Kleinwindkraftanlagen: Ein Windrad hinterm Gemüsebeet (Spektrum)

(27.08.21, Spektrum) , Original : hier

Windkraftanlagen werden immer größer – aber nicht alle. Weltweit stellen sich immer mehr Menschen kleine Windturbinen hinters Eigenheim. Das Ziel: Unabhängigkeit. Funktioniert das? von Katja Maria Engel

Ein kleines Windrad mit Stummelflügeln zwischen Bäumen
© Appfind / Getty Images / iStock (Ausschnitt)

Eigentlich sagt sie Physik: hohe Windräder ernten mehr Energie als niedrigere, denn in der Höhe weht der Wind schneller. Doch das scheint Hugh Pigott nicht zu scheren. Der schottische Ingenieur fertigt handgeschnitzte Holzklingen für Kleinwindräder. Und so sägt, hobelt und stemmt er seit mehr als zwei Jahrzehnten aus massivem Holz die Flügel für Windräder, die so niedrig sind, dass sie kaum einen ausgewachsenen Baum überragen.

Doch während Pigott unermüdlich aus Passion für eine Back-To-The-Roots-Bewegung für Selbstversorger zimmert, könnte die Kleinwindbranche dank Hightech neuen Auftrieb erhalten. Fachleute haben nicht nur ein Kleinwindrad konstruiert, das sich auch bei einer schwachen Brise im Binnenland noch effizient drehen soll. Es ist zudem klein genug, dass Privatleute sie in ihrem Garten aufstellen können.

Das Problem: wie die Windkarte des Deutschen Wetterdienstes zeigt, weht ausreichend starker Wind meist nur nahe der Küste. Wenn Kleinwindanlagen aus der Liebhaberecke herauskommen sollen, müssen sie sich daher auch bei einer schwachen Brise drehen. Eine Arbeitsgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft will das mit einem neuen Windradflügel ändern. Denn an den Orten, wo eine leichte Brise gerade einmal leicht spürbar ins Gesicht haucht und die Blätter am Baum rascheln lässt, könnte damit auch dieser Wind effizient geerntet werden. »Zwar gibt es schon Kleinwindanlagen, aber jetzt kann ich auch im Binnenlandbereich und nicht nur in den Küstenregionen eine ausreichende Leistungsausbeute bekommen«, sagt Professor Holger Seidlitz vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung in Potsdam. »Und zwar dort, wo ich Windgeschwindigkeiten mit weniger als drei Meter pro Sekunde habe«,

Wo der Wind weht

Laut einer weltweiten Marktuntersuchung des Windenergie-Weltverbands WWEA gab es Ende 2011 weltweit 334 Hersteller für Kleinwindkraftanlagen. Die meisten mit je knapp 60 sitzen in den USA und China. Auch in Deutschland gibt es immerhin 27 Hersteller, sie allerdings exportieren einen großen Teil ihrer Produktion. In Deutschland ist die Bedeutung von Kleinwindenergieanlagen (KWEA) für die Deckung des Gesamtenergieverbrauchs gering. In einer Studie von 2019 des Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung in Stuttgart liefern solche Anlagen hierzulande knapp 40 Megawatt, weniger als 0,1 Prozent der gesamten an Land installierten Windkraftleistung von über 55 Gigawatt.

Die Zahlen basieren allerdings überwiegend auf Schätzungen. Im Gegensatz zu Photovoltaik werden Kleinwindanlagen in Deutschland nicht statistisch erfasst. Meist decken sie dem Eigenbedarf von Eigenheimbesitzern, kleinen Gewerbebetrieben und landwirtschaftlichen Betrieben. Ein Grund dafür sind auch die ungünstigen Windverhältnisse. Normalerweise gilt auch bei Kleinwindanlagen: Orte mit weniger als vier Metern pro Sekunde sind eher kein guten Standort für die drehenden Windsammler. Dabei überwiegen in Deutschland genau diejenigen Orte mit der schwachen Brise mit drei Metern pro Sekunde in zehn Meter Höhe.

Dass man zehn Meter als Richtwert ansetzt, hat einen guten Grund. Zwar fallen auch höhere Windräder mit bis zu 50 Meter unter die Definition von Kleinwindenergieanlagen (KWEA). Doch Windräder von der Höhe eines durchschnittlichen Einfamilienhauses können in einigen Bundesländern ohne Genehmigung aufgestellt werden. »In den meisten Bundesländern reicht dafür eine Bauanzeige« erklärt Beloch, Projektpartner der Fraunhofer-Arbeitsgruppe. Die Regeln seien allerdings so unterschiedlich je Land wie die für die Corona-Pandemie, sagt Seidlitz. Und so sind sie in NRW genehmigungsfrei, außerhalb von Wohn- und Mischgebieten.

