Mit der Klimakrise umgehen
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22.10.22
KoFabrik, Quartiershalle, Stühmeyerstraße 33, 44787 Bochum
Mit der Klimakrise umgehen - von gelungener Bewusstmachung zu wirkungsvoller Umsetzung
Impulsvorträge, Diskussionen und in Workshops Neuland betreten
(Mit Anmeldung s.u.)
Der Studientag und die Workshops werden organisiert und begleitet von:
Anja Stuckenberger, Heike Schick, Hermann Falk, Lea Klinghammer und Malte Möring. Die Arbeit vieler Initiativen hat sich gelohnt - die Klimakrise und die Notwendigkeit zu handeln ist endlich in die Mitte der Gesellschaft durchgedrungen.
Was und wie gehandelt werden soll, auf technischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und lebensanschaulicher Ebene - das zu besprechen, zu verhandeln und umzusetzen ist eine sowohl dringliche wie eine komplexe Aufgabe. Es bedeutet, gesellschaftliche Entwicklungen weiterzuführen und Neuland zu betreten. Aktivismus ist dabei essentiell, um reflektiertes Handeln energisch voranzutreiben.
Drei Impusvorträge öffnen Denkräume und geben Bodenhaftung mit Erfahrungen aus der Umsetzung z.B. von Maßnahmen zur Klimaneutralität.
Sie sind in den Workshops eingeladen, Ihre Perspektive, Ihr Engagement und die Arbeit Ihrer Initiativen in Richtung "Handeln vorantreiben" zu besprechen und zu reflektieren. Wir hoffen, dass sich daraus, auch über den Studientag hinaus, fruchtbare Gespräche entwickeln werden.
Ablauf
10:00 Begrüßung und kurzes Training "Selbstorganisation und Entscheidungsfindung"
10:30 Welche Fragen an die Referierenden bringen Sie mit?
10:45 Zukunftsvision - Guido Wallraven, Klimakommune Saerbeck
Saerbeck ist Vorreiter der lokalen Energiewende. Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen das Leitbild des Orts. 2009 wurde das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein, gesetzt und es wurde schon viel erreicht: Wir erzeugen mehr Strom aus erneuerbaren Quellen als im Ort verbraucht wird. Die Klimakommune Saerbeck ist zertifizierter Bildungsstandort für Nachhaltigkeit und Teil des internationalen Netzwerkes der Climate Smart Municipalities. Saerbeck versteht sich als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien und empfängt Gäste aus aller Welt. Unsere nächsten Ziele, die wir zuversichtlich angehen, sind die Verkehrs- und Wärmewende (siehe https://www.klimakommune-saerbeck.de/).
11:45 – 12:30 Mittagspause
12:30 Der Weg zur Klimaneutralität in der Evangelischen Kirche von Westfalen – Ziel, Bilanz und Prozesse, Simone Hüttenberend, Institut für Kirche und Gesellschaft
Die Ev. Kirche von Westfalen hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es tiefgreifende Veränderungen, insbesondere bei den über 4500 kirchlichen Bestandsgebäuden. Welche Prozesse bereits angestoßen wurden und welche Veränderungen noch notwendig sind, sind hierbei die Fragen, die sich sowohl auf landeskirchlicher Ebene als auch in den Kirchenkreisen und Kirchengemeinden immer dringlicher stellen.
13:30 Energiewende und Handwerk, Gabor Leisten, Handwerkskammer Dortmund
Das Handwerk spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimawende. Der Ausbau von erneuerbaren Energien sowie die Erhöhung der Energieeffizienz sind dabei zentrale Elemente. Doch ohne das Handwerk und ausreichend Fachkräfte ist dies nur schwer umzusetzen. Was ist heute und in Zukunft möglich? Welche Initiativen gibt es im Handwerk?
