1 Jahr Klimanotstand – andere Städte

Konstanz – Ein Jahr Klimanotstand: Was bringt es?

ZDF :

Klimanotstand – vor einem Jahr rief die Stadt Konstanz als erste Stadt in Deutschland diesen aus. Mehr als 60 weitere Städte sind gefolgt. Was hat es gebracht?

Sie waren die Ersten: vor einem Jahr rief Konstanz den Klimanotstand aus. Eine symbolische Aktion, aber mit dem Versprechen, mehr für den Klimaschutz zu tun. Mehr als 60 Städte und Gemeinden sind dem Beispiel gefolgt. Aber hat was was gebracht?

Quelle und Video (ZDF) , 02.05.2020 14:00 Uhr : https://www.zdf.de/nachrichten/video/politik-klima-klimanotstand-100.html


Ein Jahr Klimanotstand in Konstanz: Symbolpolitik oder echter Wandel?

Daniela Becker , Journalistin, München

Der St.-Stephansplatz liegt mitten in Konstanz. Freitags und dienstags findet dort ein Wochenmarkt statt, an den anderen Tagen ist der Platz üblicherweise vollgeparkt. Vielfach durch Autos mit Schweizer Kennzeichnen, die gern zum Shoppen in das schöne Städtchen am Bodensee kommen. Doch im Moment wirkt der Platz öde: Infolge der Corona-Krise dürfen die Schweizer die Grenze nicht mehr passieren.

Die Ödnis schmerzt den städtischen Klimaschutzkoordinator Lorenz Heublein: Am langen Wochenende um den 1. Mai hätten auf dem St.- Stephansplatz Klimaaktionstage stattfinden sollen, genau ein Jahr nachdem die Stadt als erste deutsche Gemeinde den sogenannten “Klimanotstand” ausgerufen hat. Im Anschluss war geplant, die Fläche nicht wieder vollständig als Parkplatz zu nutzen – sondern fortan als “Stadtwandelaktionsfläche”, wo den Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten zum Klimaschutz aufgezeigt werden. “So wollten wir den ‚Notstand’ in eine aktivierende Mitmachphase überführen”, sagt Heublein. “Wir möchten die Stadtgesellschaft einladen, sich zu beteiligen, weil die Stadtverwaltung nur einen Teil zum Klimaschutz beitragen kann.”

Jannis Krüßmann (rechts) und Cyra Mehrer von #FridaysForFuture ist es noch längst nicht genug, was die Stadt Konstanz fürs Klima unternimmt;

Über das Wort ‚Notstand’ war auch in Konstanz lange diskutiert worden. Viele fanden die begriffliche Nähe zu den Notstandsgesetzen unangemessen. “Natürlich macht der Begriff vielen Menschen auch Angst. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise sieht man, dass der Klimawandel insgesamt immer noch eher als etwas sehr Abstraktes ist und weniger als Gefahr wahrgenommen wird. Nur wenn der Handlungsbedarf klar kommuniziert wird, wird auch etwas passieren”, meint Heublein.

So schienen es schließlich auch alle Parteien des Konstanzer Stadtrats zu sehen. “Der Klimanotstand beinhaltet die Aufforderung, diese Gefahren durch schnelles Handeln abzumildern oder zu beseitigen”, heißt es in dem Beschluss vom 2. Mai 2019, der einstimmig gefasst wurde, also mit den Stimmen aller Fraktionen. #FridaysForFuture ist mit dem bisherigen Ergebnis nicht zufrieden

Schnelles Handeln kann Jannis Krüßmann nicht wirklich erkennen. Der 18-Jährige ist einer der Vertreter von #FridaysForFuture in Konstanz, die die Klimaresolution ausgearbeitet hatten. “Wir dachten, mit dem Begriff ‘Notstand’ wird die Dramatik der Lage klar – und dass die Fraktionen selbst aktiv Klimaschutzmaßnahmen in den Gemeinderat einbringen”, sagt Krüßmann. “Das hat definitiv nicht in dem Ausmaß stattgefunden, wie wir uns das erhofft hatten.”

Zwar wurde innerhalb der Verwaltung direkt nach Beschluss des Notstands eine “Task Force Klimaschutz” eingerichtet, die Maßnahmen erarbeitete. “Wir wollten, dass alle Bereiche die Gelegenheit erhalten, ihre Ideen einzubringen, anstatt ihnen einfach etwas aufzuoktroyieren”, sagt Klimaschutzkoordinator Heublein. Heraus kam ein buntes Sammelsurium an Vorschlägen: vom Ausbau des kommunalen Energiemanagements über einen zentralisierten städtischen Fuhrpark und den Ausbau von Geh- und Radwegen bis hin zum Aufbau eines Klimabürgerrats, der die Verwaltung beraten soll. Daneben sollte eine Kommunikationsoffensive gestartet werden, um die Konstanzer Bürger*innen beim Klimaschutz stärker einzubeziehen.

Auch Gebäudesanierungen spielen eine Rolle: So hat sich die Stadt bei der Deutschen Energieagentur (dena) erfolgreich als Modellkommune für Energiespar-Contracting beworben. Die Gemeinde erhält dadurch nun einen kostenlosen Berater an die Seite gestellt, der sich eine kosteneffiziente Strategie überlegt, um in Zusammenarbeit mit Rundum-Dienstleistern ausgewählte Gebäude energetisch zu modernisieren. Immerhin: Der Stadtrat muss jetzt jeden Beschluss auf Klimafolgen prüfen

Eine weitere Maßnahme sind die so genannten “Klimarelevanzprüfungen”. Die Gemeinderäte müssen nun bei jeder Beschlussvorlage per Kästchenabfrage beantworten, ob mit dem Beschluss eine positive, negative oder gar keine Auswirkungen für den Klimaschutz zu erwarten sind. Wird “negativ” ankreuzt, was im Grunde bei nahezu allen Beschlüssen zur Stadtentwicklung und Infrastruktur der Fall ist, muss die eigentliche Begründung zur Vorlage darauf eingehen, wie diese negativen Auswirkungen konkret aussehen – und was man unternommen hat, um diese möglichst gering zu halten.

Quelle : torial.com : https://www.torial.com/daniela.becker/portfolio/490616 ,
und Klimafakten.de : https://www.klimafakten.de/meldung/ein-jahr-klimanotstand-konstanz-symbolpolitik-oder-echter-wandel



Erlangen

Am 29. Mai 2019 wurde in der Universitätsstadt Erlangen der Klimanotstand ausgerufen. Zeit für eine Zwischenbilanz.

1 Jahr Klimanotstand, Zwischenbilanz (Video via Youtube ) : https://www.youtube.com/watch?v=VwVldPfWfLo



Kiel

Praxisbeispiel: Kiel im Klimanotstand | Meine Kommune im Klimanotstand

Deusche Bundesstiftung Umwel

Viedeo :

Durch die Warnungen der Klimawissenschaftler*innen, die Extremwetterereignisse der letzten Jahre und nicht zuletzt durch Aktivitäten von Fridays For Future ist der Klimaschutz ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit gerückt. Die aktuell unverändert ansteigenden Treibhausgasemissionen verlangen nach raschen, ambitionierten Zielsetzungen und umfassenden Handlungen auf allen staatlichen Ebenen. Eine besondere Rolle kommt hier den Städten, Gemeinden und Kreisen zu. Mit ihrer Planungshoheit für Gebäude und im Verkehrsbereich entscheiden die Kommunen heute maßgeblich über die Treibhausgasbelastung der Atmosphäre in der Zukunft. Dank ihrer Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern können hier positive Impulse für Klimaschutz in der Kommune gesetzt werden.

Referentin:
Anna Muche, Klimaschutzmanagerin Stadt Kiel https://www.kiel.de/

Playlist mit allen Videos der Veranstaltung: https://www.youtube.com/playlist?list…
Bildergalerie: https://www.flickr.com/photos/d_b_u/a… ________________________________________

Veranstaltet durch:
Klima-Bündnis: https://www.klimabuendnis.org
Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen: https://www.klimaschutz-niedersachsen…
EnergieAgentur.NRW: https://www.energieagentur.nrw/
LandesEnergieAgentur Hessen: https://www.landesenergieagentur-hess…
Deutsche Bundesstiftung Umwelt: https://www.dbu.de/

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) https://www.dbu.de/



Veranstaltung : Meine Kommune im Klimanotstand – Was nun

Zusammenfassung der Veranstaltung | Meine Kommune im Klimanotstand – Was nun , 29.01.2020 DBU , Zentrum für Umwelt


Video : https://www.youtube.com/watch?v=M_9q5wu4ZGY

Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU
Durch die Warnungen der Klimawissenschaftler*innen, die Extremwetterereignisse der letzten Jahre und nicht zuletzt durch Aktivitäten von Fridays For Future ist der Klimaschutz ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit gerückt. Die aktuell unverändert ansteigenden Treibhausgasemissionen verlangen nach raschen, ambitionierten Zielsetzungen und umfassenden Handlungen auf allen staatlichen Ebenen. Eine besondere Rolle kommt hier den Städten, Gemeinden und Kreisen zu. Mit ihrer Planungshoheit für Gebäude und im Verkehrsbereich entscheiden die Kommunen heute maßgeblich über die Treibhausgasbelastung der Atmosphäre in der Zukunft. Dank ihrer Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern können hier positive Impulse für Klimaschutz in der Kommune gesetzt werden.