Das Problem mit dem Vogelschutz

In den windreicheren Gegenden in Brandenburg und Niedersachsen müssen sie dagegen immer genehmigt werden. Und in Baden-Württemberg und Bayern sind sie wiederum nur dann genehmigungsfrei, wenn keine Naturschutzgründe dagegen sprechen. Mögliche Faktoren dabei nennt Kai-Michael Thomsen vom Michael-Otto-Institut im Naturschutzbund NABU – so seien auch zehn Meter hohe Windräder nicht unbedenklich für Vögel. Thomsen ist zusammen mit anderen Forschern und Forscherinnen Autor einer ersten Studie zu Kleinwindanlagen. Wie diese Gefährdung am jeweiligen Standort abgeschätzt werden kann, demonstrieren sie in einem praktischen Modell. Demnach seien bei Kleinwindanlagen eben nur nicht Rotmilan und Mäusebussard gefährdet, sondern eher die tiefer fliegenden Stare und Dohlen. Es ist aber immer durchschnittlich ein Vogel, der je Anlage pro Jahr getötet wird. Kleinwindräder führen so gemessen an der installierten Leistung theoretisch zu mehr Opfern.

Das liegt daran, dass man für die gleiche Leistung mehr kleine Windräder braucht. So kann ein neu errichtetes Großwindrad an Land inzwischen schon mehr als 5 Megawatt Leistung abgeben. Die der Kleinwindanlagen reicht von 300 Watt bis zu 100 Kilowatt, was der eines Autos mit 135 PS entspricht. Von allen diesen kleinen Windsammlern soll es in Deutschland um die 20 000 Stück geben, schreibt Patrick Jüttemann in seinem Fachportal für Kleinwindkraftanlagen. Er berät als Experte private und gewerbliche Betreiber von Kleinwindanlagen und schätzt, dass 80 Prozent kleiner als zehn Meter sind und ein Großteil eine Leistung von zwei Kilowatt hat.

Für diesen Typ Anlagen optimiert die Arbeitsgruppe um Seidlitz ihren Windradflügel. Die Leistung des neuen Designs soll drei Kilowatt betragen. Die Flügel sind aus Faserstreifen aufgebaut, die in eine Form eingelegt werden und, getränkt mit flüssigem Harz, zu einem stabilen Leichtbauteil verkleben. Geschieht dieses sehr präzise und ohne Überlappungen zwischen den Streifen, verringert sich das Gewicht des Rotorblattes um bis zu 35 Prozent im Vergleich zu üblichen Kleinwindrotoren, so das Team.

Klein, leicht – wirtschaftlich?

Das Gewicht aber ist ein wesentlicher Faktor für die Effizienz. Gleichzeitig konnten sie die Fläche um 45 Prozent vergrößern, damit die Flügel auch bei einer schwachen Brise noch Schwung aufnehmen. Und stürmt es zu sehr, sind sie elastisch genug, um sich selbstständig aus dem Wind zu drehen. Das erspart Elektronik oder mechanische Elemente fürs Abschalten der kleinen Windflügel, die nur drei Meter lang sind. Zum Vergleich: Rotorblätter der neuesten Generation der größten Windräder sind inzwischen 115 Meter lang, so lang wie ein Fußballfeld.

Wie gut ihre Windanlage im Binnenland funktioniert, testen sie zusammen mit der Firma Beloch für Gebäudetechnik in Luckau unter realen Bedingungen. Seit einem Jahr dreht sich im 1000 Quadratmeter großen Garten eines Eigenheimbesitzers im Ortsteil Cahnsdorf, rund 80 Kilometer südlich von Berlin, schon das Vorgängermodell. Seit August 2021 dreht sich auch der superleichte neue Rotor unter realen Bedingungen. Der Standort ist gut gewählt, auf drei Seiten gibt es freie Ackerflächen, ein Baum und die Gebäude haben auch einen größeren Abstand. Denn schaut man in die Windkarte des Deutschen Wetterdienstes, so findet man hier im Durchschnitt eher extrem ungünstige Verhältnisse.

In zehn Meter Höhe herrschen durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von unter drei Metern pro Sekunde. 2020 Jahr war dennoch wohl ein gutes Windjahr, so hatten sie Windgeschwindigkeiten von vier bis fünf Meter pro Sekunde und 900 Betriebsstunden. Mit dem neuen Flügeldesign erwarten sie auch bei den unteren Windgeschwindigkeiten einen Zuwachs, so der Geschäftsführer Beloch. Damit könnten sehr viele mehr kleine Windräder im Binnenland in Deutschland wirtschaftlicher werden. Eine Windanlage ist dann effizient, wenn sie auch aus diesen geringen Windstärken Energie erzeugt und sich die Flügel möglichst schnell zu drehen beginnen.

