Aktuell

Politiker kritisieren : ” zu schnelles Baumfällen” in Bochum

( 10.05.21 , aus Waz.de von S.Vogt , Original : hier )

Bochum-Innenstadt. 
An der Max-Grewe-Straße wurden Bäume gefällt, um Platz zu schaffen für Wohnungen und eine Tagespflegeeinrichtung. Kritik im Bezirk Bochum-Mitte.

Nicht nur bei Bürgerinnen und Bürgern wächst der Unmut über das Fällen von Bäumen. Auch die Politik zieht zunehmend in Zweifel, ob das Abholzen für neue Bauvorhaben immer in der beantragten Größenordnung sein muss. Jüngster Fall: An der Max-Grewe-Straße stehen sechs Bäume einem Wohngebäude im Weg. Bäume Bochum: Bäume gefällt — Streit in der Nachbarschaft

Dort sollen 29 Wohnungen und eine Tagespflegeeinrichtung entstehen. Die sechs Bäume fallen unter die Baumschutzsatzung der Stadt. Christiane Laschinski (SPD) zeigte sich in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte verwundert. ‟Wir sind allzu schnell beim Fällen dabei. Es sollte künftig abgewogen werden zwischen den Interessen der Investoren und den Anforderungen des Klimaschutzes.”

Bochumer Politik will mehr einbezogen werden

So könnte kleiner gebaut werden, damit weniger Bäume für ein Bauvorhaben fallen müssten. Die Politik wolle mehr einbezogen werden und nicht nur lapidare Mitteilungen erhalten. ‟Es kann nicht sein, dass wir zu Baumfällungen immer Ja sagen.” Die Bezirksvertreterin forderte einen Ortstermin, bevor die Bäume abgesägt werden. Ihr Fraktionskollege Holger Schneider aber wusste zu berichten: Ein Ortstermin ist hinfällig, die Bäume sind bereits weg.

CDU-Fraktionschef James Wille nannte die Forderung der Interessensabwägung ‟fraglich”: Es handele sich um das Eigentumsrecht des jeweiligen Grundstücksbesitzers, da könne die Stadt nicht eingreifen. In keinem Fall aber sollte die Politik soweit gehen, dass Grundstücke nicht bebaut werden können, weil dort Bäume stünden.

Es fehlen Hunderte von Straßenbäumen

‟Wir müssen uns darüber Gedanken machen, ob wir bestimmte Dinge verhindern. Uns fehlen Hunderte von Straßenbäumen. Wenn ein Investor Ausgleichszahlungen statt Neuanpflanzungen leistet, könnten mehr Straßenbäume mit dem Geld gekauft werden.”

…..

David Schnell (SPD) erinnerte daran, dass für den Bau eines Klärwerks an der Hordeler Heide vor Jahren ein kompletter Wald entfernt worden war. Weil es an Flächen im Bezirk Mitte fehlte, wurde ein neuer Wald in Herne angepflanzt. ‟Straßenbäume waren somit auch nicht möglich.”

Eigentümer überzeugen

Karsten Finke (Grüne) warf ein: ‟Wir wollen vorher wissen, was passiert. Denn manchmal können Eigentümer überzeugt werden, mehr Bäume stehen zu lassen.”

Für den Neubau Max-Grewe-Straße muss der Bauherr als Ersatz 19 Bäume neu pflanzen; nach dessen Angaben sollen neun auf dem Fällgrundstück gepflanzt werden, jeweils fünf auf den Grundstücken Herrensiepen 2 und Breite Hille 27. Na­tur­schutz­ge­biet soll wach­sen

Das Na­tur­schutz­ge­biet Am Blu­men­kamp — zwi­schen Hor­del und Gün­nig­feld — soll er­wei­tert wer­den.

Die Bio­lo­gi­sche Sta­ti­on öst­li­ches Ruhr­ge­biet ist zu­stän­dig für die Na­tur­schutz­flä­che. Sie schlägt vor, sie Rich­tung Wes­ten zu ver­grö­ßern und somit den öko­lo­gi­schen Wert zu stei­gern.

