Umweltschützer protestieren zum Autogipfel: “Kein Steuergeld für Spritschlucker”

Von heise.de , von dpa , 15:39 Uhr

Während sich Vertreter der Autoindustrie mit Gewerkschaftern und der Regierung trafen, haben Umweltschützer gegen eine mögliche “Abwrackprämie” protestiert.

Während der Beratungen zwischen Bundesregierung, Industrie und Gewerkschaften haben Umweltschützer gegen pauschale Staatshilfen für die Autobranche demonstriert. Greenpeace-Aktivisten forderten am Dienstag während einer Aktion vor dem Reichstag in Berlin, es dürfe keine erneute Abwrackprämie geben, die auch Diesel- und Benzinautos einschließe.

Ein SUV überfuhr symbolisch mehrere übereinandergestapelte Fahrräder, auf einem Transparent war zu lesen: “Autoprämie zerstört Verkehrswende.” “Statt jetzt Motoren aus dem letzten Jahrhundert zu retten, sollte Kanzlerin Merkel den klimafreundlichen Umbau der Autoindustrie ankurbeln”, erklärte der Verkehrsexperte der Umweltorganisation, Benjamin Stephan.

Mitglieder der Initiative Campact protestierten in der Hauptstadt ebenfalls, sie verlangten vor dem Kanzleramt ein Ende der Debatte über Abwrackprämien und “Vorfahrt fürs Klima”. Der Staat dürfe “kein Steuergeld für Spritschlucker” lockermachen.

Zu einer Aktion an der VW-Zentrale in Wolfsburg erklärte die Klimaschutzbewegung Fridays for Future: “Mehr Autos zu finanzieren, ist nicht mit unseren Klimazielen vereinbar – eine neue Abwrackprämie wäre verheerend.” Die rund 15 Aktivisten inszenierten einen “Tatort Klimamord” und hielten Transparente hoch.

Die Auto-Verkäufe liegen in der Corona-Krise brach, Hersteller und Zulieferer der Branche befürchten schwere Folgen für Produktion und Jobs. Nach Informationen aus Regierungskreisen soll es bis Anfang Juni Beschlüsse über die Ausgestaltung möglicher Kaufanreize geben. (anw)


von heise.de : https://www.heise.de/newsticker/meldung/Umweltschuetzer-protestieren-zum-Autogipfel-Kein-Steuergeld-fuer-Spritschlucker-4714895.html

“Es bräuchte einen Aufstand gegen die Smartphone-Epidemie” (Niko Paech)

Heise.de , von Axel Kannenberg , 03.05

Einleitung

Auf einem endlichen Planeten kann man nicht leben, als gebe es unendliches Wachstum, sagt Ökonom Niko Paech und plädiert für eine “Postwachstumsökonomie”.

Der Klimawandel stellt Wirtschaft und Gesellschaft vor enorme Herausforderungen. Nur eine Lebensweise, die ökologische und psychologische Wachstumsgrenzen respektiert und den Verzicht übt, sei da zukunftsfähig, sagt der Volkwirtschaftsprofessor Niko Paech. Er nennt sein Konzept “Postwachstumsökonomie”. Im Interview mit heise online legt er dar, was das für Politik, Wirtschaft und die Technikwelt bedeuten würde. Coronabedingt fand das Interview per E-Mail statt.

heise online: Deutschlands derzeitige Klimapolitik setzt mehr- oder minder auf einen New Green Deal – also im Wesentlichen die Fortführung unserer Lebens- und Produktionsweise auf Basis erneuerbarer Energien, besserer Energie-Effizienz und verstärktem Recycling. Reicht das ihrer Meinung nach aus?

Niko Paech: Dieses Konzept ist nicht nur wirkungslos, sondern selbst Teil des Problems, weil es gefährliche Lernresistenzen befördert. Ökologisch ruinöse Lebensstile werden gegen Wandel immunisiert, indem die Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung auf die technischen und politischen Zuständigkeiten abgewälzt wird. Aber beides scheitert an der Hartnäckigkeit einer mehrheitlich praktizierten Daseinsform, deren zerstörerischer Charakter nicht durch Technik oder Politik repariert werden kann.

Nachdem bereits die Flugscham für Debatten gesorgt hatte, wurde inzwischen auch über “Streamingscham” gestritten. Sollte man sich schämen, wenn man Videos streamt?

Auf einem endlichen Planeten ist alles eine Frage des Maßes. Wer nie fliegt, kein Fleisch isst, eine kleine Wohnung hat, kein Auto fährt etc., kann durch maßvolles Streamen durchaus im Rahmen eines CO2-Fußabdrucks bleiben, der global übertragbar ist.