Der Traum von der Unabhängigkeit

Einer der Gründe für eigenen Windstrom sei es, eigenen Ökostrom zu erzeugen, sagt Patrick Jüttemann vom Fachportal Kleinwindanlagen. Allein mit Photovoltaik seien die Erträge dagegen im Herbst und Winter zu gering. Ein zweiter Grund für private Hausbesitzer und Gewerbetreibende sei der Wunsch nach Energieautarkie. Und mit Wind und Sonne seien 80 Prozent Autarkie realistisch für Strom und Wärme.

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In Deutschland beträgt nach einer groben Abschätzung der solare Energieertrag rund 800 Kilowattstunden je Kilowatt installierter Leistung. Kleinwindkraft kann da nicht mithalten. Auch ein Kleinwindrad im Binnenland kann zwar 900 Volllaststunden erreichen, aber in zehn Meter Höhe bremst schon ein Baum oder ein Haus, das zu nah am Windrad steht, den Wind aus. Jüttemann hält drei Meter pro Sekunde Windgeschwindigkeit für »definitiv zu wenig«. Er schreibt, dass kleine private Windanlagen mit einer Leistung von unter fünf Kilowatt in der Regel zwar Strom erzeugen, der aber teurer als der aus dem Stromnetz ist.

Auch Seidlitz berichtet, den meisten Interessenten gehe es nicht um die Entscheidung zwischen Photovoltaik oder Windrad, sondern darum, unabhängig zu werden. Diese Kombination aus beidem mit einem langfristigeren Speicher als Batterien schaffe einem hohen Grad an Autarkie. Denn der Wind blase meist zu anderen Zeiten als die Sonne scheine. Und so entwickelt die Arbeitsgruppe zurätzlich ein Konzept, um die ganze Energie in einem optimierten Langzeitspeicher mit Wasserstoff zu bunkern. Besitzer von Wasserstoffautos könnten ihr Auto dann zukünftig direkt zu Hause mit eigener Energie betanken, bewerben die Kooperationspartner ihre Entwicklung.

Das kann den kleinen Anlagen vielleicht doch etwas mehr Auftrieb geben. Zusätzlich ist das Windrad im Garten auch noch verhältnismäßig leise, und »so ein kleines Windrad keinen Infraschall produziert und nicht dieses laute ›Wuch-Wuch‹ zu hören ist«, wie Seidlitz anmerkt. Wie laut die Neuentwicklung von ihm einmal ist, müssen sie erst noch messen. Das hat das Unternehmen iQRON in Dresden, das ebenfalls kleine Windräder baut, bereits getan. Die Firma bewirbt sie als »besonders geräuscharm«. Mit 35 Dezibel sind die Anlagen in etwa so laut wie ein Zimmerventilator.


Tip von Ingo

Artensterben – die Fakten (Terra X)

(04.07.21, zdf ), Original : hier

In der Gegenwart sterben hundert Mal mehr Arten aus als bei einer natürlichen, evolutionsbedingten Rate zu erwarten wäre. Seitdem Menschen auf der Erde existieren, befand sich die Natur noch nie in einem derart schlechten Zustand wie heute. 43 min 43 min 04.07.2021 04.07.2021 UT UT Verfügbarkeit: Video verfügbar bis 30.08.2021, in Deutschland, Österreich, Schweiz Mehr von Terra X

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“Wir erleben gerade das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier”, erläutert Dirk Steffens. Der “Terra X”-Moderator ist UN-Dekade Botschafter “Biologische Vielfalt” und gilt als engagierter Experte zum Thema Artenschutz. “Man muss sich das Leben auf der Erde wie ein Netz vorstellen, das uns alle trägt. Jede Art hat eine Funktion, so wie ein einzelner Faden. Wenn zu viele Fäden reißen, bricht alles zusammen. Die Menschheit ist gerade dabei, ihre eigenen Lebensgrundlagen zu vernichten.”

Der Verlust der Insekten stellt beispielsweise die Bestäubung unserer Nutzpflanzen infrage. Gleichzeitig sorgt das Schwinden der Biodiversität im Erdreich für schlechteres Pflanzenwachstum. Menschen sind in vielfältiger Weise auf Pflanzen angewiesen, trotzdem lassen wir zu, dass heute eine von vier Arten vom Aussterben bedroht ist.

