HdW: BoKlima an Projektbüro (03.03.20)

Sehr geehrte Frau Dr. Freis,
vielen Dank für Ihr freundliches Schreiben! 

Dass die von uns angesprochenen Sachthemen zum Großteil schon mitgedacht und durchdrungen werden, sogar originärer Bestandteil des Bauvorhabens sein werden, stimmt uns optimistisch!  

Umsomehr interessiert uns die konkrete konzeptionelle Umsetzung, zumal wir in den öffentlich zugänglichen Quellen dazu bislang keine brauchbaren Angaben finden konnten.  

Bitte helfen Sie uns, unser diesbezügliches Informationsdefizit zu beheben. Bitte setzen Sie uns in die Lage ein vertieftes Bild von der Projektkonzeption im Hinblick auf seine ökologische Ausrichtung zu gewinnen. Unsere in 10 Punkten formulierten Fragen werden bei der strukturierten Beurteilung der notwendigen Nachhaltigkeit ganz sicher hilfreich sein.  

Gerne wüssten wir auch, ob Sie unsere Anregung einer ökologischen Schwerpunktsetzung dieses zentralen Bochumer Vorhabens nachvollziehen können und unterstützen wollen. Dazu führten wir aus:  
“Was liegt eigentlich näher, als dass ein in Zeiten des Klimawandels entstehendes „Haus des Wissens“ eben selbst Ausdruck und Träger desjenigen Wissens wird, das wir jetzt und in Zukunft so dringend benötigen? Denn vor dem Wissen steht das Erlernen und dieses erwächst aus dem Erleben!”  

Unseren Wunsch nach Fotos, Animationen und Zeichnungen des Preisträgerentwurfs zur vertieften Beschäftigung und zur Nutzung auf unserer Homepage möchten wir hiermit gerne in Erinnerung bringen.  

Besonders danken möchten wir Ihnen für Ihr freundliches Gesprächsangebot, das wir natürlich sehr gerne annehmen werden. Zuvor wollen wir uns intensiv mit den erbetenen Unterlagen und Details beschäftigen, um damit die Grundlage für einen konstruktiven und gehaltvollen Dialog zu schaffen. Insofern ist der 12. März leider ungeeignet.  

Wir verbleiben in der Hoffnung auf eine baldige Beantwortung unserer Fragen und Bereitstellung aussagekräftiger Unterlagen, einen anschließenden konstruktiven Dialog und eine sehr klimafreundliche Projektentwicklung.   

Gerne hören wir wieder von Ihnen!  
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses (www.BoKlima.de)
(Sprecher von BoKlima)
AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum
Mailkontakt: presse-boklima-de@boklima.de
Homepage: www.BoKlima.de (noch im Aufbau)
Kopie: OB Eiskirch,
Homepage BoKlima.de

Kein Dieselfahrverbot für Bochum

Ist das wirklich ein gutes Ergebnis ?

Kein Dieselfahrverbot in Bochum! Oberbürgermeister Thomas Eiskirch: „Das ist ein gutes Ergebnis.“

von Bochum.de

Drohende Diesel-Fahrverbote in Bochum sind vom Tisch. Die Stadt Bochum, das Land NRW und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben einem Vergleich beim Oberverwaltungsgericht Münster zugestimmt.
 
Die DUH hatte Klage gegen das Land eingereicht. Die Verhandlung machte deutlich: Bochum hat seine Hausaufgaben bei der Luftreinhaltung gemacht. Auf der Herner Straße zwischen den Autobahnen A40 und A43 sank der Jahresmittelwert auf 38 µg/m3 und liegt damit deutlich unter dem Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. 2018 betrug dieser noch 48 µg/m3, in 2017 sogar 51 µg/m3. ….

weitere Infos :
https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/14_200228/index.php
Der Verein „Deutsche Umwelthilfe“, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bochum haben auf Vorschlag des Gerichts folgenden gerichtlichen V e r g l e i c h

hier die Anlage : https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/14_200228/Bochum_Vergleich_Anlage_01.pdf
Hier die Messstellen (es gibt nur 2 !):
Liste der NO2-Messstellen in Bochum : https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/14_200228/Bochum_Vergleich_Anlage_02.pdf
Messort ; Kennung ; Standort ; Beschreibung
– Dorstener Straße ; BODS ; Verkehr ; https://www.lanuv.nrw.de/luqs/messorte/steckbrief.php?ort=BODS
– Herner Straße 385 ; VBOH2 ; Verkehr ; https://www.lanuv.nrw.de/luqs/messorte/steckbrief.php?ort=VBOH2

