“Das dichteste Luftmessnetz, das wir kennen” (Luftverschmutzung)

Unsere Luft soll dauerhaft besser werden – nicht nur im Corona-Lockdown. Dafür testet Breeze Technologies in Hamburg ein besonderes Messnetz. Ein Bericht von Werner Pluta veröffentlicht am 8. Mai 2020, 12:00 Uhr bei golem.de

Stickoxide, Kohlendioxid, Feinstaub: Während das öffentliche Leben wegen der Covid-19-Pandemie stark eingeschränkt war, wurden deutlich weniger Schadstoffe in die Atmosphäre emittiert. Die Luft war auf einmal nicht nur gefühlt besser. Satellitenbilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa und des europäischen Pendants Esa verzeichneten deutlich geringere Emissionen von Schadstoffen aus Auspuffen von Kraftfahrzeugen und aus Fabrikschornsteinen. Inhalt:

  1. Luftverschmutzung: “Das dichteste Luftmessnetz, das wir kennen”
  2. Wie dicht muss das Sensornetz von Breeze sein?
  3. Anwendungen für die Messnetze von Breeze

Aber um diese Werte zu erfassen, muss man nicht in die Erdumlaufbahn aufsteigen. Auch auf dem Boden lassen sich die Luftqualität messen und die ersten Effekte der Maßnahmen zur Normalisierung erkennen. “Wir haben den Einfluss der Kontaktbeschränkungen durch Corona auf die Luftqualität gesehen. In einigen Wohngegenden hatte sich die Luftqualität teilweise sehr stark verbessert”, berichtet Robert Heinecke im Gespräch mit Golem.de.” Das nimmt jetzt langsam wieder ab.”

Breeze misst in Altona

Heinecke ist Gründer und Chef des Hamburger Unternehmens Breeze Technologies, das eigene Luftmesssensoren entwickelt hat und derzeit im Hamburger Bezirk Altona ein Messnetz testet. Mit rund 35 Sensoren überwacht das Startup ein Gebiet von 14,1 Quadratkilometern. Es sei “das dichteste Luftmessnetz, das wir kennen”. Weitere knapp 20 Sensoren sind über den Rest der Stadt verteilt. Acht davon hat Breeze im Auftrag der Umweltschutzorganisation Naturschutzbund (Nabu) entlang der Elbe installiert, um Schiffsemissionen zu messen.

“Wir erfassen alle wichtigen Parameter der urbanen Luftqualität”, sagt Heinecke und meint damit: Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stickoxide, Feinstaub, Ozon, Ammoniak. Für jeden Parameter, der gemessen wird, gibt es ein dediziertes Sensorelement. Hinzu kommt eine Recheneinheit, die die Daten der Sensoren ausliest, sie kontrolliert und über ein entsprechendes Funkmodul zur Auswertung und Verarbeitung an einen Cloud-Server geschickt.

In Hamburg nutzt Breeze zur Übertragung Mobilfunk und WLAN. Das System beherrscht aber aber auch andere Standards wie Lora. Damit die Daten bei der Übertragung nicht verändert werden können, werden sie verschlüsselt.

Auf dem Server werden die Daten zunächst auf Plausibilität geprüft: Stimmen die Temperaturen mit dem aktuellen Wetterbericht überein? Ist die Luftfeuchtigkeit nicht über 100 Prozent oder nicht unter 0 Prozent? Passen die Werte zu denen anderer Sensoren in der Nähe? Dafür setzt das Unternehmen auch künstliche Intelligenz ein, die Daten nach ungewöhnlichen Mustern durchsucht und mit älteren vergleicht, die in der Datenbank gespeichert sind.

Die Software rechnet Sensorfehler heraus

Die Software korrigiert auch Fehler der Sensoren. Günstigere Sensoren für Stickoxide sind temperaturabhängig: Sie können bei gleicher Stickoxid-Konzentration in der Luft bei verschiedenen Temperaturen unterschiedliche Werte liefern. Gibt es ein festes Muster für diese Abweichungen, kann die Software sie herausrechnen.

Einige der Sensoren weisen zudem Querempfindlichkeiten auf: Stickoxid-Sensoren reagieren zum Beispiel auch auf Ozon. Auch das muss herausgerechnet werden. Erst nach diesen Prozeduren werden die Messwerte in der Datenbank abgelegt, können verwendet oder über das Bürgerportal eingesehen werden.