Was kann man als Durchschnittsnutzer aktuell tun, wenn man umweltschonender sein will – aber nicht auf Technik verzichten mag? Geht das überhaupt?

Reparieren, was das Zeug hält! Alte Geräte aufrüsten und wieder ertüchtigen. Damit wird zugleich ein Akzent pro Reparaturwirtschaft gesetzt, auf die es zukünftig ankommt. Außerdem können auch aus Konsumenten Reparateure werden, indem sie wieder selbst Hand anlegen, in der Schule, zuhause, im Reparatur-Cafe, in nachbarschaftlichen Netzwerken der Selbsthilfe, in gemeinschaftlich betriebenen Werkstätten, sodass wir eine lernende Gesellschaft in Sachen Bestandserhalt werden.

Weiterhin sind Gemeinschaftsnutzungen relevant. Wenn sechs Personen sich ein Auto, einen Drucker, eine Werkzeugausstattung, eine Waschmaschine, einen Rasenmäher etc. teilen, können diese Geräte einerseits modern sein, andererseits müssen weniger davon hergestellt werden.

Fast jede neue Generation von Geräten bringt nicht nur mehr Leistung, sondern auch höhere Effizienz. Sehen Sie da keine positiven Effekte?

Auch hier kommt es auf den Kontext an. Wer ein altes Gerät nach Ausschöpfung aller sinnvollen Nutzungsdauer verlängernden Maßnahmen schließlich doch irgendwann ersetzen muss und dann eine sparsamere Variante wählt, kann für Entlastung sorgen. Aber Effizienz und Sparsamkeit sind nicht dasselbe. Ein effizienterer Kühlschrank oder Flachbildschirm kann aufgrund vergrößerter Kapazität durchaus mehr verbrauchen als ein weniger effizientes, aber kleineres oder seltener in Anspruch genommenes Gerät.

Weiterhin drohen finanzielle Rebound-Effekte, nämlich dann, wenn die Kosteneinsparung mittels Effizienzsteigerungen wiederum die Nachfrage nach anderen Gütern erhöht. Überdies ist es fast immer so, dass die technische Effizienz mit verringerter ökologischer Konsistenz erkauft wird, wie beispielsweise bei LED-Lampen, die zwar effizienter als alte Leuchtmittel sind, deren Produktion und Entsorgung dafür aber umso problematischer ist. Schließlich können Effizienzverbesserungen einen Vorwand zur vorzeitigen Entsorgung von Geräten sein, auch wenn Weiterverwendung unter Berücksichtigung der in ihnen gebundenen Energie die sinnvollere Lösung wäre.

Wie hat sich denn die Nutzungsdauer von Geräten in Privathaushalten im Laufe der Jahre entwickelt?

Sie ist im Durchschnitt ausschließlich gesunken. Es mangelt noch immer an rebellischen Verbrauchern, die gegebenenfalls all das boykottieren, was zu schnell verschleißt und nicht reparabel ist. Erzähle mir niemand, dass es im Zeitalter von Web 2.0 zu schwierig sei, sich darüber hinreichend zu informieren.

Die Initiative Fairphone hat sich auf die Fahnen geschrieben, ein nachhaltiges Smartphone zu schaffen. Kann es ein nachhaltiges, umweltfreundliches Smartphone überhaupt geben?

Nein, kann es nicht. Es bräuchte längst einen Aufstand gegen die Smartphone-Epidemie. Insbesondere das Recht auf eine analoge Kindheit, wie kürzlich von der ÖDP gefordert, halte ich für elementar. Wer als Erwachsener dennoch nicht von der Nutzung einer solchen Identitätskrücke abzubringen ist, sollte dann trivialerweise besser ein Fairphone anstelle einer anderen Varianten kaufen.

Brauchen wir stärkere politische Vorgaben für nachhaltigere Technik?

Nichts wäre wünschenswerter als langlebigere und reparaturfreundlichere Produktdesigns. Aber erstens kosten die entsprechenden Objekte mehr, zweitens haben die oft weniger innovative Funktionen, drittens sinkt die Auswahl an Varianten. Und viertens entfallen die emotionalen Steigerungen, die mittels ständiger Neuanschaffungen, also durch Shopping-Erlebnisse zelebriert werden und die für viele längst den Sinn des Lebens verkörpern.

