“Klimaschutz ist zu sehr ein Projekt der Eliten” (Zeit, 01.06.21)

(01.06.21, Original bei Zeit.de : hier )

Jeder Mensch hat den gleichen Anspruch auf den Verbrauch natürlicher Ressourcen, sagt der Ökonom Marcel Fratzscher. Aber wie könnte eine gerechte Klimapolitik aussehen?

Interview: Petra Pinzler • Illustration: Annick Ehmann 1. Juni 2021,

“Klimaschutz ist zu sehr ein Projekt der Eliten” – Seite 1

Klimakrise, Artensterben, Ozeanverschmutzung: Bisher hat die Ökonomie die planetaren Grenzen und damit viele ökologische Probleme weitgehend ignoriert. Doch das ändert sich gerade rasant, Schlüsselbegriffe wie “Markt”, “Wettbewerb” oder “Schulden” werden neu gedacht und neu bewertet. Das wiederum wird die Spielregeln der Wirtschaftspolitik radikal verändern. Im Rahmen eines Fellowships beim THE NEW INSTITUTE haben wir bei neun führenden WissenschaftlerInnen nachgefragt:

Wie lässt sich die Wirtschaft-Natur-Krise lösen?


Marcel Fratzscher

ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin und zugleich Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist zudem Kolumnist auf ZEIT ONLINE.



ZEIT ONLINE: Herr Fratzscher, lassen Sie uns den entscheidenden Begriff unseres Gesprächs gleich zu Beginn klären. Sie haben viel darüber geforscht, was Gesellschaften gerechter macht. Trotzdem benutzen Sie häufiger das Wort Gleichheit – warum?

Marcel Fratzscher: Als Wissenschaftler ist es für mich wichtig, zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven zu unterscheiden. Gerechtigkeit ist subjektiv, jeder kann für sich anders bewerten, was gerecht ist. Gleichheit oder Ungleichheit – das sind hingegen objektivere Begriffe. Man kann objektiv beschreiben, ob beispielsweise Menschen die gleichen Chancen oder Einkommen haben. …

ZEIT ONLINE: Ist es wichtig für den Zusammenhalt von Gesellschaften, dass sie nicht zu ungleich werden?

Fratzscher: Sehr ungleiche Gesellschaften haben häufig einen geringen Zusammenhalt. Aber Ungleichheit wird von Bürgerinnen und Bürgern nicht per se als ungerecht empfunden. Die zentrale Frage ist, ob eine Ungleichheit durch freie Entscheidungen der Menschen zustande kommt oder ob diese fehlende Freiheiten und Chancen widerspiegelt. ….

Wenn allerdings der Input, also die Ausgangspositionen der Menschen, so unterschiedlich ist, wie heute bei uns, dann empfinden viele Menschen dies als ungerecht und nicht vereinbar mit unserem Gesellschaftsvertrag. Ein Beispiel dafür ist die fehlende Chancengleichheit bei der Bildung: 74 Prozent der Akademikerkinder gehen zur Uni, 21 Prozent der Nicht-Akademikerkinder. Das ist nicht die Folge einer freien Wahl der Kinder, sondern ist zu einem erheblichen Maße das Resultat einer Ungleichbehandlung und fehlender Chancen. ….

Die entscheidende Frage für eine Gesellschaft ist also, in welchem Maß es Chancengleichheit und Chancenfreiheit gibt. …

ZEIT ONLINE: Sind gleichere Gesellschaften automatisch auch umweltfreundlichere Gesellschaften?

Fratzscher: Das ist häufig so, denn wenn wir als Gesellschaft Chancengleichheit ernst nehmen, dann geht es ja nicht nur um das Hier und Heute, um Sie und mich und andere. Wichtig ist ….

“Wir deutlich mehr tun, um einen intakten Planeten zu übergeben”

ZEIT ONLINE: Es wurde in den vergangenen Monaten viel über Generationengerechtigkeit diskutiert, nicht zuletzt durch die Proteste der Fridays-for-Future-Bewegung. Viele junge Protestierende haben das Gefühl, dass wir uns ziemlich wenig um ihre Zukunft scheren – weil wir tot sein werden, wenn es wirklich schlimm wird. Kann man eine Verpflichtung gegenüber der nächsten Generation eigentlich jenseits aller moralischen Fragen auch rational begründen?

Fratzscher: Der Naturforscher Pjotr Kropotkin hat argumentiert und Studien haben gezeigt, dass Gesellschaften, die einen hohen Wert auf Solidarität und Gemeinschaftssinn legen, große Krisen und Herausforderungen, wie Kriege, Naturkatastrophen oder eben Pandemien, sehr viel erfolgreicher bewältigen als individualistische und darwinistische Gesellschaften. Solidarität und Gemeinschaftssinn schließen eben nicht nur die eigene Generation, sondern auch die Generationen der Kinder und Enkel mit ein. ….

ZEIT ONLINE: Warum sollten wir uns an einen Gesellschaftsvertrag gebunden fühlen, den wir nie aktiv unterschrieben haben?

Fratzscher: Unser enormer materieller Wohlstand heute existiert, weil Generationen vor uns Entscheidungen getroffen haben, von denen wir heute profitieren. Sie haben in Technologie investiert, für gute Jobs, soziale Sicherheit und Frieden gesorgt, und sie haben mit der Demokratie und der sozialen Marktwirtschaft eine Gesellschaftsform entwickelt, die die Basis unseres Wohlstands ist. Wenn wir heute diese Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen genauso ernst nehmen, wie die Nachkriegsgeneration unserer Eltern und Großeltern dies getan hat, dann müssten wir deutlich mehr tun, um einen intakten Planeten zu übergeben.

ZEIT ONLINE: Brauchen wir die nächste Generation nicht auch ganz einfach dafür, dass unsere Rente gezahlt wird, und damit die das kann, braucht sie wiederum eine einigermaßen intakte Umwelt. Und könnte man nicht schlicht daraus folgern, dass gute Umweltpolitik auch eine gute Sozialpolitik ist – weil sie am Ende allen Generationen nutzt?

Fratzscher: Dies ist sicherlich Teil des Generationenvertrags. Aber ich glaube, man muss noch einen Schritt zurückgehen und noch grundsätzlicher fragen: Wem schulden wir überhaupt Solidarität?

Wir haben doch inzwischen gemerkt, dass wir in einer globalen Welt leben. Keiner der großen Herausforderungen heute, weder die Klimakrise noch die Pandemien, lassen sich national lösen, sie stoppen nicht an Grenzen. Es kann uns also nicht egal sein, was Menschen beispielsweise in Asien machen. Heute leben aber zwei Drittel der Weltbevölkerung dort, fast 40 Prozent in China und Indien. Klimaschutz hilft auch ihnen, er hilft noch mehr den Ländern in Afrika, die am ärmsten dran sind, und in jenen Ländern wiederum den Allerärmsten. …

“Wir haben die Klimakrise überproportional stark zu verantworten”

Fratzscher: Ja, Klima- und Umweltschutz sind auch hierzulande zu sehr ein Projekt der Eliten, welches zu viele Menschen nicht mitnimmt. …

“Wir erfüllen unsere Verpflichtungen noch bei Weitem nicht”

ZEIT ONLINE: Ökonomen, die das sagen, geraten schnell unter den Verdacht, “linke” Themen zu bespielen.