Statements von:

  • Alexander Bonde, DBU-Generalsekretär
  • • Prof. Dr. Markus Große Ophoff, DBU Zentrum für Umweltkommunikation
  • • Anna Muche, Klimaschutzmanagerin Stadt Kiel
  • • Cornelia Rösler, Deutsches Institut für Urbanistik
  • • Dr. Dag Schulze, Klima-Bündnis
  • • Dr. Karsten McGovern, LandesEnergieAgentur Hessen
  • • Josephine Dai, Fridays For Future Osnabrück
  • • Cord Hoppenbrock, Klimaschutzmanager Landkreis Osnabrück
  • • Marcus Müller, Stadt Lüdenscheid
  • • Heinrich Strößenreuther, GermanZero
  • • Sarah Göttlicher, WertSicht
  • • Isa Reher, Kreis Stormarn


Kostenloser öffentlicher Nahverkehr – Pro und Contra

NIEDERANVEN 11.05.2020

Wie kann der städtische Verkehr entlastet werden? Einige Städte versuchen es mit einem kostenlosen ÖPNV-Angebot, ohne Kritik bleiben diese Maßnahmen jedoch nicht. Ist der Gratis Nahverkehr wirklich die Lösung für den Verkehrskollaps?

Alte Idee, neue Diskussionen

Die Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel kostenlos anzubieten, ist keineswegs eine neue Idee. Hans Bass von der Hochschule Bremen etwa zeigt auf, dass das Konzept bereits seit den 1970er Jahren thematisiert wurde – unter anderem im Ruhrpott. Die Dortmunder Fahrpreisunruhen von 1971 nahmen dabei wenigstens zwei Aspekte vorweg, die bei heutigen Diskussionen um einen unentgeltlichen Nahverkehr eine Rolle spielen, wenn auch unter veränderten Vorzeichen:

  • Die Frage nach dem „gerechten Preis“, die sich bei einem kostenlosen ÖPNV-Angebot eben nicht automatisch erledigt. Im Gegenteil – es geht darum, wie ein solches Angebot (gerecht) finanziert werden soll, damit es für die Nutzer überhaupt gratis sein kann.
  • Die Frage nach möglichen Lösungen für Mobilitätsprobleme, insbesondere in der Stadt – und das vor dem Hintergrund der ökologischen Auswirkungen des Stadtverkehrs.

Die Stadt Dortmund im Jahr 1971 weist mit Blick auf die heutige Problematik gleichermaßen Parallelen wie Unterschiede auf. Obwohl zum Zeitpunkt der Unruhen die Wirtschaftswunderjahre vorläufig noch anhielten, war die Wohlstandsgesellschaft noch längst nicht so weit, dass ein eigenes Auto selbstverständlich gewesen wäre.

Nahverkehrsmittel stellten damals also für viel mehr Menschen eine Notwendigkeit dar und das noch aus einem weiteren Grund: Die städtischen Strukturen waren bereits so ausgebildet, wie es auch heute noch der Fall ist. Das heißt, die einzelnen Lebensbereiche – Wohnen, Arbeit, Einkaufen – waren bereits räumlich voneinander getrennt.

Heute wird diese Trennung vorwiegend mit dem eigenen Auto überwunden, das Verkehrsaufkommen ist entsprechend hoch. Innovative Verkehrskonzepte können zwar ihren Teil dazu beitragen, die innerstädtischen Zustände zu entschärfen. Doch begleitende Maßnahmen scheinen sinnvoll, um langfristige Lösungen zu schaffen.

Eine dieser Lösungen steht seit einigen Jahren wieder verstärkt im Fokus – der kostenlose öffentliche Personennahverkehr. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang jedoch weiterhin stellt: Kann dieses Konzept die gestellten Erwartungen tatsächlich erfüllen?

Pro: Kostenlos, solidarisch, nachhaltig

Selbst in Großstädten, die über ein breit gestreutes ÖPNV-Angebot verfügen, bleiben Autos meist die erste Wahl. Sie sind bequem und gewähren eine Unabhängigkeit, die Bus und Bahn in dieser Form nicht gewährleisten können. Spätestens zu den Hauptverkehrszeiten erweist sich das aber als Nachteil: Ein hohes Aufkommen an Individualverkehr macht ein zügiges Vorankommen schwierig.

Verkehrsverlagerung und Folgeeffekte

Die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel kann deshalb ein Anreiz für einen sogenannten Verkehrsverlagerungseffekt sein: Mehr Menschen wechseln vom motorisierten Individualverkehr zum ÖPNV, die Fahrgastzahlen steigen entsprechend.

Dieser Effekt wirkt sich wiederum in unterschiedlicher Weise aus:

  • Weniger motorisierte Fahrzeuge auf den Straßen bedeuten nicht nur einen besseren Verkehrsfluss. Es entstehen außerdem Räume für andere Verkehrsmittel, wie Fahrräder.
  • Vom insgesamt geringeren Verkehrsaufkommen profitieren letztendlich alle Verkehrsteilnehmer: Höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten bedeuten kürzere Fahrzeiten bis zum Ziel. Dadurch könnten sogar die Betriebskosten des ÖPNV reduziert werden – das hängt jedoch davon ab, wie sich das Nutzungsverhalten verändert: Steigende Fahrgastzahlen relativieren womöglich die Einsparungen durch niedrigere Umlaufzeiten.
  • Für Radfahrer wie für Fußgänger besteht außerdem ein geringeres Unfallrisiko – diese neue Sicherheit kann ein weiterer Treiber sein, um alternative Fortbewegungsmöglichkeiten zu nutzen. Gleichzeitig senken geringere Unfallzahlen die Kosten.

Überhaupt sind die Kosten ein wichtiger Faktor. Wenn die Ausgaben für den Unterhalt eines Autos wegfallen und die Alternative kostenlos genutzt werden kann, entlastet das die Haushalte finanziell.

Soziale Mobilität

In der Soziologie ist mit sozialer Mobilität zwar – verkürzt zusammengefasst – die Möglichkeit des gesellschaftlichen Auf- und Abstiegs gemeint, etwa durch berufliche Veränderungen. Im Zusammenhang mit einem kostenfreien ÖPNV könnte der Mobilitätsaspekt jedoch in einem weniger übertragenen Sinne verstanden werden.

Lena Frommeyer, Journalistin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), rückt den Solidaritätsgedanken in den Vordergrund. Sie argumentiert mit den steigenden Kosten, die in den wachsenden Städten für die Bewohner entstehen: Höhere Mieten einerseits, höhere Ticketpreise andererseits, um aus den günstigeren Stadtrandgebieten in die Zentren zu gelangen.

Im Grunde genommen ist die Gemengelage dadurch wieder ähnlich wie im Dortmund des Jahres 1971, der „gerechte“ Preis bewegt sich nur inzwischen in anderen Dimensionen. Mit kostenlosen Tickets gibt es zumindest im Hinblick auf die Mobilität des Einzelnen weniger soziale Ungleichheit.

Nachhaltige Lösung

Gleichzeitig lässt sich mit der Verkehrsverlagerung zu Gunsten des ÖPNV ein weiteres dringliches Problem der Städte angehen: Umweltbelastungen. Motorisierter Verkehr in den Innenstädten trägt erheblich zur schlechten Luftqualität bei.

Die Bilanz öffentlicher Verkehrsmittel ist in dieser Hinsicht deutlich besser, was sich schon durch das Verhältnis von Fahrzeug zu transportierten Personen erklärt. Dennoch kann der ÖPNV nur ein Teil der Gesamtlösung sein, um in den Städten für sauberere Luft zu sorgen. Eine wirkungsvolle Verkehrswende kann aber nur gelingen, wenn alle verfügbaren Maßnahmen ergriffen werden – und der kostenlose ÖPNV kann eine davon sein.

Contra: Teuer und ohne Erfolgsgarantie

Was die Versuche mit dem kostenlosen ÖPNV in vielen Städten bislang, bei allen Vorzügen des Konzepts, gezeigt haben: Das Gratis-Angebot ist noch keine Garantie für eine erfolgreiche Trendwende. Dass sich die optimistische Erwartungshaltung in der praktischen Umsetzung häufig nicht erfüllt, hat ganz unterschiedliche Gründe.
Selbst, wenn die Fahrgastzahlen nicht die einzige Bemessungsgrundlage für Erfolg oder Misserfolg des kostenlosen Nahverkehrsangebots sind, zeigt das Konzept auch Schwächen.

Wenige neue Nutzer im ÖPNV

Tatsächlich zeigt sich der Verlagerungseffekt bei den Fahrgastzahlen von Stadt zu Stadt in recht unterschiedlichem Ausmaß. Oft liegt der Anteil neuer ÖPNV-Fahrgäste unter dem, was als erheblich betrachtet werden kann: In der estnischen Hauptstadt Tallinn beispielsweise können alle Einwohner Bus und Bahn kostenlos nutzen, schon seit 2013. Gestiegen sind die Fahrgastzahlen seither um 14 Prozent, ein vergleichsweise geringer Wert.

Allerdings waren die Ticket-Preise für weite Teile der Bevölkerung schon vor der Einführung des kostenlosen ÖPNV recht niedrig. So sind es vor allem Erwerbslose und Niedriglohnarbeiter, welche die Möglichkeit für mehr Mobilität bekommen – und nutzen.