“Wir wollen zukünftig flächendeckend in der Lage sein, für jede Straße, für jeden Block im Stadtquartier zu sagen, wie sich dort die Luftqualität über die Zeit entwickelt, um dann intelligente Maßnahmen zur Luftreinhaltung beschließen zu können”, sagt Heinecke. Und das möglichst in Echtzeit: Alle 30 Sekunden senden die Sensorstationen einen Datensatz. “Teilweise messen wir mit den einzelnen Sensorelementen aber noch deutlich häufiger. Wir versuchen, das, was technisch machbar ist, herauszuholen, um so weit wie möglich in Echtzeit zu sein.”

Ziel des Projekts ist, den Einfluss der Verkehrsströme auf die lokale Luftqualität in Altona besser kennenzulernen.


Vollständiger Artikel bei golem.de

Wissenschaftlich belegt: Corona-Lockdown führt zu besserer Luft

Von heise , 06.05.20 , von Stefan Krempl

Oft ist zu hören, dass Ausgehverbote, Kontaktsperren und weniger Verkehr keinen großen Effekt auf die Luftqualität haben. Forscher kommen zu anderen Resultaten.

Zahlreiche Regierungen haben den Bürgern, der Verwaltung und der Wirtschaft einen weitgehenden Lockdown verordnet, um der Corona-Pandemie Einhalt zu gebieten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass etwa der europäische Satellit Sentinel-5P im Vergleich zum Vorjahr global einen starken Rückgang von Stickstoffdioxid (NO2) und damit eine geringere Luftbelastung durch industrielle Produktion und Verkehr anzeigt. Skeptiker halten dagegen, dass die seit Wochen in weiten Teilen Europas vorherrschende Polarluft und eine andauernde Brise aus Nordwest bereits für ungewöhnlich saubere Luft sorgt.

Nun wollen Forscher des Earth Observation Center (EOC) im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den “Corona-Effekt” aber wissenschaftlich stichhaltig belegt haben. Sie haben dazu unter anderem Langzeitanalysen des europäischen Satelliten MetOP-A herangezogen, der seit vielen Jahren täglich die globale Schadstoffverteilung ermittelt. Diese zeigen zunächst jedoch nur, dass starke witterungsbedingte Schwankungen des Luftschadstoffs NO2 nichts Besonderes sind.

MetOP-A erfasst dabei die gesamte Atmosphäre. In zunehmender Höhe können Winde schädliche Emissionen verfrachten, verdünnen oder Gase und Partikel aus entfernten Regionen hereintragen. Daher sind auch diese Messungen alleine kein Beweis für Thesen in die ein oder andere Richtung. Am Boden wiederum verlagern Winde Schadstoffe ebenfalls, Niederschläge waschen sie zusätzlich aus. Daher sind die Messdaten von Bodenstationen alleine auch nicht aussagekräftig genug.

Am Beispiel der Lombardei haben die DLR-Experten daher die Schadstoffbelastung am Computer simuliert. Die Region in Oberitalien ist bekannt für hohe Luftverschmutzung, was zur schnellen und vergleichsweise frühzeitigen Verbreitung des Coronavirus sowie schweren Krankheitsverläufen mit beigetragen haben soll. Am 8. März beschloss die italienische Regierung daher in rascher Folge ständig schärfere Quarantäne-Maßnahmen. Satelliten- und Bodenmessungen zeigen entsprechend seit dem Lockdown abweichende Ergebnisse vom langjährigen Mittelwert, was die Forscher als erstes Indiz werteten.

Um am Rechner auch den Einfluss des Wetters zu berücksichtigen, starteten die Wissenschaftler ihre Simulation mit Emissionswerten von Schadstoffen, die sie über mehrere Jahre mittelten und die so die Normalsituation abbildeten. Damit stellten sie sicher, dass das Modell von den Corona-bedingten Maßnahmen nichts weiß. Es berücksichtigt aber von Stunde zu Stunde die realen Wetterbedingungen.

Anschließend verglichen die Forscher diese Ergebnisse mit den diesjährigen Messdaten. Die modellierte Normalsituation zogen sie dazu von den tatsächlichen Bodenmesswerten ab. So konnten sie nachweisen: vom 8. März an führt der Lockdown in der Lombardei zu einer echten Reduktion der NO2-Belastung um etwa 20 Mikrogramm pro Kubikmeter, was einem Minus von 45 Prozent entspricht.