Antwort des Projekt-Büros (27.02.20)

Von: … (Projekt-Büro Haus des Wissens)
An: BoKlima
Verschickt: Do, 27. Feb. 2020 16:20
Betreff: Antw: offener Klimanotstandsbrief zum Haus des Wissens

Sehr geehrter … ,  
die Durchdringung sozialer, ökologischer und ökonomischer Fragen im Gesamtzusammenhang des Kontextes, wie wir zukünftig leben wollen, ist originär für die Konzeption des Haus des Wissens und ihrer Hauptnutzer.

Wir begrüßen daher Ihr Engagement und Ihre Ideen sehr, die wir zum Großteil schon mitdenken und teilen. Zu diesen Themen haben auch schon andere Gespräche , z.B. mit dem Ernährungsrat Bochum stattgefunden. Ein anderes Beispiel war der Bürgerdialog am 5.12. zu dem wir alle Bürger*innen geladen hatten, uns mitzuteilen, was sie für Wünsche an das Haus haben – auch hier spielte das Thema Nachhaltigkeit in all seinen Facetten eine große Rolle und wir haben viele Stimmen und Ideen eingesammelt.  

Wir würden Sie gerne einmal zu einer kleine Runde einladen, um gemeinsam zu überlegen, welche Funktionen das HdW aus Ihrer Sicht erfüllen sollte.

<<Projekt-Büro>> und ich laden Sie dazu gerne ein.
Wann würde Ihnen so ein Gespräch zeitlich gut passen?

Vorschlag unsererseits: Donnerstag 12. März, 13:30-14:30 Uhr.

Herzliche Grüße Projekt-Büro

BoKlima an die Projekt-Beauftrage für das Haus des Wissens (25.02.20)

Von : Boklima.de
An : Projekt-Beauftragte für das Haus des Wissens
Date: 25.02.2020 22.45

Sehr geehrte …,  
auf den freundlichen Hinweis unseres Oberbürgermeisters wenden wir uns mit unserem Anliegen gerne an Sie und das zuständige Projektbüro.

Wie Sie unserem offenen Brief vom 16. Februar entnehmen, stellen sich uns im Hinblick auf die Entwicklung dieses wichtigen Bochumer Projektes nicht nur eine ganze Reihe von Fragen. Wir möchten den politisch und planerisch Verantwortlichen damit vor allem auch folgende Anregung geben:  

“Was liegt eigentlich näher, als dass ein in Zeiten des Klimawandels entstehendes „Haus des Wissens“ eben selbst Ausdruck und Träger desjenigen Wissens wird, das wir jetzt und in Zukunft so dringend benötigen? Denn vor dem Wissen steht das Erlernen und dieses erwächst aus dem Erleben!”  

Wie stehen die Verantwortlichen zu dieser Anregung, die ja über den Bildungs- und Dienstleistungsanspruch des bisherigen Konzeptes hinausgeht und einen, wie wir meinen, wichtigen und zeitgemäßen Schwerpunkt setzt?  

Gerne würden wir auch Punkt für Punkt erfahren, inwieweit die von uns angesprochenen Sachfragen im künftigen Planungsprozess noch berücksichtigt werden können soweit sie nicht ohnehin bereits implementiert sind.   

Wir möchten unseren Unterstützern und der Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten sich näher mit diesem Projekt und unseren Diskussionsbeiträgen auseinanderzusetzen und wären Ihnen deshalb dankbar, wenn Sie uns Fotos, Animationen und Zeichnungen des Preisträgerentwurfs zur Nutzung auf unserer Homepage zur Verfügung stellten.   

