16. Klimanotstandsbrief : Milliardenprofite für einen gerechten Umwelt- und Klimaschutz einsetzen!

An alle Bochumer Bürger:innen, die sich für sich und Andere, oder auch für ihre Kinder und Enkel eine bewohnbare Erde wünschen

Aufruf des Bochumer Klimaschutzbündnisses anlässlich der weltweiten Aktionstage der internationalen Klimaschutz-Organisation 350.org
am 3. und 4. November :

Kohle-, Öl- und Gasunternehmen fahren Milliardenprofite ein

Am 3. und 4. November werden die fossilen Energiekonzerte ihre nächsten Quartalsgewinne bekannt geben. Allein für das Jahr 2022 verzeichnete das Unternehmen BP (British Petroleum) einen Gewinn von 28 Milliarden Dollar – und damit mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2021. Auch die anderen Energieriesen wie Exxon Mobil oder Shell verzeichneten enorme Gewinne. Einer der Hauptgründe dafür war der immer noch andauernde russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

Was passiert mit den Gewinnen


Schaubild 1: BP-Zentrale an der Wittener Straße as passiert mit den Gewinnen?

Während für die Verbraucher die Energie-kosten in die Höhe schießen, werden im Geschäft mit fossilen Brennstoffen also Milliardengewinne erzielt. Doch wie werden die Gelder eingesetzt? Obwohl im Jahr 2022 ein Rekord-Nettogewinn von 4,144 Billionen US-Dollar durch die Unternehmen der fossilen Energiewirt-schaft erzielt wurde, investierten sie in diesem Jahr nur 0,0019 % davon in Solar- und Windenergie. BP verwarf seine Pläne, die Öl- und Gasförderung bis zum Jahr 2030 um 40 % zu reduzieren und gibt als Ziel jetzt nur noch eine Reduktion um 25 % an. In einem System, das auf kurzfristig erzielbare und hohe Gewinne für Großaktionäre ausgelegt ist, wäre es absurd beim Übergang zu erneuerbaren Energien auf diese Unternehmen zu vertrauen.

Übergewinnsteuer wirkungslos

Im Dezember 2022 hatte die Europäische Union eine Übergewinnsteuer für Mineralölkon-zerne beschlossen. Demnach werden Gewinne, die 2022 und 2023 mindestens 20 % über dem Schnitt von 2018-2021 liegen mit einem Satz von 33 % besteuert. Über Sinn und Unsinn der Übergewinnsteuer wurde vielfach kontrovers diskutiert. Außerdem wurde inzwischen die Abschöpfung dieser sogenannten „Zufallsgewinne“ wieder eingestellt. Dabei konnte ohnehin lediglich ein Bruchteil der Gewinne tatsächlich abgeschöpft werden.

Handlungsbedarf: Umverteilung von Geldern

Man kann also schlussfolgern, dass diese Herangehensweise nicht die richtige war. Richtig war es jedoch zu erkennen, dass eine Umverteilung von Geldern dringend nötig ist. Aus diesem Grund hat die internationale Klimaschutz-Organisation 350.org auch aufgerufen, am 3. und 4. November unter dem Motto „Power Up“ gemeinsam zu protestieren. Die Regierungen sollen aufgefordert werden, sich die Gewinne von Kohle-, Öl- und Gasunter-nehmen zurück zu holen. Sei es durch Steuern, die Streichung aller Subventionen oder ein Ende der Investitionen in alte und neue Projekte zur Förderung fossiler Brennstoffe. Mit diesem Geld muss der Ausbau globaler und erneuerbarer Energielösungen voran getrieben werden. Diese Lösungen müssen gerecht sein und auf einer fairen Verteilung von Ressourcen in der Welt basieren.

Der Kauf einer Bambuszahnbürste ist zu wenig

Jede*r einzelne kann (und sollte) zwar für sich etwas fürs Klima tun, doch dabei muss man auch anerkennen, dass es immer Faktoren geben wird, die sich der direkten Entscheidungs-gewalt entziehen werden. Wir dürfen uns nicht in privaten Konsumentscheidungen verlieren und uns zurücklehnen, weil wir eine Bambuszahnbürste oder ein E-Auto gekauft haben. Die schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe lassen sich nur mildern, wenn wir das Große im Blick behalten, uns informieren und den Übergang zu erneuerbaren Energien und Klima-gerechtigkeit demokratisch und gemeinsam einfordern.