“Für pauschale Bewertungen ist das atmosphärische Geschehen zu komplex”, betont das DLR. Dies werde gerade in anderen Regionen dieser Welt deutlich. Dort lägen die derzeitigen Messwerte zum Teil innerhalb der Schwankungsbreite der vergangenen Jahre. Ob dies auf spezielle lokale Witterungsbedingungen oder ein späteres Einsetzen der Lockdown-Maßnahmen zurückzuführen sei, müsste auch dort genauer untersucht werden. Erst eine “kombinierte Betrachtung von Satellitenmessungen, In-situ-Daten und Computermodellierungen” ermögliche einen stichhaltigen Beleg einschlägiger Corona-Auswirkungen.

Mit Sentinel-5P stehen seit 2018 auch Messungen in weit höherer Auflösung als mit MetOP-A zur Verfügung. Diese werden dem DLR zufolge künftig helfen, Emissionsquellen und Schadstofftransporte noch besser nachvollziehen zu können. Um bei den ersten kleinen hier möglichen Zeitreihen den Wettereffekt zumindest zu reduzieren, bildeten die Wissenschaftler global Monatsmittel, wofür sie über zwei Monate hinweg 1,2 Billionen Einzelmessungen mithilfe eigener Algorithmen verarbeiteten und auf Qualität hin prüften. Auch diese Daten zeigen – allerdings nicht wetterunabhängig – einen klaren Emissionsrückgang.

Für März und April hat derweil das Startup Hawa Dawa Informationen aus Messstationen in München ausgewertet. Demnach ist ein deutliches Minus bei den NO2-Emissionen in der Anfangsphase des bayerischen Lockdowns von Mitte März an festzustellen. Die Konzentrationen steigen vor allem im April aber schon wieder an. Die dortigen Forscher bezogen daher zusätzliche Faktoren wie ein geändertes Mobilitätsverhalten, Wettereinflüsse und saisonale Bedingungen mit ein. Das Resultat: Für Standorte im Stadtzentrum mit hohem Verkehrsaufkommen sinkt die tägliche NO2-Konzentration bis auf ein Niveau von etwa 55 Prozent der normal zu erwartenden Werte und bis auf rund 70 Prozent an Stationen außerhalb des Innenstadtrings. (kbe)


Von heise.de , 06.05.20 : https://www.heise.de/newsticker/meldung/Wissenschaftlich-belegt-Corona-Lockdown-fuehrt-zu-besserer-Luft-4715189.html

Vrr Vorlagen , Eingaben , Termine

zum vrr https://zvis.vrr.de/bi/vo0040.asp?__caktuell=2
finden sich die aktuellen VRR Vorlagen für die Ausschüsse und den Verwaltungsrat.

Der Kollege von Pro Bahn und Jürgen sind im Ausschuss für Tarif und Marketing und im Ausschuss für Verkehr und Planung als beratende Mitglieder ohne Stimmrecht.
Sitzungen sind alle drei Monate (derzeit gerade nicht bzw. reduziert).

Zum jeweiligen Sitzungsblock gibt es auch immer eine ausführliche Vorlage Tarifangelegenheiten.

Aufbereitung der Eingaben / Anforderungen etc (folgt) :

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Leider sind fast alle unter Termine angezeigten Termine nicht öffentlich.

ABSAGE Bochumer Nachhaltigkeitstag am Samstag, 06.06.2020

Do, 7. Mai 2020 11:02

Liebe Interessierte, Engagierte und Ausstellende,

die sich für den Bochumer Nachhaltigkeitstag am Samstag, 06.06.2020 gemeldet haben,  

heute teile ich bedauerlicherweise mit, dass wir den Termin aufgrund der aktuellen Corona-Situation nicht halten können und die Veranstaltung daher absagen. Ein Ersatztermin wird zunächst nicht festgesetzt, eine Durchführung des Konzeptes in der Zukunft aber selbstverständlich weiterhin angestrebt.
Hier achten wir natürlich auf entsprechenden Planungsvorlauf.  

Das Planungsteam des Bochumer Nachhaltigkeitstages hat sich in den vergangenen „guten Wochen“ der Planung zu Beginn des Jahres über zahlreiche positive Rückmeldungen, Ideen und die Bereitschaft Beiträge zu leisten gefreut. Dies hat uns motiviert und wir bleiben es, wenn wir dieses Interesse und diese Bereitschaft auch wieder vorfinden, sobald der Bochumer Nachhaltigkeitstag erneut ins Auge gefasst werden kann.
Wann dies sein könnte, vermag keiner zu sagen, denn Sicherheit und vor allem Gesundheit gehen vor.  

