( WD°R, Orginal : hier ) ; Von Nina Magoley
2020 war das zweitwärmste Jahr weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klima-Abkommens sei kaum noch zu erreichen, meint der Deutsche Wetterdienst.
Nicht nur in Deutschland, auch weltweit haben Wetterforscher das vergangene Jahr zum zweitwärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ernannt. Die Meereisfläche in der Arktis habe im September 2020 nach 2012 ihren zweitniedrigsten Wert erreicht, sagte Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Dienstag bei der Vorstellung der neuesten Klimadaten.
Der meteorologische Trend geht dabei offenbar in Richtung Extreme: So habe es in der Sahel-Region, um das Horn von Afrika sowie in Indien, Pakistan und China 2020 besonders viel Regen gegeben – teilweise um 500 Prozent mehr als im bisherigen Durchschnitt. Bis Mitte November 2020 seien außerdem weltweit 96 tropische Stürme registriert worden, im Nordatlantik mit 30 Stürmen mehr als doppelt so viele wie dort typisch sind.
2020 in Deutschland: Viel zu warm
Auch in Deutschland waren im Jahr 2020 acht Monate zu trocken und vier Monate zu nass, sagte der DWD-Klimaexperte Thomas Deutschländer. Elf von zwölf Monaten waren wärmer als das Mittelmaß der Referenzperiode 1961 bis 1990.
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Durch den Kahlschlag auf dem Lüderich in Rösrath ist der Blick auf Köln frei.
Zwar wurden nicht die Spitzenwerte aus dem Jahr 2019 erreicht – mit mehr als 40 Grad –, dennoch hätten die sommerlichen Temperaturen in Verbindung mit großer Trockenheit der Landwirtschaft schwer zu schaffen gemacht. In den vergangenen drei Jahre seien bei den Forschern die Befürchtung gewachsen, “dass wir künftig immer öfter mit Wetter– und Klimaextremen rechnen müssen”, so Deutschländer.
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Pariser Klimaziele nicht mehr zu schaffen
Aber nicht nur Natur und Landwirtschaft leiden darunter. Nach Einschätzung des DWD ist damit eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf zwei Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts nicht mehr erreichbar. Derzeit sehe es eher nach einem Plus von drei bis vier Grad aus, sagte DWD-Präsident Adrian. Damit würde das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 klar verfehlt. Audio starten, abbrechen mit Escape
“Bäume haben nach wie vor ein großes Problem”
WDR 5 Mittagsecho. 24.02.2021. 03:54 Min.. Verfügbar bis 24.02.2022. WDR 5.
Dass seit Beginn der Corona-Pandemie weltweit deutlich weniger Flugzeuge fliegen, Autos fahren und Fabriken qualmen, hat offenbar kaum Besserung gebracht: Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre sei im vergangenen Jahr weiterhin ungebremst gestiegen, gab der DWD bekannt. In Deutschland ist NRW da trauriger Spitzenreiter: Rund 260 Millionen Tonnen waren es 2018 – etwa ein Drittel der gesamten Treibhausgas-Emission bundesweit.
Forscher warnt: Vorhersagen lagen richtig
Dass diese Messungen und Warnungen ernst zu nehmen sind, zeige die Tatsache, dass der Weltklimarat genau diese Entwicklung bereits in den 1990er Jahren so prognostiziert habe, sagte Adrian. Heute lägen noch einmal “deutlich verbesserte wissenschaftliche Szenarien” vor – die besser “sehr ernst” genommen würden.
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Klimatag im WDR: Klima-Salat aus Wuppertal – Aufbruch am Arrenberg. 03:19 Min.. Verfügbar bis 25.02.2022.
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