Macht mit!

Das Bochumer Klimaschutzbündnis nimmt die weltweiten Aktionstage der internationalen Klimaschutz-Organisation 350.org am 3. und 4. November zum Anlass alle Bochumer:innen aufzurufen:

Kommt vorbei und bringt euch ein! Unser nächstes Treffen findet am Mittwoch, den 15. November ab 18 Uhr im Umweltzentrum Alsenstraße 27 statt. Lasst uns zusammen für eine lebenswerte Zukunft in Bochum und in der ganzen Welt eintreten!

Bochum, den 30. Oktober 2023


Gez.: Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses
c/o Dr. I. Franke (Sprecher von BoKlima)
AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum

Mailkontakt: boklima@boklima.de
Homepage: www.boklima.de

Quellen:

BP-Zahlen 2022: Rekordgewinn mit Öl und Gas (handelsblatt.com)

WHERE’S THE MONEY: 10 facts to showcase that the money is there – let’s reclaim it! – Google Docs


PDF-Version : hier


Weiteres zur Aktion von 350.org

Power Up — für gerechte Klimalösungen!

3.–4. November 2023

Auf der ganzen Welt werden Menschen zusammenkommen, um eine globale Revolution für erneuerbare Energien anzutreiben. Entziehen wir den Kohle-, Öl- und Gasunternehmen das Geld und ihren politischen Einfluss, um es für eine saubere und gerechte Zukunft für alle einzusetzen!


Zur Übersicht aller KlimaNotstandsBriefe : hier

WDR Beitrag : Solaranlagen – alles eitel Sonnenschein – ECHT?

(25.10.23, 18:15, WDR, Mediathek-Abruf : hier

Ob jung oder alt, ob Haus oder Balkon – alle wollen Photovoltaik-Anlagen haben: eigener Strom aus der Sonne! Die Branche boomt: mehr als doppelt so viele neue Solaranlagen wie im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres!
Von Timo Spicker

Bei diesen Wachstumsraten wollen natürlich viele Firmen mitmachen – und mitverdienen! Aber nicht alle arbeiten so, wie sie es in ihren Hochglanz-Werbungen ankündigen. Es gibt einige Firmen, die vollmundige Versprechen geben, diese dann aber nicht immer erfüllen.

Folge: jede Menge Ärger für die Kunden! Zu teuren Solaranlagen kommen dann auch noch hohe Anwaltskosten.

Interessant: vor allem einige großen Firmen, die deutschlandweit arbeiten, warten mit fragwürdigem Kundenservice auf.
Was steckt dahinter? Wo müssen Kunden besonders gut hinschauen? Denn es gibt auch dunkle Seiten in der Solar-Branche.
Von wegen “mit sonnigen Grüßen” …

Interessante Veranstaltungen des Solarenergie Förderverein

Der Solarenergie Förderverein bietet in den nächsten Wochen eine Reihe von interessanten Veranstaltungen rund um PV (sowohl Balkon , wie auch Dach-Anlagen ) an:

Zu diesen kann man sich hierüber anmelden .

Wie wir es anpacken
Mit 100% Erneuerbaren Energien bis spätestens 2030 – dezentral und bürgernah!
Denn nur so können wir die wohl dringlichste Frage unserer Zivilisation klären. Dazu bringen wir Lösungskonzepte in die Politik, Klimathemen in die Öffentlichkeit und klärende Antworten zu Solaranlagenbetreibern. Wissenschaftlich fundiert, praktisch erfahren und parteipolitisch unabhängig!

BoKlima — Workshops zu Balkon-Kraftwerken

Nächste Balkon-Solar-Workshops :

  • 6. Workshop : SA, 02.03.2024 , 14.00 -16:00 h, Freiraum Bochum-Dahlhausen, Dr.-C.-Otto-Straße 126 bei (IfNun)
    • Anmelden bitte via EM : balkonsolar@boklima.de
    • Info bei IfNuN : hier
  • 7. Workshop : SA, 13.04.2024 , 10:30 – 12:30, VHS , Bochum , großer Raum unten rechts
    • VHS KursNr.: 20004 ; Bitte unbedingt SOWOHL bei der VHS anmelden
      (hier ) als auch eine E-Mail an balkonsolar@boklima.de senden. — Danke —
    • Der Workshop ist kostenlos !