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Die nächste Pandemie kommt bestimmt

“Die aktuelle Pandemie ist nicht die letzte, mit der wir es in Zukunft zu tun bekommen werden”, vermutet Dr. Fabian Leendertz, Epidemiologe am Robert Koch Institut und 2020 ausgezeichnet als “UN Champion of the Earth”. “Gerade im tropischen Afrika gibt es eine große Nachfrage nach dem sogenannten Bush Meat, also Wildtierfleisch. Wenn die großen Tiere, die viel Fleisch liefern, dann weg sind, fangen die Jäger an, auch kleinere Tiere zu jagen: Nagetiere, Fledermäuse und Flughunde stehen zum Beispiel viel häufiger auf dem Speiseplan als früher. Und das sind Tiere mit einem großen Erregerspektrum”.

Alle Wissenschaftler in der Dokumentation lassen nur eine Erkenntnis zu: Wir sind an einem Kipp-Punkt. Noch ist die Lage nicht aussichtslos. Die Liste der Gründe, jetzt zu handeln, erscheint allerdings lang.

Thema Klima

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Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber

Klimaschutz-Aktivismus & Gesellschaft in Transformation: Von Phase 1: „Einiges Erreicht“ zu Phase 2: „Grundlegende Gestaltung“ (Gemeindehaus Stiepeler Dorfkirche)

Gemeindehaus der Stiepeler Dorfkirche, Gräfin-Imma-Straße 211, 44797 Bochum & “Vereinigte Pfingstblume”, Brockhauser Str. 126, 44797 Bochum Impulsvortrag und Forum: Lino Zeddies, Team Reinventing Society

Klimaschutz-Aktivismus & Gesellschaft in Transformation: Von Phase 1: „Einiges Erreicht“ zu Phase 2: „Grundlegende Gestaltung“

Vortrag, Arbeitsrunden, Schlussplenum

Graswurzelbewegungen im Klimaschutz haben bereits etwas erreicht.

In Gesellschaft, Wirtschaft, Kirche und Politik werden erste Forderungen umgesetzt, wenngleich (zu) langsam.  

Wie könnte auf der lokalen Ebene mit diesen ersten Veränderungen weitergearbeitet werden?

Wie können sie in eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung umgesetzt werden?

Welche Konzepte, Werte und Praktiken bieten Orientierungen für gemeinsames Handeln in einer großen Klimabewegung? Welche Inhalte müssten weitergedacht werden?  

Der Impulsvortrag von Lino Zeddies aus dem Team Reinventing Society eröffnet hierzu gedankliche Räume für die dann folgenden Erkundungsgespräche in Arbeitsrunden.   Wir laden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein, Erfahrungen und Ideen auszutauschen und die Grundlagen zum Weiter- und Neudenken zu legen. Diese Erkundungsgespräche sind bewusst nicht darauf angelegt, Ergebnisse zu liefern, sie sind aber ergebnisfreundlich.  

Im Schlussplenum können die Arbeitsrunden ihre Erkenntnisse und Pläne vorstellen, untereinander und mit Lino Zeddies diskutieren. Impulse aus diesem Plenum wollen wir in einer weiteren Veranstaltung aufgreifen. Angedacht sind auch Vorträge in der Reihe Fremde Gedanken, die sich mit dem Verständnis von „Natur“ in anderen Kulturen beschäftigen.  

Ablauf

  • 10.00 Willkommen und Einführung
  • 10.15 – 11.45 Impulsvortrag mit Diskussion: Lino Zeddies von Reinventing Society
  • 11.45 – 12.15 Pause, zwei der Arbeitsgruppen gehen zur “Pfingstblume”
  • 12.15 – 13.30 Arbeitsgruppen
  • 13.30 – 14.00 Pause
  • 14.00 – 15.30 Arbeitsgruppen
  • 15.30 – 16.00 Pause, “Pfingstblume” Arbeitsgruppen gehen zum Gemeindehaus
  • 16.00 – 17.15 Forum mit Berichten aus den Arbeitsgruppen; Gespräch mit Lino Zeddies  

Veranstalter

Eine Veranstaltung der Ev. Stadtakademie Bochum e.V. in Kooperation mit der GLS Treuhand und Extinction Rebellion Bochum.

Vortrag Lino Zeddies

Lino Zeddies ist Berater für Transformation, Selbstorganisation und Utopieentwicklung bei Reinventing Society – Zentrum für Realutopien.