Dies alles wirft die Frage auf, wer dann eine Politik wählt, die genau dies herbeiführen will – außer jenen, die bereits ein entsprechendes Leben führen. Mit anderen Worten: Unter parlamentarisch-demokratischen Bedingungen kann eine gewählte Regierung sicher manches anstellen, aber eines niemals, nämlich gegen die Lebensgewohnheiten der Wählermehrheit agieren, denn das wäre politischer Selbstmord. Daraus folgt: Erst wenn die Gesellschaft eine medial sichtbare Bewegung gegen den frühen Verschleiß von Dingen hervorbringt, indem maximale Nutzungsdauerverlängerung zum kulturellen Code wird, kann die Politik ihre chronische Angst vor Wählerstimmenverlusten überwinden und entsprechende Rahmenbedingungen zu implementieren.

Wie hoch wäre denn ein individuelles CO2-Verbrauchsbudget, das auf ein Jahr gesehen umweltfreundlich bleibt? Und wie würde so ein Leben im Budget aussehen?

Auf der Homepage des Umweltbundesamts ist von rund einer Tonne an CO2-Äquivalenten pro Kopf und Jahr die Rede. Der momentane Durchschnitt liegt in Deutschland bei ungefähr 12 Tonnen. Die hierzu nötige Reduktionsleistung kann nur im Rahmen einer Postwachstumsökonomie bewerkstelligt werden. Das bedeutet erstens eine Suffizienz-Bewegung, zweitens eine begleitende Selbstversorgerwirtschaft, begleitet von einer 20-Stunden-Arbeitswoche, drittens eine Stärkung der Regionalökonomie, viertens ein Umbau der nur noch halb so großen Industriekapazitäten. Und fünftens institutionelle sowie – falls sich jemals Mehrheiten dafür gewinnen lassen – politische Maßnahmen, die auf Selbstbegrenzung hinauslaufen.

Glauben Sie, dass viele Leute zu einem solchen Verzicht von sich aus bereit sind? Oder würden eher die Veränderungen durch den Klimawandel einen solchen Lebensstil erzwingen?

Mit jeder weiteren Krise – und Corona ist nur der Anfang einer Kette unterschiedlicher Eskalationsstufen, die alle auf dieselbe Ursache, nämlich ein globalisiertes Wachstumsmodell zurückzuführen sind – steigt die Anzahl der Menschen, die sich dem Steigerungs- und Fortschrittswahn verweigern werden. Übrigens, es geht dabei nicht um Verzicht, sondern um die Rückgabe einer Beute, die niemandem zustehen kann, der nur zwei Hände zum Arbeiten hat. Denn der ruinöse Wohlstand lässt sich nicht als Ergebnis menschlicher Anstrengung darstellen.

Vielmehr handelt es sich um den Einsatz eines globalen Maschinenparks, der menschliche Arbeit durch Ressourcenverzehr ersetzt hat. Außerdem leiden moderne Konsumgesellschaften zusehends unter psychischen Wachstumsgrenzen. Immer mehr Menschen stumpfen inmitten einer Lawine konsumtiver Möglichkeiten ab, weil ihnen die Aufmerksamkeit fehlt, dies alles stressfrei auszuschöpfen. Genügsamkeit kann also auch als Befreiung vom Überfluss aufgefasst werden.

Was würde die Postwachstums-Gesellschaft, wie Sie sie skizzieren, für die IT-Welt bedeuten?

Die Digitalisierung potenziert jede ökologische Plünderung bis ins Unermessliche. Einen effektiveren Sargnagel für die Lebensgrundlagen hätte sich niemand ausdenken können. Nun zu meinen, durch eine zusätzliche oder bessere Digitalisierung ließe sich die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft steigern, ist so klug wie Feuer mit Benzin löschen zu wollen.

Wir reden doch über eine neutrale Technik. Warum sollte Digitalisierung nicht für die optimale Planung einer schonenderen Ressourcennutzung verwendet werden können?

Nein, die Digitalisierung ist nicht neutral. Allein ihr direkter ökologischer Aufwand ist verheerend. Außerdem findet die optimale Planung, von der Sie sprechen, seit Jahrzehnten statt und bildet die Basis für die kosteneffiziente Spezialisierung und Globalisierung der Produktion. Darauf gründet eine zunehmend unkontrollierbare und auf Wachstum beruhende Maschinerie, die unsere Lebensgrundlagen aufzehrt und Krisengefahren heraufbeschwört. Ressourcenschonung ist eine Frage der suffizienten Kultur, nicht der Technik.

Sollte etwa das Internet abgeschaltet werden?

Das wird nur graduell und temporär möglich sein, wäre aber die Nagelprobe. Das Internet beispielsweise jeden zweiten Tag abzuschalten oder den Zugang zumindest für Kinder und Jugendliche hart zu limitieren, wäre unumgänglich. Schulen, die vom technischen Fortschrittswahn befreit sind, damit Kinder endlich wieder lernen könnten, worauf es in einer überlebensfähigen Gesellschaft ankommt, statt digital zu verblöden, sind ebenfalls sinnvoll.