Boklima motiviert und informiert in seinen Workshops zu Balkon-Kraftwerken / Mini-PV-Anlagen … :

” Sonnenstrom für Alle
– mein erstes Balkonkraftwerk –
Vortrag und Workshop zum Schnuppern und Anfassen “


Aus der DASA Dortmund :



Themen / Beschreibung

In Theorie und Praxis wird aufgezeigt, wie der Wunsch nach einer eigenen kleinen Photovoltaikanlage Wirklichkeit werden kann.

Sogenannte Balkonkraftwerke sind ein wunderbarer erster Schritt, um Erneuerbare Energie zu Hause selbst zu erzeugen, selbst zu nutzen, die Stromrechnung zu mindern und Teil der Energiewende zu werden.

In einem Vortragsteil werden zunächst die Grundlagen der solaren Stromgewinnung erläutert und die Besonderheiten der Balkonkraftwerke dargestellt.

Anschließend geht’s ganz praktisch weiter: Solarmodul, Wechselrichter, Verkabelung, Steckverbindungen usw. können angefasst und selbst zusammengebaut werden.

Wenn die Sonne scheint, erzeugen wir zum Abschluss des Workshops gemeinsam euren ersten Solarstrom!

Eine Veranstaltung vom
Bochumer Klimaschutzbündnis (BoKlima.de)

Anmeldung zu den Workshops unter : balkonsolar@boklima.de


Der Flyer zur Veranstaltung (als PDF) : hier

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Link zu unseren (Balkon-)-PV-Beiträgen : hier


Die Deutsche Umwelt Hilfe :
Energiewende zum Selbermachen: Balkonkraftwerke machen’s möglich!
verlost z.Zt. 10 Balkonkraftwerke, Teilnehmen unter : https://wse.io/umwelthilfe/c/62/74744
(Wenn dieser Link genutzt wird, erhöht sich die Gewinnchance auf eine Anlage für BoKlima/AkU…)

Nachhaltigkeitswoche an der RUB (Ruhr-Uni)


(08.10.23, bo-alt) , Original hier

Vom 16. bis 20. Oktober 2023 lädt die Ruhr-Uni erstmals zu einer „Nachhaltigkeitswoche“ ein: »„Nachhaltigkeit bedeutet, kontinuierlich an Zielen und Maßnahmen zu arbeiten, ohne die Gewissheit von Perfektion. Mit der Nachhaltigkeitswoche möchten wir diese Ausdauer fördern und unseren Weg zur nachhaltigen Universität reflektieren“, fasst der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Ruhr-Uni, Prof. Dr. Andreas Löschel, es zusammen. Was bereits geschafft wurde, und wohin der Weg noch führen soll, darüber können sich alle Besucherinnen und Besucher der Nachhaltigkeitswoche ein Bild machen.

Vom 16. bis 20. Oktober 2023 öffnet täglich eine andere der vier Gebäudereihen auf dem Campus ihre Türen, um inspirierende Nachhaltigkeitsinitiativen und Projekte zu präsentieren. Poster-Ausstellungen, Workshops, Führungen, Pflanzaktionen, Filmvorführung, ein Nachhaltigkeitsmarkt und Diskussionsformate bereichern die Woche und laden zum Mitmachen ein.«
Insgesamt fast 70 dieser Angebote verspricht das Programm der Nachhaltigkeitswoche. Initiativen wie die Radwende, Fridays for Future, BoKlima oder der Arbeitskreis Umweltschutz beteiligen sich aktiv am Programmangebot.

