( von heise.de : 2020 war eines der drei heißesten Jahre seit anderthalb Jahrhunderten und Sieben wärmste Jahre: NASA sieht anhaltenden dramatischen Erwärmungstrend )
2020 war eines der drei heißesten Jahre seit anderthalb Jahrhunderten
Viel hat nicht gefehlt, dann hätte 2020 alle bisherigen Rekorde gebrochen. Das Christkind kam dazwischen.
14.01.2021 17:00 Uhr, Von Andreas Wilkens
Das Corona-Jahr 2020 war eines der drei heißesten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Weltwetterorganisation (WMO) bestätigte in Genf am Donnerstag Prognosen von Dezember. Um ein Haar hätte 2020 alle bisherigen Rekorde gebrochen, berichtete die WMO. Nur das natürlich vorkommende kühlende Wetterphänomen La Niña habe ganz am Ende des Jahres für leichte Abkühlung gesorgt.
Die globale Durchschnittstemperatur betrug 14,9°C, 1,2° über dem vorindustriellen Niveau (1850 bis 1900), bei einer Fehlermarge von 0,1°. Die drei heißesten Jahre waren damit 2016, 2019 und 2020. Nominell sei 2016 wärmer gewesen, sagte WMO-Sprecherin Clare Nullis.
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“Wir sind auf dem Weg zu einer katastrophalen Erwärmung von 3 bis 5° in diesem Jahrhundert”, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. “Frieden mit der Natur zu schließen ist die Hauptaufgabe im 21. Jahrhundert.”
Abflauende Passsatwinde
El Niño und La Niña treten alle paar Jahre auf. Bei El Niño flauen die tropischen Passatwinde ab und das schwächt den üblichen Auftrieb von kühlerem Wasser vor der Westküste Südamerikas. La Niña folgt meist auf El Niño und geht mit stärkeren Passatwinden einher, die für kühleres Oberflächenwasser vor der Küste Perus sorgen. Beide Phänomene haben praktisch weltweite Auswirkungen, darunter je nach Region Dürren und heftige Regenfälle.
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Sieben wärmste Jahre: NASA sieht anhaltenden dramatischen Erwärmungstrend
2020 war zusammen mit 2016 das wärmste Jahr der Geschichte, hat die NASA ermittelt. Ohne den Einfluss von El Niño wäre es wohl anders gekommen.
15.01.2021 09:43 Uhr Von Andreas Wilkens
“Die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten sieben der Geschichte, die je aufgezeichnet wurden”, sagt Gavin Schmidt, Direktor des Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA. Das kennzeichne den weltweiten anhaltenden und dramatischen Erwärmungstrend.
Das GISS hat ermittelt, dass die weltweite durchschnittliche Oberflächentemperatur im vergangenen Jahr zusammen mit 2016 am höchsten war. Die Weltwetterorganisation (WMO) hatte kürzlich bekannt gegeben, 2020 sei knapp hinter 2016 das zweitwärmste Jahr seit gut anderthalb Jahrhunderten. Laut GISS war die durchschnittliche weltweite Temperatur 2020 um 1,02°C höher als der Basiswert von 1951 bis 1980. Seit dem späten 19. Jahrhundert sei die Durschnittstemperatur der Erde um 1,2°C gestiegen.
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Eis schmilzt
Durch die steigenden Temperaturen schmelze das Eis im Meer und die Eisdeckenmasse nehme ab, steige der Meeresspiegel an, gebe es längere und intensivere Hitzewellen und die Lebensräume der Tiere und Pflanzen verschöben sich, erläutert die NASA. Solche langfristigen Trends zu verstehen sei für die Menschen wichtig, damit sie sich anpassen können, indem sie geeignete Pflanzen anbauen, Wasserreserven bewirtschaften und sich auf extreme Wetterereignisse vorbereiten.
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El Niño
Die größte Ursache für globale Temperaturschwanungen ist die El-Niño-Southern Oscillation (ENSO), ein natürlich vorkommender Zyklus des Wärmeaustauschs zwischen Ozean und Atmosphäre. 2020 begann in einer kühlen ENSO-Phase und endete in einer warmen. Der Abkühleinfluss aus der negativen Phase werde auf 2021 voraussichtlich einen größeren Einfluss haben als auf 2020. 2016 habe es durch einen starken El Niño einen deutlichen Wärmeschub gegeben.
Die Wissenschaftler des US-Wetterdiensts NOAA, die an den Auswertungen der WMO beteiligt sind, verwenden für ihre Analyse weitgehend dieselben Rohtemperaturdaten, haben aber mit den Jahren 1901 bis 2000 einen anderen Ausgangszeitraum und eine andere Methodik, erläutert die NASA. Anders als die NASA leite die NOAA keine Temperaturen in polaren Regionen ohne Beobachtungen ab; das mache einen Großteil des Unterschieds zwischen NASA- und NOAA-Datensätzen aus.
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