Vollständiger Artikel bei heise.de

Auch die Diskussion ist sehr lesenswert.

Konkurrenz Corona-Krise: Schwere Zeit für den Klimaschutz

von heise.de ; 28.04.2020 08:01 Uhr Von Teresa Dapp, dpa

Wenn die Welt gegen ein Virus kämpft, bleibt dann noch Zeit – und Geld – für den Kampf gegen die Erderwärmung? “Bekämpft alle Krisen”, fordern Klimaschützer.

Der Chef der Vereinten Nationen ist ein Freund klarer Worte. “Wir müssen entschlossen handeln, um unsere Planeten sowohl vor dem Coronavirus als auch vor der existenziellen Bedrohung des Klima-Zusammenbruchs zu schützen”, forderte Antonio Guterres kürzlich. So ähnlich dürfte er auch an diesem Dienstag klingen, wenn er per Videoschalte beim Petersberger Klimadialog der Bundesregierung spricht. Das Thema: Wie lassen sich die Milliarden und Billionen, die nun der Wirtschaft helfen sollen, auch für den Klimaschutz nutzen?

Hörte man zuletzt Guterres sprechen, die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), Umweltverbände, Klima-Wissenschaftler, aber auch viele Unternehmen und Verbände, könnte man fast meinen, es sei schon Konsens, das “grüne Konjunkturprogramm”. Doch das täuscht: Längst zeichnet sich ab, dass politisch heftig umkämpft sein wird, wie genau die Hilfsprogramme, Investitionen und Kaufanreize aussehen sollen. Umso gespannter sind viele auf die Rede von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die beim jährlichen Klimadialog schon mehr als einmal mit Ankündigungen und klaren Worten überrascht hat.

Klimaschützer haben jedoch gute Gründe, besorgt auf die kommenden Monate zu schauen:

  • Zeitpläne wackeln: Ob Kohleausstiegsgesetz oder Ausbau von Solar- und Windstrom – neben der akuten Krisen-Bewältigung ist gerade wenig Platz für andere politische Großprojekte. Auch einige wichtige EU-Klimavorhaben könnten sich verzögern, etwa die geplanten EU-Strategien für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft und im Verkehr. Beim zentralen Klimaschutz-Vorhaben der EU-Kommission für dieses Jahr, der Prüfung und Verschärfung des Klimaziels für 2030, will man im Zeitplan bleiben. Unter anderem die Grünen fürchten aber schon, dass der “Green Deal” in der “Mottenkiste” landen könnte.
  • Gegenwind für Klimaschutz: In der FDP und der CDU gibt es Stimmen, die bereits beschlossene Maßnahmen in Frage stellen – etwa die Einführung des CO2-Preises auf Sprit, Heizöl und Erdgas im kommenden Jahr oder den über Monate ausgehandelten Pfad für den Kohleausstieg. Auch Kaufprämien für Diesel und Benziner, wie sie etwa Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) oder seine baden-württembergische Amts- und Parteikollegin Nicole Hoffmeister-Kraut fordern, halten Klimaschützer für falsch – darunter auch Umweltministerin Schulze. Die AfD lehnt den Klimaschutz ohnehin ab und sieht die Krise als weiteres Argument dafür.

Aber auch international wird der Kampf gegen die Erderwärmung unter Verweis auf die Pandemie in Frage gestellt – der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis attackierte den “Green Deal” der EU, die polnische Regierung forderte Ausnahmen beim Emissionshandel, einem der wichtigsten Klimaschutz-Instrumente der EU, um Geld für den Kampf gegen die Corona-Krise frei zu machen.

  • Klima-Diplomatie stockt: Der Höhepunkt der Klima-Verhandlungen ist jedes Jahr die Weltklimakonferenz, wo zwei Wochen lang über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens gefeilscht wird – und die Weltöffentlichkeit genau hinschaut. Die meisten Regierungen wollen sich dort in gutem Licht darstellen. Dieser Termin fällt in diesem Jahr aus – der Gipfel in Glasgow wurde Corona-bedingt aufs nächste Jahr verschoben, Termin offen. Viele befürchten, dass das Druck vom Kessel nimmt. Wichtige Entscheidungen könnten verschoben werden, und nationale Regierungen könnten sich noch mehr Zeit lassen, wie geplant ihre neuen, verbesserten Klimaschutz-Pläne vorzulegen.

Mehr bei Heise und Insbes. die Diskussion bei heise.de ist recht interessant und lebhaft ( https://www.heise.de/newsticker/meldung/Konkurrenz-Corona-Krise-Schwere-Zeit-fuer-den-Klimaschutz-4710694.html ) .