Links zu weiteren Infos

  • Das Programm der Nachhaltigkeitswoche.
  • Posterausstellung
    Entdecken Sie die spannende Seite der Nachhaltigkeit! Während der Nachhaltigkeitswoche zeigen Mitglieder der Ruhr-Universität Bochum ihre Arbeit, Forschungsergebnisse, Inhalte und Ideen an einer zentralen Posterwand. Tauchen Sie ein und erfahren Sie aus erster Hand, wie vielfältig und praktisch Nachhaltigkeit sein kann!
    • Montag (16.10.2023): *Foyer IC02*:
          Dienstag (17.10.2023): *Foyer NB03 SÜD*
          Donnerstag (19.10.2023):*Foyer MA*
          Freitag (20.10.2023): *Foyer GA02*

          jeweils von 12 – 17 Uhr
      • Die Initiativen AKU, BoKlima, VCD , Radwende sind jeweils von 12-14Uhr anwesend und stehen für Fragen uzr Verfuegung
  • Der Nachhaltigkeit verpflichtet
    Wir fühlen uns den Nachhaltigkeitszielen der UN verpflichtet und wollen als universitäre Gemeinschaft gemeinsam den Weg zu einer nachhaltigen RUB 2030 gehen.
  • Der Uniplan :

Tool zur Berechnung der Energieernte

Die Webseite der EU Kommission zur standortbezogenen Berechnung der möglichen Energieernte.

https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html#api_5.2

Die Konfiguration sollte man mit großer Sorgfalt vornehmen und das Ergebnis als optimistisches Best-case-Szenario ansehen.

Und das Ergebnis :

Dachbegrünung — Vortrag und Diskussion bei der IG-Grumme

IG Grumme lädt zum Dämmerschoppen …


Die IG-Grumme veranstaltet einen Themen-Abend zu Dachbegrünung am Freitag 22. September 2023, 19 Uhr an der Johanneskirche und berichtet:
>>Wir sprechen darüber, wie man mit begrünten Dächern dafür sorgen kann, das Regen­wasser länger zu halten, sodass ein Teil davon verdunstet. Außerdem gibt es Anregun­gen, wie man das Grundstück dafür vorbereitet und ob bei Regen dort Wasser auf dem Grund­stück steht oder wie schnell es abfließt. Zudem gibt es Informationen über die attraktive finanzielle Förderung für den Umbau, die max. die Hälfte der Kosten abdecken.

Gäste: Fachleute von der Emschergenossenschaft, eine Architektin, die Privat­leute für die Stadt Bochum zu Versickerungsmöglichkeiten berät und Mitglieder der IG Grumme.


Außerdem lernen Sie dabei unser erfolgreiches neues Veranstaltungsformat Dämmerschoppen kennen, das wir im Sommer etabliert haben. Es ist ein informeller Nachbarschaftstreff zum Wochenende, immer am vierten Freitag im Monat mit Getränken und Gesprächen in der evangelischen Johanneskirche in Bochum-Grumme (im Kirchgarten, Patmosstraße).

Bisherige Termine:

  1. Dämmerschoppen im Juni. Thema Zukunft der Johanneskirche
  2. Dämmerschoppen im Juli: Thema Solar-PV für den Balkon (Gast Thomas , BOKlima)

3. Dämmerschoppen im August: Thema iDrop, Bürgerwissenschaft zum Trinkwasser (Gast Jan Kath, Didaktik der Chemie, Ruhr-Universität)


Interessengemeinschaft „IG Grumme“ , Besuchen Sie uns im Internet: IG.Grumme.de
http://ig.grumme.de
<<

Kommentar zum Nachhaltigkeitsplan der Stadt

>>Kommentar zum Presse-Bericht der Stadt vom 12.09.2023; Nachhaltigkeitsstrategie Bochum

Wenn die Stadt Bochum schreibt: „Seit Jahren ist klar, dass wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel umfassendes Umdenken und weitreichende Erneuerungsprozesse erfordern“, dokumentiert sie, dass sie trotz der seit Jahrzehnten von der Wissenschaft deutlich ausgesprochenen Warnungen nicht entsprechend gehandelt hat. Erfreulich ist, dass die Stadt Bochum jetzt feststellt: „Bochum ist sich dieser Verantwortung bewusst“.

Doch wo sind das städtische Handeln, das Umdenken und die Erneuerungsprozesse erkennbar?


Schon die Erstellung dieser Nachhaltigkeitsstrategie hat seit der Ausrufung des Klimanotstands für Bochum am 06.06.2019 vier Jahre Zeit in Anspruch genommen!