Abschließend möchten wir uns ebenfalls an der Suche nach einem Namen für das “Haus des Wissens” beteiligen.
Unsere Vorschläge lauten:  

  • Klimahaus
  • Klimahaus Bochum
  • Bochumer Klimahaus
  • Haus des Klimas
  • Haus des Klimawissens
  • Haus des Zukunftswissens
  • Zukunftszentrum
  • Zukunftshaus
  • Zukunftshaus Bochum
  • Markt der Zukunft
  • Neues Bochum Nachhaltigkeitshaus
  • Nachhaltiges Bochum
  • Haus der Nachhaltigkeit
  • Stadthaus Bochum
  • Stadthaus Ruhr
  • Stadtklimahaus Bochum
  • Stadtklimahaus Ruhr    

Gerne hören wir von Ihnen.  
Mit freundlichen Grüßen Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses (www.BoKlima.de)

c/o BoKlima (Sprecher von BoKlima)

AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum Mailkontakt: presse-boklima-de@boklima.de Homepage: www.BoKlima.de (noch im Aufbau) Kopie: OB Eiskirch, Homepage BoKlima.de

Antwort des OB auf den offenen Brief zum Haus des Wissens – HdW (18.02.20)

Von: Oberbuergermeister <Oberbuergermeister@bochum.de>
An: boklima.de

Verschickt: Di, 18. Feb. 2020 16:40
Betreff: Antw: offener Klimanotstandsbrief zum Haus des Wissens

Sehr geehrter Herr …
vielen Dank für die Übersendung Ihres Offenen Briefes.

Bei einem Offenen Brief handelt es sich um ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit, um aktuellen Themen eine gesellschaftliche Plattform zu bieten. Im politischen Kontext ist es daher eigentlich üblich, dass Offene Briefe – im Gegensatz zu persönlichen Anschreiben – nicht beantwortet werden.

Bzgl. Ihres Fragenkatalogs empfiehlt Ihnen Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen direkt an das zuständige Projektbüro für das “Haus des Wissens” wenden:

Ihre Ansprechpartnerin dort ist …
die Sie unter … erreichen.  

Mit freundlichen Grüßen i.A. …
Thomas Eiskirch Oberbürgermeister der Stadt Bochum  
Willy-Brandt-Platz 2-6 44777 Bochum   Fon: +49(0)234/910-21 00 Fax: +49(0)234/910-13 63   Mail: oberbuergermeister@bochum.de Internet: www.bochum.de

Mail an OB (17.02.20)

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,  

im Anhang sende ich Ihnen – im Auftrag des Bochumer Klimaschutzbündnisses – den offenen Klimanotstandsbrief zum Haus des Wissens zu. Über eine baldige Beantwortung unserer besorgten Fragen würden wir uns sehr freuen.  

Mit freundlichen Grüßen

Bochumer Klimaschutzbündnisses

Mail an die Presse (17.02.20)

Sehr geehrte Damen und Herren
wir bitten um Berichterstattung zum 1. offenen Klimanotstandsbrief in Verbindung mit der Terminankündigung zum 4. Treffen des Bochumer Klimaschutzbündnisses.

1. Klimanotstandsbrief und Treffen des Klimaschutzbündnisses

Am Mi., 19.02.20, findet um 18 Uhr das 4. Treffen des Bochumer Klimaschutzbündnisses im Umweltzentrum in der Alsenstr. 27 statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Berichte aus einigen Arbeitsgruppen, z B. zum ÖPNV, zur Ökostromerzeugung und zu Bauvorhaben der Stadt. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Umsetzung des vom Rat der Stadt ausgerufenen Klimanotstands. Immerhin ist Deutschland mit 1,1 % der Weltbevölkerung für 2 % der Treibhausgasemissionen zuständig. Heute in die Luft emittiertes CO2 ist nach eintausend Jahren noch zu 40 % in der Atmosphäre. Wir erhitzen das Klima also für viele Jahrhunderte und gefährden den Fortbestand der Menschheit. Sofortiges rigeroses Handeln tut also Not. Daher hat das Bündnis einen Klimanotstandsbrief (s. Anhang) – aus aktuellem Anlass zum Haus des Wissens – mit vielen Fragen an den Oberbürgermeister und die Ratsfraktionen geschickt. Weitere Klimanotstandsbriefe sind in der Planung. Alle Bürger*innen sind herzlich eingeladen hieran mitzuarbeiten.