Neuanpflanzungen in Unterhordel

Grüner soll es in Unterhordel werden: Hier plant die Stadt, an der Straße Am Lakenbruch und Hannoverstraße leere Baumscheiben (nach Ela) im kommenden Herbst/Winter neu zu bepflanzen. Umwelt Bochum: Warum eine uralte Stieleiche gefällt werden musste

Straßenbäume fehlen auch im Riemker Neubaugebiet Am Wiesenstück und am Mühlenbach. Darauf machte die SPD-Fraktion aufmerksam. Die Stadt erklärt nun: Insgesamt sollen dort 20 neue Bäume gepflanzt werden, und zwar zeitnah.

Ein letztes Flackern – „Blauer“ Wasserstoff: Wie eine mächtige Lobby um ihr Gas kämpft

( von coorectiv.org , Original : hier )

Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist klar: Die Klimapolitik wird in den kommenden Monaten die Innenpolitik bestimmen. Im Zentrum der deutschen Strategie steht Wasserstoff, für dessen Förderung auch die EU viele Milliarden Euro ausgeben will. Doch welcher Wasserstoff ist eigentlich klimafreundlich? Ein deutsch-italienisches Team von IRPIMedia und unserer Redaktion hat recherchiert, wie die europäische Gasindustrie dafür lobbyiert, dass die EU auch Wasserstoff aus Erdgas als nachhaltig einstuft – und weiterhin Steuergelder in klimaschädliche Projekte und Pipelines fließen.

Warum gute Klimapolitik Deutschlands Zukunft sichert

( 18.04.21 – Original bei spiegel.de : hier )

Eine Kolumne von Christian Stöcker

Klimaschutz muss man eben machen, aber er schadet der Wirtschaft – so sehen das viele Politiker. Das ist ein gefährlicher Irrtum. Klimapolitik entscheidet, ob Deutschland als Wirtschaftsstandort konkurrenzfähig bleibt.

Die deutsche Volkswirtschaft und ihre Zukunft sind das zentrale Anliegen von zumindest drei derzeit im Bundestag vertretenen Parteien.
… Diese: Klimapolitik wird man zwar irgendwie machen müssen, aber im Grunde ist sie so etwas wie ein wirtschaftlicher Hemmschuh.

Müsste man keine Klimapolitik machen, dann wäre das irgendwie besser. Dieses Gefühl hat man, wenn man zum Beispiel Armin Laschet oder den Klima- und Energiepolitikern der Union zuhört. Gut, vielen dieser Klima- und Energiepolitikern hört jetzt erst mal niemand mehr zu, weil sie aufgrund von Skandalen und undurchsichtigen Nebentätigkeiten ihre Ämter verloren oder aufgegeben haben.

Dass gute Klimapolitik schlechte Wirtschaftspolitik ist, ist aber, volkswirtschaftlich und mittelfristig betrachtet, absoluter Unsinn. …

Heute Ministerpräsident, morgen Kohlemanager

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Bei der Kohlebranche ist die Sache relativ einfach: Ihr Geschäftsmodell hat keine Zukunft. Von allen fossilen Energieträgern produziert Kohle mit Abstand die größte absolute Menge an CO₂. Kohle muss raus aus dem Energiemix, je schneller, desto besser. 2038 ist nicht schnell, es ist viel zu spät. Bis 2038 damit weiterzumachen, gepolstert mit üppigen Summen vom Steuerzahler, ist für die Kohlebranche gut, für die deutsche Volkswirtschaft schlecht. Es verhindert nämlich, dass mit dem nötigen Druck am absolut zwangsläufigen Umbau unserer Energieversorgung gearbeitet wird. Als ob man lieber noch ein paar Jahre auf Schreibmaschinen schreibt, weil man noch so viele davon hat.