Sofern dem niemand widerspricht, nehme ich oder jemand aus dem Planungsteam erneut Kontakt auf, wenn das Projekt Bochumer Nachhaltigkeitstag auf dem Dr.-Ruer-Platz wieder konkret wird. Andernfalls bitte ich um kurze Rückmeldung, wenn jemand aus dem Verteiler gelöscht werden möchte.  

Im Namen der Planungsgruppe möchte ich mich nochmals für die bislang gute Mitarbeit, die stets freundliche Kommunikation und die kreativen Ideen bedanken. So macht Projektarbeit Freude.  

Es bleibt mir allen Gesundheit und Zuversicht für die nächste Zeit zu wünschen.  
Glück auf und viele Grüße  
Kerstin Duchatz Veranstaltungsmanagement   Hochschule Bochum Dezernat 3 KIT Kommunikation, Innovation und Transfer  
Büro: Konrad-Zuse-Str. 12, Raum: 24 Post: Lennershofstr. 140 44801 Bochum   
kerstin.duchatz@hs-bochum.de
www.hochschule-bochum.de

via EM :
Von: Duchatz, Kerstin Kerstin.Duchatz@hs-bochum.de
Verschickt: Do, 7. Mai 2020 11:02
Betreff: ABSAGE Bochumer Nachhaltigkeitstag am Samstag, 06.06.2020

Für einen Neustart in die grüne Mobilität: Geld für die Zukunft, nicht für Autos!

Hallo ,
wir brauchen in Zukunft nicht mehr, sondern weniger Autos. Wir brauchen nach der Corona-Pandemie eine nachhaltige, krisenfeste und zukunftsfähige Mobilitätsbranche. Dabei hat das alte und klimaschädliche Geschäftsmodell der deutschen Autoindustrie ausgedient. Es ist nicht zukunftsfähig.

Deshalb darf es auf keinen Fall eine Autokaufprämie für umweltschädliche Verbrenner geben. Das haben wir heute morgen anlässlich des Autogipfels vor dem Kanzleramt gemeinsam mit Kolleg*innen befreundeter Verbände und #FridaysForFuture Aktivist* innen deutlich gemacht. Endlich konnten wir wieder – natürlich mit Abstand und Masken – demonstrieren und unsere Fahne für eine Mobilität für Menschen hochhalten!  

Denn wir brauchen einen Neustart in eine grüne, sozialgerechte und menschenfreundliche Mobilität und dazu muss jetzt in zukunftsfähige Produkte und Konzepte investiert werden. Wir fordern deshalb statt einer reinen Autoprämie ein Startgeld für grüne Mobilität. Damit können wir alle Menschen beim Umstieg auf umweltschonende Verkehrsmittel unterstützen und die Wirtschaft ankurbeln. Jetzt ist der Moment, wo wir Mobilität neu denken und dabei mutig sein müssen.

Heute und in den zurückliegenden Wochen haben wir alles dafür getan, dass die richtigen Weichen gestellt werden. Wir arbeiten mit Hochdruck an konstruktiven Vorschlägen für die Verkehrswende und freuen uns, dass Sie mit dabei sind. Denn unser Einsatz ist nur dank der Unterstützung seitens unserer Spender*innen und Mitglieder möglich.



 VCD e.V. Kommunikationsreferat Wallstraße 58 10179 Berlin

( Von vcd via Holger )

Ein Drittel der Weltbevölkerung könnte 2070 unter großer Hitze leiden

von hesie.de , dpa , 9.36 Uhr

Es gibt viele Gründe, Treibhausgas-Emissionen zu senken und den Klimawandel zu bekämpfen. Einer davon: Die Welt wird sonst in vielen Regionen einfach zu heiß. Lesezeit: 1 Min. In Pocket speichern vorlesen Druckansicht Kommentare lesen 135 Beiträge

Wenn der Ausstoß der Treibhausgase nicht gemindert wird, könnten in 50 Jahren 3,5 Milliarden Menschen unter großer Hitze leiden. Sie würden in Gebieten leben, in der die jährliche Durchschnittstemperatur mehr als 29 Grad Celsius beträgt – so sie denn nicht auswandern. Damit befänden sie sich außerhalb der klimatischen Nische, die der Mensch seit mindestens 6000 Jahren bewohnt, berichten Wissenschaftler um Marten Scheffer von der Wageningen University (Niederlande) in den “Proceedings” der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS).