Kaum Verkehrsverlagerung

Dieser Effekt ist sicherlich als Erfolg zu werten, er zeigt aber keineswegs eine breite Verkehrsverlagerung, die Befürworter des kostenlosen Nahverkehrs als eines der Hauptziele ausgeben. Womit gleichzeitig das Nachhaltigkeitsziel nicht erreicht werden kann, nämlich die Verringerung von Schadstoffen aus dem motorisierten Individualverkehr.

Kostenlose Tickets allein erweisen sich für viele Autofahrer als zu geringer Anreiz. Meist fällt die Entscheidung wegen der größeren Entscheidungsfreiheit, der höheren Flexibilität und des besseren Komforts immer noch für das eigene Auto.

Soll das Fahrzeugaufkommen im städtischen Verkehr also spürbar reduziert werden, sind dazu in der Regel flankierende Maßnahmen notwendig. Im belgischen Hasselt etwa wurde parallel die Infrastruktur der Stadt weitflächig umgestaltet:

  • Die Anzahl der verfügbaren Parkplätze in der Stadt wurde reduziert.
  • Parken war zudem nur noch kostenpflichtig möglich.
  • Innerhalb der gesamten Stadt wurden Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen eingeführt.

Auf der einen Seite muss der motorisierte Individualverkehr unattraktiver werden, damit der Umstieg auf den ÖPNV attraktiver wird. Unter solchen Voraussetzungen greift auch der Preisanreiz besser.

Kostenlos bedeutet nicht ohne Kosten

Diese Voraussetzungen müssen allerdings erst geschaffen werden und das verursacht wiederum Kosten. Denn kostenlose Nahverkehrsangebote benötigen für ihre Verwirklichung Investitionen in unterschiedlichen Bereichen. Die Veränderungen bei der Infrastruktur sind nur ein Aspekt, dazu muss außerdem das Angebot der Verkehrsverbände ausgebaut werden: Mehr Haltestellen, eine engere Taktung, ein ausgedehnteres Liniennetz – all das ist zunächst mit Kosten verbunden.

Auf der anderen Seite fallen dagegen die Erlöse aus den Fahrentgelten weg, kostendeckendes Wirtschaften wird für die kommunalen Betriebe zum Problem. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, wie die Verkehrsunternehmen ihre Kapazitäten planen müssen:

  • Die Kapazität orientiert sich am Spitzenbedarf, den es zu decken gilt.
  • Der Spitzenbedarf hängt mit den Hauptverkehrszeiten zusammen und könnte sich noch steigern, sollten mehr Verkehrsteilnehmer zu diesen Zeiten Bus oder Bahn nutzen.

Ein höheres Fahrgastaufkommen bedeutet vielfach die Notwendigkeit, zusätzliche und gegebenenfalls größere Fahrzeuge anzuschaffen. Die Frage, die sich die Kommunen daher stellen müssen: Sind Kapazitätserweiterungen und Veränderungen der Infrastruktur langfristig finanzierbar?

In vielen Fällen lautet die Antwort nein, weil die notwendigen Mittel nicht aufgebracht werden konnten. Soll der kostenlose ÖPNV funktionieren, müssen nachhaltige Finanzierungsmethoden gefunden werden, um die Kosten für Unterhalt und notwendige Sanierungsmaßnahmen stemmen zu können.

Kostenloser öffentlicher Nahverkehr – eine Frage der Umsetzung

Das Konzept, das Angebot der Verkehrsbetriebe kostenlos zu machen, hat in vielerlei Hinsicht seinen Reiz. Das zeigt sich schon daran, dass sich immer wieder Städte an dieser Aufgabe versuchen, im Inland wie im Ausland.

Erfolg verspricht die Idee aber nur dann, wenn die notwendigen Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen werden. Diese sind nicht nur weitreichend, sondern auch von Stadt zu Stadt verschieden.

Das bedeutet unter anderem, dass jede Stadt unterschiedlich gute Grundbedingungen mitbringt, um den ÖPNV umzugestalten. Kleine und mittelgroße Städte haben gegenüber Großstädten in dieser Hinsicht gewisse Vorteile: Geringere Einwohnerzahlen und ein besser überschaubares Liniennetz machen Anpassungen leichter kalkulierbar.

Dennoch muss die Umsetzung an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden, das gilt besonders bei den Möglichkeiten, das Konzept zu finanzieren. Letztendlich muss jede Kommune ihren eigenen Weg finden, um den kostenlosen ÖPNV sinnvoll in die Infrastruktur zu integrieren.

Selbst, wenn all das gelingt, bleibt am Ende immer noch die Frage, ob die Idee ausreichend Unterstützung findet. Damit sind nicht allein die potenziellen neuen Fahrgäste gemeint, die nun auf das Auto verzichten. Sondern vor allem auch die politischen Entscheider, die das Konzept mittragen müssen – nicht zuletzt unter Berücksichtigung der möglichen Effekte, die eine derartige Veränderung in anderen Lebensbereichen verursachen kann.

Quellen:

Beispiele

Quelle : https://abes-online.com/publikationen/fachbeitrag/kostenloser-oeffentlicher-nahverkehr/

Macht die Städte grün – Konzepte für die Stadtbegrünung (WDR audio Feature)

Konzepte für die Stadtbegrünung (WDR audio Feature)

Dok 5 – Das Feature. 07.06.2020. 52:59 Min.. Verfügbar bis 05.06.2021. WDR 5.

Eine begrünte Garage, ein Parkhaus mit Fassadenbepflanzung, ökologischer Wohnungsbau – mehr Grün in der Stadt ist mehr als nur schön. Es ist eine Investition in die Zukunft. // Von Heike Sicconi / WDR 2020 / www.radiofeature.de

Der Klimawandel macht unsere Städte heißer, Starkregen überfordert städtisches Abwassermanagement. Das ist teuer und ungesund: Neurologen gehen sogar von einem Zusammenhang zwischen fehlendem Grün und der Volkskrankheit Depression aus. Gleichzeitig ist der Drang in die Städte ungebrochen. Weltweit, in Europa und auch in den Städten in NRW. Vielerorts werden neue Wege erprobt, wird auch investiert. Wie die Gratwanderung zwischen Verdichtung und grüner Infrastruktur gelingen könnte, darüber wird u.a. in einem Forschungsprojekt iResilience in Dortmund und Köln nachgedacht. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen wollen gemeinsam neue Lösungen, Technologien und Förderprogramme erarbeiten.

Die Stadtbegrünung an Fassadenbepflanzung oder ökologischer Wohnungsbau verschönert nicht nur das Stadtbild, sondern ist eine Investition in die Zukunft für mehr Lebensqualität.Jetzt anhörenAufnehmen

Die Umwelteinflüsse durch den Klimawandel lässt die Städte aufheizen und das städtische Abwassersystem mit Starkregen überfordern. Die Klimafolgen belasten das Finanzkapital der Städte und beeinflussen zusätzlich die Gesundheit der Menschen.

Denn Neurologen gehen von einer gegenseitigen Beeinflussung der fehlenden Pflanzen und der Volkserkrankung Depression aus. Und die Landflucht ist immer noch unaufhaltsam.

Aus diesem Grund werden neue Innovationen gesucht, die die Ballung der Städte mit grüner Infrastruktur ausgleichen. In dieser Hinsicht wurde das Forschungsprojekt iResilience in Dortmund und Köln ins Leben gerufen, um gemeinsam mit der Bevölkerung, den Kommunen und Unternehmen neue Lösungswege, Technologien und Förderprogramme zu erarbeiten.

zum Audio (03Min) : Ankündigung / Zusammenfassung :

zum Audio (53Min) : https://www1.wdr.de/mediathek/audio/feature-depot/index.html#


Die lebenswerte Stadt des 21. Jahrhunderts

Die Urbanisierung ist einer der bestimmenden Trends unserer Zeit. Denn die Städte wachsen und mit ihnen die Herausforderungen, die urbane Umwelt lebenswert zu gestalten. Wie kann es gelingen, die infrastrukturellen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Probleme zu lösen, die sich durch die fortschreitende Verstädterung ergeben? Wie können Lebensqualität und Nachhaltigkeit in einer Umgebung gewährleistet werden, in der sich alles in zunehmendem Maße verdichtet?
Die neuen Städte für das 21. Jahrhundert sind unter diesen Voraussetzungen geprägt von einem steten Wandel, in dem innovative Technologien und neue Denkweisen notwendige Mittel sind. Anpassung und Optimierung sind die zentralen Säulen, um die sich die Entwicklung der Städte drehen wird, in allen Belangen.
Das vorliegende Meta-Dossier greift einige der Handlungsfelder und Aspekte auf, die bei der Transformation hin zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt von elementarer Bedeutung sind. Es zeigt die unterschiedlichen Problemlagen, vielfältigen Zusammenhänge und möglichen Lösungsansätze auf, die die Städte und die Vorstellung von Stadtleben prägen – und prägen werden.

„Raum von Menschen, Raum für Menschen“ knüpft die Herausforderungen der Urbanisierung an stadtplanerische Lösungswege. Diese entstehen immer im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen, genauso wie sie stets ein Ausdruck der Möglichkeiten ihrer jeweiligen Zeit sind. Gleichzeitig lassen sich Ideen von der Antike bis in die heutige Zeit ausmachen, wenn auch im jeweiligen zeitlichen Kontext umgedeutet.
Der Schweizer Lucius Burckhardt, Begründer der Spaziergangswissenschaft, hat wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass Stadtplanung aber dann nur gelingen kann, wenn sie die vielschichtigen sozialen Verflechtungen berücksichtigt, die das Stadtleben letztendlich ausmachen, und neue Denkweisen wagt.