Buchhinweis : Christian Stöcker , Das Experiment sind wir: Unsere Welt verändert sich so atemberaubend schnell, dass wir von Krise zu Krise taumeln. Wir müssen lernen, diese enorme Beschleunigung zu lenken.
Herausgeber: Karl Blessing Verlag Seitenzahl: 384 Für 22,00 €

Die kuriosen Positionen der FDP

Bei der Automobilbranche ist die Situation noch kurioser. FDP-Chef Christian Lindner zum Beispiel liebt Verbrennungsmotoren anscheinend noch mehr als die deutsche Automobilindustrie, obwohl er doch sonst ständig von »Innovationen« redet. Die FDP spricht sich für einen möglichst langen Erhalt des Verbrennungsmotors und für möglichst keine Förderung für Elektroautos aus (»Nicht noch mehr Milliarden«).

Skurrilerweise wird dieses benzin-ideologisch motivierte Festhalten an einer sterbenden Technologie weiterhin mit vermeintlicher wirtschaftlicher Vernunft begründet. Der baden-württembergische FDP-Vorsitzende Michael Theurer ist sogar der Meinung, die Regierung »zerstöre« die Automobilindustrie. Er befürchtet »das Ende des Autobaus in Deutschland«.

Die schlechte Studie des VDI

Von den Liebhabern des Benzinverbrennens wird in letzter Zeit permanent eine Studie des VDI zitiert, die angeblich belegt, dass Elektroautos gar kein CO₂ einsparen. In Wahrheit belegt sie das nicht, lustigerweise kann man das sogar in Artikeln nachlesen, die die FDP selbst auf ihren Webseiten als Argument für das Gegenteil verlinkt. ….

Der zweite längst als Quatsch entlarvte Mythos: Die Transformation der Automobilindustrie werde gigantische Jobverluste erzeugen. Auch das ist mittlerweile widerlegt.

Die FDP weiß es besser als Daimler und VW

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bau(m)-kunst Art

bau(m)- kunst

“Wenn die Bäume gehen, wohin gehen dann wir?”
H.D. Gölzenleuchter

Genaueres : hier

ARTWALK

Begegnen Sie den Kunstwerken von H.D. Gölzenleuchter auf einem einzigartigen ARTWALK durch ganz Bochum.
Einmal quer durch Bochum,von Linden über Weitmar, Wiemelhausen bis Gerthe West engagieren sich Bürgerinitiativen gegen Bebauungspläne wider die Natur.

„Bäume können nicht fliehen.“
Der ARTWALK verbindet kulturelle Leidenschaft mit der Liebe zur Natur und gibt Bäumen eine Stimme.
Vielerorts stehen Werke (Holzschnitte) von H.D. Gölzenleuchter „Pate“ und werden schützend um die von einem Bauvorhaben betroffenen Bäume gelegt.


Bochum fällt und baut

In Altenbochum musste schon alter Baumbestand dem Ostpark weichen und es soll weitergehen: fast 200 Bäume wurden für das neue Schulzentrum in Bochum-Gerthe gefällt, das geplante Bauprojekt „Gerthe West“ würde bei Umsetzung nach der ersten “Vision” zu einem Verlust von mehr als 400 schützenswerten Bäumen führen.

Bochum plant, für die nächsten Jahre fast 10.000 neue Wohneinheiten zu bauen, verteilt über das gesamte Stadtgebiet. Fast alle Bauvorhaben (Hattinger Straße / Hinter der Kiste in Linden, Charlottenstrasse in Stiepel, Schloßstraße in Weitmar, Gerthe West in Hiltrop) können nicht
ohne Baumfällaktionen umgesetzt werden.

Aber: „Wenn die Bäume gehen, wohin gehen dann wir?“ (H.D. Gölzenleuchter)

Es muss doch auch anders gehen: moderates Bauen im Einklang mit der Natur muss das Ziel sein. Landschaftsschutzgebiete dürften nicht verplant werden, Bäume auf der Naturdenk-malliste (so z. B. die drei Eichen an der Charlottenstrasse) dürfen gar nicht erst in die nähere Betrachtung eines Bauvorhabens kommen.