Nach Lebensstationen als Pluraler Ökonom, Geldreformer und Coach in denen er sich ntensiv mit gesellschaftlicher und innerer Transformation auseinandersetzte, ist sein Wirken auf integrale Gesellschaftsentwicklung ausgerichtet. Im April 2020 hat er das Buch “Utopia 2048” veröffentlicht, in dem er die zahlreichen kleinen und großen Lösungen für eine schönere Welt erzählerisch zusammenfügt. Reinventing Society ist ein gemeinnütziger und unabhängiger Think-and-Do Tank, der Ende 2020 gegründet wurde, um gesellschaftliche Utopien eines guten Lebens innerhalb der planetaren Grenzen zu entwickeln und Menschen zu befähigen, die eigenen und systemischen Zukunftspotenziale zu verwirklichen.

Dazu schaffen wir utopische Erfahrungsräume, in denen wünschenswerte Zukünfte mit neuen Logiken fühlbar werden und Lust entsteht, Zukunft aktiv zu gestalten.

Mehr Infos und Newsletter: https://www.realutopien.de

KostenEine Veranstaltung der Ev. Stadtakademie Bochum in Kooperation mit der GLS Treuhand und XR Bochum.   Eine Anmeldung ist erforderlich: office.stadtakademie@kk-ekvw.de; 0234 962904-661.Der Eintritt ist frei. Wir sorgen für Getränke. Bitte bringen Sie sich selbst ihre Brotzeit mit.  
Termine11.09.2021 10:00 – 17:15 Uhr

Grundstücksvergaben im Erbbaurecht ( 11.KNB)

Reaktionen

(28.08.21) Bericht des Mietervereins-Bochum

Hier ein Beitrag des Mieterverein – Bochum

(25.0821) Beschlussvorlage der Verwaltung – 20210247


(25.08.21) Mitteilung der Verwaltung – 20200401


(24.08.21) Beschlussvorlage der Verwaltung – 20212677


Nachtrag zum 11.KNB

Bochumer Klimaschutzbündnis – BoKlima
Nachtrag zum Offenen Brief zu Grundstücksvergaben im Erbbaurecht

Bekräftigung unserer Anregung gem. §24 GO zur Neuausrichtung
der Bochumer Bodenpolitik

Nachtrag zum 11. Klimanotstandsbrief des
Bochumer Klimaschutzbündnisses
an den Rat der Stadt Bochum

Sehr geehrte Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

nach der neuen Beschlussvorlage 20212677 vom 24.8.2021 sei unsere Anregung zur Neuausrichtung der Bochumer Bodenpolitik vom 16.8.2021 als erledigt zu betrachten, weil „eine effektive Stadtentwicklung die Aspekte der Zukunftsfähigkeit“ bereits einschlösse.

Dem müssen wir widersprechen: es ist nicht zu erkennen, wieso der Begriff einer „effektiven“ Stadtentwicklung per se Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit einschließen sollte.

Das Adjektiv „effektiv“ kennen wir in den Hauptbedeutungen wirksam und wirkungsvoll sowie lohnend und nutzbringend. Als Synonyme kennen wir die Begriffe dienlich, erfolgreich und förderlich. Es bedarf immer einer näheren Beschreibung wofür genau irgendetwas wirksam, nutzbringend oder förderlich sein soll. Der Begriff „effektiv“ sagt noch nichts über die beabsichtigten Qualitäten aus.

Auch darin, dass in der Beschlussvorlage 20210247 auf eine Mitteilung der Verwaltung aus dem letzten Jahr (20200401) Bezug genommen wird, in der die Begriffe ein einziges mal Erwähnung finden, können wir keine angemessene Verankerung dieser „Steuerungsnotwendigkeiten“ sehen.

Und wenn in der neuen Beschlussvorlage 20212677 darauf hingewiesen wird, klimarelevante Auswirkungen seien „seit kurzem“ ohnehin bei Beschlussvorlagen der Verwaltung zu berücksichtigen und abzuwägen, so müssen wir daran erinnern, dass diese Vorgabe des Rates bereits mehr als 26 Monate alt ist, jedoch -nicht nur nach unserer Auffassung- von der Verwaltung bis heute nur höchst unzureichend umgesetzt wurde.

Und das gilt leider auch für die hier interessierenden Verwaltungsvorlagen zur Neuausrichtung der Bochumer Bodenpolitik.

Denn die Anwendung des Klimanotstandsbeschlusses vom 6.6.2019 auf die Neuausrichtung der Bochumer Bodenpolitik würde nach unserer Auffassung bedeuten, dass jetzt eine deutliche Verankerung von dem Klimaschutz und der Klimaanpassung dienender Steuerungsnotwendigkeiten stattfindet.

Und wie anders sollen die ausgegebenen Ziele erreicht werden:

Deshalb bitten wir Sie heute noch einmal um eine eindeutige und der überragenden Bedeutung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung gerecht werdende Verankerung im anstehenden Ratsbeschluss zur Neuausrichtung der Bochumer Bodenpolitik, z.B. unserer Anregung gemäß §24 GO vom 16.8.2021 folgend.