“Das Coronavirus hat die Welt in einer Weise verändert, die noch vor wenigen Monaten schwer vorstellbar war und unsere Ergebnisse zeigen, wie der Klimawandel etwas Ähnliches bewirken könnte”, wird Scheffer in einer Mitteilung seiner Universität und der anderen beteiligten Forschungseinrichtungen zitiert. Die Veränderungen würden zwar weniger schnell ablaufen, aber anders als bei der aktuellen Pandemie könne man nicht auf eine Erleichterung in absehbarer Zeit hoffen.

Für ihre Analyse blickten Scheffer und Kollegen zum einen in die Vergangenheit. Anhand vorhandener Datenbanken glichen sie die bevorzugten Siedlungsgebiete des Menschen mit den klimatischen Bedingungen in diesen Regionen ab. Sie fanden einen Höhepunkt der Bevölkerungsdichte bei Jahresdurchschnittstemperaturen von etwa 11 bis 15 Grad Celsius und einen kleineren Höhepunkt bei 20 bis 25 Grad Celsius. Diese Verteilung hat sich in den vergangenen 6000 Jahren kaum geändert, weshalb die Forscher diese Temperaturspanne als die “ökologische Nische des Menschen” bezeichnen.

Wenn sich der Treibhausgasausstoß wie im Modell RCP8.5 entwickelt, werden im Jahr 2070 die schwarz schattierten Regionen eine Durchschnittstemperatur von <29° haben. Bisher sind diese Gegebenheiten nur für Regionen der Sahara bekannt.
Wenn sich der Treibhausgasausstoß wie im Modell RCP8.5 entwickelt, werden im Jahr 2070 die schwarz schattierten Regionen eine Durchschnittstemperatur von mehr als 29 Grad haben. Bisher sind diese Gegebenheiten nur für Regionen der Sahara bekannt (schwarze Flächen). (Bild: “Future of the human climate niche”, Chi Xu, Timothy A. Kohler, Timothy M. Lenton, Jens-Christian Svenning and Marten Scheffer, first published May 4, 2020)

Beim Blick in die Zukunft verwendeten die Wissenschaftler eine Klimaprognose aus dem 5. Sachstandsbericht des Weltklimarates (RCP8.5, IPCC). Sie geht davon aus, dass sich die Konzentration der Treibhausgase weitgehend ungebremst wie in den vergangenen Jahrzehnten entwickeln wird. Die Temperaturen werden in den verschiedenen Weltregionen entsprechend steigen. Zudem nutzten die Forscher das sozioökonomische Szenario SSP 3 für die Entwicklung der Weltbevölkerung.

Die Modellrechnungen ergaben, dass sich Gebiete mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von mehr als 29 Grad Celsius von jetzt 0,8 Prozent der weltweiten Landfläche (vor allem in der Sahara) bis 2070 auf 19 Prozent ausdehnen werden. Die Gebiete lägen vor allem in Südamerika, Afrika, Indien, Südostasien und Nordaustralien. Allein in Indien wäre mehr als eine Milliarde Menschen davon betroffen, in Nigeria, Pakistan, Indonesien und Sudan jeweils mehr als 100 Millionen Menschen.

“Dies hätte nicht nur verheerende direkte Auswirkungen, sondern es wäre für Gesellschaften auch schwieriger, künftige Krisen wie neue Pandemien zu bewältigen”, betont Scheffer. Solche Temperaturanstiege bedeuteten nicht zwangsläufig, dass die Menschen aus den betroffenen Gebieten auswandern würden; denn für Migration gebe es ein komplexes Bündel an Gründen. Dennoch sieht Scheffer die Ergebnisse der Studie als Appell an die Weltgemeinschaft an, den Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) rasch zu senken. (kbe)


von heise.de : https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ein-Drittel-der-Weltbevoelkerung-koennte-2070-unter-grosser-Hitze-leiden-4714496.html



Klimawandel

Der Weltklimarat (IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change) der UN hat mit der Zusammenfassung seiner drei jüngsten Reports die Bedrohung des Klimawandels auf den Punkt gebracht. Seit September 2013 hatte das Gremium seinen 5. Weltklimareport in drei Teilen veröffentlicht. Zwar hatte dieser gezeigt, dass der Klimawandel mit Macht voranschreitet und der Mensch daran einen gewaltigen Anteil hat. Die Forscher stellten aber auch klar, dass der Temperaturanstieg mit globalem Einsatz noch gebremst werden kann und ein rascher Wechsel auf alternative Energien wenig kostet.