Fridays for Future: Netzstreik und Kunstaktion für den Klimaschutz

hier das gesamte Video der zentralen Aktion (via youtube.com)


Bochum for Future Film via bo-alternativ.de


Die Proteste von Fridays for Future in Berlin und Brandenburg sollen auch in Corona-Zeiten sichtbar sein – mit wenigen Teilnehmern vor dem Bundestag. In Pocket speichern vorlesen Druckansicht Kommentare lesen 156 Beiträge

vollständig bei heise.de (24.04.2020 09:02 Uhr )

An den weltweiten Klimaprotesten der Fridays-for-Future-Bewegung (FFF) wollen an diesem Freitag auch zahlreiche Berliner teilnehmen. In Berlin ist eine große Kunstaktion geplant. So wolle man der Klimakrise trotz der Corona-Pandemie eine Plattform geben, sagte der Berliner FFF-Sprecher Quang Paasch.

Seit Anfang März organisiert FFF laut eigenen Angaben in Deutschland zwar keine Streiks mehr, setzt dafür aber verstärkt auf Online-Inhalte, um auf die Umweltprobleme aufmerksam zu machen. In Berlin soll anlässlich des fünften globalen Klimastreiks am Freitag (ab 10.30 Uhr) nun auch außerhalb des Internets eine Protestaktion stattfinden – auf der Wiese vor dem Bundestag.

“Rund 70 Ortsgruppen aus ganz Deutschland haben ihre gesammelten Plakate und Schilder nach Berlin geschickt, die an diesem symbolträchtigen Ort zusammengestellt werden”, sagte Paasch. Damit dieser Protest stattfinden könne, müssten alle Infektionsschutzmaßnahmen eingehalten werden. Vor Ort dürften daher nur 20 Menschen die Versammlung aktiv begleiten, hieß es.

Auch der Brandenburger Zweig will seinen Protest sichtbar machen. Unter anderem sei eine Aktion in Neuruppin geplant, bei der Banner aus Fenstern in der ganzen Stadt gehängt werden. Bereits am Donnerstagabend sollte in Potsdam eine Aktion der Aktivisten von Fridays for Future Potsdam und Extinction Rebellion stattfinden. Dazu sollten Statuen als Demonstrationsteilnehmer mit Plakaten geschmückt werden, erklärte Potsdams FFF-Sprecher Jaro Abraha

… mehr bei heise.de

Ökostrom: Vorbild Nettetal (Bericht wdr5)

WDR 5 Morgenecho – Westblick am Morgen. 14.04.2020. 04:02 Min.. Verfügbar bis 14.04.2021. WDR 5. Von WDR 5.
Link wdr5-Beitrag, direkter Link zum Audio-Beitrag

Letztes Jahr haben viele Kommunen in NRW den Klimanotstand ausgerufen. Damit wollen die Städte anerkennen, dass es eine Klimakrise gibt. Bisher aber setzen nur wenige Kommunen komplett auf Ökostrom. Eine Ausnahme ist Nettetal, berichtet Moritz Börner.

Wäre doch wünschenswert , wenn hier auch bald Bochum auftauchen würde …

Earth Hour 2020 – 28.03.20 , 20:30h – Time to Act!*für einen lebendigen Planeten

Um genau 20.30 Uhr werden am 28. März Menschen auf der ganzen Welt für eine Stunde das Licht ausschalten und so ein gemeinsames Zeichen für unseren lebendigen Planeten setzen. Das ist die Earth Hour, die Stunde der Erde. Machen Sie auch mit und werden Sie Teil der größten Umweltschutzaktion der Welt – einfach von Zuhause aus!

Warum die Earth Hour wichtig ist: Wenn es der Menschheit nicht gelingt, die Erderhitzung auf 1,5°C zu begrenzen, drohen katastrophale Konsequenzen für uns Menschen und für die Natur. Jede sechste Art könnte aussterben. Waldbrände werden häufiger. Dürren und Überflutungen heftiger. Und dennoch zögert die Bundesregierung beim Klimaschutz. Zögert beim Kohleausstieg, der mit 2038 viel zu spät kommt. Zögert bei der Erhöhung der europäischen und eigenen Klimaziele, die nicht ausreichen, um die Erderhitzung auf 1,5°C zu begrenzen.

Mit der Earth Hour appellieren wir dieses Jahr an die politischen Entscheidungsträger und rufen ihnen gemeinsam zu: Es ist Zeit zu handeln – für einen lebendigen Planeten! 