Um diese Forderungen zu verdeutlichen, haben sich die Bürgerinitiativen Gerthe West – so nicht! und Hinter der Kiste sowie die Initiativen Schlosspark und Charlottenstrasse mit dem Bochumer Künstler H.D. Gölzenleuchter zusammengeschlossen. Gemeinsam werden sie in
den nächsten Wochen mit der Aktion „Bau(M)-Kunst“ die Öffentlichkeit auf betroffene, besonders schützenswerte Bäume und Baumbestände aufmerksam machen – natürlich unter Einhaltung der Schutzbestimmungen. Die Motive werden schützend um die Bäume gelegt.

Die Arbeiten von H.D. Gölzenleuchter haben alle Mensch und Natur zum Thema – und das im doppelten Sinne.
Er arbeitet als bildender Künstler seit den 60er Jahren mit Holz, schneidet Motive in gebrauchtes Holz, walzt es in Farbe ein und druckt es als Holzschnitt auf Papier oder Leinwand.

Sein Holz: ausgediente Türen, Tischplatten, Vierkantbalken oder alte Eichenbohlen. Wald und Baum prägen seit jeher Bewusstsein und Denken der Menschen verschiedenster Kulturen.
H.D. Gölzenleuchter hat aus dem Zyklus Mensch und Baum Motive zur Verfügung gestellt, die überaus eindringlich diese Verbundenheit zeigen.

Jede Bürgerinitiative konnte sich ihre Motivewählen. Die Aktion beginnt am 8.Mai 2021.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.baum-kunst.art

Klimaschutz-Turbo für Deutschland (WAZ, 06.05.21) – Kommentar

Kommentar zu untenstehendem WAZ-Artikel vom BoKlima-Sprecher :

Und hier der Artikel :

Kennt unsere Umweltministerin Svenja Schulze die bereits im Dez. 2015 beschlossene 1,5°-Grenze nicht? Weis sie nicht dass wir nur noch 4200 Mill. t CO2 emittieren dürfen wenn sie eingehalten werden soll:

https://www.wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/5169  ,   
https://www.wupperinst.org/fa/redaktion/downloads/projects/CO2-neutral_2035_Factsheet.pdf  

Selbst dann überschreiten wir die 1,5°-Grenze mit 50 % Wahrscheinlichkeit.
Eine Überschreitung von höchstens 33 1/3 % ist bereits nicht erreichbar (Auskunft des Wuppertalinstituts).

Schulze will 25 Mill. t pro Jahr einsparen.

Dann überschreiten wir unser Kontingent bereits 2025.
(s. Anhang.)

Klimaschonenede Mobilität “terran”

Es gibt eine interessante Site : terran.eco

Warum terran?

Ein neues Wort um nachhaltiges und zukunftsfähiges Unterwegssein zu beschreiben. Denn mit keiner anderen Konsum-Entscheidung lässt sich das Klima einfacher und schneller schonen. Damit kommst du gut an!

go terran!

Werde Teil der terranen Bewegung. So wie es dir passt: als Europa-Terraner*in, als Welt-Terraner*in, oder in deinem Heimatland. Und am Besten, du teilst die terrane Idee mit anderen. Hauptsache, wir bewegen zusammen was – indem wir am Boden bleiben.

Über terran

Unsere Vision – Eine Welt, in der terranes Reisen selbstverständlich ist

Wie für uns eine bessere Zukunft aussehen könnte? Für die Menschen unserer Gesellschaft ist es selbstverständlich geworden, terran unterwegs zu sein. Familien planen ihren Urlaub mit der Bahn. Weite Dienstreisen sind durch modernste Videokonferenzen größtenteils abgelöst. Es gibt online Anbieter, die einem die schnellste und preiswerteste terrane Reiseroute vorschlagen. Mit einem Klick ist die terrane Reise gebucht – ganz einfach und unkompliziert. Nach dem Schulabschluss mit dem Langstrecken-Jet zum Work and Travel in Australien? Das war früher mal hip. Heute heißt es: Erstmal die Umgebung entdecken – Freiwilligenarbeit in der Schweiz, Rafting in Frankreich, Weinernte in Portugal. Oder mit der Transsibirischen Eisenbahn Richtung Asien. Und dann Mal sehen. Es ist lange her, dass es normal war, mal kurz übers Wochenende nach Budapest oder Milano zu fliegen – inzwischen ist das so was von 2017. Und manchmal, da nehmen wir uns ganz bewusst viel Zeit und besuchen terran unsere Verwandten und Freunde in der weiten Welt.