Für die Veröffentlichung bedanken wir uns im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

Bochumer Klimaschutzbündnis: Offener Brief zum HdW (16.02.2020)

Klimanotstandsbrief

Ein offener Brief des Bochumer Klimaschutzbündnisses

an den Oberbürgermeister der Stadt Bochum
sowie die im Rat vertretenen Parteien

Das „Haus des Wissens“ in Zeiten des Klimawandels

Sehr geehrter Herr Eiskirch,
sehr geehrte Damen und Herren,

die Ausrufung des Klimanotstandes am 6. Juni des vergangenen Jahres war und ist eine richtige politische Entscheidung. Denn insbesondere die Industriestaaten und jede Ihrer Kommunen, jeder Betrieb und jede*r dort lebende Bürger*in tragen für unsere Umwelt eine besondere Verantwortung. Mit dem Beschluss erkennen Sie die Verantwortung unserer Stadt an und sagen den Bochumerinnen und Bochumern folgendes zu:

Die Kommune wird die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit bei jeglichen davon betroffenen Entscheidungen berücksichtigen und wenn immer möglich jene Entscheidungen prioritär behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.“

Wir begreifen diese Resolution als Prioritätensetzung und Startschuss für die dringend notwendige Beschleunigung aller diesbezüglichen städtischen Bemühungen sowie als Rahmung sämtlicher städtischen Aktivitäten, natürlich auch der in der Bochum Strategie 2030 angesiedelten Projekte.

Bloße Schritte in die richtige Richtung genügen längst nicht mehr. Wirkungsmächtige Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung müssen her! Diese sind kein Ballast, vielmehr bieten sie die Chance für starke Innovationen und die Mehrung der Anziehungskraft unserer Stadt. Ein nachhaltiger Umgang mit öffentlichem Raum führt zu Identifikation und positivem Erleben der Stadt als Ort der Begegnung. Unter der Maßgabe von Klimaschutz und Klimaanpassung gestaltete Räume verbessern und schützen die Lebensqualität aller Bochumer*innen in der Zukunft.

Was liegt eigentlich näher, als dass ein in Zeiten des Klimawandels entstehendes „Haus des Wissens“ eben selbst Ausdruck und Träger desjenigen Wissens wird, das wir jetzt und in Zukunft so dringend benötigen? Denn vor dem Wissen steht das Erlernen und dieses erwächst aus dem Erleben!

Im und am Haus des Wissens könnte erlebbar, greifbar und begreifbar werden, wie anhand der sogenannten „grün-blauen Infrastruktur“ der zukunftsgerichtete Umgang mit Hitzeperioden, Trockenheit sowie mit Starkregenereignissen bei gleichzeitigem Klimaschutz in unserer Stadt funktionieren kann: Retentionsflächen, vertikale Fassadenbegrünungen, multifunktionale Rückhalteräume und die Nutzung regenerativer Energien helfen hier weiter. Und wir sehen das Haus des Wissens als einen lebendigen Sozialraum und Ort für Umweltbildung: urban farming auf und am Gebäude, Workshops für gesunde Ernährung, Zubereitung und Verkauf von vor Ort erzeugten Nahrungsmitteln sind innovative Maßnahmen, die es dringend braucht.

Nach der Lektüre der öffentlich verfügbaren Beschreibungen* zum Architekturwettbewerb wie auch zu dem Bauvorhaben als solches stellen sich deshalb viele Fragen:

  1. War eigentlich bei der am 28. Juni 2019 veröffentlichten Wettbewerbs-Auslobung die Klimaproblematik grundlegender Teil des Anforderungskatalogs? Inwiefern zeichnet sich der Entwurf des Preisträgers, des Büros cross architecture, im Hinblick auf die aus dem Klimanotstand resultierenden Notwendigkeiten besonders aus?
  2. Wie wird erreicht, dass der Gebäudekomplex künftig CO2-neutral betrieben werden kann? Wie wird insbesondere erreicht, dass er nicht mehr Energie verbraucht, als er selbst zu erzeugen vermag und wie sehen Energiekonzept und Primärenergiebilanz des Komplexes künftig aus? Können wir davon ausgehen, dass bei dem Gebäude künftig regenerative Energietechniken umfassend zum Einsatz kommen werden?
  3. Wie wird bei dieser großen Baumaßnahme erreicht, dass der Energieaufwand für die Herstellung und Verarbeitung der Baustoffe sowie der dabei entstehende Müll möglichst gering, und die spätere Recyclingfähigkeit des Gebäudes umfassend sein werden?
  4. Auf den Visualisierungen sind u.a. großflächige Glasfassaden erkennbar, die bekannter-maßen für sommerliche Hitze sowohl innerhalb, aber auch in der direkten Umgebung sorgen können. Zudem sorgen sie für unangenehme Spiegelungen und können für Vögel tödliche Fallen darstellen. Wie wird diesen bedeutsamen Nachteilen begegnet?
  5. Inwiefern werden hier die notwendigen Konzepte sogenannter „blau-grüner“ Infrastruktur zur Klimafolgenanpassung verfolgt? Fassadenbegrünungen, vertikale Gärten oder nennenswerte Wasserflächen sind nicht erkennbar. Dürfen wir davon ausgehen, dass die vorgelegte Visualisierung der Außenansicht mit der traurigen Totalversiegelung im Bereich Willy-Brandt-Platz usw. so nicht zur Ausführung kommen wird?
  6. Begrüßenswert scheint die Dachfläche des neuen Baukörpers im Innenhof: auf dem Dach der Hofüberbauung soll ein „urbaner Freiraum für die Bochumer“ entstehen, der „gemeinsames Lernen, Erleben und Erfahren in einer digitalen Welt sinnlich zelebriert“. Bevor wir lange in Grübeleien über diese Formulierung verfallen möchten wir lieber konkret nachfragen:
    a) Wie wird erreicht, dass diese nach Westen geneigte Dachfläche zu allen Jahreszeiten eine gute Aufenthaltsqualität für alle Bürgerinnen und Bürger bereit hält?
    b) Wie wird in bis zu 25 Metern Höhe der Schutz vor Wind und Sonne realisiert?
    c) Wie kann hier eine üppige, Schatten spendende sowie insekten- und vogelfreundliche Vegetation entstehen und gepflegt werden?
    d) Wie können Nahrungsmittel produziert und die Dachlandschaft vor Austrocknung bewahrt werden?
    e) Wie wird Barrierefreiheit für alle Bochumerinnen und Bochumer hergestellt und wie eine Raumbildung erreicht, die für eine Aufenthaltsqualität ebenso wichtig ist?
  7. Abgesehen von der neu entstehenden Dachfläche, deren Machart auch im Hinblick auf Regenwasserrückhaltung und Kleinklima noch weitgehend unbeschrieben ist, scheint bei allen anderen Oberflächen der ungehinderte Regenwasserabfluss in Kauf genommen zu werden. Es stellt sich daher die Frage, wie sich dieses Gebäude künftig in die Notwendigkeiten eines völlig veränderten Umgangs mit dem Niederschlagswasser in unserer Stadt einfügt? Wie sehen die Wasser- und die Regenwasserbilanz für diesen Gebäudeentwurf konkret aus (Stichwort „sponge city“)?
  8. Zwischen unserer Ernährung und dem Klimawandel besteht bekanntermaßen ein nicht unwesentlicher Zusammenhang. Wird das Marktangebot im Hinblick auf den Klimawandel spezifisch und innovativ ausgerichtet? Dürfen wir damit rechnen, dass das Angebot frisch, regional und biologisch einwandfrei erzeugt sein wird? Wird es auch aus eigener Produktion vor Ort stammen (Stichwort „urban farming“ siehe oben)? Wie wird vermieden, dass Nahrungsmittel aus aller Welt klimaschädlich herangeflogen und herbeigeschifft werden?
  9. Wie wird in der Markthalle vermieden, dass hier Wegwerfgeschirr wie etwa Coffee-To-Go Becher usw. ausgegeben werden? Wie wird erreicht, dass die Markthalle, anders als üblich, eben nicht zum Anwachsen des Müllbergs beiträgt?
  10. Im Haus des Wissens werden täglich zahlreiche Besucher*innen erwartet, zudem werden in der VHS, der Stadtbücherei, den universitären Einrichtungen sowie der Markthalle viele Arbeitsplätze verortet sein. Wie wird erreicht, dass all diese Menschen umweltschonend und komfortabel das Haus des Wissens erreichen können und auch erreichen werden? Welche Anreize werden dafür geschaffen, nicht mit dem eigenen PKW zu kommen? Wo können Fahrräder diebstahlsicher aufbewahrt, wo E-Bikes aufgeladen werden?

In der Hoffnung auf einen konstruktiven Dialog sehen wir Ihren Antworten mit großem Interesse entgegen.