Für Rückfrage und Dialog stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Bochum, den 25. August 2021

Gez.:
Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses
(Sprecher von BoKlima)
AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum

Mailkontakt: boklima@boklima.de Homepage: www.BoKlima.de
Kopien: Presseverteiler

Hier al PDF


11. Klima-Notstands-Brief

11.KNB – ( 16.08.21 ) Offener Brief zu Grundstücksvergaben im Erbbaurecht – Neuausrichtung der Bodenpolitik genügt nicht -zukunftsfähig muss sie sein!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Eiskirch,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir senden Ihnen in der Anlage unseren offenen Klimanotstandsbrief  “Erbbaurecht: Neuausrichtung der Bodenpolitik genügt nicht – zukunftsfähig muss sie sein!” zu, in der Hoffnung auf Übernahme in den Ratsbeschluss, damit wir- die Bürgerinnen und Bürger Bochums – in einem erträglichen Klima leben können.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses (www.boklima.de)
 Mailkontakt: boklima@boklima.de ; Homepage: www.boklima.de

Bochumer Klimaschutzbündnis ​​ - ​​ BoKlima
Offener Brief zu
Grundstücksvergaben im Erbbaurecht

11. Klimanotstandsbrief

Offener Brief des Bochumer Klimaschutzbündnisses
an den Rat der Stadt Bochum

einschließlich einer dringlichen Anregung gem. §24 GO

 

 

Neuausrichtung der Bodenpolitik genügt nicht -
zukunftsfähig muss sie sein!

Sehr geehrte Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns über den erkennbaren Willen unserer Stadt über das Instrument der Grundstücksvergabe im Erbbaurecht vermehrt wie langfristig den kommunalen Einfluss auf Grund und Boden auf dem Stadtgebiet zu stärken.

Doch dem in der kommenden Sitzung des Bochumer Rates unter Pkt. 1.8 anstehenden Beschlussvorschlag zur Neuausrichtung der Bodenpolitik fehlt etwas Grundlegendes:

die Zukunftsfähigkeit!


Strategische Steuerungsnotwendigkeiten gibt es viele, und die Meinungen darüber, was und wie gesteuert werden soll, gehen naturgemäß auseinander.

Aber über einen Punkt sollte über Parteigrenzen hinweg Einigkeit bestehen: nämlich über die Notwendigkeit unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und die Bewohnbarkeit unserer Stadt auch in Zukunft sicherzustellen. Und dies kann mit dem Instrument des Erbbaurechts ebenfalls wirkungsvoll geschehen.


Deshalb bitten wir alle Fraktionen und Mandatsträger:innen um Unterstützung unserer Anregung nach §24 GO, mit der wir den Beschlussvorschlag gerne wie folgt geändert bzw. ergänzt sehen würden:

 

Anregungen gem. §24 GO

Wir Bürgerinnen und Bürger des Bochumer Klimaschutzbündnisses begrüßen das Vorhaben unserer Stadt, die Vergabe von Grundstücken künftig verstärkt im Erbbaurecht durchführen zu wollen und damit den langfristigen kommunalen Einfluss auf Grund und Boden zu mehren!

Dabei halten wir die Sicherung unserer Lebensgrundlagen, hier insbesondere die Bewohnbarkeit unserer Stadt, für eine absolut unverzichtbare Steuerungsnotwendigkeit im Sinne der Neuausrichtung der Bodenpolitik.

Deshalb bitten wir um Abänderung und Ergänzung der Beschlussvorlage wie folgt:

Zu Punkt 1 Satz 1:

Hier schlagen wir vor, das Wort „effektiv“ durch das Wort „zukunftsfähig“ zu ersetzen.

Zu Punkt 2 Satz 1:

Hier schlagen wir zum Einen vor das Wort „und“ durch ein Komma zu ersetzen.

Zum Anderen schlagen wir vor nach dem letzten Wort folgenden Passus einzufügen:

„und in unserer Stadt den Klimaschutz und die Klimaanpassung, wie auch den Umwelt- und Ressourcenschutz zur Sicherung der Lebensgrundlagen und der Gesundheit aller Einwohner:innen besser zu verankern“

Zu Punkt 2 c:

Hier schlagen wir vor nach dem zweiten Satz folgenden Satz einzufügen:

„Bei Veräußerung sind wirkungsvolle Auflagen in den Kaufvertrag aufzunehmen, die den Klimaschutz und die Klimaanpassung, wie auch den Umwelt- und Ressourcenschutz auf dem Grundstück sichern.“

Zu Punkt 2 d:

Hier schlagen wir vor den gleichen Satz wie zuvor als Satz 2 hinzuzufügen:

„Bei Veräußerung sind wirkungsvolle Auflagen in den Kaufvertrag aufzunehmen, die den Klimaschutz und die Klimaanpassung, wie auch den Umwelt- und Ressourcenschutz auf dem Grundstück sichern.“

Unter Zukunftsfähigkeit verstehen wir Nachhaltigkeit im umfassenden Sinne, sie wird von drei Säulen getragen, nämlich der Ökonomie, der Ökologie und der sozialen Fragen.


