Klimawandel Nachrichten zu Klimawandel und Umweltschutz Liebe Leserin, lieber Leser, unsere besten Zeiten liegen fünf Wochen zurück – zumindest in Sachen Verkehrsemissionen. Mit Corona kam der Verkehr nahezu zum Stillstand: Berufstätige blieben im Homeoffice, Schulen und Kitas schlossen. Die Menschen fuhren mit dem Rad oder gingen zu Fuß.
Mittlerweile hat sich wieder Normalität eingestellt. Mit den Lockerungen kehren die Menschen zurück auf die Fahrbahnen und Straßen. Doch gerade der ÖPNV scheint als Verlierer aus der Krise zu gehen. Viele steigen aus Angst vor dem Virus eher ins eigene Auto statt in den Bus – keine guten Nachrichten für die Klimabilanz! Wie geht es nun weiter, was können wir mitnehmen aus der Corona-Zeit und wie packen wir die überfällige Verkehrswende an? Wie gewonnen, so zerronnen: Was wir aus dem Lockdown für die Verkehrswende lernen können Pop-Up-Radwege, kostenloser ÖPNV oder einfach mal im Homeoffice bleiben. Es gibt viele Konzepte, die den Verkehr im Ruhrgebiet entspannen würden. Mit 1,4 Mllionen Menschen, die hier täglich zwischen den Kommunen zur Arbeit und zurück fahren, ist das Ruhrgebiet absolute Pendlerhochburg. Und viele sind mit dem eigenen Auto unterwegs. In Bochum stößt nun die aktuelle Frei-Park-Aktion in der Innenstadt auf Widerstand bei Umweltinitiativen. Die kostenlosen Parkplätze sollen Anreiz sein, doch mal wieder zum Shoppen und Essen gehen in die Stadt zu fahren – existenziell für die lokalen Läden. Doch aus Klimasicht fatal und möglicherweise ein falsches Zeichen. Wir haben Bürger:innen bei unserer aktuellen Crowdrecherche „Wo Stehst Du?“ sowie lokale Mobilitätsinitiativen gefragt: Was nervt, wo gibt es Hoffnung und was ist die wichtigste Maßnahme auf dem Weg zur überfälligen Verkehrswende?
Wie gewonnen, so zerronnen (CORRECTIV)
„Wo Stehst Du?“ (Bürgerrecherche) Generation Rettungsschirm Dass Konsequenzen aus der Krise gezogen werden, fordern auch die jungen Vertreter der Generationen Stiftung: „Wir brauchen einen Generationen-Rettungsschirm. Nicht morgen, nicht nächstes Jahr, sondern JETZT.“ Unter diesem Motto fordern sie die Bundesregierung auf, vier Sofortmaßnahmen umzusetzen. Ziel ist eine sozial gerechtere und ökologisch nachhaltige Zukunft. Mit dabei: Klimaschutz! Die Bunderegierung solle das Klimabudget aufstocken, die Klimaschutzbemühungen verstärken und die Notfallsituation der Klimakrise anerkennen. Sie können die Kampagne mit Ihrer Unterschrift und auch aktiver Mithilfe unterstützen.
Jugendorganisationen: Sie kriegen die Krise (Zeit)
Kampagne:Generation Rettungsschirm (Generationen Stiftung) Webinar zur KlimaSCHMUTZlobby Der grüne Europa-Abgeordnete Michael Bloss hatte zu seinem Webinar über die „Klimaschmutzlobby“ gleich zwei Expertinnen unserer Klimaredaktion eingeladen: Katarina Huth erzählte über die Undercover-Recherche bei den millionenschweren Klimawandel-Leugnern der USA, dem Heartland-Institut. Mit einer Kuli-Kamera und monatelangem Taktieren konnte sie beweisen, wie jede:r beim angeblich wissenschaftlichen Institut für Geld Kampagnen kaufen kann. Unsere Klimareporterin Annika Joeres erzählte über ihr neuestes Buch zur „KlimaSchmutzlobby“. Zusammen mit Susanne Götze hat sie jahrelang und mit vielen verdeckten Quellen recherchiert, wer seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass der Ausstoß von CO2 immer neue Rekorde erreicht. Diese Spurensuche nach den Bremsern von Klimaschutz hatte aber seinen Preis: Klimawandel-Leugner erteilten ihnen Hausverbote auf ihrer Münchener Konferenz, Ökonomie-Professoren schrieben auf journalistische Anfragen, sie „wollten für ihre restliche Lebenszeit“ nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Dennoch fanden sie Netzwerke marktradikaler Denkfabriken mit direktem Zugang zur Bundesregierung, Rechtspopulisten, die sich mit Klimawandelleugnern vereinigen, und Staatssekretäre, die intern zum „Bermudadreieck der Energiewende“ getauft werden.
Verschickt: Di, 23. Jun. 2020 8:12
Betreff: Die Verkehrswende und Corona + Anti-Klimaschutz Lobbyismus + Generation Rettungsschirm
Info von Ingo