„Urbane Infrastruktur nachhaltig gestalten“ geht im Anschluss daran auf die vielfältigen Handlungsfelder ein, die sich im Zuge der Urbanisierung für die öffentliche Infrastruktur der Städte ergeben. Die notwendige Umgestaltung und die Forderung nach nachhaltigen Lösungen brauchen einen ganzheitlichen Blick, um die Schaffung von neuem Wohnraum, den Wandel urbaner Mobilität und den Wunsch nach Grün- und Freizonen innerhalb der Stadt sozial- und klimaverträglich zu gestalten.

„Baukultur heute – digital, nachhaltig, real“ beschäftigt sich dabei mit der Rolle, die der Umgang mit bestehenden Stadtstrukturen für die Gestaltung der Zukunft spielt. Wie kann der urbane Baubestand in der Planung der Stadt von morgen untergebracht werden? Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung, welche konkreten Vorgehensweisen versprechen im Spannungsfeld zwischen Erhalt und Umwandlung den größten Erfolg? Wie werden die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner berücksichtigt?

Um ähnliche Fragen geht es auch im abschließenden „Condensed Spaces und die Städte von morgen“. Skizziert werden hierin die Probleme, die sich aus der immer größeren Verdichtung des Lebensraums Stadt ergeben. Im Zentrum des Beitrags stehen aber verschiedene Alternativen – von der vertikalen Verdichtung bis zu Mikro-Wohnformen –, um Nachverdichtung unter nachhaltigen Gesichtspunkten und mit dem Ziel, eine lebenswerte Umgebung zu schaffen, zu realisieren. Innovative und kreative Herangehensweisen und Technologien sind der Schlüssel, um die lebenswerte Stadt von morgen ganz real zu gestalten.

die stadt des 21. Jahrhunderts

Die Stadt des 21. Jahrhunderts

Urbane Infrastruktur nachhaltig gestalten

Grüne Städte für die Zukunft

Städte waren und sind Schmelztiegel unterschiedlichster Interessen: Sie sind Orte des Handels, Industriestandorte, aber eben auch Lebensraum für viele verschiedene Menschen. Sie sind zugleich Ballungszentren, in denen sich aktuelle Entwicklungen verdichten. Aus dieser Verdichtung resultiert die Komplexität der Frage, wie urbane Infrastruktur zukunftsfähig und nachhaltig gestaltet werden kann.

Nachhaltige Stadtentwicklung ist deshalb in allen ihren Dimensionen eine Herausforderung – denn am Ende geht es immer um das Gesamtbild, das größer ist als seine Einzelteile.

Drei Säulen, viel Handlungsbedarf

Seit einigen Jahren erleben die Städte – nicht nur in Deutschland – wieder einen stärkeren Bevölkerungszuwachs. Die Menschen ziehen dorthin, wo sie Arbeit finden, wo die Versorgungsmöglichkeiten günstig sind und wo eben auch andere Menschen sind. Das Phänomen der Schwarmstädte, die sich neben den üblichen Metropolregionen rasant entwickeln, bringt dabei noch eine weitere Komponente ins Spiel: Die Menschen ziehen dorthin, wo sie zusätzlich zu den genannten Bedürfnissen bezahlbaren Wohnraum vorfinden.

Stadtentwicklung und die Anforderungen der Nachhaltigkeit

Für die Stadtentwicklung entstehen daraus unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten große Herausforderungen:

  • Mehr Menschen benötigen mehr Raum. Das steht aber im Widerspruch zu dem Anspruch, vorhandenen Raum nachhaltig zu nutzen – und diesen nicht durch neue Bebauung zu versiegeln.
  • Mehr Menschen verbrauchen mehr Energie. Die Zielsetzung nachhaltiger Stadtentwicklung sieht aber einen geringeren Energieverbrauch vor.
  • Mehr Menschen verursachen mehr Abfälle. Das ist nicht nur hinsichtlich des damit eng verbundenen Ressourcenverbrauchs problematisch, sondern auch in Bezug auf die Entsorgung von Materialien, die nicht wieder dem Materialkreislauf zugeführt werden können.

Quelle : https://abes-online.com/publikationen/dossier/die-lebenswerte-stadt-des-21-jahrhundert/

Wuppertaler bauen die größte grüne Fassade Europas

Lokalzeit Bergisches Land. 11.02.2020. 04:22 Min.. Verfügbar bis 11.02.2021. WDR. Von Stefan Quante.

Der pyramidenförmige, höchst energieeffiziente Bau von Stararchitekt Christoph Ingenhoven bekommt Hainbuchenhecken für Fassade und Dach – die größte grüne Fassade Europas entsteht. Aneinandergereiht wäre die Hecke acht Kilometer lang. Ein ungewöhnlicher Job auch für die beiden Wuppertaler Gärtner Sven Sagasser und Yvonne Bramsiepe, der sie bis in 27 Meter Höhe führt.

Video siehe : https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-bergisches-land/video-wuppertaler-bauen-die-groesste-gruene-fassade-europas-100.html


siehe auch Wikipedia zu Fassadenbegünung


Fassadenbegrünung Mehr Grün für unsere Städte

In den Innenstädten, insbesondere von großen Metropolen, sind Grünpflanzen meist Mangelware. Den Fassaden und Dachflächen kommt deshalb durch die Möglichkeit der Begrünung eine besondere Bedeutung zu, wenn es darum geht, den städtischen Wohn- und Arbeitsraum mit einfachen Mitteln ökologisch aufzuwerten. An dieser Stelle sollen die  verschiedenen Formen der Fassadenbegrünung sowie deren Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt werden.

Vorteile von Fassadenbegrünungen

Die positiven Auswirkungen einer begrünten Fassade sind vielfältig und betreffen das städtische Mikroklima, die Bausubstanz und die Lebensqualität im Wohnraum.

  • Verbesserung des Mikroklimas: Durch die Bildung von Pflanzenmasse wird Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft gebunden und Sauerstoff gebildet. Die Verdunstung von Wasser über die Blätter erhöht zudem die Luftfeuchtigkeit und senkt die Temperatur in der unmittelbaren Umgebung. Durch die Absorption von Staubteilchen auf der Blattoberfläche wird zudem die Luftbelastung verringert. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen beispielsweise der Universität Karlsruhe belegen, dass sich durch begrünte Fassaden die Stadtluft erheblich verbessern lässt.
  • Sommerlicher Wärmeschutz und Wärmedämmung: Das dichte Blattwerk einer begrünten Wand schützt die Fassade vor direkter Sonneneinstrahlung und vermindert im Sommer auf diese Weise, insbesondere bei nicht gedämmten Gebäuden, das Aufheizen der Außenwände. Bei immergrünen Pflanzen wie z.B. Efeu kommt zudem eine wärmedämmende Wirkung in der kalten Jahreszeit hinzu.
  • Biotop: Eine begrünte Wand stellt einen wertvollen Lebensraum für verschiedene Insekten und Vögel dar. Beispielsweise als Nistplatz für diverse Singvogelarten oder in Form von Blüten und Früchten als Nahrungsquelle. Allerdings können auch ungebetene Gäste, wie z.B. Wespen angezogen werden.
  • Lärmschutz: das Blattwerk einer Fassadenbegrünung ist ein effektiver Lärmschutz, da Schallwellen geschluckt und in einem deutlich geringeren Maße reflektiert werden als durch die glatte Hauswand. Dadurch ist eine Lärmminderung von bis zu 10 Dezibel erreichbar.
  • Schutz der Bausubstanz: Durch die Pflanzen werden Fassaden vor direkter UV-Einstrahlung, Schlagregen und Schmutzablagerungen geschützt. Bei alter Bausubstanz wird zudem das Erdreich durch den Wasserentzug der Pflanzen trocken gehalten. Allerdings kann es bei fehlender Pflege oder unsachgemäßer Ausführung auch zu Schäden an der Bausubstanz kommen. Einer intensiven Planung und der Auswahl geeigneter Pflanzen kommt hierbei besondere Bedeutung zu.

Quelle ökologisch bauen : https://www.oekologisch-bauen.info/baustoffe/dach/fassadenbegruenung/


“Nachhaltige Wege aus der Wirtschaftskriese” , Broschüren des Umweltbundesamtes , Mai 2020

Nachhaltige Wege aus der Wirtschaftskrise
Umwelt und Klima schützen, Beschäftigung sichern, sozialverträgliche Transformation einleiten

Umwelt- und Klimapolitik konsequent fortführen, Green Deal umsetzenEine Aufweichung oder Verschiebung umweltpoli-tischer Instrumente (European Green Deal, Kohle-ausstieg, CO2-Flottenzielwerte, CO2-Bepreisung im Inland etc.) ist keine sinnvolle Option zur Krisenbe-wältigung, denn Klimaerwärmung, Artensterben und Umweltverschmutzung richten mittel- und langfristig noch größere gesellschaftliche und wirtschaftliche Schäden an als die aktuelle Krise. Um abrupte und irreversible Veränderungen im Klima- und Erdsystem zu vermeiden und die Resilienz unserer Gesellschaf-ten zu erhöhen, sind beim Klima-, Umwelt-, Ressour-cen- und Naturschutz sofort und in den kommenden Jahren Ambitionssteigerungen und konsequentes Handeln nötig. Pfade zur Nachhaltigkeit sollten entsprechende, überprüfbare Ziele folgen ….

