1. Update zum 14. Klimanotstandsbrief des Bochumer Klimaschutzbündnisses
an Politik, Verwaltung, Einzelhandel und uns selbst, die Bürger:innen unserer Stadt
Silvesterböllerei in Bochum:
Alles wie gehabt?
Wir befürchten ja! Dass sich nämlich in dieser Silvesternacht in unserer Stadt nur wiederholt, was wir schon kennen: das neue Jahr wird mit Detonationen, Dreck und Rauchbegrüßtwerden, als gäbe es sie nicht, die Kriege mit ihrer unsagbaren Gewalt, die Toten und Verletzten, Angst und Traumatisierung, Zerstörung und Flucht.
Und auch viele andere Argumente, die gegen dieses Treiben sprechen, liegen schon lange auf dem Tisch:
- Unfallbedingte Verletzte, Schwerverletzte und sogar Todesfälle
- Zunehmende Aggression gegen Rettungskräfte, Polizei und Passanten
- Lärmbelastung, Gehörschäden
- Luftverschmutzung, Feinstaub
- Müllberge, Gewässerbelastung
- Stress für Wildtiere, Haustiere und die Tiere in Ställen und Pferchen
- Unmenschliche Arbeitsbedingungen und Arbeitsunfälle bei der Produktion der Feuerwerksartikel
- Unnötige Kosten und zusätzlicher Aufwand der öffentlichen Hand bei den Notdiensten, in Krankenhäusern, bei Straßenreinigung und Müllbeseitigung
Wir bleiben dabei, wir wollen von diesem sinnlosen, zerstörerischen Treiben los und gerne zu einem friedlichen Silvester und Neujahrsfest kommen:
1) Was wir tun können:
Auf Böller und Raketen verzichten. Unsere Kommunal- und Bundespolitiker fragen, wie sie dazu stehen. Die Petition #böllerciao der Deutschen Umwelthilfe mit einer Unterschrift unterstützen.
2) Was der Einzelhandel tun könnte:
Auf den Verkauf von Böllern und Raketen verzichten und damit werben. Denn die Mehrheit in unserem Land lehnt die private Böllerei ab.
3) Was die Stadtverwaltung tun könnte:
Sie könnte sich ansehen, welche Best Practise Beispiele es in anderen Großstädten gibt und daraus ein Konzept auch für Bochum erarbeiten (vgl. München, Regensburg Innenstadt, Düsseldorf Altstadt etc.).
4) Was die Kommunalpolitiker tun sollten:
Sie sollten bitte unserer zwei Jahre alten Forderung nach einem Bürgerentscheid nachkommen. Denn die Entscheidung darüber, wie in Bochum Silvester gefeiert wird, sollten Bochums Bürger:innen treffen. Ihnen sollte vom Rat unserer Stadt eine Alternative zur bisherigen wilden Böllerei im Rahmen eines sogenannten Ratsbürgerentscheids zur Wahl gestellt werden. Vgl. dazu Pkt 3). Der Ratsbürgerent-scheid könnte gemeinsam mit der Kommunalwahl im nächsten Herbst durchgeführt werden.
Und sie sollten sich bitte umgehend Gedanken machen und in ihrem künftigen Kommunalwahlprogramm auf das Thema der Silvesterböllerei eingehen.
Deshalb lautet unser erster Wahlprüfstein für die Kommunalwahl am 14. September 2025 wie folgt:
Wünscht sich Ihre Partei eine Veränderung zur bisherigen Praxis der privaten Silvesterböllerei in Bochum? Und,falls ja, besitzt sie ein entsprechendes Konzept und wie sieht es ggf. aus?