Umweltschützer protestieren zum Autogipfel: “Kein Steuergeld für Spritschlucker”

Von heise.de , von dpa , 15:39 Uhr

Während sich Vertreter der Autoindustrie mit Gewerkschaftern und der Regierung trafen, haben Umweltschützer gegen eine mögliche “Abwrackprämie” protestiert.

Während der Beratungen zwischen Bundesregierung, Industrie und Gewerkschaften haben Umweltschützer gegen pauschale Staatshilfen für die Autobranche demonstriert. Greenpeace-Aktivisten forderten am Dienstag während einer Aktion vor dem Reichstag in Berlin, es dürfe keine erneute Abwrackprämie geben, die auch Diesel- und Benzinautos einschließe.

Ein SUV überfuhr symbolisch mehrere übereinandergestapelte Fahrräder, auf einem Transparent war zu lesen: “Autoprämie zerstört Verkehrswende.” “Statt jetzt Motoren aus dem letzten Jahrhundert zu retten, sollte Kanzlerin Merkel den klimafreundlichen Umbau der Autoindustrie ankurbeln”, erklärte der Verkehrsexperte der Umweltorganisation, Benjamin Stephan.

Mitglieder der Initiative Campact protestierten in der Hauptstadt ebenfalls, sie verlangten vor dem Kanzleramt ein Ende der Debatte über Abwrackprämien und “Vorfahrt fürs Klima”. Der Staat dürfe “kein Steuergeld für Spritschlucker” lockermachen.

Zu einer Aktion an der VW-Zentrale in Wolfsburg erklärte die Klimaschutzbewegung Fridays for Future: “Mehr Autos zu finanzieren, ist nicht mit unseren Klimazielen vereinbar – eine neue Abwrackprämie wäre verheerend.” Die rund 15 Aktivisten inszenierten einen “Tatort Klimamord” und hielten Transparente hoch.

Die Auto-Verkäufe liegen in der Corona-Krise brach, Hersteller und Zulieferer der Branche befürchten schwere Folgen für Produktion und Jobs. Nach Informationen aus Regierungskreisen soll es bis Anfang Juni Beschlüsse über die Ausgestaltung möglicher Kaufanreize geben. (anw)


von heise.de : https://www.heise.de/newsticker/meldung/Umweltschuetzer-protestieren-zum-Autogipfel-Kein-Steuergeld-fuer-Spritschlucker-4714895.html

Antwort von FDP Oberbürgermeisterkandidat Felix Haltt (05.05.20)

Sehr geehrte Bürger*innen des BochumerKlimaschutzbündnisses,
sehr geehrter Herr Dr. Franke,

vielen Dank für Ihren ausführlichen offenen Brief. Zunächst möchte ich mich für die lange Antwortzeit entschuldigen. Wir versuchen, Anfragen von Bürger*innen immer möglichst schnell zu beantworten, aber in Zeiten von COVID-19 ist uns dies leider nicht immer so möglich, wie wir uns dasselbst wünschen würden. Wir schätzen Ihr bürgerschaftliches Engagement sehr hoch ein und gehen deswegen auch sehr gerne auf Ihre Fragen ein.

Frage 1: Sie wünschen sich in Bochum einen “Metropolen-ÖPNV”. Werden Sie sich daher für weitere Verbesserungen einsetzen, insbesondere sonntagabends, wo viele Buslinien immer noch vor 23:00 Uhr die letzten Fahrten haben?

Als Freie Demokraten setzen wir uns für ein grundsätzlich besser vernetztes Angebot des ÖPNV sowohl in den äußeren Stadteilen, als auch in den Randzeiten ein. Hier schlagen wir ganz konkret vor, dass neben den üblicherweise vom Stadtzentrum sternförmig ausgehenden Verbindungen auch vermehrt Querverbindungen oder gar Ring-Verbindungen eingerichtet werden. Gleiches gilt für uns in den Randzeiten, hier muss eine Nutzung des ÖPNV auchunter Einbeziehung neuer Technologien, wie z. B. autonom fahrender Shuttle-Busseweiter ermöglicht werden.