Fratzscher: Es stimmt, die Frage, ob eine Gesellschaft ungleich ist, galt in den Wirtschaftswissenschaften in Deutschland lange als irrelevant oder links. Hier haben in der Vergangenheit die Ordoliberalen die Debatte dominiert. Das hat sich geändert, aber es fällt immer noch schnell das Wort von der angeblichen Neiddebatte, wenn ich zeige, wo die Ungleichheit zugenommen hat. Da ist man uns im angelsächsischen Raum gut 20 Jahre voraus.


Klimawandel: Interview-Serie Ecologisch

Monika Schnitzer über Innovation: “Wir müssen anders planen, bauen und wohnen” Veronika Grimm über Markt: “Es wird immer teurer, sich klimaschädlich zu verhalten” Tom Krebs über Wachstum: “Ich sehe keine Grenzen für nachhaltiges Wachstum” Weitere Beiträge


(Tip von Ingo )

Hitze und Dürre – So wird sich Deutschland verändern (Video , ARD, PLanet Wissen)

Beitrag mit Sven Plöger und Dr. Monika Steinrücke, Hitzeforscherin Uni Bochum

Die vergangenen fünf Jahre gehören zu den wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und die Prognosen deuten darauf hin, dass es auch in Deutschland durch den Klimawandel stetig wärmer wird. Gleichzeitig trocknen die Böden aus, die Dürreperioden werden extremer und machen der Landwirtschaft zu schaffen. Wie stark werden die Temperaturen noch steigen? Wie können sich Mensch und Natur darauf einstellen

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zum Video als Link : Hier

Einige zentral Aussagen :

  • (20’13, Plöger) Vor 20, 30 Jahren hat uns die Klimaforschung genau diese Entwicklung für heute gesagt
  • (20’40, ) Co2 ist ein langlebiges Gas , das WIR in die Atmosphäre einbringen …
  • Wir bringen ungefähr das was die Natur in 1 Million Jahren raus zieht in einem Jahr rein !!
  • 50 – 100 Jahre müssten wir warten , selbst wenn wir ALLES stoppen würden , bis wir Effekte sehen wuerden
  • wir sind auf einer anderen Zeitskala unterwegs als der Klimawandel !
  • (21’45) Klimaforscherin Steinruecke zeigt Hitzeinseln in Bochum

weitere Links

  • Deutschland und der Klimawandel – Die Fakten von Harald Lesch
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    • Dürre, Überflutungen, Gletscherschmelze: Das Klima ändert sich auch in Deutschland. Die Dokumentation sammelt die Fakten und fragt, wie sich das Leben hierzulande verändern wird. 43 min 43 min 21.10.2020 21.10.2020 Verfügbarkeit: Video verfügbar bis 21.10.2021 Mehr von ZDFzeit
    • Klimaforscher fordern schon lange ein engagiertes Gegensteuern. Mittlerweile wird die Zeit knapp. Was passiert, wenn wir so weitermachen wie bisher? Und welche Maßnahmen werden helfen, den Klimawandel zu bewältigen?
    • Der industrielle Fortschritt, dem auch Deutschland seinen Reichtum verdankt, hat seinen Preis: Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas werden Unmengen an Kohlendioxid freigesetzt, die den natürlichen Treibhauseffekt unseres Planeten verstärken. Es wird wärmer – und das hat Folgen, die auch in Deutschland nicht mehr zu übersehen sind.
    • Klimawandel sorgt für trockene Anbauflächen
      • Staubtrockene Ackerflächen stellen Bauern zunehmend vor Probleme. Viele der heutigen Nutzpflanzen können zukünftig wohl nicht mehr wie gewohnt angebaut werden. Dürre Wälder fallen in immer größerem Ausmaß Schädlingen oder Bränden zum Opfer. Die Trinkwasserversorgung wird immer aufwendiger. Auch die Industrie kämpft mit der Trockenheit. Sinken die Pegelstände in den Flüssen, steht beispielsweise nicht mehr ausreichend Kühlwasser für die Energieproduktion zur Verfügung. Im Gegensatz dazu bedrohen steigende Meeresspiegel die Küsten.

ZDFzeit – Dürre auf Feldern  (1/8)

Anhaltende Trockenheit bringt Bauern um ihre Ernte: Ein Landwirt im Film berichtet, in diesem Jahr wahrscheinlich nur 60 Prozent des erwarteten Ertrags ernten zu können. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

ZDFzeit – Schädlinge in Wäldern  (2/8)

Die Trockenheit setzt auch den Wäldern zu. Sie schwächt die Bäume, macht sie anfälliger für Schädlinge. Von 2018 bis Juli 2020 starben 285.000 Hektar Wald – mehr als die Fläche des Saarlands. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

ZDFzeit – Waldbrände  (3/8)

Neben Schädlingen steigt durch die Trockenheit die Gefahr von Waldbränden wie hier in der Nähe des Frankfurter Flughafens erheblich. Schäden von Waldbränden zu reparieren, dauert Jahrzehnte. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

ZDFzeit – Trockenheit in Städten  (4/8)

Bäume in Städten wie hier in Frankfurt sind wichtig für das Klima, doch sie überleben nicht mehr allein. Städte müssen die Bäume mit Wasser versorgen, oder sie fallen der Säge zum Opfer. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

ZDFzeit – Ausgetrocknete Flüsse  (5/8)

Flüsse und Seen in Deutschland, wie die Dove Elbe im Bild, trocknen zunehmend aus. Ein Problem für die Binnenschifffahrt: Niedrige Pegelstände können für Lieferengpässe sorgen. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

ZDFzeit – Hochwasser  (6/8)

Andererseits kommt es häufig zu heftigen Regenfällen, die das Übertreten von Flüssen zur Folge haben. Wie hier auf der A8 in Bayern, die im August 2020 wegen Überschwemmung gesperrt war. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

ZDFzeit – Hitze in Städten  (7/8)

Experten erwarten vor allem in Städten mehr Hitze. Temperaturen von 45°C könnten in 50 Jahren keine Seltenheit sein. In Frankfurt rechnen Forscher mit einem Klima wie in Norditalien. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

ZDFzeit – Gletscherschmelze  (8/8)

Rund 5000 Gletscher haben die Alpen, doch wärmebedingt könnte Experten zufolge in den nächsten Jahren die Hälfte verschwinden. Das gefährde Pflanzenarten, Flüsse und Seen und die Berge selbst. Anzahl Bilder 8 Bilder · Doku Quelle: dpa

Höhere Temperaturen wirken sich auch auf die Gesundheit der Menschen aus. Mediziner fürchten eine Zunahme von Hitzegeschädigten, vor allem in den Städten. Auch die Tierwelt hierzulande verändert sich: Einerseits verschwinden Arten, denen es schlichtweg zu heiß wird, wie etwa der Hering in der Ostsee. Andererseits siedeln sich neue Bewohner wie tropische Stechmücken an, für die es in Deutschland bislang zu kalt war.