Machen Sie mit und seien Sie bei der Earth Hour dabei! Schalten Sie am 28. März um 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht aus. Gemeinsam mit Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden wir im Klimaschicksalsjahr 2020 ein starkes Zeichen für unseren lebendigen Planeten setzen!



Licht aus für den Klimaschutz

Am 28. März ist “Earth Hour”- die “Stunde der Erde”. Pünktlich um 20.30 Uhr gehen dann im Zeichen des Umweltschutzes für eine Stunde die Lichter aus. Die Aktion soll daran erinnern, dass alle etwas für den Klimaschutz tun und Energie sparen können.  



Mehr dazu hier :

Fünf vor acht / Klimaschutz: Macht es besser als vorher

Eine Kolumne von Petra Pinzler

Wegen des Coronavirus wird die Wirtschaft weltweit heruntergefahren. Doch irgendwann ist das wieder vorbei – und dann muss der Klimaschutz wirklich ernst genommen werden. 26. März 2020, 9:01 Uhr

Manchmal, wenn man in diesen Tagen in den Pausen des Homeoffice auf den Balkon tritt und in den Himmel schaut, dann sieht man – Blau. Ein wunderbar leichtes Frühlingsblau. Erst auf den zweiten oder dritten Blick fällt einem auf, was da nicht ist: Kein einziger Kondensstreifen zieht sich über den Himmel. Es fliegen ja kaum noch Flugzeuge.

Keine Flugzeuge – kein CO2. Die Schlussfolgerung liegt nah. Und so geistern dieser Tage auch schon die ersten hoffnungsfrohen Kommentare durchs Netz: Vielleicht, so ihr Tenor, hat diese fürchterliche Pandemie wenigstens einen ungewollten, positiven Nebeneffekt. Vielleicht kommt nun die Klimakrise nicht ganz so schnell. Tatsächlich scheinen die ersten Zahlen das auch zu bestätigen.

Vollständiger Artikel bei Zeit-Online

Leider hat die Sache einen Haken. In der Vergangenheit haben Krisen, die die Wirtschaft zum Erliegen brachten, zwar auch dafür gesorgt, dass die Umwelt weniger zerstört wurde. Doch nach der Krise, wenn die Konjunktur wieder brummte, ging es ziemlich schnell wieder los, da rauchten dann die Schlote mehr denn je. Schlimmer noch: Weil in der Regel nach der Krise die Rezession folgte und damit auch hohe Arbeitslosigkeit, ergab sich ein anderer Mechanismus: Schutzregeln für die Umwelt und die Arbeitnehmer wurden in Frage gestellt

Doch es wird der Tag kommen, an dem Stück für Stück das normale Leben wieder beginnt. Und dann geht es darum, nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen – in der Umweltschutz als Last betrachtet wurde. Ein dann zu erwartendes Konjunkturprogramm sollte auch zukunftsfähige Industriezweige unterstützen. Und dazu gehört, so hart es klingen mag, eben nicht jedes Flugzeug. Aber vielleicht die, die dann mit sauberem Kraftstoff fliegen. Nicht nur, damit der Himmel so wunderschön blau bleibt.

Corona lehrt Klimaschutz

Corona lehrt Klimaschutz

WDR 5 Politikum – Kommentar. 17.03.2020. 02:04 Min.. Verfügbar bis 17.03.2021. WDR 5. Von Tanja Busse.
Hier zum Audio-Beitrag beim wdr.

Wenn eine Gefahr erkannt ist, sind manchmal Einschnitte nötig, um größeres Unheil abzuwenden. Das kann man von der Corona-Krise lernen. Und durchaus auf den Klimawandel oder auch das Artensterben übertragen, findet Tanja Busse.

Wenn eine Gefahr erkannt ist, sind manchmal Einschnitte nötig, um größeres Unheil abzuwenden. Das kann man von der Corona-Krise lernen. Und durchaus auf den Klimawandel oder auch das Artensterben übertragen, findet Tanja Busse.

Noch vor vier Wochen habe ich mich vor Corona ebenso wenig gefürchtet wie vor Ebola oder der Beulenpest. Und jetzt ist es hier, das neue Virus, und es hat unser ganzes Leben umgekrempelt. Und es zeigt uns, dass schon ein wenig Abwarten – aus Zuversicht oder Geldgier – tödliche Folgen haben kann. Trotz erster Warnungen gab es noch eine Woche Party in den Après-Ski-Bars in Ischgl, und schon hatten sich Hunderte neue Infizierte in ganz Europa verteilt.