Noch immer wird für Bauprojekte (Schlossstraße, OSTPARK – Neues Wohnen, ehemalige Erich-Kästner-Schule, Erweiterung Technologie-Quartier…) wichtiger Baumbestand abgeholzt. Die Kühlung, CO2-Aufnahme alter Bäume und die Wirkung auf die menschliche Psyche lässt sich durch Ausgleichspflanzungen junger Bäumchen nicht annähernd ersetzen. Selbst die letzten radikalen Abholzungen der Stadt an der Blankensteiner Str. lassen KEIN nachhaltiges Umdenken der Stadt erkennen (eine 200 m Tempo-30 Zone und eine neue Fahrbahndecke hätte 27 Bäumen das Leben retten können).

Klimagerecht müsste alter Baumbestand in Neubauprojekte auf Brachgelände einbezogen werden und weiterer Wohnraum durch moderate Verdichtung entstehen. Spannend bleibt, wie sich die Stadt hier an der Neustraße verhält. Hier stehen neun 50 – 120 Jahre alte Bäume zur Disposition

Erfreulich auch die Aussage „Bochum will bis 2035 eine klimaneutrale, erneuerbare Schwammstadt sein“, doch der Umbau von 900 Metern der Wasserstr. im Jahr 2021 und 300 Metern Hattinger Str. im Jahr 2023 lässt ahnen, wie viele Jahrzehnte es wirklich dauern wird, bis alle 2.100 Bochumer Straßen mit Rigolen zur Regenrückhaltung ausgestattet sein werden.

Auch die Gebäudedämmung und -beheizung, ein wichtiger Bereich zur Reduktion des CO2-Ausstoßes in der Kommune, werden von der Stadt Bochum nicht angegangen. Dies, obwohl 80 % der VBW Bauen und Wohnen städtischen Eigenbetrieben gehören und hier vorbildlich nachhaltiges Wohnen umgesetzt werden könnte.

Auch die Förderung des Photovoltaik-Ausbaus ist eher eine Hohn. Da werden 100.000 Euro Restmittel aus der Corona-Zeit als Förderung bereitgestellt und als der große Wurf bezeichnet. Die gleiche Summe wie für die Solarförderung wurde für den „Fotospot“ BOCHUM vor dem Rathaus ausgegeben. Andere Städte sind da wesentlich weiter: Essen fördert PV mit über 2,4 Millionen Euro, selbst Hattingen stellt pro Einwohner mehr zur Verfügung.

Generell liegt Bochum beim PV-Zubau auf den hintersten Plätzen weit hinter Dortmund — siehe
https://plattform.wattbewerb.de/ranking – Bochum ist hier also nicht gerade nachhaltig.

Wenn die Stadt Bochum in ihrer Presseeinladung behauptet, ihre Nachhaltigkeitsstrategie sei ein „deutschlandweit einmaliges Konzept“, dann muss man – sich fremdschämend – feststellen, dass hier Trippelschrittchen als großer Wurf verkauft werden sollen. Die Stadt betreibt hier pures Greenwashing und Marketing auf Kosten ECHTER Nachhaltigkeit – die man in Bochum leider mit der Lupe suchen muss.

Bereits am 04. Mai dieses Jahres war für Deutschland der Erdüberlastungstag. Wir verbrauchen also ca. 3 mal so viel Ressourcen wie die Erde hergibt. Als Konsequenz aus dieser Erkenntnis müssten Rohstoffverbrauch und Konsum möglichst sofort um 2/3 reduziert werden, um zukunftsfähig zu leben und zukünftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Dafür reichen die geplanten Maßnahmen bei Weitem nicht aus.<<


Bericht als PDF : hier

Weitere Links

Deutsche Umwelthilfe unterstützt erstmals Klage von Mietern gegen Verbot von Balkonkraftwerken

(24.08.23, DUH.de) , Original : hier

• Fall einer Mieterin und eines Mieters einer Wohnung in Kiel, denen ihr Balkonkraftwerk von der Hausverwaltung „Haus & Grund“ untersagt wird

• Verdacht der rechtsmissbräuchlichen Verzögerungstaktik: Hausverwaltung stellt völlig überzogene Forderungen, die tausende Euro Mehrkosten verursachen

