Konzepte für die Stadtbegrünung (WDR audio Feature)
Dok 5 – Das Feature. 07.06.2020. 52:59 Min.. Verfügbar bis 05.06.2021. WDR 5.
Eine begrünte Garage, ein Parkhaus mit Fassadenbepflanzung, ökologischer Wohnungsbau – mehr Grün in der Stadt ist mehr als nur schön. Es ist eine Investition in die Zukunft. // Von Heike Sicconi / WDR 2020 / www.radiofeature.de
Der Klimawandel macht unsere Städte heißer, Starkregen überfordert städtisches Abwassermanagement. Das ist teuer und ungesund: Neurologen gehen sogar von einem Zusammenhang zwischen fehlendem Grün und der Volkskrankheit Depression aus. Gleichzeitig ist der Drang in die Städte ungebrochen. Weltweit, in Europa und auch in den Städten in NRW. Vielerorts werden neue Wege erprobt, wird auch investiert. Wie die Gratwanderung zwischen Verdichtung und grüner Infrastruktur gelingen könnte, darüber wird u.a. in einem Forschungsprojekt iResilience in Dortmund und Köln nachgedacht. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen wollen gemeinsam neue Lösungen, Technologien und Förderprogramme erarbeiten.
Die Stadtbegrünung an Fassadenbepflanzung oder ökologischer Wohnungsbau verschönert nicht nur das Stadtbild, sondern ist eine Investition in die Zukunft für mehr Lebensqualität.Jetzt anhörenAufnehmen
Die Umwelteinflüsse durch den Klimawandel lässt die Städte aufheizen und das städtische Abwassersystem mit Starkregen überfordern. Die Klimafolgen belasten das Finanzkapital der Städte und beeinflussen zusätzlich die Gesundheit der Menschen.
Denn Neurologen gehen von einer gegenseitigen Beeinflussung der fehlenden Pflanzen und der Volkserkrankung Depression aus. Und die Landflucht ist immer noch unaufhaltsam.
Aus diesem Grund werden neue Innovationen gesucht, die die Ballung der Städte mit grüner Infrastruktur ausgleichen. In dieser Hinsicht wurde das Forschungsprojekt iResilience in Dortmund und Köln ins Leben gerufen, um gemeinsam mit der Bevölkerung, den Kommunen und Unternehmen neue Lösungswege, Technologien und Förderprogramme zu erarbeiten.
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Die lebenswerte Stadt des 21. Jahrhunderts
Die Urbanisierung ist einer der bestimmenden Trends unserer Zeit. Denn die Städte wachsen und mit ihnen die Herausforderungen, die urbane Umwelt lebenswert zu gestalten. Wie kann es gelingen, die infrastrukturellen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme zu lösen, die sich durch die fortschreitende Verstädterung ergeben? Wie können Lebensqualität und Nachhaltigkeit in einer Umgebung gewährleistet werden, in der sich alles in zunehmendem Maße verdichtet?
Die neuen Städte für das 21. Jahrhundert sind unter diesen Voraussetzungen geprägt von einem steten Wandel, in dem innovative Technologien und neue Denkweisen notwendige Mittel sind. Anpassung und Optimierung sind die zentralen Säulen, um die sich die Entwicklung der Städte drehen wird, in allen Belangen.
Das vorliegende Meta-Dossier greift einige der Handlungsfelder und Aspekte auf, die bei der Transformation hin zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt von elementarer Bedeutung sind. Es zeigt die unterschiedlichen Problemlagen, vielfältigen Zusammenhänge und möglichen Lösungsansätze auf, die die Städte und die Vorstellung von Stadtleben prägen – und prägen werden.
„Raum von Menschen, Raum für Menschen“ knüpft die Herausforderungen der Urbanisierung an stadtplanerische Lösungswege. Diese entstehen immer im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen, genauso wie sie stets ein Ausdruck der Möglichkeiten ihrer jeweiligen Zeit sind. Gleichzeitig lassen sich Ideen von der Antike bis in die heutige Zeit ausmachen, wenn auch im jeweiligen zeitlichen Kontext umgedeutet.
Der Schweizer Lucius Burckhardt, Begründer der Spaziergangswissenschaft, hat wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass Stadtplanung aber dann nur gelingen kann, wenn sie die vielschichtigen sozialen Verflechtungen berücksichtigt, die das Stadtleben letztendlich ausmachen, und neue Denkweisen wagt.