Politiker*innen erkennen tödliche Gefahr und handeln entschlossen

Bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten gibt es also Momente, in denen man mit relativ kleinen Maßnahmen ganz viel Gefahr abwenden kann. Lässt man die verstreichen, wird das schlagartig sehr viel schwieriger, wenn nicht unmöglich. Solche Momente gibt es auch in der Klimaforschung – tipping points werden sie dort genannt, Kipp-Punkte: Wenn die Eiskappen an den Polen abschmelzen oder die Permafrostböden der Tundra auftauen zum Beispiel.

Seit in Norditalien an einem einzigen Tag mehr als hundert Menschen an CoVid-19 gestorben sind, ist der Ernst der Lage erkannt. Nicht zu handeln, wäre tödlich – das haben die Politiker*innen gesehen – und deshalb wird gehandelt, und zwar nicht zu knapp. Es ist einiges, was die Politik den Menschen gerade zumutet. Und niemand protestiert.

Aus Corona lernen: Einschränkungen auch zum Klimaschutz

Es zeigt sich: Wenn der Ernst der Lage erkannt ist, sind enorme Veränderungen möglich. Daraus lässt sich einiges lernen – nämlich für all die anderen Politikfelder, in denen Wissenschaftler*innen schon lange den Ernst der Lage erkannt haben und mit großer Dringlichkeit Veränderungen einfordern. Die Klimakrise und der enorme Verlust der biologischen Vielfalt, den Biolog*innen als sechstes großes Massenaussterben der Geschichte bezeichnen.

Auch hier ist klar – ebenso wie bei der Corona-Pandemie: Einfach weitermachen ist gefährlich. Wir müssen handeln – und Einschränkungen akzeptieren, beim Reisen, beim Konsumieren, beim Essen, und je eher wir damit anfangen, desto eher haben wir eine Chance, den Schaden zu begrenzen.

Niederlande fangen mit Tempo 100 auf Autobahnen an

Um den Ausstoß von Stickoxiden zu verringern, führen die Niederlande Tempo 100 ein. Ab Mitte März gilt die Beschränkung.

Im Kampf gegen gefährliche Stickoxide beginnen die Niederlande mit der Einführung von Tempo 100 auf Autobahnen. Von diesem Donnerstag an sollen die neuen Schilder aufgestellt werden, wie die niederländische Behörde für Straßen und Wasserwege mitteilte. Der eigentliche Stichtag für Tempo 100 als Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen ist der kommende Montag (16.3.).

Die Straßenbehörde rief Autofahrer auf, sehr genau auf die Schilder zu achten. “Die neue Geschwindigkeit auf einer Route gilt unmittelbar nach dem Anbringen der Schilder”, hieß es in der Mitteilung.

mehr gibt’s hier u.a. bei heise.de (u.a. eine “spannende” Diskussion :-).

Hierzu auch der 3sat – Bericht von nano :
Klimaschutz in den Niederlanden : Tempolimit statt Schweinelimit – (VideoLink zur Mediathek)
Während Deutschland noch diskutiert, gilt ab jetzt für die Niederlande: Tempo 100 – eine drastische Maßnahme, um das Klima zu verbessern. Denn bei ihrer florierenden Landwirtschaft wollen die Niederländer weiterhin keine Abstriche machen.

Dokumentationen zu Klimaschutz / Klimaneutralen Institutionen / Ökostrom / ÖPNV (aus den Mediatheken)

Hier eine kleine Auswahl an wichtigen und interessanten Dokumentationen zu den Themen :
* Kliamaschutz und angrenzender Themen
mit Links zu den jeweiligen Beiträgen in den Mediatheken

Einige Beiträge seien hier auch besonders den einzelnen AG’s (ÖPNV und Ökostrom ans Herz gelegt und könnten gute Beispiele für Bochum werden 🙂 !

Das ganze ist als DiskussionsGrundlage gedacht und soll zu Diskussionen im Forum führen und einladen.

http://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/ondemand/weltweit/fsk0/209/2098969/2098969_25931667.mp4
04.02.20 , 18.15 , ARD Etikettenschwindel Ökostrom?
Gut ein Viertel aller deutschen Haushaltskunden bezieht Ökostrom. Doch fürs Klima tut man damit häufig gar nichts, hat unsere Reporterin herausgefunden.
Sie hat sich angesehen, wie wir als Verbraucher die Energiewende wirklich voranbringen können.

http://wdradaptiv-vh.akamaihd.net/i/medp/ondemand/weltweit/fsk0/209/2095034/,2095034_25873151,2095034_25873147,2095034_25873149,2095034_25873148,2095034_25873150,.mp4.csmil/index_2_av.m3u8
29.01.20 , 19.30 , WDR Velbert: Vorzeigestadt in Sachen Nachhaltigkeit
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Technischen Betriebe der Stadt Velbert erzeugt grünen Strom zum Beispiel für die städtischen Elektroautos. Der Rat hat Ende vergangenen Jahres beschlossen, noch mehr solcher Anlagen auf städtische Dächer zu bauen. Ziel ist es, den CO2-Ausstoß zu senken.