Was kann Deutschland gegen den Klimawandel tun?

Wie kann diese unheilvolle Entwicklung gebremst werden? Was bedeutet der Klimawandel vor der eigenen Haustür? Anhand vieler persönlicher Geschichten zeigt ZDFzeit, wie sich Deutschland jetzt schon verändert und fragt Wissenschaftler, wie man den Herausforderungen des Klimawandels begegnen kann. Der Streit um Gegenmaßnahmen und Anpassungsstrategien wird schon lange erbittert geführt. Fest steht vor allem eines: Der Klimawandel wird unsere Gesellschaft nachhaltig verändern


Nur drastische Maßnahmen helfen — DIE STADTGESTALTER zur Erreichbarkeit der Klimaneutralität bis 2045

(25.05.2) von bo-alternativ und Stadtgestalter , Originale : hier und hier

Die Partei DIE STADTGESTALTER nimmt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Anlass zu fragen, wie das Ziel einer Klimaneutralität bis 2045 angesichts der bisherigen Politik von Rot-Grün in Bochum erreicht werden soll: »Verfassungsgericht und Bundesregierung haben eine unverrückbare Vorgabe gemacht: Klimaneutralität ist bis 2045 zu erreichen. Das gilt auch für Bochum.


Klimaneutralität bis 2045 – Ohne drastische und unbequeme Maßnahmen kaum zu schaffen

Verfassungsgericht und Bundesregierung haben eine unverrückbare Vorgabe gemacht: Klimaneutralität ist bis 2045 zu erreichen. Das gilt auch für Bochum. Damit ist der Plan von Rot-Grün gescheitert, die wesentlichen Klimaschutzmaßnahmen nachfolgenden Generationen aufzubürden. Doch wie will Bochum in nur 24 Jahren Klimaneutralität erreichen, wo bisher in Sachen Klimaschutz kaum Nennenswertes unternommen wurde?

Eigentlich war der Plan von SPD und Grünen in Sachen Klimaschutz die Füße still zu halten und zu hoffen, das Problem würde sich von allein erledigen. Entsprechend hatte die Stadt sich im Energie- und Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2015 das unambitionierte Ziel gesetzt, bis 2050 solle der CO2-Ausstoß der Stadt auf 80% (ggü. 1990) reduziert werden.

Rot-Grün wollte das Problem aussitzen statt zu handeln

Das Kalkül und die Hoffnung waren: Angesichts dessen, dass bis 2014 die CO2-Emissionen in der Stadt aufgrund der Abwanderung von energieintensiven Industriebetrieben wie Outokumpu und Opel ohnehin schon auf 50% gesunken war, würde sich eine Senkung um weitere 30%P voraussichtlich aufgrund der fortschreitenden Deindustrialisierung und des zu erwartenden technischen Fortschritts bis 2050, also in weiteren 36 Jahren, ohne größere städtische Maßnahmen schon von selbst ergeben. Die letzte und schwierigste Senkung von 80 auf 100% Senkung könnte man dann Kindern und Enkeln überlassen und wäre so das Problem für diese Generation los.

Verfassungsgericht und Regierung geben vor: Klimaneutralität bis 2045

Doch das Verfassungsgericht hat jetzt einen Strich durch dieses Ansinnen gemacht. Das Gericht urteilte, es gehe nicht an, dass die nach dem Pariser Klimaschutzabkommen notwendigen CO2-Reduktionen weitgehend in die Zukunft verlagert werden, um die Gegenwart mit politisch mutmaßlich unbequemen, drastischen Maßnahmen zu verschonen. Konkret erklärten die Richter, es dürfe nicht einer Generation zugestanden werden, “unter vergleichsweise milder Reduktionslast große Teile des CO2-Budgets zu verbrauchen, wenn damit zugleich den nachfolgenden Generationen eine radikale Reduktionslast überlassen und deren Leben umfassenden Freiheitseinbußen ausgesetzt würde” (1 BvR 2656/18, 1 BvR 78/20, 1 BvR 96/20, 1 BvR 288/20 vom 24. März 2021).

Klimaschutzpolitik in Bochum ist gescheitert. Viel Zeit vertan. Neuanfang bei Null.

Eine schallende Ohrfeige auch für die städtische Klimapolitik von SPD und Grünen, die sich bisher darauf beschränkt hatte, symbolisch und öffentlichkeitswirksam 2019 den Klimanotstand auszurufen, ohne irgendwelche Taten folgen zu lassen.

Zwar hatte man in Bochum bis 2015 viel Papier für Klimaschutzkonzepte vollgeschrieben und dort eine schier endlose Zahl an Maßnahmen werbewirksam angekündigt, doch umgesetzt wurden davon bisher nur die wenigsten (Klimaschutz, viel Papier, wenig Greifbares). Welche Maßnahmen wie mit welcher Wirkung umgesetzt wurden und werden, weiß die Stadt zudem selbst nicht, denn eine geordnete Abarbeitung der Maßnahmen gab es nie. Ein Controlling, mit dem gesteuert und kontrolliert wird, welche Maßnahme sich in welchem Umsetzungsstadium befindet, wurde mangels Interesses an solchen Informationen nie eingerichtet. Klimaschutzpolitik wurde in Bochum immer nur für die Galerie betrieben, ernsthaft etwas für den Klimaschutz zu tun, war nie das Ziel.

Auf diese Weise wurde viel Zeit vertan. Spätestens seit den 90er Jahren war das Klimaerwärmungsproblem und der dringende Handlungsbedarf bekannt. Erst 2009 reagierte die Stadt mit einem wenig ambitionierten Klimaschutzkonzept, dass dann 2015 fortgeschrieben wurde. Das 2-Grad-Ziel wurde bereits Ende der 90er-Jahre formuliert. Ab 2000 hätte eine konsequente städtische Klimapolitik mit dem Ziel Klimaneutralität bis spätestens Mitte des Jahrhunderts zu erreichen, verfolgt werden müssen. Bis heute, 2021 passierte nichts Nennenswertes (Bochum muss deutlich mehr tun fürs KlimaWas muss Bochum tun, damit die Stadt bis 2040 klimaneutral ist). Über zwei Jahrzehnte wurden vergeudet. Jetzt verbleiben nur noch 24 Jahre um das Ziel zu erreichen, für dessen Erreichung man eigentlich mindestens 45 Jahre Zeit gehabt hätte.