Bochum, den 30. Dezember 2024
Gez.:
Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses
c/o AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum
Mailkontakt: boklima [bei] boklima.de ; Homepage: www.boklima.de
Kopien: Presseverteiler, Netzwerkverteiler
Anlage: 14. Klimanotstandsbrief vom 2.1.2023 zum Thema Silvesterböllerei
Und als PDF zum Download : hier
Überblick KlimaNotstansBriefe : hier
Weitere Infos und Links
- Balkonsolar statt Böller! — https://boklima.de/?p=13730
- Reaktionen zur BoKlima-Anregung eines Rats-Bürgerentscheides zum Böllerverbot — Interview von RadioBochum – https://boklima.de/?p=12863
- (2024, Umweltbundesamt) , Feinstaub durch Silvesterfeuerwerk
https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe/feinstaub/feinstaub-durch-silvesterfeuerwerk - () , Jahreswechsel 2023/2024 — Silvesterfeuerwerk: 4 schnelle Fakten zu Umweltauswirkungen
https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/feuerwerk-wie-gross-der-schaden-fuer-die-umwelt-wirklich-ist-100.html - () , Wie schlimm ist Böllern für Mensch und Umwelt?
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/silvester-boellern-auswirkungen-101.html - Feuerwerk-Verbotszonen Silvester 2024: Hier gilt ein Böllerverbot
https://www.brisant.de/silvester-feuerwerk-verboten-102.html
WAZ 31.12.24 — Bündnis will Böllerverbot durchsetzen
In der WAZ ein anderer Blick :
(30.12.24,WAZ) , Feuerwerk steh bei vielen hoch im Kurs
Petition der DUH :
Jetzt Petition für ein Böllerverbot unterschreiben!
Fordere jetzt mit uns ein Böllerverbot! Für ein böllerfreies und friedliches Silvester.
Was passiert, wenn die archaische Böllerei wieder erlaubt ist, haben wir bereits mehrfach gesehen: Krawalle in vielen deutschen Städten, mit Böllern angegriffene Einsatzkräfte, enorme Schäden für die Umwelt durch tausende Tonnen Böller-Müll und eine Nacht des Schreckens für Millionen von Tieren. Doch Innenministerin Faeser lehnt ein Verbot der unsinnigen Böllerei bis heute ab. Unterschreibe deshalb jetzt unseren offenen Brief für ein Böllerverbot in Deutschland.
Aufruf der DUH :
Bitte helfen Sie mir – für rauschende Silvesterfeiern ohne Schwarzpulver-Böllerei!
kurz vor dem ersten Advent haben wir mit einer Drohnenshow in Berlin gezeigt, wie rauschende Silvesterfeste möglich sind, ohne Millionen von Wildtieren und hunderttausende Menschen gesundheitlich zu schädigen und unsere Atemluft und Umwelt mit giftigen Gasen und Müll zu belasten. Doch Bundesinnenministerin Nancy Faeser lehnt ein Böllerverbot als „nicht verhältnismäßig“ ab.
Nicht verhältnismäßig sind die Gesundheitsschäden überwiegend unbeteiligter Menschen: Rund 8.000 Verletzungen des Innenohrs und Zehntausende Verbrennungen oder Verletzungen von Händen und Fingern. Nicht verhältnismäßig ist es, wenn jedes Silvester Millionen Wildtiere in Panik geraten, Vogelschwärme angesichts der von allen Seiten bedrohlichen Raketen und Knallkörper so lange hin- und herfliegen, bis sie tot vom Himmel fallen. Es geht mir gerade auch um den Schutz unserer Umwelt. Seit Jahrzehnten ist mir die Sicherstellung einer Sauberen Luft Aufgabe und Mission. Denn in den Stunden und manchmal sogar Tagen nach den Silvesterfeuerwerken messen wir in den Innenstädten Rekordwerte an giftigem Feinstaub.
Für unsere Forderung nach einem Ende der gesundheits- wie naturschädigenden Schwarzpulver-Böllerei wissen wir immer mehr Bürgermeister, Ärzte, Polizei und eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland hinter uns. Und ich bin mir sicher, dass wir es schaffen werden – wenn wir gemeinsam DRUCK MACHEN! Ich bitte Sie daher persönlich: Unterstützen auch Sie unsere Arbeit für ein böllerfreies Silvester mit einer Spende oder noch besser, dauerhaft mit einer Fördermitgliedschaft.