Mehr in der Broschüre des Umweltbundesamtes , hier zum Download :

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/publikationen/poshi_0011_online.pdf




( Hinweis von Heidi )

1 Jahr Klimanotstand in Bochum (4.KNB) ; Reaktionen

4. KNB – (05.06.20) 1 Jahr Klimanotstand in Bochum

Reaktionen , Verlauf

Reaktion WDR Lokalzeit : Interview mit Steffen (09.06.20)

Video-(Ausschnitt) zu 1 Jahr Klimanotstand in Bochum bei WDR-Lokalzeit (45 Sekunden Berichterstattung)

(Hinweis von Jens)

Reaktion WDR : Ein Jahr Klimanotstand im Ruhrgebiet (09.06.20)

  • Umweltschützer ziehen negative Bilanz
  • Kritik: Städte zu autofreundlich
  • offener Brief an Bochumer OB
  • Städte weisen Kritik zurück

Mehrere Städte im Ruhrgebiet haben vor rund einem Jahr den “Klimanotstand” ausgerufen. Jede politische Entscheidung in den Kommunen soll seitdem auf mögliche Auswirkungen auf Klima und Umwelt überprüft werden. Jetzt kommt Kritik von Umweltschützern.

Städte zu autofreundlich

In Bochum kritisiert das Klimaschutzbündnis in einem offenen Brief den Oberbürgermeister: Autoverkehr würde immer noch eine zu große Rolle spielen. Um den Einzelhandel in Corona-Zeiten zu stärken, könne derzeit in der Innenstadt kostenlos geparkt werden – das sei ein falscher Anreiz.

Die Stadt weist Kritik zurück: Es gebe auch Maßnahmen, um den Radverkehr zu stärken. Auch in Bottrop kritisieren Umweltschützer vor allem, dass die Innenstadt ein Jahr nach Ausrufen des Klimanotstands immer noch zu autofreundlich sei.

Notstand

Audio : . 29.11.2019. 43:39 Min.. Verfügbar bis 28.11.2020. WDR 5.
Audio Download . Audio starten, abbrechen mit Escape

Die Stadt Bottrop sieht sich hingegen als Vorreiter beim Klimaschutz. So würden zum Beispiel Bauprojekte auf ihre Nachhaltigkeit überprüft. Am Ende gebe es eine Note, aus der klar hervorgehe, wie umwelt- und klimafreundlich eine Maßnahme ist.


Siehe auch beim WDR



Erste Reaktion in der WAZ vom 08.06.20:



An den Oberbürgermeister der Stadt Bochum
sowie die im Rat vertretenen Parteien

Klimanotstandsbeschluss des Rates am 6. Juni 2019:

1. Jahrestag

Sehr geehrter Herr Eiskirch, sehr geehrte Damen und Herren,

aus Anlass des morgigen 1. Jahrestages des Bochumer Klimanotstandsbeschlusses, wie auch des heutigen Tages der Umwelt, müssen wir uns erneut an Sie wenden!

Die globalen wie die lokalen Probleme menschlichen Wirtschaftens, zu deren schlimmsten Folgen Umweltzerstörung, Klimaveränderung und soziale Verwerfungen bis hin zu Krieg, Flucht und Vertreibung gehören, sind innerhalb der letzten 12 Monate nicht weniger geworden, das Gegenteil scheint leider der Fall zu sein:

Unser Globus:

Populärstes Beispiel ist sicher die derzeitige Corona-Pandemie. So rief Bundesumweltministerin Svenja Schulze kürzlich in Berlin zu mehr Natur- und Artenschutz auf, um künftige Pandemien zu verhindern und machte klar: Die Zerstörung von Ökosystemen mit der daraus resultierenden Verringerung der Artenvielfalt trage direkt zur Entstehung neuer Infektionskrankheiten bei!

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111645/Natur-und-Artenschutz-koennte-kuenftig-Pandemien-verhindern

Unser Land:

Anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichtes 2019 (der anfangs ehrlicher als Wald-schadensbericht bezeichnet wurde) erklärte unsere Umweltministerin Heinen-Esser: „Uns muss dringend eine Trendumkehr gelingen. Die Waldzukunft ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern.“ Denn der Waldzustand in Nordrhein-Westfalen hat sich weiter verschlechtert. Nur etwa jeder fünfte Baum in Nordrhein-Westfalen weist keine Schäden auf (19 Prozent, 22 Prozent in 2018). „Die Zahlen sind alarmierend. Unser Wald ist krank, er braucht unsere Hilfe im Klimawandel – er braucht Zukunft“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser weiter. Nachzulesen bei

Quelle: https://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand

Unsere Stadt:

In Bochum, und nicht nur hier, wird die Innenstadt mehr und mehr zum Hotspot, leidet unter Trockenheit, schlechter Luft und als weitere Folge der Umweltzerstörung unter dem corona-bedingten Lockdown. Die Gegenmaßnahmen können nur eine umfassende Klimaanpassung der Innenstadt, eine Entwicklung hin zu einer attraktiven Oase, sowie eine Schonung und ökologische Entwicklung aller in unserem 145 Quadratkilometer großen Stadtgebiet zur Verfügung stehenden Flächen sein. Jede Fläche zählt, wenn es um Klima- und Umweltschutz geht.
Ihre Strategie dagegen, die in dem unglaublichen Slogan „Dein Parkschein geht auf’s wir“ gipfelt, können wir nur als aberwitzig, einfallslos und kontraproduktiv ablehnen. Sie schadet damit nicht nur der Glaubwürdigkeit der Kommunalpolitik, indem sie das beschlossene Bochumer Leitbild Mobilität ad absurdum führt, sondern auch dem von ihnen nicht zu Unrecht aufgerufenen „Wir-Gefühl“, das sich so aber leider nicht fortentwickeln lässt.

Wir fordern Transparenz!

Die Bochumer Bürger*Innen haben heute, ein Jahr nach dem Klimanotstandsbeschluss des Rates, ein Recht darauf, zu erfahren, wie der Klimakrise in Bochum seit dem 6. Juni 2019 begegnet wurde. Wir appellieren an Ihre Offenheit wie Ehrlichkeit und fordern:

  1. Leicht auffindbare Auflistung aller seit dem 6. Juni 2019 eigens dem Klimaschutz und/oder der Klimaanpassung dienenden Maßnahmen auf der städtischen Homepage mit Links zu eingehenderen Informationen. Die bloße Wiedergabe des Beschlusses als solchem ist viel zu wenig!
  2. Leicht auffindbare Auflistung aller seit dem 6. Juni 2019 neben anderem auch dem Klimaschutz und/oder der Klimaanpassung dienenden Maßnahmen auf der städtischen Homepage mit Links zu eingehenderen Informationen.
  3. Leicht auffindbare Auflistung aller seit dem 6. Juni 2019 beschlossenen kommunalen Bau- und Sanierungsmaßnahmen mit stichwortartiger Erläuterung der dabei berücksichtigten Klimaschutz- und/oder Klimaanpassungsmaßnahmen auf der städtischen Homepage mit Links zu eingehenderen Informationen.
  4. Leicht auffindbare Auflistung aller seit dem 6. Juni 2019 beschlossenen baurechtlichen Verfahren (Flächennutzungsplan, Leitbilder, Bebauungspläne, Satzungen usw.) mit stichwortartiger Erläuterung der dabei berücksichtigten Klimaschutz- und/oder Klimaanpassungsmaßnahmen auf der städtischen Homepage mit Links zu eingehenderen Informationen.

Erfolg ist aber auch messbar, deswegen fordern wir leicht auffindbare graphische Darstellungen aller für den Klima- und Umweltschutz relevanten Parameter und ihrer zeitlichen Entwicklung seit ihrer Erfassung in Form von Charts, insbesondere für

  1. die Entwicklung der Treibhausgasemissionen Bochums
  2. die Entwicklung aller statistisch erfassten Flächentypen, wie bebaute Flächen, Verkehrsflächen, Waldflächen, landwirtschaftliche Flächen, versiegelte und unversiegelte Flächen (Versiegelungskataster)
  3. die Entwicklung der begrünten Dachflächen Bochums
  4. die Entwicklung der mit Solaranlagen versehenen Dachflächen Bochums bzw. die Entwicklung der installierten thermischen und elektrischen Leistung
  5. die Entwicklung der höchsten und niedrigsten Lufttempertaturen in unserer Stadt
  6. die Entwicklung der Niederschlagsmengen und Verteilung in unserer Stadt

Gestatten Sie uns abschließend bitte noch die Frage, ob die „Orientierungshilfe für die Prüfung klimarelevanter Beschlussvorlagen (PkB) in kommunalen Vertretungskörper-schaften“ des Deutschen Städtetages inzwischen zum festen Bestandteil der Verwaltungsarbeit in Bochum geworden ist?

Gerne hören wir von Ihnen!

Bochum, den 5. Juni 2020

Gez.: Ihre Bürger*innen des Bochumer Klimaschutzbündnisses (BoKlima.de)
c/o Dr. I. Franke (Sprecher von BoKlima)
AkU e.V., Alsenstraße 27, 44789 Bochum
Mailkontakt: boklima@boklima.de
Homepage: www.BoKlima.de (im Aufbau)
Kopien: Presseverteiler


Im Forum wird hier darüber diskutiert (für registrierte Mitglieder) .


Wurde am Fr 05.06.20 , 10h an die Gremien der Stadt sowie die Presse per E-Mail versandt.