Andere Städte zeigen, dass es auch anders gegangen wäre, hätte die Stadt frühzeitig und ernsthaft das Ziel verfolgt, alles dafür zu tun, kein CO2 mehr zu emittieren. So wird Kopenhagen bereits 2025 klimaneutral sein (Klimaneutral bis 2025 – was die Welt von Kopenhagen lernen kann).

Die unnötige Zeitvergeudung in Bochum hat zur Folge, dass es in der noch verbleibenden stark verkürzten Zeit zu unbequemen, drastischen Maßnahmen kommen muss, um das Ziel zu erreichen. Die Maßnahmen, die SPD und Grüne den nachfolgenden Generationen aufbürden wollten, müssen jetzt noch in unserer Generation umgesetzt werden. Die fehlende Bereitschaft von Rot-Grün rechtzeitig zu handeln hat die Stadt in eine Notlage gebracht. Jetzt muss überstürzt mit riesigem Finanzaufwand in kaum mehr als zwei Jahrzehnten umgesetzt werden, was eigentlich mindestens das doppelte an Zeit benötigen würde. Ein Kraftakt ohne gleichen ist erforderlich, um das vorgegebene Ziel, Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Was muss jetzt in Bochum in Sachen Klimaschutz dringend geschehen?

In Bochum entfallen 39% des CO2-Ausstoßes auf den Verkehr. 31% auf die Wirtschaft, 28% auf die Haushalte, 2% auf städtische Gebäude. Auf den Anteil, den die Wirtschaft erzeugt, hat die Stadt so gut wie keinen Einfluss, dieser sinkt aber kontinuierlich aufgrund der fortschreitenden Deindustrialisierung und steigendem technologischem Fortschritt.

CO2-Emissionen nach Sektoren, Stadt Bochum

Bei den Haushalten ist der Einfluss der Stadt größer, aber auch begrenzt. Bei der Stromerzeugung kann die Stadt darauf hinwirken, dass die Stadtwerke nur noch klimaneutral erzeugten Strom verkaufen. Bei der Wärmeerzeugung für das Heizen wird es schon schwieriger. Eine Umstellung aller Heizungsanlagen, die heute noch mittels Verbrennung fossiler Brennstoffe funktionieren, insbesondere auf Erdwärmepumpen, Solarthermie und regenerativ erzeugte Fernwärme, kann die Stadt nicht erzwingen. Sie kann die Umstellung nur fördern und beste Voraussetzungen schaffen, dass möglichst viele private Eigentümer*innen sich dafür entscheiden eine solche Umstellung vornehmen.

Im Bereich der Abfallwirtschaft wiederum hat die Stadt die Fäden selbst in der Hand. Es ist nur eine Frage der Zeit bis der bisher von SPD und Grünen abgelehnte von STADTGESTALTERn und FDP vorgeschlagene Plan, Bochum zur “Zero-Waste-City” zu machen, vom Stadtrat beschlossen wird (Bochum soll “Zero-Waste-City” werden).

Auch bei den städtischen Gebäuden kann die Stadt alle erforderlichen Maßnahmen selbst beschließen, damit auf auf diesem Gebiet bis 2045 Klimaneutralität erreicht wird. Das wird allerdings teuer. Städtische Neubauten können noch recht einfach gleich klimaneutral gebaut werden. Die städtischen Altbauten alle umzurüsten um den Ausstoß von CO2 zu minimieren, wird allerdings ein gigantisches Sanierungsprogramm erfordern. Hier rächt sich, dass man nicht schon seit Jahren möglichst klimaneutral baut. Denn jetzt müssen selbst städtische Gebäude mit hohem Finanzaufwand saniert und umgerüstet werden, die vor nicht mal 10 Jahren gebaut wurden.

Der größte Knackpunkt bei den CO2-Einsparungen stellt der Verkehr dar. Bis 2045 muss der Anteil am Modalsplit bei Radverkehr und ÖPNV erheblich gesteigert werden. Anzustreben wäre, den Anteil beim Rad von 7 auf 25% zu steigern und den des ÖPNV von knapp über 15% auf 30% zu verdoppeln. Damit würde sich der Anteil des Autoverkehrs auf 24% reduzieren. Diesen Anteil ab 2045 mit E-Fahrzeugen zurück zu legen, für die der Strom CO2-neutral erzeugt wird, erscheint realistisch.

Auch sollte es möglich sein in 5-10 Jahren ein komfortables Radwegenetz aus dem Boden zu stampfen, mit dem der Radverkehrsanteil auf 25% gesteigert werden kann. Der Finanzaufwand ist überschaubar. Mit 100 Mio. Euro in 10 Jahren, sollte sich dieses Ziel erreichen lassen.

Beim ÖPNV sieht es anders aus. Planung und Bau von schnellen und leistungsfähigen neuen ÖPNV-Linien ist erheblich teurer und dauert 7-15 Jahre. Damit der Anteil des ÖPNV am Modalsplit bis 2045 verdoppelt werden kann, müssen schon heute die Planungen für ein stark erweitertes ÖPNV-Netz auf den Weg gebracht werden. In diesem Bereich herrscht in Bochum allerdings seit Jahrzehnten Stillstand. Die Bogestra ist bisher an einer Ausweitung des Netzes desinteressiert. Das ÖPNV-Netz der Bogestra basiert bis heute im Kern auf Buslinien, also einem Verkehrsmittel, dass bei den Nutzern, wegen seiner Unzuverlässigkeit, mangelndem Fahrtkomfort und seiner Langsamkeit unbeliebt ist und mit dem man keine neuen Fahrgäste für den ÖPNV gewinnen kann. Die Schaffung eines leistungsfähigen Schnellverkehrsnetzes auf Basis von Straßen-, Stadt- und Seilbahnen wie es in Großstädten sonst üblich ist, ist aufgrund der baulich engen Gegebenheiten in der Stadt jedoch langwierig und mit besonderen Herausforderungen verbunden.

Die Stadt muss den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt quasi neu erfinden und das wird 3-stellige Millionenbeträge kosten. Da in den letzten Jahrzehnten versäumt wurde erste neue Linien zu planen und zu bauen und die dafür verfügbaren Fördermittel (in der Regel 90% der Baukosten) beim Land abzugreifen, müssen jetzt aufgrund des Zeitdrucks viele Neubauprojekt parallel in Angriff genommen werden. Es ist nicht anzunehmen, dass die Stadt für alle Projekte Fördergelder erhält. Weil der Ausbau des ÖPNV-Netzes Jahrzehnte zu spät beginnt, wird die Stadt erhebliche Beträge selbst aufbringen müssen.

