Eine Kolumne von Petra Pinzler
Wegen des Coronavirus wird die Wirtschaft weltweit heruntergefahren. Doch irgendwann ist das wieder vorbei – und dann muss der Klimaschutz wirklich ernst genommen werden. 26. März 2020, 9:01 Uhr
Manchmal, wenn man in diesen Tagen in den Pausen des Homeoffice auf den Balkon tritt und in den Himmel schaut, dann sieht man – Blau. Ein wunderbar leichtes Frühlingsblau. Erst auf den zweiten oder dritten Blick fällt einem auf, was da nicht ist: Kein einziger Kondensstreifen zieht sich über den Himmel. Es fliegen ja kaum noch Flugzeuge.
Keine Flugzeuge – kein CO2. Die Schlussfolgerung liegt nah. Und so geistern dieser Tage auch schon die ersten hoffnungsfrohen Kommentare durchs Netz: Vielleicht, so ihr Tenor, hat diese fürchterliche Pandemie wenigstens einen ungewollten, positiven Nebeneffekt. Vielleicht kommt nun die Klimakrise nicht ganz so schnell. Tatsächlich scheinen die ersten Zahlen das auch zu bestätigen.
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Leider hat die Sache einen Haken. In der Vergangenheit haben Krisen, die die Wirtschaft zum Erliegen brachten, zwar auch dafür gesorgt, dass die Umwelt weniger zerstört wurde. Doch nach der Krise, wenn die Konjunktur wieder brummte, ging es ziemlich schnell wieder los, da rauchten dann die Schlote mehr denn je. Schlimmer noch: Weil in der Regel nach der Krise die Rezession folgte und damit auch hohe Arbeitslosigkeit, ergab sich ein anderer Mechanismus: Schutzregeln für die Umwelt und die Arbeitnehmer wurden in Frage gestellt
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Doch es wird der Tag kommen, an dem Stück für Stück das normale Leben wieder beginnt. Und dann geht es darum, nicht die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen – in der Umweltschutz als Last betrachtet wurde. Ein dann zu erwartendes Konjunkturprogramm sollte auch zukunftsfähige Industriezweige unterstützen. Und dazu gehört, so hart es klingen mag, eben nicht jedes Flugzeug. Aber vielleicht die, die dann mit sauberem Kraftstoff fliegen. Nicht nur, damit der Himmel so wunderschön blau bleibt.