https://mediandr-a.akamaihd.net/progressive/2020/0129/TV-20200129-1958-5900.hd.mp4
29.01.20 , 19.30 , ARD Bürgerschaft für Klimaschutz in Verfassung
Hamburg will beim Klimaschutz Vorreiter sein. In der Bürgerschaft ist am Mittwoch erneut über diese ehrgeizigen Pläne diskutiert worden. Dabei gab es auch Proteste.

https://mediandr-a.akamaihd.net/progressive/2020/0122/TV-20200122-1955-4600.hq.mp4
22.01.20 , 19.30 , ARD , Preetz will bis 2030 klimaneutral werden
Keine Abgase, keine Parkplatzsuche, weniger Autoverkehr:
Klimaschutzmanagerin Marret Bährs will Preetz bis 2030 maximal umweltfreundlich machen. Ein Baustein: E-Bikes.

http://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/ondemand/weltweit/fsk0/208/2084425/2084425_25684879.mp4
15.01.20 , 20.15 , ARD ; Konzepte für ÖPNV
Gratisfahren mit den Öffis in der eigenen Stadt – ein Traum vieler Bürger. Und umweltfreundlich noch dazu. Doch wer soll das bezahlen? Städteplaner und Verkehrsexperten streiten seit Jahren über Sinn und Kosten. Welche Vorschläge gibt es für NRW? Was gibt es europaweit an best practise?

http://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/ondemand/weltweit/fsk0/208/2081297/2081297_25632553.mp4
10.01.20 , 19.30 , ARD ; Schokoladenmuseum arbeitet klimapositiv
Viele Unternehmen haben sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Das Schokoladenmuseum mit seinen 250 Mitarbeitern geht noch einen Schritt weiter und bezeichnet sich nicht nur als klimaneutral, sondern klimapositiv. Es entzieht also der Atmosphäre mehr CO2, als es selbst mit seinem Betrieb ausstößt. Doch wie geht das?

https://rodlzdf-a.akamaihd.net/none/zdf/20/01/200104_schuhen_h19/1/200104_schuhen_h19_2360k_p35v15.mp4
04.01.20 , 20.00 , ZDF ; Augsburg führt kostenlosen ÖPNV ein
Seit dem Jahresbeginn ist Bus- und Bahnfahren in der Augsburger Innenstadt kostenlos. Insgesamt gehören neun Haltestellen zum Gratisbereich – doch Pendlern genügt das nicht.

http://cdn-storage.br.de/MUJIuUOVBwQIbtC2uKJDM6OhuLnC_2rc9K1S/_AJS/_Akf52gc9U1S/7d748e54-9142-4415-bb14-402a06ee8a4b_C.mp4
16.12.18 , 18.00 , ARD ; Das (unbekannte) Modell Mieterstrom
Wie kommt die Energiewende in die Städte und Solarzellen auch auf die Dächer von Mietwohnungsblocks? Dafür gibt es ein gesetzliches Modell, von dem alle profitieren sollen. Nur leider wird das bisher selten umgesetzt …

https://rodlzdf-a.akamaihd.net/none/zdf/19/11/191129_tipp_wis/1/191129_tipp_wis_2328k_p35v14.mp4
02.12.20 , 19.30 , ZDF ; Solarstrom für die Mietwohnung – Photovoltaik-Module für Mieter: Leistung, Kosten, Unterschiede
Neben Solarpaneelen auf dem Dach kann Solarstrom für den eigenen Bedarf mit kleinen Photovoltaik-Modulen produziert werden. Wie funktionieren diese und für wen lohnt es sich? Außerdem: Welche Rahmenbedingungen müssen Mieter einhalten?

Wichtige Dohttps://rodlzdf-a.akamaihd.net/none/zdf/19/10/191001_clip_7_dan/1/191001_clip_7_dan_2328k_p35v14.mp4
01.10.19 , 22.15 , ZDF ; Das EEG und wer davon profitiert
Bei einer kleinen Wanderrast analysieren die beiden Anstaltsphysiker Isaac Newton und Angela Merkel die Wirkung des EEG auf Verbraucher und Industrie und stellen elementare Fragen wie z.B.: “Ist Ökostrom nun billig oder teuer? Und wenn ja, für wen?”.


(Wenn es sinnvoll sein sollte die Beiträge hier zu hinterlegen beitte melden. )