PARTEI und STADTGESTALTER wollen in der nächsten Ratssitzung Weichen für Klimaneutralität bis spätestens 2040 stellen

2021 steht die Stadt also an einem Wendepunkt, die Rot-Grüne Politik, die wesentlichen Klimaschutzmaßnahmen auf die nachfolgenden Generationen zu verschieben ist gescheitert. Die Stadt steht wieder am Anfang. Da der Stadt nur 24 Jahre Zeit verbleiben, um die Stadt klimaneutral zu gestalten, muss sofort gehandelt, weitere Monate und Jahre mit Däumchen drehen vergehen zu lassen wie nach Ausrufung des Klimanotstandes, kann sich die Stadt nicht mehr leisten.

Die Fraktion “Die PARTEI und STADTGESTALTER” hat für die Ratssitzung im Mai einen Antrag auf den Weg gebracht, mit dem die Stadt verbindlich verpflichtet wird alle Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die zur Erreichung des Ziels einer klimaneutralen Stadt bis spätestens 2040 erforderlich sind (Antrag 20211586). Zusätzlich wird die Fraktion einen Haushaltsantrag einbringen, mit ab 2022 die insbesondere zur Umsetzung der Verkehrswende erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden. Das sollen zunächst 20 Mio. Euro pro Jahr sein. In der Ratssitzung am 27.05 werden die Bürger*innen sehen, ob die Bochumer Stadtpolitik in Sachen Klimaschutz endlich bereit ist zu handeln.

Prognose bis Ende 2025 : Erwärmung könnte schon bald 1,5-Grad-Schwelle erreichen

(27.05.21) aus spiegel.de , Original : hier

Fachleute rechnen in den nächsten Jahren mit neuen Temperaturrekorden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die globale Erwärmung bis 2025 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit erreicht, liege bei 40 Prozent.

Im Februar 2021 teils ausgetrockneter Suesca-See in Kolumbien Foto: Juan David Moreno Gallego / Anadolu Agency / Getty Images

Dieses oder eines der kommenden vier Jahre könnte nach einer Prognose der Weltwetterorganisation (WMO) den Rekord bei der globalen Durchschnittstemperatur brechen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 90 Prozent, berichtet die Uno-Organisation in Genf unter Berufung auf Analysen des britischen Wetterdienstes Met Office.

Der bisherige Rekord wurde 2016 erreicht. Damals lag die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur rund 1,2 Grad über dem Durchschnittsniveau von 1850 bis 1900. Die Jahre 2019 und 2020 lagen praktisch gleichauf. Die zehn Jahre von 2011 bis 2020 waren das wärmste Jahrzehnt. Mehr zum Thema

Möglich sei sogar, dass eines der fünf Jahre von 2021 bis 2025 den Wert von 1,5 Grad über dem vorindustriellem Niveau erreiche. Zurzeit liege die Wahrscheinlichkeit dafür bei 40 Prozent. Demnach ist die Chance, dass der Wert vorerst noch nicht erreicht wird, zwar noch etwas größer, als dass er erreicht wird. Das Risiko wachse aber.

Einen Anstieg von 1,5 Grad peilt die Staatengemeinschaft nach dem Pariser Klimaschutzabkommen eigentlich als Obergrenze bis zum Ende des Jahrhunderts an.

Mehr Wetterextreme, größere Eisschmelze

Die Folgen des Temperaturanstiegs unterscheiden sich von Region zu Region. Das aktuelle Jahr wird nach der neuen WMO-Prognose im Südwesten Nordamerikas trockener als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010, dagegen werden Australien und in Afrika die Sahelregion südlich der Sahara feuchter. https://spiegel-online-neu-profil.newsletter2go.com/klimabericht-newsletter.html

In der Periode 2021-2025 werde es in allen Regionen – außer in Teilen der südlichen Ozeane und des Nordatlantik – wärmer sein als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010, so die Prognose weiter. Es werde wahrscheinlich mehr tropische Wirbelstürme im Atlantik geben.

»Dies sind nicht bloß Statistiken«, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. »Höhere Temperaturen bedeuten größere Eisschmelze, höhere Meeresspiegel, mehr Hitzewellen und andere extreme Wetterlagen, ebenso wie negative Folgen für Nahrungsmittelsicherheit, Gesundheit, Umwelt und nachhaltige Entwicklung.« Er rief alle Länder auf, klimaschädliche Treibhausgase rascher als geplant zu reduzieren.


Weitere Artikel zum Thema

nicht erschienener Leserbrief : Klimapläne: Widerstand aus NRW!

An: meinungsforum@waz.de <meinungsforum@waz.de>
Gesendet: Donnerstag, 20. Mai 2021, 12:45:35 MESZ
Betreff: Fw: Klimapläne: Widerstand aus NRW!

Ein gutes Leben für Alle!

Wenn es um klimapolitische Maßnahmen geht, findet sich immer jemand, der/die dagegen ist, hier die NRW- Bau-und Kommunalministerin mit dem markigen Spruch: Politik gefährdet Wohlstand!

Da stellt sich die Frage, wessen Wohlstand, und woran wird dieser bemessen? Es geht hier wohl eher um monetäre Wohlstandseinbußen von einigen Wenigen, im Gegensatz zu Überlebensfragen, der gesamten Menschheit! Ja, es wird in der Klimapolitik nicht ohne Einschränkungen und Verluste gehen, aber mit welchem Ziel? Welche Möglichkeiten von Zusammenleben ergeben sich, wenn wir endlich das Hamsterrad der Wachtumslüge verlassen?
Es nicht mehr darum geht, ob es einen Klimawandel gibt, sondern wie wir den nachfolgenden Generationen einen lebenswertden Planeten hinterlassen!

Die Politik hat sich 30 Jahre nicht getraut Entscheidungen zu treffen, die eine lebenswerte Zukunft ins Auge faßt, aus Sorge vor der Wiederwahl. Die Natur ist unbezahlbar und sie steht uns bedingungslos zur Verfügung, aber d.h. nicht kostenlos! Deshalb werden Die mehr bezahlen müssen, die mehr haben, ob Menschen oder Länder!

Laßt uns mit dem kindischen Verhalten aufhören und die Augen zuhalten, ich war’s nicht! Und endlich die Verantwortung für unseren Lebenswandel übernehmen, und nicht die abstrafen, die Schritte wagen! Hier wäre auch ein Journalismus gefragt, der die Menschen aufklärt, wie sieht die Erde in 50 Jahren aus, wenn wir das 1,5°C Ziel unwahrscheinlicher Weise einhalten, auch dann sieht der Planet nämlich schon ganz anders aus als heute! Und die vielen Konzepte, die es gibt, um ein lebenswertes Leben für Alle zu gestalten!

Den Anfang könnte  z.B.ein Bericht machen, der auf der Kinderseite zu finden war, über einen einberufenen Bürgerrat zum Thema. Dieser hat leider keine entscheidenen Befugnisse, aber welche Aussicht, wenn notwendige politische Entscheidungen unabhängig von Lobbyismus und Wahlterminen zum Wohle der Bürger*innen getroffen werden würden!

Petra , Bochum

Paris will Autoverkehr in der Innenstadt weiter einschränken – Blaupause für Bochum ?