Verlinkungen



Zur Historie :

Bezug nehmen auf den Ratsbeschluss von 2019 , hier auch die Presseerklärung der Stadt zum sogenannten Klimanotstandsbeschluss :

Stadt Bochum erklärt den Klimanotstand

Die Stadt Bochum erklärt den Klimanotstand. Der Rat der Stadt beschloss in seiner Sitzung am Donnerstag, 6. Juni, eine entsprechende Resolution.

Der Klimawandel sei nicht allein ein Klimaproblem, heißt es darin, sondern auch ein Wirtschafts-, Sicherheits-, Tierschutz- und Friedensproblem. Der Kampf gegen den Klimawandel sei daher „Aufgabe höchster Priorität“. Bochum werde „die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit bei jeglichen davon betroffenen Entscheidungen berücksichtigen und wenn immer möglich jene Entscheidungen prioritär behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen“.

Die Resolution basiert auf zwei vorliegenden Bürgeranträgen nach § 24 GO NRW an die Stadt Bochum. Der Begriff „Klimanotstand“ beziehungsweise „Climate Emergency“ ist symbolisch zu verstehen und soll keine juristische Grundlage für die Ableitung von Notstandsmaßnahmen sein.

(6. Juni 2019)

Der Text der Resolution im Wortlaut:

Resolution des Rates der Stadt Bochum
in der Sitzung am 6. Juni 2019 zur Ausrufung des Climate Emergency

Der Mensch hat bereits einen Klimawandel mit irreversiblen Folgen verursacht, welche weltweit zu spüren sind. Die globalen Temperaturen sind gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter um 1 Grad Celsius gestiegen, weil die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm auf über 400 ppm angestiegen ist. Um eine unkontrollierbare globale Erwärmung mit nicht absehbaren Folgen zu verhindern, ist es unerlässlich, die Treibhausgasemissionen schnellstmöglich massiv zu reduzieren.

Bereits 1,5 °C Erderwärmung führen unter anderem dazu, dass der steigende Meeresspiegel riesige Küstengebiete unbewohnbar macht. Die Weltbank schätzt, dass in den kommenden 30 Jahren die Zahl der Klimaflüchtlinge auf über 140 Millionen Menschen ansteigen wird. Auch in Nordrhein-Westfalen wird der Klimawandel zu spüren sein, so werden zum Beispiel Landwirtschaft und Stadtklima von den Folgen direkt betroffen sein.

Der Klimawandel ist also nicht bloß ein Klimaproblem: Er ist ein Wirtschafts-, Sicherheits-, Tierschutz- und Friedensproblem.

Es kann und soll nicht erwartet werden, dass die Lösung dieses Problems alleine durch Eigenverantwortung und von Einzelpersonen erreicht wird. Es braucht jetzt auf kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene griffige Maßnahmen, um dieser drohenden Katastrophe entgegenzuwirken. Die aktuellen Pläne und Maßnahmen reichen nicht aus, um die Erwärmung bis 2050 auf die angestrebten 1,5°C zu begrenzen. Deshalb ist es jetzt wichtiger denn je schnell zu handeln!

Die Kommune erklärt den Climate Emergency und anerkennt damit die Eindämmung des Klimawandels und seiner schwerwiegenden Folgen als Aufgabe höchster Priorität:

  • Die Kommune wird die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit bei jeglichen davon betroffenen Entscheidungen berücksichtigen und wenn immer möglich jene Entscheidungen prioritär behandeln, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.
  • Die Kommune orientiert sich für zukünftige Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels an den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), insbesondere im Bezug auf Investitionen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen.
  • Die Kommune fordert von der Bundesregierung die Einführung eines Klimaschutzgesetzes, dessen Maßnahmen an den Forderungen des Pariser Abkommens ausgerichtet sind. Das Gesetz hat sicherzustellen, dass die bereits vereinbarten Reduktionsziele eingehalten werden und dass das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland spätestens bis 2050 vollständig erreicht wird.
  • Die Kommune fordert, dass die Bundesregierung und die Landesregierung umfassend über den Klimawandel, seine Ursachen und Auswirkungen sowie über die Maßnahmen, welche gegen den Klimawandel ergriffen werden, informieren.

https://www.bochum.de/Pressemeldungen/6-Juni-2019/Stadt-Bochum-erklaert-den-Klimanotstand


Download

Der Brief des Klimaschutz-Bündnisses zum Download (PDF)

Klima-News via Xing : Hitzesommer kommt , Corona u Klima , Neue Diesel-Pkw werden immer schmutzige , …

(BusinessInsider) : Hitzesommer kommt: Experten warnen vor heißesten Sommer seit der Wetteraufzeichnung

Klemens Handke 06:48, 02 Jun 2020

Die Weltwetterorganisation (WMO) warnt auch in diesem Jahr vor einem Hitzesommer, wie der „Spiegel“ berichtet.

Die Temperaturen könnten erneut auf ein Rekordhoch steigen — darauf weisen die warmen Anfangsmonate des Jahres hin.

Experten sagen: Die Menschen müssen sich vor der Hitze schützen, doch die Corona-Beschränkungen erschweren dies.

Die Weltwetterorganisation (WMO) warnt vor einem erneuten Hitzesommer 2020, wie der „Spiegel“ berichtet. Den Experten zufolge könnte auch dieser Sommer in der nördlichen Hemisphäre außerordentlich heiß werden und Rekorde brechen.

Die WMO-Sprecherin Clare Nullis sagte in einer Mitteilung, dass schon die Anfangsmonate des Jahres sehr warm waren und auf ein heißes Jahr hinwiesen. 2020 könnte demnach eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden.

Corona-Beschränkungen erschweren Schutz vor Hitze

Hitzesommer sind alles andere als ungefährlich. Im Hitze-Rekordsommer 2018 sind laut Schätzungen Zehntausend Menschen an den Folgen der Hitze gestorben. Auch dieses Jahr müssen sich die Menschen wieder darauf vorbereiten. Das Problem: Durch die Corona-Beschränkungen wird dies nicht gerade erleichtert. In den vergangenen Jahren gab es Empfehlungen wie das Aufsuchen kühler Einkaufszentren gegen die Hitze oder der Besuch von allein lebenden gefährdeten Mitmenschen. Die Corona-Maßnahmen erschweren die Situation aber nun.

Deshalb veröffentlichte die WMO zusammen mit anderen Partnern wie der Weltgesundheitsorganisation online ein Infopaket mit Empfehlungen und Ideen zum Umgang mit der Hitze. Darin wird unter anderem auch eine Broschüre des deutschen Umweltbundesamts hervorgehoben. Das Umweltbundesamt empfiehlt unter anderem das Tragen von breiten Hüten, das Auftragen von kühlem Wasser über die Handgelenke oder auch das Einreiben der Füße und des Rückens mit Franzbranntwein. Auch Wärmequellen wie Elektrogeräte sollten öfter abgeschaltet werden.


Aus businessinsider.de : https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/wetter-experten-warnen-vor-heissesten-sommer-hitzesommer-2020/



(Spiegel) Corona und Klima Heizt die Welt nicht mit unserem Geld

Eine Kolumne von Christian Stöcker In der kommenden Woche trifft die Kanzlerin auf die Chefs der Autobranche. Die wollen eine Kaufprämie für klimaschädliche Fahrzeuge. Zum Glück hat der Finanzminister andere Pläne. 31.05.2020, 21.04 Uhr

Geplante Autokaufprämie: Der Steuerzahler soll also dabei helfen, klimaschädliche Ladenhüter unters Volk zu bringen. photoschmidt/ iStockphoto/ Getty Images

Zum Einstieg eine kurze Erinnerung: Die Coronakrise ist, im Vergleich zu dem, was der Welt bevorsteht, nur ein relativ kleines, vorübergehendes Problem. Das klingt angesichts von mehreren hunderttausend Toten vielleicht zynisch, es ist aber eine bittere Tatsache.

Wenn es der Menschheit nicht gelingt, die Aufheizung der Atmosphäre sehr bald zu stoppen, werden die Folgen um einiges katastrophaler sein. Hungersnöte, Abermillionen Klimaflüchtlinge, unbewohnbare Megastädte, verwüstete Landstriche, versunkene Küstengebiete, zerstörte Ökosysteme. Die Klimakatastrophe wird auch eine wirtschaftliche Katastrophe bislang unbekannten Ausmaßes sein.

Zum Lager derer, die das so sehen, zählt schon seit längerem auch das Zentralorgan des global orientierten Wirtschaftsliberalismus, der britische “Economist”. Kürzlich veröffentlichte die Zeitschrift eine Karikatur, die die Situation hübsch schrecklich zusammenfasst: Externer Inhalt Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das ist alles längst nicht mehr hypothetisch: Das arktische Meereis ist in diesem Jahr schon jetzt weiter abgeschmolzen als es zu dieser Jahreszeit je zuvor gemessen wurde.

Steuergeld für CO2-Schleudern?

Vergangene Woche widmete das nun wahrlich keineswegs ökoradikale britische Blatt dem Thema Klima und Corona die Titelseite (“The Chance to flatten the Climate Curve”) und insgesamt acht Artikel zum Themenkomplex im Heftinneren. Im Leitartikel findet sich der beschwörende Satz: “Volkswirtschaften in medizinisch induziertem Koma wieder auf die Beine zu bringen ist eine maßgeschneiderte Situation, um in klimafreundliche Infrastruktur zu investieren, die Wachstum fördert und neue Jobs schafft.”