Jetzt spenden –
https://www.duh.de/spenden/spenden-statt-boellern/
Mit Unterstützung des Präsidenten der Bundesärztekammer Dr. Klaus Reinhardt und des Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft Jochen Kopelke fordere ich von der Bundesinnenministerin ein Ende der Schwarzpulver-Böllerei. Allein in der Silvesternacht des letzten Jahres-wechsels verloren vier junge Menschen durch Feuerwerksunfälle ihr Leben. Fast 800 Menschen erlitten im letzten Jahr Augenverletzungen – davon 60 Prozent unbeteiligte Personen und 40 Prozent Kinder und Jugendliche! Erst vor wenigen Tagen wurde einem zwölfjährigen Kind in Berlin beim Zünden eines Böllers seine Hand zerfetzt! Was muss noch passieren, damit die Politik endlich einlenkt und einem Verbot stattgibt?
Wir machen nun in den kommenden Wochen an jedem einzelnen Tag mehr Druck auf Nancy Faeser, endlich in der Sprengstoffverordnung sowohl in § 22 Abs. 1 als auch in § 23 Abs. 2 jeweils einen Satz zu streichen und damit den Verkauf wie auch das Abbrennen von privaten Böllern und Feuerwerksraketen zum Jahreswechsel dauerhaft zu verbieten!
Aufgrund des Böller-Wahnsinns beginnen wir jedes neue Jahr regelmäßig mit der schlechtesten Luft des Jahres. Und nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Haus-, Wild- und Nutztiere bedeutet die Knallerei Horror und Stress. Während teils stark alkoholisierte Menschen zum Spaß Explosionen in ihren eigenen Händen zünden, leiden unschuldige Tiere ohne Chance auf Rückzug, Ruhe und Sicherheit. Erst im November hat sich Roxie, ein drei Monate altes Rotes-Panda-Baby, in Schottland wegen Böllerei zu Tode erschrocken.
Wir helfen Städten und Gemeinden mit unserem Rechtsgutachten zu bestehenden rechtlichen Möglichkeiten, lokale Verbotszonen einführen. Aber der Handlungsspielraum ist viel zu eng. Verbotszonen dürfen absurderweise zum Schutz alter Fachwerkhäuser ausgewiesen werden – nicht aber zum Schutz von Mensch und Natur! Und schon gar nicht stadtweit können Kommunen Verbote aussprechen. Innenministerin Faeser weigert sich, den Kommunen zu helfen. Warum?
Weil eine kleine, aggressiv auftretende Gruppe – die Lobby aus Pyrotechnik-Anhängern und Feuerwerksanbietern – jede Gegenmeinung im Keim mit Rauch erstickt. Sie versuchen über Shitstorms in den sozialen Medien, jegliche Diskussion und andere Meinung zu unterdrücken und zu übertönen. Auf unseren eigenen Events zum Thema Böllerfrei erscheinen Anhänger der Pyro-Lobby und versuchen, die Veranstaltungen zu sabotieren oder für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen.
Auch wir sind für rauschende Silvesterfeiern! Aber ohne die archaische Böllerei. Wie schön wäre es, das neue Jahr gemeinsam mit Freunden zu begrüßen – ohne Lärm, Luftverschmutzung, Müll, Verletzungsgefahr und verängstigte Tiere. Die friedlichen, umweltschonenderen Alternativen zeigen wir mit unserer Arbeit schon lange auf: An immer mehr Orten ersetzen Licht-, Drohnen- und Lasershows die verschmutzenden Explosionskörper.
Mit unserer Forderung für ein Verbot sind wir nicht allein: Insgesamt 31 Organisationen, Umwelt- und Tierschutzverbände, die Gewerkschaft der Polizei, mehrere Ärzteverbände kämpfen mit uns für ein böllerfreies Silvester! Aber die Pyrotechnik-Lobby kämpft mit aller Kraft dagegen an. Daher: Nur mit breiter Unterstützung können wir endlich ein böllerfreies und friedliches Silvester für alle durchsetzen.
Ich bitte Sie daher persönlich: Unterstützen Sie unsere Arbeit und unseren Kampf für ein böllerfreies Silvester mit einer Spende oder noch besser, dauerhaft mit einer Fördermitgliedschaft.