„Urbane Infrastruktur nachhaltig gestalten“ geht im Anschluss daran auf die vielfältigen Handlungsfelder ein, die sich im Zuge der Urbanisierung für die öffentliche Infrastruktur der Städte ergeben. Die notwendige Umgestaltung und die Forderung nach nachhaltigen Lösungen brauchen einen ganzheitlichen Blick, um die Schaffung von neuem Wohnraum, den Wandel urbaner Mobilität und den Wunsch nach Grün- und Freizonen innerhalb der Stadt sozial- und klimaverträglich zu gestalten.
„Baukultur heute – digital, nachhaltig, real“ beschäftigt sich dabei mit der Rolle, die der Umgang mit bestehenden Stadtstrukturen für die Gestaltung der Zukunft spielt. Wie kann der urbane Baubestand in der Planung der Stadt von morgen untergebracht werden? Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung, welche konkreten Vorgehensweisen versprechen im Spannungsfeld zwischen Erhalt und Umwandlung den größten Erfolg? Wie werden die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner berücksichtigt?
Um ähnliche Fragen geht es auch im abschließenden „Condensed Spaces und die Städte von morgen“. Skizziert werden hierin die Probleme, die sich aus der immer größeren Verdichtung des Lebensraums Stadt ergeben. Im Zentrum des Beitrags stehen aber verschiedene Alternativen – von der vertikalen Verdichtung bis zu Mikro-Wohnformen –, um Nachverdichtung unter nachhaltigen Gesichtspunkten und mit dem Ziel, eine lebenswerte Umgebung zu schaffen, zu realisieren. Innovative und kreative Herangehensweisen und Technologien sind der Schlüssel, um die lebenswerte Stadt von morgen ganz real zu gestalten.
Die Stadt des 21. Jahrhunderts
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Urbane Infrastruktur nachhaltig gestalten
Grüne Städte für die Zukunft
Städte waren und sind Schmelztiegel unterschiedlichster Interessen: Sie sind Orte des Handels, Industriestandorte, aber eben auch Lebensraum für viele verschiedene Menschen. Sie sind zugleich Ballungszentren, in denen sich aktuelle Entwicklungen verdichten. Aus dieser Verdichtung resultiert die Komplexität der Frage, wie urbane Infrastruktur zukunftsfähig und nachhaltig gestaltet werden kann.
Nachhaltige Stadtentwicklung ist deshalb in allen ihren Dimensionen eine Herausforderung – denn am Ende geht es immer um das Gesamtbild, das größer ist als seine Einzelteile.
- Drei Säulen, viel Handlungsbedarf
- Wie wollen wir wohnen? Stadt als nachhaltiger Wohnraum
- Wie wollen wir uns fortbewegen? Nachhaltige urbane Mobilität
- Wie wollen wir leben? Die nachhaltige Stadt als grüne Stadt
Drei Säulen, viel Handlungsbedarf
Seit einigen Jahren erleben die Städte – nicht nur in Deutschland – wieder einen stärkeren Bevölkerungszuwachs. Die Menschen ziehen dorthin, wo sie Arbeit finden, wo die Versorgungsmöglichkeiten günstig sind und wo eben auch andere Menschen sind. Das Phänomen der Schwarmstädte, die sich neben den üblichen Metropolregionen rasant entwickeln, bringt dabei noch eine weitere Komponente ins Spiel: Die Menschen ziehen dorthin, wo sie zusätzlich zu den genannten Bedürfnissen bezahlbaren Wohnraum vorfinden.
Stadtentwicklung und die Anforderungen der Nachhaltigkeit
Für die Stadtentwicklung entstehen daraus unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten große Herausforderungen:
- Mehr Menschen benötigen mehr Raum. Das steht aber im Widerspruch zu dem Anspruch, vorhandenen Raum nachhaltig zu nutzen – und diesen nicht durch neue Bebauung zu versiegeln.
- Mehr Menschen verbrauchen mehr Energie. Die Zielsetzung nachhaltiger Stadtentwicklung sieht aber einen geringeren Energieverbrauch vor.
- Mehr Menschen verursachen mehr Abfälle. Das ist nicht nur hinsichtlich des damit eng verbundenen Ressourcenverbrauchs problematisch, sondern auch in Bezug auf die Entsorgung von Materialien, die nicht wieder dem Materialkreislauf zugeführt werden können.
Quelle : https://abes-online.com/publikationen/dossier/die-lebenswerte-stadt-des-21-jahrhundert/
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