Aus spiegel.de : https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/coronavirus-und-klimawandel-geldbuendel-fuer-die-zuendler-kolumne-a-c98b8516-2029-4eef-ba29-17b4a8300f41



(Handelsblatt) : Klimaschutz Union kritisiert in Brief an Umweltministerin Politisierung wissenschaftlicher Beiräte

Fraktionsvize Nüßlein rügt in einem Schreiben eines der ältesten Beratungsgremien der Bundesregierung. Der Rat verhalte sich eher politisch, denn wissenschaftlich. Silke Kersting Klaus Stratmann 29.05.2020 – 14:15 Uhr

Georg Nüßlein

Der Fraktionsvize der Union kritisiert die Bundesumweltministerin. (Foto: dpa)

Berlin Wie politisch darf wissenschaftliche Beratung sein? Oder: Wie unpolitisch sollte sie sein? Diese Frage stellt sich derzeit beim bereits 1972 ins Leben gerufenen Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), der die Umweltsituation in Deutschland begutachtet und die Bundesregierung berät. Nach Meinung des Vizevorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Georg Nüßlein (CSU), geht die Politisierung des Gremiums längst über das erträgliche Maß hinaus.

Die aktuelle Diskussion über die Neubesetzung des Sachverständigenrats für die Ratsperiode 2020 bis 2024 erfülle ihn ebenso mit Sorge wie dessen interner Umgang mit abweichenden Meinungen, schreibt Nüßlein in einem Brief an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).

„Es steht zu befürchten, dass eine unnötige Politisierung die politisch unabhängige Expertise anerkannter Beratungsgremien gefährdet“, heißt es in dem dreiseitigen Brief, der dem Handelsblatt vorliegt. So wie der öffentliche Diskurs zur Erreichung der Klimaneutralität vielschichtig sei, „muss auch wissenschaftliche Meinungsbildung plural verlaufen und Kontroverse ermöglichen“.

Wissenschaftlicher Sachverstand, der abweichende Argumente berücksichtige, werde im politischen Ringen um praktikable Lösungen Gehör finden, schreibt der CSU-Politiker. „Werden Meinungen aber bewusst ausgeblendet, verliert der Rat von Experten massiv an Relevanz.“


CSUSvenja Schulze

Genau dieser Eindruck dränge sich beim Besetzungsvorschlag des Umweltministeriums für die SRU-Mitglieder der kommenden Ratsperiode auf, kritisiert Nüßlein. Wer wie Lamia Messari-Becker Widerspruch formuliere, werde durch das Ministerium nicht mehr berufen.

Verschobene Entscheidungsprozesse

Tatsächlich bestätigt Messari-Becker, die mehrfach in den vergangenen vier Jahren eine Minderheitenmeinung vertreten hatte, dem Rat in der am 1. Juli beginnenden neuen Periode nicht mehr anzugehören. „Über die Motive der Bundesministerin habe ich keine Kenntnis“, schreibt sie auf Nachfrage. „Als Ratsmitglied fühlte ich mich der Bundesregierung gegenüber zu korrekter und ausgewogener Beratung verpflichtet“, so die Bauingenieurin.

Empfehlungen, „die dafür geeignet sind, unsere parlamentarische Demokratie zu schwächen“, habe sie nicht mittragen wollen. Als Beispiel verweist Messari-Becker auf die Empfehlung des Sachverständigenrats im vergangenen Jahr, ein Vetorecht für einen Expertenrat gegen geplante Gesetze zu installieren.

Dieser sollte an Gesetzgebungsverfahren beteiligt werden, indem ihm unter anderem Gesetzentwürfe zugeleitet werden und er die Möglichkeit einer Stellungnahme erhält. Darüber hinaus wollte der SRU ihm aber auch ein aufschiebendes Vetorecht zugestehen.

Genau auf diesen Punkt spielt auch Nüßlein an. Er halte es für „äußerst gefährlich“, dass im Bereich der Umwelt- und Klimapolitik vermehrt Entscheidungen mit politischer Bindungswirkung in die Kompetenz von Beratungsorganen verschoben werden sollen, so der CSU-Politiker.

Wenn der SRU einem solchen „Rat für Generationengerechtigkeit“ Vetorechte gegenüber dem Gesetzgeber einräumen wolle, „wird eine Grenze der Politisierung von Beratungsgremien überschritten“, schreibt Nüßlein. Nicht gewählte Räte als „De facto“-Gesetzgeber führten in eine Delegitimationsfalle und höhlten die Entscheidungsprozesse in einer parlamentarischen Demokratie aus, warnt der CSU-Politiker die Umweltministerin in seinem Schreiben.

Warnung vor einer „Räte-Republik“

Der politische Handlungs- und Entscheidungsspielraum gewählter Mandats- und Amtsträger wäre in einer solchen „Räte-Republik“ massiv eingeschränkt. Wenn jedoch politische Beschlüsse nicht hinreichend demokratisch legitimiert seien, könnten sie keine Akzeptanz finden.

Die jüngsten Vorschläge des SRU-Umweltgutachtens 2020 für weiter gehende Kompetenzen des geplanten Expertenrats lehne er ab. „Solche Entscheidungen liegen zu Recht in den Händen gewählter politischer Vertreter in den Parlamenten und der Regierung, die der Interessensabwägung verpflichtet sind und sich dafür bei jeder Wahl vor dem Wähler verantworten müssen.“

Der Sachverständigenrat muss zum 1. Juli neu durch Kabinettsbeschluss berufen werden. Wer dem Gremium künftig angehören wird, darüber bewahrt das Umweltministerium bislang Stillschweigen. Vorsitzende des siebenköpfigen Gremiums ist derzeit Claudia Hornberg, Professorin für Umwelt und Gesundheit, Vize ist Manfred Niekisch.

Weitere Mitglieder sind Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), Wolfgang Lucht (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), die Abfallexpertin Vera Susanne Rotter (TU Berlin), der Umweltrechtler Christian Calliess und die Bauingenieurin Lamia Messari-Becker.

Auf Nachfrage des Handelsblatts erklärte ein Sprecher von Umweltministerin Schulze, Nüßleins Brief sei eingegangen, aber noch nicht beantwortet.

Die Geschäftsstelle des SRU erklärte zu Vorbehalten gegen die Arbeitsweise des Rats und Vorwürfen einer Politisierung, das Gremium habe das Mandat, „die Urteilsbildung bei allen umweltpolitisch verantwortlichen Instanzen sowie in der Öffentlichkeit“ zu erleichtern und dabei auch „auf Fehlentwicklungen“ sowie „Möglichkeiten zu deren Vermeidung“ hinzuweisen.

„Dass eine solche Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik fachliche und politische Diskussionen auslösen kann, ist wenig überraschend.“ Einzelne Mitglieder des SRU wollten sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern.

Der Rat komme durch interdisziplinäre fachliche Diskussionen, Austausch mit externen Sachverständigen, Praktikern und Vertretern gesellschaftlicher Gruppen, wissenschaftlichen Peer Reviews und intensiver Textarbeit zu mehrheitlich getragenen oder konsensualen Texten und Aussagen, erklärte der SRU weiter.

„Aussagen können beispielsweise auch darin bestehen, dass noch Forschungsbedarf besteht, dass verschiedene Aspekte kontrovers diskutiert werden oder dass eine Handlungsoption von der Bundesregierung geprüft werden sollte.“ Jedes Mitglied habe jederzeit das Recht, eine abweichende Meinung durch ein Minderheitenvotum zu dokumentieren.

CSU-Politiker Nüßlein wirft dem Bundesumweltministerium vor, den Umweltrat zum „Handlanger“ seiner eigenen Umweltpolitik zu machen. Als wissenschaftliches Gremium könne der Umweltrat kaum noch bezeichnet werden.

Handlungsoptionen aufzeigen

„Er soll vielmehr ein von der Politik gesteuertes Gremium werden, in dem nützliche Stichwortgeber die eigene Politikrichtung untermauern“, sagte Nüßlein dem Handelsblatt. Manche Mitglieder sähen das allerdings genau umgekehrt: „Sie halten sich für die intellektuelle Aristokratie“, also besser als die Politik geeignet, die durch den Klimawandel bedingten Herausforderungen zu lösen. „Daher rühren dann auch so verfassungsferne Vorschläge, Expertenräte zu etablieren mit Vetorechten gegen den Bundestag.“

Tendenzen, politische Entscheidungen an wissenschaftliche Beiräte auszulagern, hält auch Christian Kühn, Bundestagsabgeordneter der Grünen, für problematisch. „Wissenschaftliche Beratungsgremien sind wichtige Impulsgeber für die Politik. Aber sie dürfen keine Vetorechte bekommen.“

Jedes Veto müsse demokratisch legitimiert sein. „Und diese Legitimation erfolgt nun einmal durch Wahlen – und nicht qua Ernennung“, sagte Kühn dem Handelsblatt. Die Demokratie habe ohne Frage Reformbedarf. Aber sie habe keinen Bedarf an neuen Institutionen, sagte Kühn.

Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, hatte die Arbeit des SRU bereits nach Vorstellung des Umweltgutachtens am 14. Mai massiv kritisiert und dem Rat vorgeworfen, die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Aufbereitung und politischer Meinungsäußerung mitunter bis zur Unkenntlichkeit zu verwischen.