Ziel der Klage ist ein Grundsatzurteil, damit Mieterinnen und Mieter sich endlich unkompliziert an der Energiewende beteiligen können

Berlin, 24.8.2023: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unterstützt eine Mieterin und einen Mieter einer Wohnung in Kiel bei ihrer Klage auf Genehmigung eines Balkonkraftwerks. Sie leiden wie viele Mieterinnen und Mieter in Deutschland darunter, dass ihnen die einfache Anbringung der Balkon-Solaranlage von ihrer Hausverwaltung „Haus & Grund“ mit unsachlichen und überzogenen Forderungen untersagt wird.

Nach Ansicht der DUH und der Klagenden ist diese Verzögerungstaktik rechtsmissbräuchlich: Die Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien besitzt längst gesetzlich den Rang des „überragenden öffentlichen Interesses“, die Installation ist zudem rückbaubar und absolut sicher. Es gibt keinen sachlich nachvollziehbaren Grund gegen das Balkonkraftwerk der Mietenden und ein solcher wird von der Hausverwaltung der Vermieterin auch nicht angeführt.

Matthias Weyland, Kläger aus Kiel: „Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig die steigenden Strompreise besser abfedern. Leider wird uns das von unserer Hausverwaltung bisher unmöglich gemacht. In den letzten Monaten ist bei uns der Eindruck entstanden, dass Haus & Grund bewusst versucht, unser Anliegen mit absurden Forderungen und Nachweisen zu verzögern. Wir waren fassungslos als wir festgestellt haben, dass Haus & Grund hier immer wieder neue Forderungen erhebt, um unsere oder ähnliche Anfragen ins Leere laufen zu lassen. Wir lassen uns nicht länger ausbremsen, sondern werden nun von unserem Klagerecht Gebrauch machen. Wir hoffen, dass wir mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe für alle Verbraucherinnen und Verbraucher eine gerichtliche Klarstellung erwirken können.“

Hintergrund:

Steckersolargeräte, sogenannte Balkonkraftwerke, für den Balkon, den Vorgarten, die Terrasse oder das Garagendach sind eine einfache und effektive Möglichkeit, Strom dezentral zu erzeugen, steigende Strompreise abzufedern und den eigenen Klima-Fußabdruck zu senken. Neben der unmittelbaren Kostenersparnis können Balkonkraftwerke auch zu einer höheren Sensibilisierung der Nutzerinnen und Nutzer in Bezug auf den eigenen Stromverbrauch beitragen. Dies kann zu langfristigen Verhaltensänderungen führen. Nicht zuletzt sind Balkonkraftwerke geeignet, um die Akzeptanz für die Energiewende in der Breite der Bevölkerung hochzuhalten und schaffen das auch, wie aktuelle Zahlen zeigen. In Deutschland sind 230.000 Anlagen registriert. Davon wurden alleine in diesem Jahr 137.000 in Betrieb genommen. Die DUH geht schätzungsweise von einer halben Million installierter Anlagen aus und das Potential ist groß. Von 43 Millionen Wohnungen sind ca. 20 Millionen Haushalte für ein Balkonkraftwerk geeignet. Allein damit könnten jährlich 3,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, bis 2030 25 Millionen Tonnen CO2.

Link:

Aktionstag „Umwelt im Quartier“

>>Spannende Mitmachaktionen im Stadtgarten

Das Bundesministerium für Umwelt veranstaltet erstmalig den Aktionstag „Umwelt im Quartier“ in fünf ausgewählten Quartieren in Deutschland. Mit dabei: Bochum-Wattenscheid!

Am Samstag, 2. September, von 13 bis 18 Uhr erwarten die Besucherinnen und Besucher im Wattenscheider Stadtgarten zahlreiche Mitmachaktionen sowie ein buntes Bühnenprogramm rund um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Nachbarschaft.

Der Aktionstag möchte Anwohnerinnen und Anwohnern, Vereinen und Projekten eine Plattform bieten. Hierdurch soll sichtbar gemacht werden, welche Initiativen sich im Bereich des Klima- und Umweltschutzes in der eigenen Nachbarschaft engagieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

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