Tip von ingo

WEGE ZU EINEM KLIMANEUTRALEN ENERGIESYSTEM (Frauenhofer Institut für solare Energie-Systeme )

Die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen

(Febr’ 2020) Philip Sterchele, Julian Brandes, Judith Heilig, Daniel Wrede, Christoph Kost, Thomas Schlegl, Andreas Bett, Hans-Martin Henning

Vorwort

Die Studie »Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem – Die deutsche Energiewende im Kontext gesellschaftlicher Verhaltensweisen« wurde am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Eigenforschung erstellt und durch Arbeiten im BMBF-geförderten Projekt Kopernikus-ENavi unterstützt. Die wesentliche Motivation war es, zu untersuchen, welche Einflüsse spezifische gesellschaftliche Verhaltensweisen und Einstellungen auf den Fortgang der Energiewende haben und wie sich dies mit Blick auf notwendige Investitionen und Kosten für den Umbau des Energiesystems auswirkt.

Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Erstellung dieser Studie mit-gewirkt haben. Diese Gruppe ist weit größer als die genannten Autorinnen und Autoren. Insbesondere die große Expertise innerhalb des Instituts zur Frage der zukünftigen Kosten- und Performanceentwicklung wesentlicher Technologien war äußerst wichtig und hilfreich, um die durchgeführten Modellrechnungen auf eine solide Basis zu stellen.

Wir hoffen, dass wir mit dieser Analyse und den dargestellten Ergebnissen einen wertvollen Beitrag zu einer sachlichen Diskussion liefern. Ihre Fragestellung betrifft die Machbarkeit eines klimaneutralen Energiesystems, das im Wesentlichen auf zwei Hauptsäulen, dem Einsatz erneuerbarer Energien und einer höheren Effizienz bei der Wandlung und Nutzung von Energie, basiert.

Freiburg, 13. Februar 2020


Tip von Ingo

Eine Welt ohne Autos (ARD-Mediathek)

(ARD – HR , Original : hier )

Eine Welt ohne Autos

(Direkt zum Video : hier )

03.05.2021 ∙ Doku & Reportage ∙ hr-fernsehen

Kein Auto auf den Straßen – ist das möglich? Wie werden wir uns zukünftig fortbewegen? Fahrrad, Carsharing, autonome Autos? Was wollen wir?


Weitere Beiträge zum Thema

10 Gründe, warum wir (immer noch) ohne Auto leben

( 20.09.2019, aus weltwunder.de : hier )


Carless: Ist eine Welt ohne Autos möglich? Können wir ohne Auto leben?

( 28.08.20 von resetter.org , Original : hier )

Das Auto verkörpert Freiheit und Individualität. Gleichzeitig grenzt uns das Auto auch ein, weil wir die gesamte Welt um das Auto herum gebaut haben.

Eine Welt ohne Autos zu denken, scheint in einer Welt mit etwa 1.5 Milliarden Autos ein Ding der Unmöglichkeit. Oder doch nicht? Was wäre, wenn wir in den Städten wieder saubere Luft einatmen könnten und Fussgänger sowie Radfahrer plötzlich wieder unendlich viel Freiraum hätten? Wie können wir das Autozeitalter hinter uns lassen? Warum ist das Auto so wichtig in unserem Leben, dass wir ohne es fast nicht klarkommen? Solche Fragen diskutiert der Resetter mit dem Wiener Philosophen und Künstler Killian Jörg.

Autobahnen, Parkplätze, Parkhäuser oder – im Sommer 2020! – Autokino. Die Welt ist für das Auto gebaut. Ist ein Zurück zu einem autolosen Zustand überhaupt möglich? Ist eine autolose Welt eine Utopie oder ein realistisches Ziel? Wie könnten wir eine autolose Gesellschaft erreichen? Der Wiener Philosoph und Künstler Killian Jörg im Gespräch mit dem Resetter.