Bochum, den 16. Februar 2020
Gez.: Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses
(www.BoKlima.de)
c/o Dr. I. Franke (Sprecher von BoKlima), AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum

Mailkontakt: presse-boklima-de@boklima.de
Homepage: www.BoKlima.de (noch im Aufbau)

Nächstes öffentliches Plenum des Bochumer Klimaschutzbündnisses:
Mittwoch, 19.2.2020 ab 18.00 Uhr, Umweltzentrum, Alsenstraße 27, Bochum

* Quellenangaben:
https://www.bochum.de/Pressemeldungen/6-Dezember-2019/Architektenwettbewerb-fuer-das–Haus-des-Wissens–entschieden
https://www.cross-architecture.net/hdw-bochum


Und hier als PDF

Aufruf: Fragen/Brief an OB zur Umgestaltung Husemannplatz

hier zum DiskussionsForum
Also wie sieht es aus mit :

  • Versieglung , Klimaschutz , Tempraturanstieg
  • Anpflanzen von Bäumen , …

Bochumer Umweltschützer warnen: Innenstadt wird unbewohnbar (waz.de)

aus WAZ 23.12.19

Bochum.  Das Bochumer Klimabündnis warnt vor den Folgen einer zunehmenden Erwärmung. In den Sommermonaten könnte die Innenstadt unbewohnbar werden.

Die Bochumer Innenstadt könnte wegen des Klimawandels in 20 bis 30 Jahren im Sommer unbewohnbar werden. Davor warnt das Bochumer Klimabündnis. „Tagsüber würden dann häufig mehr als 40 Grad, nachts noch immer 25 Grad herrschen. Denken und lenken wir nicht drastisch um, wird die City in diesen Hitzemonaten zum lebensfeindlichen Raum“, sagt Sprecher Ingo Franke im WAZ-Gespräch.

Der 69-jährige Chemiker und langjährige Umweltberater der Stadt Essen zählt zu den erfahrensten Umweltaktivisten in Bochum. 1983 gründete er den Arbeitskreis Umweltschutz (AKU). Auf dessen Initiative rief der Rat im Juni den Klimanotstand aus.

Tagsüber 40 Grad, nachts nicht unter 25 Grad

„Es wurde höchste Zeit, dass auch in Bochum endlich ein Signal für den Klimaschutz gesetzt wird“, bekräftigt der Naturwissenschaftler. Deutlich spürbar seien in den letzten Jahren die Auswirkungen des Klimawandels gewesen: länger werdende Hitzeperioden ebenso wie Stürme und Starkregen mit gravierenden Schäden. Und das, so sei zu befürchten, ist nur der Anfang. Werde der Erderwärmung nicht endlich Einhalt geboten, drohten Katastrophen größeren Ausmaßes.

Um zusätzliche Schlagkraft zu entwickeln, schmiedeten im September fünf Organisationen das Bochumer Klimabündnis: der AKU, Greenpeace, Nabu, das Netzwerk bürgernahe Stadtentwicklung sowie „Extinction Rebellion“. Weiterer Zuwachs sei in Sicht, so Franke und hofft u.a. auf den BUND und den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC).

Mit einem Wasserwerfer der Polizei wurden während der wochenlangen Trockenperiode im Sommer Hunderte Straßenbäume in Bochum gewässert.
Mit einem Wasserwerfer der Polizei wurden während der wochenlangen Trockenperiode im Sommer Hunderte Straßenbäume in Bochum gewässert.  Foto: Funke Foto Service

Umweltaktivisten: Bochum macht mehr als andere – aber noch immer zu wenig

Gemeinsam gelte es, dem Klimaschutz in Bochum das angemessene Gewicht zu verleihen. Manches sei schon auf den Weg gebracht. „Bochum macht mehr als andere Städte“, konstatiert Franke und würdigt zum Beispiel die drei kommunalen Klimaschutzmanager sowie das kommunale Klimaschutzkonzept. Und doch werde auf lokaler Ebene noch immer „viel zu wenig getan“. Notwendig seien u.a. der massive Ausbau der Dach- und Fassadenbegrünung auf und an öffentlichen und privaten Gebäuden sowie mehr Photovoltaik-Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie. Ein vierter Klima-Manager müsse im Rathaus her, um – als Folge des Klimanotstands – jede Vorlage der Verwaltung auf ihre Einflüsse auf die Umwelt abzuklopfen: „Das kann niemand in den Behörden ,nebenbei’ erledigen.“ Dabei müssten gerade die Grünen als Partner der SPD im Rat ihrer politische Verantwortung für den Umweltschutz mehr als bisher gerecht werden, so Franke.


aus WAZ 23.12.19 https://www.waz.de/staedte/bochum/bochumer-umweltschuetzer-warnen-innenstadt-wird-unbewohnbar-id227976925.html