14:30 Pause
15:00 Workshops: Reflexion zu Neuland im eigenen Engagement (Beschreibungen siehe unten)
16.30 Veranstaltungsende und Ausklang
Beschreibung der vier Workshops:
> gruppenorientiert:
Workshop 1: Vorstellung eigener Gruppen, Austausch und Planung
Ziel dieses Workshops ist die Vernetzung Bochumer Gruppen auf klimapolitischer Ebene: Zu Beginn haben die Teilnehmenden Zeit, Idee und Arbeitsweise ihrer eigenen Gruppe kurz vorzustellen, offene Probleme in die Runde zu geben und gute Erfahrungen darzustellen. Darauf folgt ein Teil gemeinsamer Beratung: Welche Gruppen stehen vor ähnlichen Problemen, welche haben vielleicht schon Lösungen darauf gefunden? Zum Schluss können die Gruppen weitere gemeinsame Veranstaltungen oder Lösungsgespräche vereinbaren, damit die Probleme der Bochumer Klimabewegung nicht von Einzelnen gelöst werden - sondern von den vielen, die wir sind!
> themenorientiert:
Workshop 2: Regenerative Kultur als Strukturelement der Veränderung
In diesem Workshop lernen wir nicht nur etwas über Regenerative Kultur - wir wenden sie auch im Workshop direkt an! Denn wo Respekt vor uns selbst und voreinander unsere Grundlage ist, wo wir Zeit haben für emotionale Prozesse, und Pausen keine verschwendete Zeit sind, sondern Teil unserer kreativen Räume, da gelingen auch schwierige Veränderungen viel leichter. Regenerative Kultur ist schwer, weil wir oft überstürzt das Richtige tun wollen. Aber sie macht das, was wir tun, nicht nur leichter, sondern auch nachhaltiger.
Workshop 3: Notwendigkeit und Möglichkeiten politischen Handelns
Wenn ein einzelner Mensch seine CO2-Emissionen sofort auf Null senken würde, es würde die Klimakatastrophe um gerade einmal eine Sekunde verzögern. Dieses Beispiel zeigt, dass wir gemeinsam handeln müssen, über unseren Alltag und unsere Stadt hinaus denken: wir müssen politisch handeln. Denn 7 Milliarden einzelne Sekunden sind 400 Jahre. Wo ist politisches Handeln sinnvoll möglich, und welche Erfahrungen bringen die mit, die sich seit längerem dort einsetzen? Dieser Workshop eröffnet den Teilnehmenden eigene Perspektiven, ausgehend von eigenen Interessen und Kompetenzen, und zeigt, dass politisches Handeln auf lokaler, regionaler und national vernetzter Ebene kein Hexenwerk ist. Im Gegenteil: Es ist möglich, es kann Spaß machen - und es wird dringend gebraucht!
Workshop 4: Demokratie Jetzt: Ein Bürgerrat zum Klima
Dieser Workshop ist kein Referat über einen Bürgerrat. Er ist ein Bürgerrat. Die Teilnehmenden sind zwar nicht zufällig gelost, der Rest ist aber gleich: Sie erörtern gemeinsam in ein bis drei Gruppen Themen der aktuellen Klimapolitik. Dabei werden sie professionell angeleitet. Die Gespräche werden moderiert, und wissenschaftlich fundierte Kurzreferate liefern zum Beginn die Faktengrundlage. Ziel ist eine Entscheidungsfindung im Konsens-Verfahren, bei der nicht die Wahl getroffen wird, der alle zustimmen, sondern die, der niemand widerspricht. Diese Methode eröffnet Möglichkeiten kreativer Zusammenarbeit in sensiblen Prozessen des Aufeinander-Abstimmens. Das Ergebnis könnte eine Entscheidung sein, die wir direkt an die Politik weitergeben.
Alle Teilnehmenden sind eingeladen, Informationsmaterial ihrer Organisationen auszulegen.
Eine Veranstaltung der Ev. Stadtakademie in Kooperation mit der GLS Treuhand, Extinction Rebellion Bochum und der Quartiershalle in der KoFabrik Bochum.
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weitere Infos : https://www.stadtakademie.de/programm/details.html?sid=7793
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