Die von Ihnen bereits in den Blick genommene längere Mietpreisbindung zur Verbesserung des bezahlbaren Wohnraumangebotes ist ein wichtiger Aspekt der Zukunftsfähigkeit, der hier über das Instrument des Erbbaurechts gefördert werden soll. Gleiches sollte für den Schutz unserer Lebensgrundlagen gelten, der zugleich von höchster ökonomischer Bedeutung ist, wie wir nicht erst seit der Katastrophe im Ahrtal wissen.

Die Notwendigkeit von Klimaschutz und Klimaanpassung, wie auch von Umwelt- und Ressourcenschutz, scheinen uns glasklar auf der Hand zu liegen, weswegen wir an dieser Stelle auf weitere Begründungen unserer Anregungen verzichten wollen.

Für Rückfrage und Dialog stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Bochum, den 16. August 2021

Gez.:
Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses
c/o Dr. I. Franke (Sprecher von BoKlima)
AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum

Mailkontakt: boklima@boklima.de

Homepage:www.BoKlima.de

Kopien: Presseverteiler

 

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Hier die PDF – Version


( xx.08.21 ) Reaktionen Leserbriefe

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Die Anstalt — u.a. zum Thema Klima…

(23.07.21, ZDF) , Original : hier

Während Claus von Wagner in Klausur geht, um sich gebührend auf den Abschied der Kanzlerin vorzubereiten, treffen sich Vertreter Till Reiners und Max Uthoff im Anstaltsstudio.

Direkt zum Video in der MediathekView : hier


“Klima ist ja nicht neutral – das ist ja nur ein Thema , das den Grünen nützt”

Buchbesprechnung : Propagandaschlacht ums Klima

(10.08.21, Spektrum) , Original : hier

Nach dem Leugnen

Der Klimaforscher Michael Mann entlarvt die Methoden, mit denen Klimaschutzverzögerer heute ihre monetären Interessen zu Lasten des Planeten wahren. von Björn Lohmann

Michael E. MannPropagandaschlacht ums KlimaWie wir die Anstifter klimapolitischer Untätigkeit besiegenVerlag: Solare Zukunft, Erlangen 2021ISBN: 9783933634481 | Preis: 29,00 €

»Krieg«, »mächtiges Arsenal«, »gewaltige Waffen«, »Front« und der »Kampf um den Planeten« – im jüngsten Buch von Michael Mann, einem der renommiertesten und engagiertesten Klimaforschenden weltweit, geht es martialisch zu. »Propagandaschlacht ums Klima« heißt das umfangreiche Sachbuch, im Englischen sogar »The New Climate War«. Das wirkt auf den ersten Blick übertrieben, doch nach der Lektüre fallen die Vorbehalte gegen diese Wortwahl deutlich schwächer aus.

Der deutsche wie der englische Titel beschreiben zusammen genau, worum es im Buch geht. Oder mit den Worten des US-Autors: »Die Klimaschutzverhinderer wurden gezwungen, sich von der ›harten‹ Klimaleugnung auf eine ›weichere‹ Leugnung zurückzuziehen: herunterspielen, ablenken, spalten, verzögern und Verzweiflung schüren.« Wolle man dagegen antreten, müsse man die Strategien entlarven und überwinden.

Von Opferrolle keine Spur

Als Urheber der berühmten »Hockeystick-Kurve«, die den Verlauf der CO2-Konzentration in der Atmosphäre beschreibt, ist Mann seit mehr als zwei Jahrzehnten eines der Hauptziele jener Kräfte, die sich gegen angemessene Reaktionen auf die Klimakrise wehren. So kann der Autor zahlreiche Beispiele aus eigener Erfahrung beisteuern. Dabei beschreibt er die Methoden, die durch fossile Brennstoffe reich gewordene Menschen gegen Personen aus Wissenschaft, Politik und Aktivismus anwenden, wenn diese naturwissenschaftliche Fakten betonen und konsequentes Handeln fordern. Man könnte nun befürchten, die »Opferrolle« des Autors habe zu einem unsachlichen oder polemischen Werk geführt. Doch Mann führt weit mehr als die eigenen Erfahrungen aus, und fast immer sind seine Aussagen durch öffentlich zugängliche Quellen belegt.

