( von golem , vollständiger Beitrag : hier )
Die Bundesregierung betreibt deutlich mehr Rechenzentren als zuletzt behauptet. Doch nur eines davon darf einen Blauen Engel tragen.
Artikel veröffentlicht am 29. Dezember 2020, 18:31 Uhr, Friedhelm Greis
Die von der Bundesregierung betriebenen Rechenzentren erfüllen nur in einem Fall die ökologischen Kriterien des Blauen Engels. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linke-Abgeordneten Anke Domscheit-Berg hervor. Demnach betreiben die Bundesministerien mit ihren angegliederten Behörden 177 Rechenzentren. Nur die Einrichtung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg ist seit 2016 besonders energieeffizient.
Den Blauen Engel für energieeffiziente Rechenzentren gibt es seit dem Jahr 2011. Bundesweit werden die aktuell 29-seitigen Kriterien (PDF) bislang nur von drei Rechenzentren erfüllt. Dazu zählen neben dem BSH der Green IT Cube des GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und das Höchstleistungsrechenzentrum (HSLR) der Universität Stuttgart.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte im Februar 2020 eine “Umweltpolitische Digitalagenda” auf den Weg gebracht. Darin weist das Ministerium darauf hin, dass das Umweltsiegel Blauer Engel nicht nur für energieeffiziente Rechenzentren, sondern auch für klimaschonende Co-Location-Rechenzentren, ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte sowie Server und Datenspeicherprodukte etabliert worden sei. Von den neun Rechenzentren des Umweltministeriums hat bislang jedoch keines das Siegel erhalten.
Domscheit-Berg forderte daher: “Die Bundesregierung muss endlich ihre Verantwortung für den eigenen CO2-Fußabdruck übernehmen und nicht Schlusslicht, sondern Vorreiter sein, denn der IT-Sektor leistet einen höheren Beitrag zum CO2-Anstieg als die gesamte zivile Luftfahrt.”
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