(14.05.21) von heise.de , Original : hier

“Mehr als die Hälfte der Autos fahren einfach durch”: Nach Plänen des Rathauses könnte die Pariser Innenstadt bald zu einer Art Fußgängerzone werden. (dpa)

Wenn es nach den Plänen des Pariser Rathauses geht, soll es eine verkehrsberuhigte Zone geben, um den Autoverkehr massiv einzuschränken. Die Pariser Innenstadt könnte bald zu einer Art Fußgängerzone werden. “Wir wollen sie im Zentrum der Hauptstadt umsetzen mit einem Ziel: den Durchgangsverkehr drastisch zu reduzieren”, sagte David Belliard von den Grünen, im Pariser Rathaus zuständig für Umgestaltung des öffentlichen Raums und Mobilität.

“Heute fahren von den circa 180.000 Fahrzeugen, die durch dieses Gebiet fahren, 100.000 ohne anzuhalten durch”, sagte Belliard der Zeitung Le Parisien. Künftig sollen nur noch Anwohner, Busse, Taxis, aber auch Handwerker, Gewerbetreibende und Zusteller in diesem Bereich unterwegs sein können. Es sei nun ein Konsultationsprozess gestartet worden, bei dem die Details geklärt werden sollen. Unklar sei zum Beispiel noch, welche Regeln für Reisebusse gelten sollen.

Die Umsetzung der Pläne ist für 2022 anvisiert. Die Zone soll grob gesagt rund um die Seine-Insel Île de la Cité eingerichtet werden und neben den ersten vier Arrondissements auch Teile des fünften, sechsten und siebten Arrondissements betreffen – ein recht großer Bereich also. “Die Einrichtung dieser Zone zielt darauf ab, Fußgänger und Radfahrer zu unterstützen, mehr Sicherheit für sie zu schaffen und die Umweltverschmutzung und den Lärm zu reduzieren”, sagte Belliard.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat Autoverkehr und Luftverschmutzung schon länger den Kampf angesagt und etwa die Fahrradwege stark ausgebaut. Bei schlechter Luft wird der Verkehr deutlich eingeschränkt, Schadstoff-Plaketten für Autos sind Pflicht. Einige Straßen sind für den Verkehr gesperrt – zum Beispiel das rechte Seine-Ufer – stattdessen ist dort eine Flaniermeile entstanden.

05.05.21 – German Overshot Day

( 06.05.21 , wetter.de , Original : hier )

Earth Overshoot Day

( Tja den haben wir verpasst – nicht beachtet … )

Erdüberlastungstag: Deutschland hat seine Ressourcen für 2021 aufgebraucht

06. Mai 2021 um 14:50 Uhr

20.04.2021, Kolumbien
Illegaler Bergbau in Kolumbien. Die Menschheit beutet die Ressourcen der Erde wesentlich schneller als die Erde regenerieren kann. © dpa, Fernando Vergara, flm

Was können wir tun? Eine Menge

Bereits am 5. Mai ist dieses Jahr der „German Overshoot Day“. Was bedeutet das? Wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden wie die Einwohner Deutschlands, wären jetzt alle Ressourcen der Erde verbraucht, die der Planet in einem Jahr erneuern kann.

Das war die Liste im Jahr 2020

Nun leben wir auf Pump

Bis zum 5. Mai also haben die Deutschen ihren Teil der Natur genutzt, nun leben wir auf Pump. Hätten alle Menschen auf der Erde einen so großen ökologischen Fußabdruck, bräuchten wir die Ressourcen von drei Planeten.

Eine Verschiebung des Datums (#MoveTheDate) des Overshoot Days ist möglich, wenn wir unser Verhalten verändern, ressourceneffizienter leben und vor allem das fossile Zeitalter beenden.

Was können wir tun?

Weniger Fleisch essen, würde den Erdüberlastungstag nach hinten schieben. Lebensmittel aufbrauchen und nicht wegwerfen würde helfen, genauso wie nachhaltiger reisen. In Deutschland tragen besonders der Verkehr und die Energieversorgung zur schnellen Überlastung bei. Daher würde ein schnellerer Ausstieg aus der Kohle enorm helfen. Zumal das Bundesverfassungsgericht vor wenigen Tagen den Bund dazu verdonnert hat, beim Klimaschutz nachzubessern.

Immerhin hat sich nun schon CSU-Chef Markus Söder in Position gebracht, mit „mehr Kohle für weniger Kohle“ den Ausstieg zu beschleunigen.

Ressourcenverschwender Nummer eins ist Katar

Demonstration zum Earth Overshoot Day
Die Ressourcen des Planeten bleiben endlich. © deutsche presse agentur, Markus Scholz

Im vergangenen Jahr war der Earth Overshoot Day am 22. August. Wegen der Corona-Pandemie rückte er gut drei Wochen nach hinten, 2019 waren die Ressourcen der Welt schon am 29. Juli verbraucht.

Der Erdüberlastungstag ist eine Kampagne der Organisation Global Footprint Network. Erst seit dem Jahr 1970 übersteigt der Verbrauch der Menschheit die Ressourcen, die die Natur uns zur Verfügung stellen kann.

Die USA hatten in diesem Jahr ihre Ressourcen bereits am 14. März verbraucht. Ressourcenverschwender Nummer eins ist Katar (9. Februar) vor Luxemburg (15. Februar). Nicht alle Länder haben einen Überlastungstag. Es gibt auch Nationen, die sich in ihren planetaren Grenzen bewegen und damit nachhaltig sind.

Für kleine Länder ist es natürlich schwieriger, nachhaltig zu sein, denn es fehlt einfach die Fläche, auf der etwas wachsen kann. Wenn dann die Menschen noch auf großem Fuß leben wie in Katar oder Luxemburg, dann sind die Ressourcen schnell weg. Dass ein Riesenland wie die USA schon im März die Ressourcen verbraucht hat, zeigt, wie Energie- und CO2-intensiv die Menschen dort leben. (OSC)

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Country Overshot Days

() aus bodenbuendnis.or.at , hier

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23 Bäume, um eine Sekunde googeln wiedergutzumachen

(09.05.18 , deutschlandfunk.de , Original : hier )

Für ihre Projekte CO2GLE und Deforest hat die Netzkünstlerin Joana Moll den CO2-Abdruck von Google ausgerechnet. Um eine Sekunde Suchanfragen weltweit wiedergutzumachen, bräuchte es 23 Bäume. Denn hinter der Suchmaschine stecken unzählige Serverfarmen, die viel Energie brauchen.

Softwarentwickler & Techunternehmer feiern zur Zeit auf gleich zwei großen Entwicklerkonferenzen ihre Produkte und sich selbst: Sowohl bei der Google/IO als auch bei der Microsoft Build geht es um neue Apps, die Cloud und vor allem um die segensreiche Zukunft, die uns Künstliche Intelligenz bescheren wird.