Frage 2: Müssen aus Ihrer Sicht auch in Bochum die Preise für das Parken weiter erhöht und mit den Einnahmen der klimafreundliche ÖPNVattraktiver gemacht werden?

Wir sehen eine Gleichberechtigung aller Verkehrsträger im Verkehr als zentralen Bestandteil unserer Verkehrspolitik an. Ein gegenseitiges Ausspielen von Individualverkehr und ÖPNV lehnen wir daher ab. Genau in diesem Sinne lehnen wir auch die Quersubventionierung des ÖPNV durch hohe Parkpreise ab. Vielmehr unterstützen wir Vorstöße den Individualverkehr klimafreundlicher zu gestalten und stehen dem Ausbau von Infrastrukturen für Elektromobilität oder Fahrzeuge, die auf andere Weise klimaneutral fahren, sehr positiv gegenüber. Um besonders hohe Verkehrsaufkommen zu reduzieren, sind insbesondere intelligente Verkehrsleitsysteme und moderne Parkhäuser ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Lösung zwischen motorisiertem Individualverkehr und ÖPNV.

Frage 3: Werden Sie Ihre Oberbürgermeisterkolleg*innen zusammenholen, um geeignete Maßnahmen für die Verkehrswende im Ruhrgebiet miteinander abzustimmen und gemeinsam einzuführen?

Als Freie Demokraten und Oppositionsfraktion im Rat der Stadt Bochum, aber auch als Freie Demokraten im Ruhrgebiet haben wir uns seit jeher für ruhrgebietsübergreifende Lösungen bei Verkehrskonzepten ausgesprochen. Eine Metropole wie Berlin hat nur eine Nahverkehrsgesellschaft. Wenn wir in der Metropole Ruhr das Kirchturmdenken auch im ÖPNV überwinden wollen, brauchen wir eine drastische Reduktion bei den zahlreichen Nahverkehrsgesellschaften. Fusionen können dazu führen, Streckennetze gemeinsam besser zu planen, Verwaltungskosten einzusparen und bessere Qualität für die ÖPNV-Nutzer*innen zu erzielen.

Frage 4: Werden sie sich dafür einsetzen, dass JobTickets bei Stadt Bochum und anderen Betrieben für Beschäftigte attraktiver werden? Werden Sie Bochumer Geschäfte unterstützen, wenn diese Kunden, einen Teil des Ticketpreises auf den Einkauf anrechnen? Werden Sie weitere MieterTickets, wie sie bisher erst die VBW und der Mieterverein anbieten, von Seiten der Stadt fördern?

Das Angebot von Jobtickets begrüßen wir ausdrücklich. Insbesondere die Stadt und ihre kommunalen Betriebe müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen und attraktive Angebote unterbreiten. Private Unternehmen sind jedoch frei darin, welche Leistungen sie ihren Mitarbeitern anbieten. Wir sehen es durchaus als positiv an, wenn private Unternehmen Jobtickets anbieten. Eine Förderung wäre aber ein Eingriff in die unternehmerische Freiheit, deswegen lehnen wir dies ab. Dies gilt auch für Bochumer Geschäfte. Grundsätzlich sehen wir, dass ein attraktiver ÖPNV mit einem einfachem und nachvollziehbarem Tarifsystem der wichtigste Faktor für die größtmögliche Nutzung des ÖPNV ist. Deswegen setzen wir uns für eine entsprechende Reform ein, anstatt punktuell Einzelvorhaben zu fördern.

Frage 5: Wie plant die Stadt Bochum sicherzustellen, dass um- oder neugebaute Immobilien für Fußgänger, Radfahrer und Bus- und Bahn-Nutzer*innen gut erschlossen werden? Soll es in Bochum neue oberirdische Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geben (z.B. mit Fahrradhäuschen im Straßenraum wie in Dortmund)?

Wir halten es für sinnvoll, dass immer dort, wo es möglich ist, bei Um- und Neubauten auch Fahrradstellplätze mitgedacht werden. Darüber hinaus halten wir barrierefreie Um- und Neubauten für enorm wichtig auch mit Blick auf den demographischen Wandel. Der Ausbau von Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum, z. B. durch Fahrradtiefgaragen in der bestehenden Tiefgarageninfrastruktur in der Innenstadt, befürworten wir. Eine bessere Anbindung an den ÖPNV wollen wir durch die oben angesprochenen Querverbindungen erreichen.

