(05.10.21, taz.de) , Original : hier
Zufällig ausgewählte Menschen aus aller Welt erstreiten seit Dienstag klimapolitische Einigungen. Sie sollen der Weltklimakonferenz Druck machen.
Wie kommt die Kohle aus der Energiewelt?
BERLIN taz | Sie sind nicht gewählt, sondern ausgelost, haben weder ausgewiesene Expertise noch ein erkennbares Eigeninteresse: 100 Menschen aus aller Welt sollen in einem globalen Bürgerrat darüber diskutieren, wie die Menschheit die Erde bewohnbar halten soll, die sie selbst gefährlich aufheizt.
Das Projekt startete am Dienstag. Initiiert haben den Bürgerrat NGOs, unterstützt wird er auch von den Vereinten Nationen und Regierungen, allen voran Großbritannien.
Das Vereinigte Königreich richtet im November in Glasgow die diesjährige Weltklimakonferenz aus, die oft mit „COP 26“ abgekürzt wird. Dort soll der Bürgerrat auch seine politischen Empfehlungen präsentieren. Von einer „fantastischen Initiative“ sprach der diesjährige Klimagipfelpräsident Alok Sharma.
Dass sie zufällig ausgewählt sind, ist der Clou an Bürger:innenräten. Nur auf eine repräsentative Verteilung von demographischen Faktoren wie Geschlecht oder Bildungsstand wird geachtet. Im Rahmen des Projekts bekommen alle Teilnehmer:innen dieselben wissenschaftlich gesicherten Informationen – dann müssen sie diskutieren.
Worauf kann sich die Gesellschaft einigen?
Damit unterscheiden sie sich von Beteiligungsgremien wie beispielsweise der Kohlekommission in Deutschland, die das Kohleausstiegsgesetz vorbereitet hat. An der waren zwar auch Bürger:innen beteiligt, aber nur solche, die etwa durch ihren Wohnort besonders von der Kohlewirtschaft betroffen sind.
Daneben saßen darin auch Unternehmensverbände, Umweltverbände und Wissenschaftler:innen, also Personen mit besonderen Perspektiven auf das fragliche Thema. Das ist bei Bürger:innenräten bewusst anders. Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, worauf sich die Gesellschaft einigen kann.
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Das brauchen wir auch für Bochum …..