Netzkonsum und Umwelt

Der Tech-Boom hat aber auch eine dunkle Seite – und auf die weist die Netzkünstlerin Joana Moll eindrücklich hin. Sie beschäftigt sich damit, welche Folgen unser täglicher Netzkonsum für die Umwelt hat. In ihrem Kunstprojekt CO2GLE zum Beispiel rechnet sie den CO2-Abdruck von Google aus.

Screenshot der Seite janavirgin.com/CO2/ zehn Sekunden nach Öffnen der Seite
Screenshot der Seite CO2GLE zehn Sekunden nach Öffnen der Seite

CO2GLE ist eine netzbasierte Installation, die uns die Menge an CO2 anzeigt, die jede Sekunde dank der globalen Besuche bei Google.com in die Atmosphäre gelangen. Öffnet man die Homepage, läuft ein Counter, der in Echtzeit anzeigt, wie viel Kilogramm CO2 durch Google ausgestoßen wurden, seit man die Seite geöffnet hat.

Serverfarmen verbrauchen enorme Ressourcen

“Niemand, der das Internet nutzt, macht sich Gedanken darüber, dass das Netz aus miteinander verbundenen physischen Strukturen besteht, die natürliche Ressourcen verbrauchen”, schreibt Joana Moll auf ihrer Homepage. Gemeint sind die Serverfarmen.

“Die Emissionen resultieren aus den unzähligen Serverfarmen, die unsere Anfragen bearbeiten.”

Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin

Der CO2-Ausstoß entsteht, weil Google-Server mit ihren kilometerlangen Unterwasserkabeln, Schaltern und Routern eine enorme Menge Energie verbrauchen. Diese stammt zum größten Teil aus fossilen Brennstoffen. 

Und wie hat Joana Moll die CO2-Emissionen von Google berechnet?

  • Für ihr Projekt hat die Künstlerin Daten über den weltweiten Internetverkehr aus dem Jahr 2015 benutzt.
  • Damals kam Google auf rund 47.000 Anfragen pro Sekunde.
  • Das entspricht einem geschätzten CO2-Ausstoß von 500 Kilogramm pro Sekunde.
  • Heruntergerechnet auf eine einzelne Anfrage wären das rund 0.01 Kilogramm pro Anfrage.

Google bestreitet die Rechnung nicht

Neuesten Studien zufolge sei das Internet für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, schreibt Joana Moll auf ihrer Homepage. Das ist mehr als der Anteil der kompletten Luftfahrtindustrie. 

Kritiker könnten jetzt einwenden, dass das eine ziemlich vage Schätzung ist. Das Wirtschaftsportal Quartz hat allerdings mal direkt bei Google nachgefragt: Dort wird diese Rechnung nicht bestritten. In einer Schätzung aus dem Jahr 2009 kommt Google selbst sogar auf 0,2 Gramm CO2-Emissionen pro Anfrage.

Screenshot Deforest
Screenshot des Kunstprojekts Deforest von Joana Moll

Joana Moll hat noch mehr ausgerechnet: Auf der Internet Media Age Konferenz in Barcelona hat sie eine neue Visualisierung namens “DEFOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOREST” (Ja, es sind wirklich so viele Os.) vorgestellt. Demnach bräuchte man, um die CO2-Emissionen wiedergutzumachen, die durch die Besuche von Google.com in nur einer Sekunde entstehen, ungefähr 23 Bäume

Wohlgemerkt: Diese Zahl bezieht sich nur auf Google – also nur auf eine einzige populäre Anwendung im Netz. Facebook zum Beispiel hat bekannt gegeben, dass seine Serverfarmen und sonstigen Operationen in 2016 einen CO2-Fußabdruck von 718.000 Tonnen verursacht haben. 

“Den kompletten Energieverbrauch des Internets genau zu berechnen, sei äußert kompliziert, sagt Joana Moll.”

Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporterin

Die Künstlerin räumt ein, dass es kompliziert sei, den kompletten Energieverbrauch des Internets genau zu berechnen. Klar, dort tummeln sich ja Millionen potentielle CO2-In-Die-Luft-Puster. Das Netz ist das größte Stück Infrastruktur, dass die Menschheit je gebaut hat. Ihre Projekte, sagt Joana Moll, sollen dazu dienen, uns das bewusst zu machen.

+++ Korrektur +++

Der Beitrag enthielt im Text einen inhaltlichen Fehler, den wir korrigiert haben. Die Künstlerin hat nicht ausgerechnet, wie viele Bäume durch Google-Benutzung sterben würden, sondern wie viele es in etwa bräuchte, um die Emissionen durch Google-Benutzung wettzumachen. Im oben stehenden Artikel wurde der Fehler nachträglich korrigiert.

Mehr zum Thema:

Klimaschutz: Die Zeit läuft ab

( aus scinexx.de , Original : hier )

1,5-Grad-Klimaschutzziel ist nur noch mit wenigen Szenarien zu erreichen

Eine Erwärmung um deutlich mehr als 1,5 Grad könnte weltweit schwere Folgen nach sich ziehen. Doch das Zeitfenster, um den Klimawandel zu stoppen, schließt sich zusehens. © Romolo Tavani/ iStock

Es wird knapp: Inzwischen gibt es nur noch wenige Klimaschutz-Szenarien, die eine Erwärmung um mehr als 1,5 Grad verhindern können – und keines davon bietet einen einfachen „Königsweg“, wie eine Studie enthüllt. Stattdessen erfordern alle noch möglichen Szenarien ein schnelles und drastisches Handeln im Energiebereich, bei der Landnutzung und auch im Geoengineering. In mindestens einem Maßnahmenbereich sind dafür zudem „herausfordernde“ Schritte nötig, so die Forschenden.

Die globale Erwärmung schreitet nahezu ungebremst voran und folgt bisher dem Kurs des „Worst-Case-Szenarios“, wie Messungen belegen. Auch die Treibhausgaswerte erreichen nahezu jährlich neue Rekordwerte. Geht die Entwicklung so weiter, könnte schon im Jahr 2024 eine Erwärmung von 1,5 Grad erreicht sein. Ein Überschreiten dieses Klimaschutzziels aber birgt die Gefahr, dass es zu Rückkopplungen im Klimasystem unseres Planeten kommt, durch die sich das Weltklima dauerhaft in einen neuen, heißeren Zustand aufschaukeln könnte.

53 Klimaschutzszenarien auf dem Machbarkeits-Prüfstand

Das weckt die Frage, ob die Menschheit überhaupt noch Chancen hat, das Klimaschutzziel von wenig mehr als 1,5 Grad Erwärmung bis 2100 einzuhalten. Ein Team um Lila Warszawski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat dies nun anhand von 53 Klimaschutzszenarien untersucht, die vom Weltklimarat IPCC ausgewertet worden waren und die ein Erreichen des 1,5-Grad-Ziels zumindest theoretisch erlauben würden.