Der Sachverständigenrat sollte sich stärker darauf konzentrieren, der Politik unterschiedliche Handlungsoptionen aufzuzeigen, so Köhler. Wenn in einem so umfangreichen Gutachten lediglich zwei Mal abweichende Positionen formuliert würden, sei der Rat entweder zu homogen besetzt oder unnötigerweise auf Konsens gedrillt. „Beides hilft der Politik nicht, ausgewogene Entscheidungen zu treffen.“


Aus Handelsblatt : https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/klimaschutz-union-kritisiert-in-brief-an-umweltministerin-politisierung-wissenschaftlicher-beiraete/25872684.html




(Der Tagesspiegel) : Wegen höheren Kraftstoffverbrauchs Neue Diesel-Pkw werden immer schmutziger

Exklusiv 31.05.2020, 13:26 Uhr

Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Diesel-Neuwagen sind auf gut 176 Gramm pro Kilometer angestiegen. Bei Benzinern sank der Wert leicht. Jens Tartler

Neuwagen mit Dieselmotor verbrauchen immer mehr und stoßen entsprechend mehr des Treibhausgases CO2 aus. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von neuen Diesel-Pkw sind von 167 Gramm pro Kilometer im Mai 2019 auf gut 176 Gramm pro Kilometer im April 2020 gestiegen.

Das ergibt sich aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn. Die Antwort liegt dem Fachdienst Tagesspiegel Background Mobilität & Transport vor. Bei neuen Pkw mit Benzinmotor sanken die CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum dagegen von 159 Gramm auf 155 Gramm pro Kilometer.

Tagesspiegel Background Mobilität & Transport

Background: Mobilität

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Kühn, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, nahm die Zahlen zum Anlass, vor Kaufprämien für Autos mit Verbrennungsmotor zu warnen. „Neue Diesel-Pkw werden immer klimaschädlicher und untergraben damit die Verkehrswende“, sagte er Background. „Die Strategie der Autohersteller, immer neue SUVs, Geländewagen und andere PS-Boliden auf die Straßen zu bringen, rächt sich jetzt. Es wäre absurd, diesen völlig falschen Trend jetzt noch mit einer Prämie zu befeuern.“

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Vor der Entscheidung über das Konjunkturpaket Welche Corona-Hilfen im Gespräch sind Albert Funk Henrik Mortsiefer Carla Neuhaus Jakob Schlandt

Auch neue Benziner würden das Klima weiterhin viel zu stark belasten. „Eine Prämie darf es nur für Elektroautos sowie Plug-in-Hybride mit hoher Reichweite geben.“ Ab dem Jahr 2021 dürfen alle in der EU neu zugelassenen Pkw im Durchschnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.


Aus Der Tagesspiegel : http://www.xing-news.com/reader/news/articles/3236024?cce=em5e0cbb4d.%3APYz_aCILWbh4usTTQ5UjAc&link_position=digest




(Anregung von Stefan)

Petition “Konsequente Ausrichtung eines zukünftigen Konjunkturpakets anhand sozial-ökologischer Leitlinien”

Aufruf zur Unterzeichnung

Hallo zusammen,

bis zum 03.06.2020 habt Ihr Gelegenheit die Petition 110043: “Konsequente Ausrichtung eines zukünftigen Konjunkturpakets anhand sozial-ökologischer Leitlinien” zu unterzeichnen.

Mit der Petition wird gefordert, ein zukünftiges Konjunkturpaket konsequent anhand sozial-ökologischer Leitlinien auszurichten. Fehler früherer Krisen, wie der Finanzkrise, dürfen nicht wiederholt werden (Stichwort: Abwrackprämie!). Nur soziale und technische Innovationen, Klimaschutz und gesetzlich verankerte Gemeinwohlorientierung machen Deutschland zukunftsfähig – unter Beteiligung der Bürger:innen und einem immer breiter werdenden zivilgesellschaftlichen Bündnis.

An der dringend notwendigen sozial-ökologischen Transformation für ein neues Wirtschaftswunder gilt es jetzt gemeinsam zu arbeiten!

Die Corona-Pandemie wird eine Wirtschaftskrise nach sich ziehen. Ein Konjunkturpaket wird folgen. Dieses muss die Transformation hin zu einer angemessenen Form des Wirtschaftens und Zusammenlebens in den Mittelpunkt stellen: Vom Konjunktur- zum Transformationspaket – innerhalb der planetaren Grenzen!

In der Finanzkrise flossen lediglich 13 % der über 80 Milliarden Euro in ökologisch nachhaltige Maßnahmen. Das darf nicht noch einmal passieren, denn: Die Klimakrise schreitet weiter voran, das Klimaschutzprogramm 2030 wird die gesetzten Ziele nicht erreichen. Nach wie vor sind die Infrastrukturausgaben, z. B. für den öffentlichen Nahverkehr, nicht ausreichend, massiv umweltschädliche Industrien werden subventioniert, die mangelnde gesellschaftliche und monetäre Wertschätzung für die systemrelevanten Berufe, die in der aktuellen SARS-CoV-2-Krise unser Land am Laufe halten, ist inakzeptabel – um nur einige Beispiele zu nennen.

Deshalb gilt es, dieses Mal einen sozial-ökologischen Aufschwung zu gestalten, der eine den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angemessene Form des Wirtschaftens ermöglicht. Dafür sind insbesondere diese sieben Leitlinien bei der Konzeption zentral:

  1. 1) Drastische Reduzierung der CO2e-Emissionen,
  2. 2) Übergeordnete Stellung sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Ausgleichs,
  3. 3) Öffentliche Infrastrukturausgaben primär in öffentliche, nachhaltige Projekte,
  4. 4) Klimafreundliche Staatsfinanzen,
  5. 5) Klimaschutz-, Sozial- und Gemeinwohlkriterien als Maßstäbe für die Vergabe von Subventionen, Transfers und Kreditvergabe an die Privatwirtschaft,
  6. 6) Aufbau eines 100 % erneuerbaren Energiesystems,
  7. 7) Einführung alternativer Zielindikatoren der Wohlstandsmessung anstelle des Bruttoinlandsprodukts,

Die Wahrung von Pluralismus, Beteiligung und Transparenz hat bei der Konzeption und Umsetzung Priorität. Einseitige Einflussnahme ist nicht im Interesse der nachhaltigen Zukunftsfähigkeit der Bundesrepublik. Maßnahmen müssen in Abstimmung mit den europäischen und internationalen Partner:innen erfolgen, um die Wirkung abzusichern und zu multiplizieren.

Wissen und Konzepte sind reichlich vorhanden. Jetzt gilt es, diese in die Tat umzusetzen. Der gesellschaftliche Rückhalt ist stärker denn je. Mit den Entscheidungen, die wir heute treffen, stellen wir die Weichen für unsere gemeinsame Existenzgrundlage und die unserer Kinder und Enkel!

Die Petition erreicht Ihr unter https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2020/_04/_21/Petition_110043.nc.html

Beste Grüße C.

Nahverkehr im Ruhrgebiet soll besser werden

  • 11-Punkte-Plan für besseren ÖPNV im Ruhrgebiet
  • Alle Verkehrsbetriebe wollen zusammenarbeiten
  • Tarifzonen und Fahrpläne sollen abgestimmt werden

„1 Metropole – 11 Punkte – 12 Unternehmen“ lautet die Überschrift unter dem gemeinsamen Nahverkehrskonzept, das die Oberbürgermeister und Ländräte am Donnerstag (28.05.20) in Bochum unterschrieben haben. Mit dabei sind unter anderem der Kreis Recklinghausen, Mülheim und Dortmund. Ihr Ziel: Busse und Bahnen sollen in allen Städten besser aufeinander abgestimmt werden, pünktlicher und umweltschonender werden.

“Unkompliziert durchs Ruhrgebiet”

Eine Karte mit den Verkerhsbetrieben aus dem gesamten Ruhrgebiet

Nahverkehrsbetriebe im Ruhrgebiet

In einer gemeinsamen App sollen alle Angebote der Verkehrsbetriebe gebündelt werden. An den Stadtgrenzen machen Busse oder Bahnen dann nicht mehr Halt. “Für die Menschen im Ruhrgebiet ist es wichtig, sich möglichst unkompliziert kreuz und quer durch die Metropole Ruhr bewegen zu können,” sagt Frank Baranowski, der Gelsenkirchener Oberbürgermeister und Vorsitzende des Kommunalrates.

Es braucht noch Zeit und Geld

Allerdings müssen sich die Kunden der Verkehrsbetriebe noch gedulden. Die Verkehrsplaner brauchen noch bis mindestens zum Jahr 2023 Zeit, um Taktung, Tarife und die einzelnen Fahrpläne aufeinander abzustimmen.

Bei der Umsetzung fordern die Oberbürgermeister und Landräte noch Geld von Land und Bund. Allein könnten das die Städte nicht stemmen, sagen sie.


Siehe auch beim WDR


Welchen SUV wollt ihr nie wieder sehen?

Aufruf der Deutschen Umwelt-Hilfe

Der Negativpreis „Goldener Geier“ geht dieses Jahr in die zweite Runde und wir suchen das unsinnigste Auto des Jahres. Für uns ist klar: Das kann nur ein SUV sein. Schickt uns eure Fotos von den Stadtpanzern, die euch am meisten stören!

Schickt uns eure Fotos: Blockierte Geh- und Radwege, schlechte Sicht für und auf Kinder – Motive finden sich reichlich, da sind wir uns sicher! Achtet bitte darauf, dass keine Personen zu erkennen sind und macht Nummernschilder unkenntlich.

Hier geht’s zum Aufruf der DUH : https://www.duh.de/goldenergeier/goldener-geier-2020/

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