Kilian Jörg hat mir nach dem Gespräch noch eine Ergänzung zukommenlassen. Kilian meint, dass wir aufhören sollten, das Auto oder die Autofahrer immer nur zu kritisieren und zu verurteilen. Es gehe nicht darum, den Menschen etwas wegzunehmen, sondern….

Killian Jörg gehört zur Aktionsgruppe carless.earth. In Kürze erscheint sein Buch «Backlash Essays zur Resilienz der Moderne». Bei der Berliner Gazette hat Kilian kürzlich ausführlich über eine autolose Gesellschaft geschrieben.


Florian Keiper: Leben ohne Auto

( 01.06.20 aus jetzRettenWirDieWelt.de , Original : hier )

Leben ohne Auto | zum Video : https://www.youtube.com/embed/jYuwbl-dkiQ?feature=oembed&wmode=opaque

Florian Keiper: Leben ohne Auto | MOBILITÄT

Aktion: Autofrei leben

Leben ohne Auto – das können wir uns eigentlich gar nicht vorstellen. So weit will Florian Keiper von der Fahrrad-Bande Berlin auch gar nicht gehen. Doch er plädiert für einen bewussteren und auch autonomeren Gebrauch von Mobilität. Denn er weiß aus eigener Erfahrung, dass es schönere, bessere, bequemere und günstigere Möglichkeiten der Fortbewegung als das Auto gibt. Diese Erkenntnis möchte er gerne mit anderen teilen.

Eine Welt (fast) ohne Autos …

Als ich eine E-Mail bekomme, in der die Kampagne carEXIT der Fahrrad-Bande Berlin angekündigt wird, bin ich sofort Feuer und Flamme: Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, wohne heute aber in der Stadt und hier wie dort stört mich diese unglaubliche Masse an Blech, Abgasen und Lärm schon sehr.

Eine Welt ohne Autos – oder, na gut, mit deutlich weniger Autos (vielleicht ein Viertel von dem, was wir heute ertragen müssen), das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Es wäre eine solche Bereicherung, so viel mehr Lebensqualität, dass ich nicht ganz verstehen kann, warum nicht auch andere davon so sehr träumen, dass sie es einfach sein lassen mit dem eigenen Auto…

Ohne Autos müsste man keine Angst um seine Kinder, Hunde und Katzen haben. Ohne Autos wäre es wunderbar ruhig. Ohne Autos hätten wir alle ganz unglaublich viel mehr Platz! Ohne Autos hätten wir keine Abgase und keinen Feinstaub mehr und wären viel, viel gesünder. Ach, wäre eine Welt (fast) ohne Autos nicht ganz wunderbar? Ihr seht, ich kann mich sehr für die Idee begeistern – und deshalb habe ich auch gleich bei der Fahrrad-Bande um ein Skype-Interview gebeten und mit dem Rad-Afficionado Florian Keiper gesprochen.

Leben ohne Auto bringt viele Vorteile

Florian Keiper scheint es ähnlich zu gehen, wie mir: Auch er ist auf dem Land groß geworden und lebt nun in der Stadt (allerdings Berlin und nicht Hamburg). Auch er träumt von einer autofrei(er)en Welt. Auch er liebt das Radfahren. Anders als ich hat er sich aber schon viel mehr Gedanken gemacht, durch welche Unterstützung es auch anderen Menschen gefallen könnte, vom Auto auf’s Rad umzusteigen.

Deshalb hat er gemeinsam mit seinen Mitstreiter*innen bei der Fahrrad-Bande die Auto-Aussteiger-Kampagne carEXIT ins Leben gerufen. “Viele nutzen das Auto aus Gewohnheit und weil sie nicht darüber nachdenken, dass es bessere Alternativen gibt”, erklärt er. So kommt es, dass es irgendwann die irgendwie überflüssigen Fahrten für Kurzstrecken gibt, die man mit dem Fahrrad oder zu Fuß wirklich besser zurücklegen könnte.