Frage 6: Planen Sie, dass für den ganzen VRR-Bereich angebotene Bärenticket zu einem günstigerem Abopreis nur für den Geltungsraum Bochum anzubieten? Gibt es Überlegungen, auch zwischen verschiedenen Buslinien abends eine Anschlussgarantie zu geben?

Eine exklusive Vergünstigung des Bärentickets in Bochum lehnen wir ab. Dies läuft unseren Bestrebungen, ruhrgebietsweit einheitliche ÖPNV Standards zu schaffen, entgegen und würde die Tarifstruktur nur noch undurchsichtiger gestalten. Eine bessere Taktung der Buslinien auch in den Abendstunden, wie bereits unter Frage 1 ausgeführt, würde Anschlüsse erleichtern oder auch Alternativen ermöglichen. Anschlüsse müssen insgesamt verbessert werden, fixe Anschlussgarantien müssten dann nur in Einzelfällen eingerichtet werden.

Für weitere Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit herzlichen Grüßen

Felix Haltt
Oberbürgermeisterkandidat der FDP Bochum

Googles Rechenzentren brauchen viel Kühlwasser

Alphabet möchte den Wasserbedarf der GoogleRechenzentren gern geheim halten. Aus gutem Grund.

Artikel veröffentlicht am 2. April 2020, 13:05 Uhr, Werner Pluta

Wasser für die Suchmaschine: Google rühmt sich gern damit, dass seine Rechenzentren klimaneutral sind. Was Alphabet aber unter den Tisch fallen lässt, ist, welche Mengen einer wertvollen Ressource für die Rechenzentren genutzt werden: Wasser zum Kühlen der Rechner.

Wie viel Wasser Google benötige, werde wie ein Geschäftsgeheimnis behandelt, berichtet Bloomberg Green, ein relativ neuer, auf Umweltthemen spezialisierter Ableger der US-Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Unternehmen wirke sogar auf Staatsbedienstete ein, dass diese keine Informationen über den Wasserverbrauch der Rechenzentren herausgeben.

Wenige Daten zu Googles Wasserbedarf

Entsprechend rar sind die Informationen. Die wenigen bekannten stammen beispielsweise aus gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Versorgungsunternehmen oder Umweltschutzorganisationen. Demnach wollte Google 2019 in drei US-Bundesstaaten 8,7 Millionen Kubikmeter für seine Rechenzentren nutzen.

Im vergangenen Jahr plante Google ein Rechenzentrum in Arizona. Dafür erhielt das Unternehmen eine Garantie über die Entnahme von 15.000 Kubikmetern pro Tag. Wenn die Anlage ihre volle Ausbaustufe erreicht hat, soll der Bedarf das Vierfache betragen. Für ein Rechenzentrum in der Peripherie von Dallas in Texas, das im kommenden Jahr fertig werden soll, will Google laut Gerichtsakten etwa 5,5 Millionen Kubikmeter nutzen. Zum Vergleich: Das ist etwa ein Zehntel des Wasserverbrauchs des gesamten Countys, in dem Google sein Rechenzentrum betreiben will. Zu dem County gehören rund 20 Städte.

Video: Videotour durch eines von Googles Rechenzentren (7:00)

Einige US-Bundesstaaten, darunter Texas oder Arizona, leiden ohnehin schon unter Wassermangel. Wegen des Klimawandels erwarten wir noch länger anhaltende Dürren, sagte Venki Uddameri, Leiter des Water Resources Center der Texas Tech University, Bloomberg Green. “Solche Wasser-intensiven Aktivitäten verstärken die lokalen Belastungen noch.”

Google bemühe sich, möglichst nachhaltig zu sein, sagte Gary Demasi, Leiter der Abteilung Energy and Location bei Google. “Wir sind stolz darauf, dass unsere Rechenzentren zu den effizientesten der Welt gehören, und wir haben uns bemüht, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren, obwohl die Nachfrage nach unseren Diensten stark gestiegen ist.” Eine Golem.de-Analyse zeigt jedoch, dass das Unternehmen knapp über dem Branchenziel einer Erwärmung von 1,6 Grad bis 2050 liegt.


von Golem.de : https://www.golem.de/news/alphabet-googles-rechenzentren-brauchen-viel-kuehlwasser-2004-147669.html