So zeigt Mann, wie man konservative Kräfte einerseits durch Verharmlosung davon abhält, aktiv zu werden, und gleichzeitig Klimaschützende durch Übertreibung der Folgen der Klimakrise dazu bringen möchte, zu resignieren und inaktiv zu werden. An anderer Stelle verspricht man Scheinlösungen wie Wasserstoff, CO2-Speicherung (CCS) oder Geoengineering, wodurch man vor allem Liberale dazu verleitet, vorhandene Lösungen wie die erneuerbaren Energien zu ignorieren und auf Innovationen und scheinbare Marktmechanismen zu setzen, die viel zu spät greifen würden: »Wenn wir eine Erwärmung jenseits der kritischen Grenze von 1,5 Grad Celsius abwenden wollen, haben wir nur noch ein Jahrzehnt Zeit, um die globalen CO2-Emissionen um den Faktor zwei zu reduzieren. Das ist eine sehr kurze Brücke«, schreibt Mann unter Anspielung auf Propagandisten von Brückentechnologien.

Milliardäre, die mit Rufmordkampagnen einflussreiche Forschende und progressive Politikerinnen und Politiker angreifen, Troll- und Bot-Armeen, die Kinder und Jugendliche schikanieren und bedrohen, gekaufte Lobbyisten in Politik und Wissenschaft, millionenschwere Kampagnen, um Falschinformationen zu verbreiten und die Gesellschaft zu spalten – teils mit Hilfe des eigenen Medienimperiums: Die erschreckende Faktensammlung in »Propagandaschlacht ums Klima« lässt keinen Zweifel daran, dass wir uns in einem »neuen Kampf ums Klima« befinden, wie es im Original heißt. Vielleicht sind der beachtliche Umfang des Buches und die Vielzahl an Beispielen erforderlich, um zu begreifen, dass eine kleine, schwerreiche Gruppe einen Krieg gegen den Rest der Menschheit führt. Manns jüngstes Werk kann dabei helfen, die Angriffe abzuwehren und optimistisch zu bleiben.


Tip von Ingo

Klimawandel – Was, wenn wir nichts tun?

Der Albtraum vom Haus am Meer

(02.08.21, Zeit.de) Original : hier

Die folgenschweren Hochwasser in Westdeutschland haben gezeigt: Deutschland muss katastrophensicherer werden. An der Küste wird der Klimawandel zur besonderen Bedrohung.

Von Linda Fischer, Dr. Maria Mast und Dagny Lüdemann

Video , Stefan Rahmsdorf :

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News aus : umwelt.NRW

(Juli.21, umwelt.nrw) , Original : hier

28.07.2021 – Hochwasser: Jetzt akut helfen und für die Zukunft die richtigen Schlüsse ziehen

Ministerin Heinen-Esser hat sich in Stolberg über die Lage und die Folgen des Hochwassers informiert: “Es ist erschreckend zu sehen, welche Schäden die Kraft des Wassers anrichtet. Viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren. Wie Stolberg ist es vielen Gemeinden in NRW ergangen. Landesweit sind viele Menschen zu Tode gekommen. Wir müssen jetzt akut helfen, parallel mit der Aufarbeitung beginnen und die richtigen Schlüsse ziehen.” Mehr…


26.07.2021 – Waldwandel und Klimawandel: Klimafeste Wälder für eine klimagerechte Zukunft

“Erst Stürme, Dürren und Waldbrände, jetzt Starkregen. Die zurückliegenden Jahre zeigen, dass der Klimawandel Realität ist. Von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz und die Klimaanpassung ist der Wald. Er ist ein Seismograph des Klimawandels und massiv betroffen”, so Ministerin Ursula Heinen-Esser zum Auftakt der diesjährigen Waldzustandserhebung im Königsforst bei Köln. Mehr…




16.07.2021 – Historisches Unwetter: Wassermassen an zwei Tagen wie sonst in drei Juli-Monaten

Eine derart großflächige und verheerende Hochwasserlage wie in den zurückliegenden Tagen hat es in NRW noch nie gegeben. Darauf hat Ministerin Heinen-Esser am 16. Juli hingewiesen. “Die Wassermassen haben in vielen Regionen bisher gemessene Werte überschritten. Gebot der Stunde ist es jetzt, weitere Folgeschäden zu verhindern und die Betroffenen zu unterstützen”, so die Ministerin bei einem Besuch der Hochwassermeldezentrale in Duisburg. Mehr…


Tip von Ingo