Dabei ist man mit dem Fahrrad viel beweglicher, muss keinen Parkplatz suchen, kann so schnell oder langsam fahren wie man möchte (und steckt nicht im Stau). Man ist nach außen offen – kommt also mit anderen Menschen leichter in Kontakt. Und man ist viel freier und unabhängiger, denn ein Fahrrad muss man nicht betanken und man kann es meistens selbst reparieren. Kostengünstiger und gesünder ist das Rad zudem auch noch. “Viele von uns haben heutzutage Schreibtisch-Jobs, sodass ein bisschen Bewegung wirklich wichtig ist”, meint Florian.

Tipps für ein Leben ohne Auto

Weitere Tipps für ein Leben ohne Auto, bzw. den Umstieg auf’s Rad, gibt dir Florian Keiper in diesem Video-Interview. Außerdem haben wir eine Aktion, die dich ebenfalls Schritt für Schritt anleitet, wie du dein Leben nach und nach immer autofreier gestalten kannst. Interessiert? Dann klicke einfach auf den Button unten. Melde dich an und sammele Weltretter-Punkte für jede erledigte Aufgabe. So kannst du der Welt da draußen zeigen, dass auch dich dabei bist, unsere wunderbare, schöne Welt mit zu retten!

Aktion: Autofrei leben

Autofrei leben – das klingt so nach Freiheit. Doch bedeutet ein Leben ohne Auto nicht vielmehr Verzicht, Unbequemlichkeit und jede Menge Nachteile?Ich lebe ohne Auto und deshalb kann ich sagen, dass sich ein Leben ohne Auto für uns genauso gut und komfortabel anfühlt.

Aktion: Autofrei leben

2038 “reicht nicht” Umweltbundesamt fordert Kohleausstieg 2030

( 01. 05.2021 , von n-tv.de , Original + video : hier )

Das Karlsruher Urteil zum Klimaschutzgesetz setzt die Politik unter Druck, mehr gegen den Klimawandel zu tun. Das Umweltbundesamt bringt nun einen um acht Jahre früheren Kohleausstieg ins Spiel – und fordert mehr Anstrengungen bei den erneuerbaren Energien.

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz fordert das Umweltbundesamt (UBA) einen früheren Kohleausstieg. “Wir brauchen den Kohleausstieg bis 2030”, sagte sein Präsident Dirk Messner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Nur so kann Deutschland auf dem Pfad zu deutlich unter zwei Grad Erderwärmung bleiben. Wenn wir erst 2038 aussteigen, reicht das nicht.” Bisher ist es das Ziel, bis spätestens 2038 aus der klimaschädlichen Kohleverstromung auszusteigen. <MEDIA>@https://www.n-tv.de<MEDIA>@https://www.n-tv.de

Auch bei den erneuerbaren Energien müsse Deutschland deutlich zulegen, sonst scheitere die Energiewende, mahnte der UBA-Präsident. “Wir müssen ab nächstem Jahr fünfmal so viel Windenergie pro Jahr bauen wie im letzten Jahr, und bei Photovoltaik dreimal so viel wie heute”, forderte Messner.

….

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter verlangte vom Verkehrsbereich einen größeren Beitrag zum Klimaschutz. Dieser Sektor habe bisher als einziger kaum einen Beitrag dazu geleistet, sagte er den Funke-Zeitungen. Schiene, öffentlicher Personennahverkehr und Radverkehr müssten massiv ausgeweitet, der Umstieg auf Elektroautos forciert werden. Ab 2030 sollten ausschließlich emissionsfreie Autos neu zugelassen werden.

Scheuer sieht sich auf “richtigem Weg”

(29.04.21 Urteil aus Karlsruhe “Klimaskeptiker haben keinen Raum mehr”)

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sieht Deutschland hingegen “auf dem richtigen Weg” und verwies auf den Boom der Elektromobilität, die verbesserte Luftqualität in den Städten und die Fortschritte bei der Wasserstofftechnologie. Das Karlsruher Urteil gebe dem Kurs seines Ministeriums – “nachhaltige Mobilität durch Innovationen” – zusätzlich Schub, sagte der CSU-Politiker. Gleichzeitig mahnte Scheuer: “Wichtig ist, dass wir alle mitnehmen und nicht durch Verbote vor den Kopf stoßen.”


Tip von Stefan