wärmer – und das hat Folgen, die auch in Deutschland nicht mehr zu übersehen sind.

Klimawandel sorgt für trockene Anbauflächen

Staubtrockene Ackerflächen stellen Bauern zunehmend vor Probleme. Viele der heutigen Nutzpflanzen können zukünftig wohl nicht mehr wie gewohnt angebaut werden. Dürre Wälder fallen in immer größerem Ausmaß Schädlingen oder Bränden zum Opfer. Die Trinkwasserversorgung wird immer aufwendiger. Auch die Industrie kämpft mit der Trockenheit. Sinken die Pegelstände in den Flüssen, steht beispielsweise nicht mehr ausreichend Kühlwasser für die Energieproduktion zur Verfügung. Im Gegensatz dazu bedrohen steigende Meeresspiegel die Küsten.


2. Unter Strom – Energie von morgen

Unser Energieverbrauch steigt rasant an. Globalisierung, Digitalisierung und die wachsende Bevölkerung könnten zur Energiekrise führen. Der Umstieg auf erneuerbare Quellen ist unumgänglich.

43 min 21.10.2020 21.10.2020 Video hier verfügbar bis 20.11.2020, in Deutschland Mehr von ZDFinfo Doku

Sonne, Wind oder Wasser: Welche Energielieferanten haben das Potenzial, uns in Zukunft zuverlässig zu versorgen? Theoretisch kann Sonnenenergie die ganze Menschheit versorgen. Doch ist die Technologie schon so weit, dass sie uns Energiesicherheit garantieren kann?

Sonne, Wind, Atom

Das marokkanische Solarkraftwerk “Noor” – das derzeit größte seiner Art weltweit – zeigt, wie ein ganzes Land vom Rohstoff Sonne profitiert. In Offshorewindparks in der Nordsee wird derweil die Energieversorgung durch Wind ausgebaut. Die Windernte ist ergiebig und beständig. Doch die Kosten sind enorm.

Auch die dritte Alternative, Strom durch Kernfusion, würde zunächst große Investitionen erfordern. Im Gegensatz zur Kernkraft, die durch die Spaltung von Atomen Energie gewinnt, entsteht bei der Kernfusion Energie durch die Verschmelzung von Atomen. Doch wie riskant ist eine solche Technologie, und lohnen sich die enormen Kosten für den Bau entsprechender Kraftwerke überhaupt?