Für ihre Studie teilten die Forschenden die in den Szenarien aufgeführten Maßnahmen in fünf „Minderungshebel“ ein: die Reduktionen des Energieverbrauchs und die Senkung der Karbonisierung der Energieproduktion, die Änderung der Landnutzung um die CO2-Pufferwirkung der Vegetation zu verstärken, die CO2-Bindung durch Geoengineering-Maßnahmen wie Direct-Air-Capture sowie die Senkung von Emissionen von Nicht-CO2-Treibhausgasen wie Methan.

In ihrer Analyse untersuchten Warszawski und ihre Team für jedes Szenario, welche dieser „Hebel“ in welchem Maße eingesetzt werden müssen, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen – und wie realistisch dies ist. Die Spanne reichte dabei von einem „vernünftigen“ über einen „herausfordernden“ bis hin zum „spekulativen“ Einsatz der Hebel bis zur Mitte des Jahrhunderts.

Alle Hebel nötig – keine „Silver Bullet“

Das Ergebnis: Nur 20 der 53 Klimaschutz-Szenarien wären überhaupt noch realistisch machbar. Die restlichen beinhalten nicht umsetzbare Annahmen über das Potenzial der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS), das Reduktionspotenzial bei Nicht-CO2-Treibhausgasen wie Methan oder zu sozialen Faktoren wie der Begrenzung des Bevölkerungswachstums oder der Ernährungsumstellung auf pflanzliche Nahrung.

Allen noch machbaren Szenarien ist gemeinsam, dass die jährlichen Netto-CO2-Emission schon bis 2030 halbiert werden müssten. Gleichzeitig muss die Landnutzung bis dahin so verändert werden, dass sie von einer Emissionsquelle zu einer Emissionssenke wird – beispielsweise durch Aufforstung oder Wiedervernässung von Mooren. Etwa bis 2050 sollte dann eine CO2-Neutralität erreicht werden – die Menschheit darf dann nicht mehr CO2 ausstoßen, als die natürliche Puffer und technische Maßnahmenaus der Atmosphäre entfernen.

Keiner der noch machbaren Klimaschutzwege bietet zudem eine „Silver Bullet“ – einen einfachen Königsweg: „Alle Szenarien, die wir als realistisch einschätzen, ziehen zumindest mehrere Hebel in einen herausforderndem Bereich“, sagt Warszawski. Selbst bei einem maximal denkbaren Einsatz von Geoengineering-Maßnahmen zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre muss demnach in allen anderen Bereichen schnell gehandelt werden, in mindestens einem dieser „Hebel“ sogar drastisch.

Größte Chancen im Energiesektor

Chancen, die Machbarkeit zu erhöhen, sehen die Forschenden am ehesten in einer schnellen und starken Senkung des Energieverbrauchs und einer Dekarbonisierung des Energiesektors. „Die Reduktion der Emissionen im Energiesektor trägt zu mehr als zwei Dritteln zum gesamten potentiellen Klimaschutz bei“, erklären sie. Wenn hier gehandelt werde, könnte dies möglicherweise noch verhindern, dass andere Maßnahmen in den „herausfordernden“ Bereich geraten müssen.

„Der Energiesektor ist natürlich der Schlüssel zum 1,5-Grad-Ziel, einerseits durch die Reduzierung der Energienachfrage und andererseits durch die Dekarbonisierung der Nutzung und Erzeugung von Energie“, sagt Warszawski. „Aber wir können nicht auf die anderen Strategien verzichten.“

Zeitfenster schließt sich

Damit besteht zwar noch eine kleine Chance, eine Erwärmung von deutlich mehr als 1,5 Grad zu vermeiden. Das Zeitfenster für die Einhaltung des Klimaziels aus dem Pariser Abkommen schließe sich aber schnell: „Nur wenn die Klimaschutz-Hebel in einem Maße eingesetzt werden, die herausfordernd umzusetzen sind, haben wir überhaupt noch Szenarien, die eine faire Chance zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels erlauben“, so die Wissenschaftler.

Das Erdklima in einem für die Menschheit tragbaren Rahmen zu halten, erfordert demnach enorme Anstrengungen – und diese werden größer, je länger man wartet. „Die Lage erfordert eine sofortige Beschleunigung der weltweiten Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen mit allen verfügbaren Mitteln“, betont Koautor Tim Lenton von der University of Exeter. „Wir brauchen eine Nachhaltigkeitsrevolution, ähnlich wie einst die industrielle Revolution.“

Verantwortung für kommende Generationen

Nach Ansicht der Forschenden ist dieses Ergebnis auch relevant im Hinblick auf die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen: Wenn man jetzt vor einer umfassenden Dekarbonisierung und Energieeinsparungen in den kommenden Dekaden zurückscheut, weil man auf zukünftige Durchbrüche bei technischen Lösung hofft, dann verlagere man das Problem nur auf die Schultern der Kinder und Kindeskinder.

Um das vermeiden bleibt nur eins: Sofort handeln, auch wenn es schwierig wird: „Die notwendigen Emissionsminderungen sind schwer zu erreichen, technisch, aber auch politisch“, räumt Warszawskis Kollege Johan Rockström ein. „Sie erfordern eine noch nie dagewesene Innovation der Lebensstile und der internationalen Zusammenarbeit. Dennoch denke ich, dass eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius jede Anstrengung wert ist.“

Denn sonst besteht die Gefahr, einigen Kippelementen im Erdsystem einen zusätzlichen Schubs zu geben. „So technisch das alles auch klingen mag, es geht einfach um eine sichere Klimazukunft für alle“, so Rockström. (Environmental Research Letters, 2021; doi: 10.1088/1748-9326/abfeec)

Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

10. Klimanotstandsbrief veröffentlicht :

Offener Brief des Bochumer Klimaschutzbündnisses an die politisch Verantwortlichen

Wir protestieren:
das stadtökologisch wichtige Grundstück
zwischen Kreuz- und Neustraße darf nicht
rücksichtslos verscherbelt werden!

Hierin fordert das Klimaschutzbündnis (Boklima.de) den Verkauf des Geländes nicht unter rein wirtschaftlichen Aspekten abzuwickeln :

  • Keine Fläche darf allein „im Sinne der Wirtschaft“ entwickelt werden!
  • Die Innenstadt darf nicht weiter bloß „vermarktet“ werden!
  • Klimaschutz und Klimaanpassung müssen sofort und immer berücksichtigt werden!
  • Klimaanpassung darf sich nicht auf Modellvorhaben beschränken!
  • Schluss mit der Ausgrenzung der innerstädtischen Bevölkerung!

BoKlima fordert :
Umsetzung des Klimanotstandsbeschlusses, d.h. Bestgebotsverfahren mit ambitionierten Klimaschutz- und Klimaanpassungszielen für dieses Grundstück – jetzt!

Den 10. Klimanotstandsbrief im Wortlaut :